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GrrsA«; Von -Fea Mersmann/ Mer L)^ersmrner*Asu 18. Fortsetzung. Ma-din« v«d«i«n> Der kleine Vortrupp jedoch, den jener Fähnrich führte, ritt weiter nach Süden, zu erkunden, ob das Land frei von Feinden sei. Es war um die Mitte der Nacht, als sie einen Berg er klommen und noch einmal rückwärts ichauten. Ganz fern lag das brennende Dorf. Aber mit einem Male gewahrten sie Lagerfeuer, doch weit über das Land zerstreut. Das war kein Heer, das bei irgendeiner Stadt lagerte, das muhte sich viele Stunden hinztehen, am Gebirge entlang. Der Mond ging auf, und in seinem fahlen Schein gewahrten sie die Riesenmaner der Alpenberge, an die sie dicht herangekom men waren. Cie standen auf einem der Vorberge und sahen weit in der Nacht, so weit, wie sie am Tage nie gesehen hatten, hinein in die Ebene und Täler, die sich ihnen von dem hohen Orte aus, zu dem sie emporgeritten waren, mit einem Male erschlossen. Der Anblick mochte sie überwältigen, denn sie hielten «in in ihrem sinnlosen Schreien, unter dem sie vorangeritten waren wie bisher, sie wurden stumm vor dem gewaltigen Anblick, der auf sie eindrang. War es die Gröhe der Natur oder waren es die spuk haften Leuchtfeuer, die nun vor ihnen lagen? Gewih, da unten war ein Feind. Die Kunde war zu ihnen gekommen, welcher Art dieser Feind auch sei. Nicht Tilly, nicht das kaiserlich-deutsche Heerlager. Da drunten hatte ein anderer Feldherr seine Kricgsscharen versammelt. „Was?" lärmte der Fähnrich erst wieder. „Was ist das, was wir da unten sehen? Sind das alles verpestete Dörfer? Konnte das nicht auch eine Kriegslist fein? Sollen die Feuer uns vielleicht forttreiben? Ich hätte Lust, nachzusehen, was da hinter diesen Feuern steckt." Die Nähe des Feindes hatte sie ganz wach gemacht. Ihre Blicke gingen suchend rundnm Wieder legte sich dem Fähnrich von rückwärts eine Hand auf die Schulter. „Dort, schau!" Der Finger zeigte an dem Gesicht des Fähnrichs vorbei. So wie die Nehe des Nachts schier lautlos aus dem Wald auf eine Lichtung treten, dast der Jäger den Atem anhält, sie nicht zu verscheuchen, so sahen die schwedischen Neiter jetzt, so weit entfernt, wie die Kugel eines Kara biners ein Ziel treffen konnte, drei Gestalten den Verg nie derkommen und gegen die Dörfer zuschreiten. Es waren zwei Frauen und ein Mann, groh und breitschultrig, in einem weiten Mantel und einem dunklen, schwarzen, weit- krempigen Hut. Eine der Frauen ging etliche Schritte voran, als -ränüe sie. ans Ziel zu kommen. Ihr Schritt war wiegend. als ginge sie zum Tanz, und ihre ganze Gestalt umwitterte eine sündhafte Lust. Der Mann aber, der ihr folgte, schien düster und fast ohne eigenen Willen, nur gehorsam einem Befehl, dem er unerbittlich folge. Er sah wie ein Scherge aus, der da nie dersteigt, ein Opfer in den Kerker oder aus den Nichtplatz zu holen. Die dritte der Gestalten aber, die zweite Frau, ging In sich versunken, als bete sie im Schreiten, hinter den andern drein. Sie hatte ihre Hände Uber der Brust gefaltet, als berge sie dort einen Trunk der Heilung. Ihr Schreiten war fast ein Schweben. „He", sagte der eine Schwede dem Fähnrich ins Ohr. „Sind das nicht die Drei?" „Welche Drei?" fragte der Fähnrich verwundert. „Ei nun", sagte der Schwede, „die Drei, von denen man erzählt: wo die umgehen und gesehen werden, ist die Pest da. Weiht du nichts davon?" Der Fähnrich verzog seinen Mund. Er hielt einen Augenblick ein, ehe er antwortete. „Die Geschichte weih ich wohl, mein Freund. Doch hätte ich nicht gedacht, das, selbst du an Kindermären glaubst." Die Stimme, die so redete, war nicht ganz sicher. „Es werden zwei Bäuerinnen sein und ein Bauer, die von einem Ort zum andern gehen. Wer weist, was sie treibt, dies in der Nacht zn tun, in der sie schlafen sollen." Der Fähnrich sah seine Begleiter der Reihe nach an. Da gewahrte er einen, der heimlich das Kreuz schlug. Den fasste er am Arm. „He, du, kommt der alte Papist wieder aus dir heraus? Sind deine Schwüre, mit denen du den römischen Pfaffen abgeschworcn hast, so wenig wert wie Taufwasser, das Uber die Schädel der Juden fliesst? Seid ihr noch Knechte des evangelischen Königs der Schweden? Voran, wir wollen sehen, wer die Drei sind!" Die Drei schienen zn stehen und sich umzukehren, als