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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140420022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914042002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914042002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-20
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Mben»»Musgabe ISS. Jahrgang Nr. 198 1914 Monis», arn 20. April Sezog-prrlse: «»notll^ I .rs m , vlrrteyakrUch Z.7S m 0e> »er G«schüft»st»ll« onsern Zwalrn und Nu»god«lt«Urn obgekolt: monatlich , M, »iertellührUch Z w. vurch »i, Post: inoerhald beutschlan»» uaü »er »rutschen Ito io ni en monatlich l^o M. »iertriiüdrltch » z» M. auoschlir^Uch poftdeNrUgei». voo Leipziger Sägeblatt erscheint Werktag» »mal. Sonn- u. Zetertag» Imal. In Leipzig, ürn Nachbarorten unü Sen Grten mit eigenen Ziltalen wie» »ie slbenSausgabr noch am sibenü »eo erscheinen» in» Hau» geliesrrt. Serliner NeSaktion: Sa »en Zeiten t7. Zernlprech-sinlchluS: Moabit Nr.4»7. ?trntsbloL desRates und despolrreuunLes der Stadt Leapzizz Ne»oktton uu» chrschästssirUr: Zohanni.gaff, Nr.«. » Zerusprech.MnschluS Nr. 14»»2. 14»U un» >»»»4. kür Sasrrat, au» Leipzig UN» Umgebung »ir - lspaltigepetttretlersps., »tr itrklomereilrt M.. »»» »»»wart» Z» Pf.. Neklamra »20 M. llletne flnzrtgen »trpetttzrile na» 2»psch.Vt««erb»l.Nad.,Sns»rat» »on VeborSen im amtlichrnSril Sie Petit zeit« aa ps. ch«sch»st»auz«igrn mit playvorschrif» >m Preise erbebt, lladat« nach Sarit veilogen! chrla-ntausl. »Äl »a»Sausen» au»schl poligrdübr Muzetgeu-Manadme: )ovonn>»gols»il, sei sämtlichen riliaien »eo Leipziger Sageblatt«» un» oUe« Annoncen-expeaitionrn »e» Sn- un» Nusl^n»«» cheschSstolteU« für Verlii, u.oi« pr. »ran cndurg virrktion Walter Zlirgrl. Vertin w. i». MargarrtbrnNraße ». Zrrnsprech» ftnschluft: Lukow «471. Das wichtigste. * Als Kriegsluftschiffhafen in Bauern wurde Germersheim bestimmt. (S. Heer und Flotte.) - Lei ,rülicre württembergssche Minister- Präsident von Breitling ist gestorben. T Letzte Lep. Kaiser Franz Joseph leidet an einem B r o n ch r a l k a t a r r h, als dessen Be- al'itersclieinung ein leichtes Fieber aufgetreten ist iS. Ausland.) Der K rieg zwischen den Bereinigten Dtaaten und Mexiko ist so gut wie erklärt. 2 Pol. Hebers.) Die innere Krisis in Italien. Aus Nom wird uns geschrieben: Jtalrcn macht jetzt einen höchst bedentlrchen Prozeß durch: die finanziellen Schmie - ,'rcgkeitcn häufen sich in dem Augenblick, wo die überwiegende Mehrzahl der Staats beamten über die Köpfe der besonnenen Elemente dinmeg mit Streit und Aufruhr droht und in lliren Forderungen nach Gehaltsaufbesserungen wenig Nachgiebigkeit zeigt, in einem vorher iaitin aiuh nur annähernd geahnten Maße. Es stehen für die nächste Zeit, wie ich von best- informierter Seite höre, unangenehme Uebcr- raschuilgen auf staalSbndgetürem Gebiete bevor. Der Krieg hat die Finanzen im Staatshaushalt arg durcheinandergewirbclt. Und es wird ohne großen Krach taum noch abgehen, lvenn die Re gierung entivcder nicht eine Riesenanleihe auf- niinmr oder mit der sofortigen Einführung der längst geplanten, aber immer wieder hinaus- aeichobenen progressiven Einkommensteuer wirk- lick, ernst macht Nun hat der neue Kabinctts- chsf Salandra in der Kammer versichert, .Uralten könne auf die Dienste des anleihe gewährenden Auslandes verzichten Das große )Por< sprach er gelassen aus, als der General- Ui