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l.eiprig Schon 1-10 000 Tagewerke am Mittellandkanal Die Arbeiten am Südslügel des Mittellandkanals zwi lchen Leipzig und der Saale, die im September 1933 in An- grisf genommen wurden, sind jetzt zu einem solch großen Umsang angewachjen, daß man sich ein gutes Bild von dem künftigen Lauf des Kanals machen kann. Ueber 2000 Ar beiter werden in diesem Sommer auf den einzelnen Baustel len beschäftigt, rund 1-10 000 Tagewerke sind im ganzen schon vollbracht. 200 000 Kubikmeter Massen wurden seit Beginn der Arbeiten gefördert. Der Kanalbau wird in den nächsten Jahren auf seiner Gesamtstrecke ungefähr 'uns Mil- lionen Tagewerke erfordern; dabei werden fünf Millionen Kubikmeter Massen bewegt werden müssen. Diese Zahlen zeigen, daß vor Leipzigs Toren die größte Baustelle Mittel deutschlands in Betrieb ist. Wurzen. 25jährig«s SchulfubilLum und Schulentlassungsfeier der Wurzen er katholi schen Schule. Die Wurzener kath. Schule beging am Diens tag, de» 20. März 1031 ihr 25jähriges Bestehen verbunden mit der diesjährigen Schulentlassungsfeicr. Diese Doppelseier wurde durch eine Schulmesse in der Herz-Iesu-Pfarrkirche eröffnet. Um >0 Uhr früh sand in dem mit Tannengrün und Blattpflanzen reich geschmückten großen Klassenzimmer der lialh. Schule die Iulielfeier stall. Bon de» Wänden griifzlen die mit Tannengrün geschmückten Bilder des Gründers der kath. Schul«, des verstor benen Pfarrers Max Lange und der -1 im Weltkrieg gefallenen Schüler. Der Leiter der Schule Herr Oberlehrer Franz Conrad eröffnete die Feier mit dem gemeinsamen Gebet des Herrn. In seiner Anspraclg! an die -t sä>eidenüen Schüler gedachte er in warme» Worten des verstorbenen Gründers dieser Schul«, Pfar rer Mar Lange, ferner der hier tätig gewesenen Lehrer und der -1 im Weltkrieg gefallenen Schüler. Oberlehrer Conrad zeiclp nete dann den n>eiteren Lebensweg der kath. Schule bis zum heultzzen Tage. Im weiteren Verlauf seiner Rede forderte er die Schüler auf, die Heimat, besonders unsere malerisch schöne Stadt, zu lieben und mit ihr verbunden zu bleiben. Seine Schlußworte waren ein warmer Appell an die -1 aus der Schule sä-eidenden Schüler, treu zu unserem Vaterland, auch in Not und Gefahr zu stehen, aber ebenso treu und verwurzelt zu un serer kath. Religion zu sein. Die Feier wurde mit einem Gebet geschlossen. Bon gro ßem Interesse ivar die damit verbundene Ausstellung der Hand- und Malarbeiten, die eine große Liebe und Geschicklichkeit der Kinder zeigte. Pi. Aus dem Leipziger Kunstleben Leipzig. 8. — letzter — Kammermusik-Abend im Gewandhaus. Wer vermöchte zu ergründen, daß diese verborgene Art des in seinen äußeren Mitteln beschränkten Mu sizierens vollwertige künstlerische Wirkung auszulösen vermag, ja, mitunter Eigenwerte enthüllt, die jeden Vergleich mit voll besetzter Musik ausschalten? — So auch an diesem genuß reichen Abend. Das Sextett von Julius Klengel — dem Gewandhaus-Quartett gewidmet — sfür je zwei Geigen, zwei Bratschen und zwei Celli) überraschte ckngenehm durch Eigen art, innerem Gehalt und stilistischem Formenreichtum. Allen Ouartcttgemeinschasten sei dieses 60. Werk sD-Moll) nachdrück lich empfohlen. — Gutgewählt dieser Haydn. Werk 76/5 mit dem vielsagenden Largo. — Die gesamte Spielzeit schloß würdig ab das Sextett (in obiger Besetzung) Werk 38 (G-Dur) von Ioh. Brahms. Wie tief ist doch gerade dieser herbe Nord deutsche in die deutsche Volksseele eingedrungen. — Professor E. Wollgandt (Erster Konzertmeister