warteten sie auf die Neiter. Im nächsten Augenblick waren sie jedoch wie ein Spuk verschwunden. Ein Wind erhob sich und kam vom Tal heraus, packte die Neiter an der Brust. „Hier ist nicht gnt jein, Freund", sagte einer. „Drehen wir um, melden wir erst, was wir gesehen haben!" Sie lenkten mit ihren Zügeln ihre Pferde kehrt. Der Fähnrich lachte. „Dann wollen wir die Drei dort unten mitbringen und sie vor unsere» Oberst führe», damit er sieht, was es aus sich hat mit diesen Spukgeschichten, welche die Papisten im Land verbreiten, uns zu erschrecken." Er gab seinem Pferd die Sporen, den Verg hinab, schnurstraks aus eines der Dörfer zu, vor dem die Feuer brannten. Die anderen kehrten aber wie aus der Flucht rückwärts zum Schwedenheer. Etliche Male hielt der Fähn rich in seinem Ritt ein, erhob sich in seinem Sattel und svähte nach den drei Gestalten aus. Die mussten doch da sein, unsinn, dast sie verschwunden wären, wie von der Lust verschluckt. Hier war ja ein Hohlweg, da brauchten sic nur einen Schritt zu tun, und sie waren den Blicken der Reiter ent zogen. Da hinunter würden sie gegangen sein. Er lenkte sein Pserd in den Hohlweg, raste voran. Die Drei gingen doch zu Fust. Zum Teufel, er musste sie zehnmal überholt haben. Er gab dem Pferd die Spo. ren, dast es wieder aus dem Hohlweg kletterte, den freien Hang hinauf. Es war nichts zu sehen weit und breit. Nur dort unten flackerten die Feuer. So liest er es denn, nach den Dreien zu suchen, und sprengte schnurstraks auf das Ziel. Als er gegen das Feuer ritt, hörte er, wie dort Wäch ter ihm entgegenschrien „Hallo!" und ihn aushalten wollten. Mit einem Lachen sprengte er mitten durch sie hin durch. Als er sein Pferd anhielt, stand er in der nächt lichen Gasse eines fremden Dorfes. Das schien wie aue- gestorben. Mit einem Male überfiel ihn die Stille mit einer Bangigkeit, die er im Leben noch nie gespürt hatte. Hier war kein Feind, wie er ihn gesucht hatte. Hier lagen keine Scharen Tillys. Die Gassen standen im Mondlicht wäch sern bleich. Dort drüben klaffte eine Tür. Da konnte jeder hinein, der da wollte. Der Fähnrich schnupperte in der Luft. Wie roch es hier? Stank das nicht nach Fäulnis? Ihn würgte mit einem Male der Ekel, und es war ihm, als käme die Trunkenheit wieder zu ihm. Er hatte Wein hinuntergeschüttct wie Wasser diese» letzten Tag. Der nächtliche Ritt hatte ihn frisch gehalten. Jetzt stieg es mit einem Male in ihm hoch. Er spürte seinen Magen. Es wurde ihm übel. Er liest das Pserd langsam die Gasse hinuntertraben, hielt die Zügel gestrafft und sah nach rechts und links dis Häuserreihe hin, hielt einmal an. Vor einer der Türen, 5ie mit meisten Kreuzen gezeichnet waren, — hörte er da ein Stöhnen? Waren da noch Menschen? Jetzt kam das Knarren eines Karrens Ja doch. Er zog die Zügel fester an. Jetzt durste das Pserd nicht mit dem Fuhr zucken. Als wartete er im Hinterhalt auf einen Feind, so war es. Das Knarren der Näder kam näher, jetzt bog es um die Ecke. Ein breitschultriger Knecht schob daher, am Rei ter vorbei, ohne nach ihm zu sehen. „Hallo", rief ihn der Neiter an. Der Knecht blieb stehe». „Wie kommst du daher?" Den Fähnrich überkam eine Wut. „Wie komm ich daher? Vaucrnlümmel! Ist es an dir, mich zu fragen? Was hast du im Sack?" Der Knecht schwieg, betrachtete sich den Neiter von oben bis unten, sagte etwas spöttisch vor sich hin, was der Fähn rich nicht verstand, und griff den Karren auf, weiterzu schieben. Der Schwede sprang vom Pserd, fasste den Knecht und wollte ihn zur Seite schleudern. Doch der stand fest. „Gemach, Freundchen!" „Ich will sehen, was du in deinem Sack hast, Luder kerl", krisch der Fähnrich, stiest mit seinem Karabiner dem Fuhrknecht in die Seite, ihn Hinwegzudrängen, griff dann selbst nach dem Sack und tat ihn auf. Ueber der Gasse lag das Grauen des ersten Morgens. Da sgh der Fähnrich, dast in dem Sack ein Toter steckte. (Fortsetzung folgt.) Hier einige unserer preiswerten Frübfahro - Angebote: i-ooebi-i-irLV zeiget» wir Ihnen in unseren 14 Schaufenstern — Besichtigen Sie bitte diese sehenswerte 2lussteilung Samen-Mäntel lür den Ncbergaug. aus stolt gemusterten und einsarbig. Stossen, in vielen Farben, in ganz modernen und soliden Formen, teils mit und odnc Gürtel. 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