it nicht Nllr der Eisenbahner, sondern auch der übrigen unteren und mittleren Staats beamten noch nicht an die Tür klopfte. Jetzt muß die Regierung, will sie nicht die Gefahr einer Revolution heraufbeschwören und daS An sehen auch vor dem Ausland Mahren, sich die bisher verweigerten Hunderte von Mllionen an Gehaltsaufbesserungen volovL volons abtrotzen lassen. Ich habe alten Grund anzunehmen, daß es für dres Jahr mit der bereits versprochenen Heeresvermehrung, für die Herr Salandra 200 Millionen an einmaligen Ausgaben forderte, nichts werden wird. Die fortgesetzten Drohungen der Beamten gestatten dem Staate noch nicht, erneute Ausgaben für Heer und Flotte — über das neue Schiffsprogramm hat man sich bisher aus Vorsicht nur wenig unterhalten — obwohl in Libyen noch weit über 70000 Mann fest gehalten werden. Auch wenn cs jetzt noch nicht zu dem ge fürchteten Eisenbahnerstreik kommt, so bleibt seine Gefahr doch für mindestens ein Jahr weiter bestehen. Die Bewegung unter der Beamtenschaft wird in absehbarer Zeit nicht zur Ruhe kommen. Die Regierung müßte denn die vielen Hunderte von Millionen bereitstcllen. Vor der sofortigen Einführung der Einkommensteuern aber schreckt Herr Salandra zurück. Er meinte ja selbst, daß bei den vorbereitenden Studien Jahre vergehen könnten. Solange aber wollen die Beamten die, man mag über ihre Streikgelüste denken wie man will, zum großen Teil wahre Hunger löhne erhalten, nicht warten. Es wird parlamen tarische Kämpfe von beispielloser Heftigkeit ge ben. Und am Ende wird dem König nichts anderes übrigbleiben, als die Kammer auf zulösen, um das Land über die nächsten Ziele der Finanzgesetzgebung zu befragen. Mit einer Kammerauflösung, an die heute kein ernsthafter Deputierter mehr zweifelt, aber steht ganz Ungeheuerliches auf dem Spiel: Da durch, daß Giolitti fünf Millionen Analphabeten , gegenüber 3 Millionen Nichtanalphabeten!) das Stimmrecht gab, ist die Gefahr dräuender als je, daß diese fünf Millionen sich im Verein mit den streiklustigen Beamten und der Sozial demokratie zu Herren der Lage machen. Nichts wäre für die Existenz Italiens, für seine Ent wickelung, für die Monarchie verhängnisvoller, nichts gefährlicher aber auch sür den Bestand des Dreibundes. <da dre äußerste Linke noch niemals ihre Sympathien sür das republikanische Frankreich verborgen hat), als ein Wahlsieg jener fünf Millionen Analphabeten, denen die Zu kunft des Landes anvcrtraut wäre! Die Be- amlenaufstandsbewegung eröffnet uns gerade darum den Blick in einen Abgrund, weil die revolutionären Elemente es verstanden haben, die Führung in der Bewegung zu übernehmen Es ist mu Meinungen, dre inan wagt, wie mit Steinen, die man voran im Brette bewegt; sic tönnm geschla gen werden, aber sie haben ein Spiel eingeleitet, das gewonnen wird ^wethc. Das Silöms in Leipzig vom Enöe ües 17. Zahrhun-erts bis zur Sie-ermeierzeit.*) Einc der ersten, erfreulichen Taten nach Grün dung des stadtgeschichtlichen Museums war die Aus Heilung „Leipziger Bildnismalerei non 1700 bis l8öl).' Der verdienstvolle Direktor dieses Museums wallte nur Recht die Frucht seiner Arbeit nicht ver taren gehen lassen und die Erinnerung daran dauernd erhalten. Prof, Kurzwelly hat zu diesem Zweck das kostbare Werk, das uns oarliegt, heraus- gsgeln'n. Vorderhand allerdings miissen wir uns mit dem Tafelband begnügen, der Textbund mit den Monographien der einzelnen Maler sollte