in Bayreuth), K. Wolschke, Professor Carl Herrmann, H. Wilke, Konzertmeister A. Eich horn und W. Rebhan sicherten dem Abend einen vollen Spiel- crsolg. Besonders herzlich begrüßt sah sich die Tochter Eva des gefeierten Vaters als rühmlich bekannte Cellistin. Es läßt sich in Worten nicht sagen, wie reiche seelisch-geistige Anregungen von solcher weitgcrühmten Spiclgemeinschaft ausgehen. Dem führenden Künstler am ersten Pult Edgar Wollgandt wie der ganzen verdienstvollen Künstlerschast gebührt voller, vorbehalt loser Dank. Dr. Hugo Löbmann. Aus dem Gemelndeleben von St. Johann Aepomuk ln Zwickau tz. Zwickau. In der Deutschen Kolpingsfamili« sprach Kaplan Derksen über Adolf Kolpings Werdegang bis zu seiner Priestern>eil>e. Er schilderte vor allem das inner« Ringen dieses großen Bolkserziel>ers um seinen Beruf. Am letzten Dienstag sprach Pfarrer Gunkel über Liturgie als Dienst. Gemeinschaft (des. für uns Diaspora-Katholiken) und Opfer. Wir lernten die Deutscl-e Komplet kennen, die vom Oratorium in Leipzig bearbeitet und herausgeqeben ist. Di« Worte des hl. Offiziums sind gut übersetzt und der Choral melodi«! angepaßt. Es wurde der Entschluß gefaßt, di« Komplet auch in Zwickau in der Kirci>e zu singen. Am Mittwoch sprach vor den Frau en der Gemeinde Frau Spißner-Bender über Albrecht Dürer. Sie zeigte in Licht bildern Einiges aus seinem Schaffen, vor allem di« Passion, Gedichte von Ruth Schaumann paßten sehr gut zu den Bildern. Der Marienverein hatte am Passionssonntag einen Ein kehrlag. Psarrer Seltmann entwickelte solgende Gedanken: Wir sind von Golt erschaffen, erlöst, und czeheiligt; wir lelren für Goll, um ihn zu preisen, zu gestallen, ihn zu genießen; mir preisen Goll durch unser Gebet, durch unseren (ßehorsnm. unser Beispiel; wir formen uns nach seinem Bilde: wir genießen ihn in der ewigen Heimat, davon erhalten wir einen Vorgeschmack in der hl. Kommunion.— Nm Sonnlagnachmitlag versammelle sich die Gemeinde zu einer A n be t u n g sst u nd« , um Goll zu danken für die Ein setzung der hl- Eucharislie. — Am A'xwd des Sonntags fallen wir das Spiel: Memento, ein moderner Totentanz von K. M. Krug. In eindringlichen Bildern zeigt uns der Dichter den Tod als Boten Gattes. Er stralt den Verbrecher (Kreditsclnvind- ler), er lohnt den Arbeitslosen für seine selbstlose, aufopfernde Nächstenlielx!. das Kind für seine opfernde Liebe zu seinen El tern, die Mutter für ihre liebende Hingabe an die Familie. Das Spiel iveckte in uns den ganzen Ernst der Fastenzeit. Die Spieler hatten sich gut in das Gescl-ehen eingelebt. sc. tz. Plauen. Die Sch l a ge t e r - A u s st e l l u n g Ist die ser Tage nach Plauen gekommen. Sie ist überaus reichhaltig und wirkt in ihrem Gesamtergebnis erschütternd. Schlägetcrs Hcldenlaufbahn ist in Dokumenten, Skizzen, Karten, Bildern zu verfolgen. Sein Sterbekreuz, von einer französischen Kugel getroffen, ist ebenso zu sehen, wie seine Studontenmütze, sein Burschenband. Erschütternd wirken die Bilder aus den Ab stimmungszeiten und den Zeiten der französischen Besetzung des Rhcin Ruhr-Gebietes. Ausstellungsort ist das Kreismuscum in der Königstraße. — Die Hl. Stunde am Sonntagabend war überaus gut besucht und zwang zur innigen Andacht zum eucharistischen Heiland. — Die 1. Vorführung der kath. Film stelle „Das heilige Schweigen" ist ausverkaust. Eine 2. Vorführung wird am Mittwoch, den 21. März, im katholischen Vereinshausc, Beginn 8 Uhr, gegeben werden. — Von Ostern ab wird die katholische Schule 1t Klassen umfassen. — Am kommenden Sonntage ist die gemeinsame Osterkommu- nion der Männer der Pfarrgemeinde. Es ist zu erwarten, daß diese ebenso zahlreich wie die Frauen am 18. März sich ein finde». tz. Reichenbach. Am Sonntag, den 18. März wurde der Film „Das heilige Schweigen" den Reichenbacher Ka tholiken gezeigt. Dozent Dr. Leo Sudbrack sprach vor der Vorführung über die katholische Filmbcwegung. Alle Besucher waren tief ergriffen. Nachmittags fand eine Kindervorstellung statt, die ebenso wie die Abendvorstellung einen guten Besuch zu verzeichnen hatte. Der Kath. Filmstelle rufen wir zu: Aus Wiedersehen! — Am Sonntag nachmittag fand die vom Heili gen Vater gewünschte Betstunde der Kinder statt. Hus I.ausi»L l. Schirgiswalde. Die hiesige kath. Volksschule hielt gm Dienslagvormitlag nach gemeinsamem Besuch des Gottes dienstes in der festlich geschmückten Turnhalle ihre Schulent lassungsfeier ab. An diesem ernste» Festakt nahm auch die Elternschaft erfreulich starken Anteil. Direktor Rösler empfahl den Scl>eidenden, sich Gott zum Freund, die Religion zur Stütze und die Tugend zur Führerin zu wählen, damit sie alle als echte üeulsckre Jungen und Mädel den kommenden schiveren Kamps des Lebens bestehen können. Lieder und Gedichtvnrträge umrahmten die Ansprache. Zur Entlassung kamen 38 Knaben und 31 Mädcl>en. l. Ostritz. Feierliche Schulentlassung in der ka- tholijä>cn Stadtschule. Nach vorangegangenem Gottesdienste versammelten sich di« Kinder im Beisein der Eltern. Lehrer u. d. Schulausschusses, an der Spitze stellvertretender Bürgermeister Dr. Wunderlich, sowie Vertreter der Stadt in der festlich ge- schmücklen Klasse. Di« Feier wurde eingeleilet mit Gebet und dem „Ave Maria" von Vach. Der Schulchor sang dreistimmig mit Sick»erl>cit rind klangrein „Herr, unser Gott". Nach einem weiteren Chorlied „Ach, ihr seligen Kindertage" ergriff Schul leiter Hohl seid das Wort zu seiner Abschiedsansprack)«. Nach kurzem Hinweis auf die Ereignisse des letzten großen Jahres ermahnte er di« Kinder, festzuhalten an den alten guten Tu genden der deulscl-en Tapferkeit, Treue, Wahrl»eit und Fröm migkeit. Nach dem „Largo" von Händel spraclxm Kinder einen poetischen Abschiedsgruß. Psarrer Rösler richtete ebenfalls herz- licl>e Nbschiedsworte an di« Austretenden. Stellvertretender Schulleiter Iäniclx?» dankt« den Kindern für ihr gutes Verhalten währe: ü der Sä-ulze!t und .Herrn Schulleiter tzohlfeld für ge wissenhafte und kollegiale Führung der Amtsaeschäsle. Herr Lehrer Iänichen ist mit Ostern 25 Jahre als ständiger Lehrer an der Sclmle tätig. Der Schulleiter ülx-rmillelte ihm di« Glückwiinscl;« der Lehrerschaft und der Kinder Nach der Nus- händ'gung der Zeugnisse ließ Schulleiter Hohlfeld die Feier aus klingen in ein dreifaclres „Sieg Heil" auf das geliebte deutscl>e Vaterland. Zur Entlassung kamen 38 Kinder (14 Knaben und 21 Mädchen). —r— l. Crostwitz. A u s de r Schu l a rbei t. Am vergangenen Sonntag fand eine Wiederholung der musikalischen und Il;ea- lralisä>en Darbietungen statt, die am 8. März schon zum Eltern abend aufgeführt worden waren. Der Saal des Erbgerichtes war wiederum bis auf den letzten Platz b: setzt. — Am Sonntag und Montag waren in den Zimmern V und D der hiesigen Volksschule die Arbeilen, die im Zeiäzen- und Nadelarbeilsunter- richte anaeferligt worden sind, zur ösfentlickzen itzesichtigung aus gestellt. Von dieser lyelegenheit machten di« Ellern und Freunde der Schn le einen regen Gebrauch. — Am Dienstag wurden 21 Mädckzen und 14 Knaben aus der