lureits , 1913 folgen, dürfte demnach bald erscheinen zur wert vollen Vollendung des Ganzen. Wie oft schon habe ich in müßigen Stunden die Bilserraieln heroorgeholt und mit Hilfe der Physiognomien der bedeutendsten Mcnsctzen Alt- Leipzigs mir Leben und Treiben der Vergangenheit uxichgerufen. Viel mehr noch müssen diese Blätter dem ln<ten. der mit den Fasern seines Herzens mit Leipzig verwachsen ist, der in den Zügen der Ahnen die Gesichter von Freunden und Verwandten wieder- sindet. Do blicken jic uns aus -en Rahmen entgegen mit Reifrock und Allonge perückc, und tonnten doch gleich unter uns hier lckun, so älnreln sie in ihren Zielen, in ihrem Wollen ihren nachgeboreucn Ge- Nhlrchtern sehen mir die Gesichter aller van Daniel Caffe d. Aclt. sI7.'s> Mi.,s gemalten P>r- sönlichieiten on, wir werden a» ihnen die typisch sächsische Muildstellung entdecken mit den etwas n-r bisjencn Lippen, wodurch der weiche, singende Ton soll erzeugt wird. Denn in dieser Zusommenst:llung sund das ist Absicht der Verfassers soll uns nicht allein der Kuiiiiwrt fesseln und onregen, es soll das tnlturbistorische Element der Familienforschung be lebt werden. Von ihrem stolzen kaufmännischen Ahulvirn an sehen wir dos Geschlecht der Grafen Hohenthal vo>, den verschiedensten Künstler Händen verewigt, oder mir verfolgen die tnpisch *) Herausgegevcn von Prof. Dl Albert K u r zwcl! y unter Mitwirkung non Dr. Eduard Eyßen. Dr. Walther Biehl und Hilde gard Heyne. Verlag non Karl W. Hirsemann. Leipzig 1912 französlsit-en Züge der Familie Dufour durch Generationen. Bedeutende Menschen, über den Kreis unserer Stadt hinaus berühmt, wie Gottsched und seine Gemahlin, wie Joh. Seb. Bach oder der Kupferstecher Bause, oder Julia v. Zange, die Braut eines Heinrich n. Kleist, führen uns aus Familien geschichte hinweg zur Weltgeschichte, von deren Donnerrollen in der Leipziger Schlacht ein Teil der Dargestellten Zeuge gewesen. Wie oft sind wir die Löhrstraßc, die Tauchnitz- straße, die Rcichelstraßc entlang gegangen, verständ nislos die Namen lesend, die sic verewigen sollen, nun sind sie uns lebendig im Bilde, in der bleiben- den Vorstellung die Männer, deren Namen bisher leere Begriffe enthielten. Wie oft betrachteten wir vor dem Bahnhof das Denkmal des Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller, des Schöpfers der Pro- meimdc, setzt kennen wir die würdige Persönlichkeit mit der großen Perücke, mit den klaren Augen in drei Lebensaltern. Namen, mit dem Werdegang unserer großen Firmen eng verknüpft, deren Ruf Weltruf geworden, wie Breitkops und Härtel, Tauch- nitz, Jrmler, Reclam. Börner u. a m. bekommen Leben vor den lebendigen Bildnisse',, ihrer einstigen Träger. Richt ohne Rührung kann man das Antlitz des Mäzens eines Anton Graff, Philipp Erasmus Reich. Besitzers der Weidmannfchen Buchhandlung, betrachten, der von Meisterhand die ihm teuren Züge seiner Freunde erhalten wissen wollte und uns so Gellerts, Erncstis, Sulzers Antlitz bewahrt hat, einen kostbaren Schatz der Universitätsbibliothek. Man müßte alle Namen nennen, wollte man jedem Interesse gerecht werden Allein unsere Auf gabe ist es ja nicht die wertvolle Arbeit der Chronisten zu wiederholen, wir wollen nur auf das Werk und seine Bedeutung für jeden Leipziger Hin weisen, der seine Stadt, ihre Vergangenheit und mit dieser die Menschen einstiger Tage liebt. Wer über das Leipzig von einst sprechen will, wird dieses Werkes nicht entraten können. Hier wird die Anschauung geboten, die sonst blinde Begriffe zu klarer Vorstellung des Ver gangenen belebt. I»r. U Kunst unü Wissenschaft. * Prinzivsl.ckurse an der Akademie. In der K o niglichcn Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig tritt, beginnend mit dem 15. Mai d. I.. eine Neu einrichtung ins Leben, deren Zweck ist, solchen Per sauen. die die Absicht haben, in buchgewerb lichen Betrieben führende Stellungen einznnchmen. ohne dabei selbst technisch tätig zu sein, also vor allen Dingen Prinzipalssöhncn die Mög lichkeit zur Erwerbung umfassender Kenntnisse in den verschiedensten Zweigen des mcdcrncn Buchgewerbes ru erniöoljcbcn Die ncueinaerirbteten knrm beiße, uirü weil die Regierung und ihre Mehrheit keinen Ausweg aus der Finanznot wissen. Die Sanierung der finanziellen Verhält nisse Italiens muß Deutschland aus naheliegen den Gründen am Herzen liegen. Wäre die ita lienische Regierung gezwungen, ihr Anleihe bedürfnis in Frankreich zu decken, dann bestünde die Gewißheit, daß dies Geldgeschäft auf die po litischen Beziehungen zwischen Italien und Frankreich von maßgebendem Einfluß wäre und daß die Herrlichkeit des Dreibundes nur noch für einige Zeit auf dein Papier bestehen bliebe. An einer beschleunigten Lösung der drücken den wirtschaftlichen Krise, in die Italien durch die Folgen des Krieges und durch die Zügel losigkeit seiner Beamtenschaft gewissermaßen über Nacht gestürzt ist, haben nicht nur Deutsch land, nicht nur die Freunde des Hauses Savoven und der Monarchie überhaupt ein lebhaftes Interesse, sondern auch vor allem der Vatikan und dessen Gläubige auf der ganzen Welt. Denn es besteht nirgends ein Zweifel, daß die revo lutionären Elemente es auch auf das Papsttum abgesehen haben. Man wird sicy erinnern, daß dieses seine Getreuen bei den letzten Kammer wahlen zugunsten der liberalen Regierung auf geboten hat. Im Vatikan hat man die Krise schon längst vorausgesehen und danach sein Ver halten, der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, eingerichtet. Ob es aber nicht trotzdem schon zu spät ist. . .? Mexiko vor üem Kriegsausbruch. Die Lage hat sich jetzt bis zum Ausbruch des Krieges zugespitzt. Huerta hat zu dem Ultimatum Wilsons, in dem ein bedingungsloser Salut Mexikos gefordert wurde, erklärt, daß er diese Forderung nicht anerkennen könne, und daß er neue Vorschläge erwarte. Wilson hat daraufhin das einzige getan, das ihm übrigblieb, er hat die Ausführung der ge planten Zwangsmaßregeln gegen Mexiko ange ordnet Weitere Schiffe und Truppen, ja sogar eine Fliegerabteilung erhielte,! den Befehl zum Ausbruch und bald, vielleicht heute schon, werden amerikanische Soldaten in Tampico an Land gesandt werden In zwischen geht der Krieg zwischen Huerta und Len Re bellen lustig fort. Die Hoffnung des Präsidenten, sich mit Villa gegen -en äußeren Feind zu vereinigen, wird sich kaum erfüllen, denn die Rebellen haben sich doch neuerdings mit einer Guillotine ausgerüstet, um die gefangenen Regierungsanhänger so schnell als möglich hinzurichten: sic sind aber durchaus nicht für eine Bereinigung. P r i n z i p a l s k u r sc, und sie werden in Gemein schäft mit dem Deutschen Buchgewerbe verein veranstaltet. Die Prinzipalskursc werden folgende Unterrichtsfächer umfassen: Ucbcrblick iUnr die Buchdruckerkunst, Ucbcrblick über die Lithographie, Stempelichnitt und