Schule entlassen. Der feierlickzen Abschiedsstunde in der Schule ging ein Gottes dienst in der Pfarkkirck-e voraus. Im Mittelpunkt« der Ent lassungsfeier stand ein« Ansprackp! des Klassenlehrers Heidrich. — Bürgermeister Kockel, Crostwitz, ermunterte in einer kurzen, sinnigen Ansprache die Scl>cidenden, überall gefällig zu sem. Den Dank der Ellern an die Lehrerschaft sprach Fleisck-erineisler Graf, Crostwitz, aus. Markig« Worte richtete er an die Ab gehenden. die ihr Elternhaus, ihre Kirche, ihre Schule, ihre wen- disä>e Heimat und ihr deulsck-es Vaterland über alles liebe» sollen. Bautzen. Der Bezirksausschuß der Amtshaupt- mcnmjchast Bautzen hatte sich mit dem Haushaltsplan für 1934/35 zu beschäftigen, der mit einem Fehlbetrag von rund 680 000 RM abschließt. Als Dcckungsmiltel sind vorgesehen Reste der Bezirksumlage aus dem Borjahr und eine neue Bezirksumluge in Höhe von 380 000 RM. Dadurch wird die Umlage gegenüber dem Vorjahr um rund 100 000 ?.M, das heißt, um 22 Prozent gesenkt. Die Zahl der Erwerbs losen im Bezirk ist seit dem 15. Februar erneut um 18 Pro zent gesunken; das bedeutet gegenüber dem Höchststand vom 15. Februar 1933 eine Berringerung um insgesamt 61 Pro- Abgrenzungs des vekhiillnisies von HZ und Schule Der sächsische Volksbildnngsminister Dr. Hartnacke hat mit dem Obergebietsführei der Hitler-Jugend Schnaedter eine Vereinbarung getroffen, durch die die körperliche, gcländc- sportlühe Ausbildung und die weltanschauliche und staatspoliti sche Erziehung der Schüler außerhalb von Schule und Eltern haus der HI zugcsprochen wird. Es wird hier zu diesem Zweck zunächst der Sonnabend nachmittag ausgabensrei zur Verfügung gestellt. Ein zweiter Nachmittag für Spiel und Sport ver bleibt bis zur endgültigen Regelung durch den Neichsinnen- minister der Schule. Im übrigen kann HJ-Dienst vom Schuldienst nicht entbinden. Insbesondere sind Abiturienten und Schüler, di« Prüfungsarbeiten zu schreiben haben, während dieser Arbeiten und eine festgesetzt« Zeit vorher Nichtabiturien ten nur auf Antrag ihrer Eltern zu beurlauben, Eingriffe der Hitler-Jugend in di« Schule und umgekehrt sind verboten, Diese Vereinbarung gilt sinngemäß sür den BdM. In Lübeck wurde von der Polizei ein vor zwei Jahren in Deutschland naturalisierter gebürtiger Tscheche, der sich ge weigert hatte, erholungsbedürftige Saarkinder auszunehmen und auch andere von diesem Entschluß abzubringcn versuchte, mit seiner Frau in Schutzhaft genommen. Vor seinem Hause hatte sich eine Menschenmenge versammelt, die gegen sein Verhalten protestierte. Das Ehepaar ist später wieder aus dar Schutzhaft entlassen worden. Ser 1. April naht Jetzt wird die Sache brenzlig, der Wägen ist voll, wohin nun damit? Der 1. April bedeutet alljährlich für viele Volksgenossen ein« Wanderung von der alten zur neuen Wohnung. Wir wünschen allen, daß sie sich in der neuen Behausung recht glücklich fühlen mögen und daß ihnen die „Schrecken" des Umzugs mit seinen langwierigen Vorbereitungen für viele Jahre erspart bleiben. Gibt es elne naiurgesetzliche Schlaszeit? Studienrat Theodor Stöckmann-Duisburg nimmt in der „Medizinischen Welt" Stellung zu der Frage ob von einer naturgejetzlichen Schlaszeii gesprochen werden kann oder nicht, d. h. ob von der Urnatur aus eine bestimmte Lage und Länge des Schlafes besteht, oder ob es einerlei ist wann und wie lange man schläft. Da theoretisch und kritisch dieses Problem nicht gelöst werden kann, hat Stockmann zur Lösung dieses Problems planmäßige Versuche