Vrägekunst, Holzschnitt, Ucbcrblick über die moderne Reproduktionstechnik, Buchlindcn, Allgemeine Buchgewerdelundc, Metalle und Legie rungen, Actz- und Färbemittel, Kunst und Kultur geschichte des Buches, Aesthetik des modernen Buch gewerbes. Die ausgezeichneten Lehr kräfte der Akademie, die in diesen Kursen sich be tätigen, werden noch durch die Heranziehung des Uni ncrsitätsprosessors Dr. Böttgcr und des Verwaltungs direktors des Deutschen Buchgewerbevcrcins Max Fiedler zur Mitwirkung vervollständ'gi. Wissen schaftliche und technische Führungen durch die diesjährige bnchgewcrblichc Weltausstellung sind neben den Unterrichtskursen sür d,c Teilnehmer vorgesehen. Die Prinzipalskurse werden am lö. Mai beginnen und dauern bis zum Schluß des Sommer scmesters in der Akademie, d. h. bis zum 15. Juli. Anmeldungen nimmt die Kanzlei der Akademie ent gegen, die auch Prospekte über die Prinzipalskursc versendet. n. Schönherrs „Glaube und Heimat" aus dem Freilichttheater. Nach Schillers ..Räubern" wird im Laufe des kommenden Sommers auf dem Stutt garter Freilichttheater im Bopserwaldc schönherrs Tragödie eines Voltes „Glaube und Heimat" in eigenartiger Bearbeitung und In szeniernng vorgcführt werden. Der Spielleiter. Hof schauspieler Peschcl, hat es sich zur Rcgieausqabe gemacht, die Szenen, die auf der geschlossenen Bühne nur hinter den Kulissen angedcutct werden können, auf der Naturbühne in packender Lebendigkeit zu veranschaulichen, insbesondere die Verfolgung der Sandpergcrin im ersten und die Austreibung der Protestanten aus der Heimat im 3. Akt. 2chönhcrr ist vom Komitee des Freilichttheaters ersucht worden, eine Bearbeitung seines Wertes speziell für die Stuttgarter Waldbühnc vorzui ehmen und der ersten Aufführung im Juli bcizumohncn. * Uraufführung von Lindin s Oper ..Ter heilige Berg" in Dessau. Des norwegischen Komponisten Lhnstian Sinding, neben Grieg des bedeutendsten Vertreters der nordischen Neu-Romantik, erste Oper „Der heilige Berg" erlebte gestern am Hof thearer in Dessau unter Leitung des General Musikdirektors Franz Mikorey ihre Uraufführung. Die Dichtung stammt von der Berliner Roman schriftstellern, Dora D u „ ck e r. Den Kernpunkt der Handlung, die in einem Vorspiel und zwei Akten, um den Anfang des 19. Jahrhunderts gedacht, an uns vorüberzieht. bildet das eisern strenge Gebot, daß non dem „heiligen Berge" Athos in Griechen land, auf dem sich das Kloster von St. Gregorio befindet, alles Weibliche verbannt ist. Ein Mönch, der in früher Fugend bereis einem sttenaen Klausner auf einsamer Bcrgwildnis übergeben ist. lernt ein junges Mädchen kennen und lieben, das ibn im Auftrage seiner Mutter sucht. Ueder die neuesten Ereignisse liegen folgende Depeschen vor: New York, 2V. April. Huerta Hai die Forderung der Amerikaner adgelehnt. Washington, 20. April. Der Sekretär de? Präsidenten Wilson erklärte, die A n g e s e g e n h e i < sei nun zum Abschluß gelangt. Er fügte hinzu. Huerta habe keine Fortsetzung der Verhandlunaen verlangt und habe cs glatt obqelehnt, die Forderung des bedingungslosen Ln- luts zuzuqestehen. Washington. 