durchgesllhrt. Es liegen jetzt 22 ungefähr restlos durchgesührte Versuche vor. Eine Dame aus Sachsen, früher gemütskrank und „schlaflos", wurde durch die Schlafzeit von 8 Uhr abends bis 3 Uhr nachts geheilt. Ihr Arzt hatte ihr gerate», wenn sie absolut nicht schlafen könne, möchte sie lieber bei Nacht ausstehcn, als sich im Bett wegen der Schlaflosigkeit Gedanken zu machen. Die Dame be folgte den Not und richtete sich, unabhängig von der Uhr, lediglich nach ihrem Miidigkeitsgesllhlen und gelangte so zum Schlaf von 20 bis 3 Uhr. St« stand dann stets sosort auf und war gerettet. Wenn auch dieser Falt nur relativen Wert hat, so ist doch recht bemerkenswert, daß auch andere Personen völlig unabhängig voneinander das gleiche oder ein ähnliches Ergebnis gesuiidcn haben. Die Vcrfuchsperfoncn waren fast oder völlig erwachsene und individuell sehr ver schiedene Menschen. Sogar erheblich kranke befanden sich var unter. Vel der Länge der Versuche — teilweise bis zu illns Jahren — hätte Suggestion und Autosuggestion sicherlich ver sagt. Akr schlecht geschlafen hat, spürt das schon am nächsten Tag. Wer häufiger schlecht schläft und kränklich ist, klappt bald zusammen. Die Methode bestand in der Regel darin, daß die Ver suchspersonen zunächst ihre Gcsamtschluszeit früher verlegten, sie dann verkürzten, wen» die Natur daraus hiudrängte, und schließlich auch die Mitlernachtslinic überschritten Versuche mit Kindern und sehr jugendlichen Personen waren nicht mög lich. Rechtzeitiger Schlaf läßt sich nicht erzwingen, sondern nur, meist mühsam, planmäßig erwerben Zunächst ist immer nur eine Friihverlcgung der Gesamtjchlafzeit zu erstreben, die Ver kürzung stellt sich in der Regel ganz von selbst ein Derjenige aber, der ausgejchlascn hat, muß sojort aufstehen, sonst schlägt der stärkende, positive Schlaf leicht in schwächenden, negativen um, wie sich in ungezählten Fällen bestätigen läßt. Nötig ist, sagt Stöckmann, daß die zuständige Wissenschaft durch exakte Ver suche, deren Zahl nicht groß genug jein kann, einwandfrei, fach männisch genau sestgestellt, ob es ein Naturgesetz der Schlaszeit von der Unnatur aus gibt oder nicht. Die augcnblicklick-e Un- durchsührbarkeit einer Idee darf nie und nimmer ihre wissen« schastliche Erforschung hindern. Die Forschung lohnt sich, denn der nächtliche Schlaf ist die Quelle des täglichen physiologischen Lebens, je vollkommener er ist, um so willkommener ist diese» Leben. Kurre Hlockrickken Der Oberspielleiter des Schauspiels am Stadttheater in Augsburg, Harald Guethe, ist fristlos entlasten worden, weil er «ine Schrift versaßt und verbreitet hatte „Warum muß das Augsburger Stadttheater durch de« Intendanten Erich Papst zugrunde gehen? Guethe wird sich wegen dieser Schrift auch vor Gericht zu verantworten haben. Wie der Oberbürger meister bei der Entlassung Gucthes betonte, sei lediglich ,,au» menschlicher Rücksichtnahme davon abgesehen worden, ihn in» Konzentrationslager Dachau zu bringen." * Der junge Kaiser von Nnnam (Hinterindien) will eine Indo-Chinesin heiraten. Die Braut ist In Frankreich geboren und katholischer Konfession, Der Papst soll um eine Ehedispen» sür sie angegangen werden. O Reichspräsident von Hindenburg empfing Dienstag den ncuernannten mexikanischen Gesandten Lcopoldo Ortiz zur Entgegennahme seine» Beglaubigungsschreiben». Der Necchsjustizkommistar Dr. Frank teilt« in seiner Rundfunkrede am Dienstag mit, daß der Neichsjugendsührer von Schi rach in di« Akademie sür deutsche» Recht berufen worden sei.