20. April. Der Krieg '.wischen den Vereinigten Staaten und der mexikanischen Regieruna ist unvermeidlich, wenn nicht Huerta im letzten Augenblick seinen Sinn noch ändert. Heute jrijb 4,30 Uhr lief beim Staatsdepartement der Vereinig ten Staaten die Antwort aus das letzte Ultimatum der Vereinigten Staaten ein Huerta erklärt, daß er sich der Ansicht der Vereinigten Staaten nicht anschließcn könne und neue Vorschläge erwarte. Ohne Zögern hat darauf das Staats dcpartement dem amerikanischen Volke mitgetcilt, das es dieses Ansinnen zurückgcwiescn habe und» daß das Programm der vorgesehenen Zwangs maßregeln nunmehr durchgeführt werden solle. Allgemein nimmt man an, daß die offizielle Kriegserklärung am Mittwoch erfolgen wird Washington, 28. April. Das Kriegsschiff * „Mississippi" erhielt heute am späten Nachmit tag Befehl, sich mit dem Aerotorps und sechs hundert Seejoldaten sowie begleitet von der „Pra , - r i e", der „Dixie" und einer Torpododootsflottilte von Pensacola nach Tampico zu begeben. k>oMiseke UeberlieM Vie Ergebnisse üer Amerika-Nesse ües Prinzen Heinrich. Die „Kap Traialgar" hat ibrcn Kiel wieder den heimischen Gestaden zugcwcndct, und in kurzem w.rd das Pnnzenpnar den Fuß auf den Boden der fetzen. Da erscheint es au der Zeit, das Fazit > Reise zu ziehen, die von allen Seiten mit grsncn Hots nungcn und Erwartungen begrüßt wurde Man kann es ruhig aus prechen, die Südamerika,ahrt de>- Prinzen Heinrich bedeutet einen Triumpj deutjücn Ansehens und deutsö er MachUtellnng. Wer cs n,vb nicht wußte, der Hütte es dieser Tagc aus den Aeiitz: Der Prior des Klosters erkennt die Reinheit ihre Liebe an und gibt die Liebenden zusammen Warme Menschenliebe trägt den Sieg über finsteren Glauben davon. — Auch „Der heilige Berg" beweis, wieder einmal, daß ein gutes Textbuch den halben Erfolg einer Oper verbücat. Dora Duncker ha, den interessanten Stoff äußerst geschickt und wirksam gestaltet. Christian Sinding. in dem iinqeschwachten Besitze der Vollreife seines Könnens, hat es vorzüg lich verstanden, den echt dichterischen Stnninungs gehalt des Textes in die ideaie Sphäre einer Musil zu erheben, die uns vom ersten bis zum letzten Takte in ihrem Banne hält. Ein: vrachtvolle Stimmung gibt den. Ganzen ein einheitliches Gepräge. Rur an den dramatischen Höhepunkten wünscht man dem Komponisten ein derberes Zugrelfen. Immerhin fehlt es der Musik nicht an wirksamen Steigerungen und an Charakteristik Wundervoll zart und wir kungsvoll gesteigert ist die Liebesszene im ersten Alt. Eine Unmenge teinster Filigranarb.it ist in die Par titur verwebt, die dem Werk einen hoben musikalischen Wert sichert. Die Wiedergabe machte der Dessauer Hofoper, die in dieser Spielzeit schon mehrere Ur nufführuvgen hcrausgebrachk bat. alle Ehre Do- Werl war musikalisch und szen'sa, aufs sorgfältiipc vorbereitet: eine stilgerechte herrliche Ausgattung, ciue tüchtige Regie und eine glückliche Besetzung der Hauptrollen Herr Nie tau als Dion. Fräulein Rü , eIcr als Daphne, Herr Vollfronk als Prior und Herr Reisinger als Klausner — alles ,ebr anerkennenswerte künstlerische Leistungen. Dazu oa-> treffliche Orchester unter Franz Mikorcys zeinge stattender Führung^ es war en, genußreicher Abene Christian Sindiug, Dora Duncker. Franz Mikorey und die Hnuptiolisteu wurden oftmals vor die Gardine gerufen, denn das Publikum bereitete dem Werl eine begeisterte Aufnahme. I >r. Oit<> l n.l.,>. * Die Einweihung der neuen Züricher Universität. Die offizielle Einweihung der Z ü r i ch e r neuen Universität sand im Lichtbme der Hochschule statt. Nach der Begrüßung der Gage durch die Vertreter der Regierung und der Univcrü ät über brachte der Rektor der Münchener Universität Ritter v. M a y r im Ramen der deut chcn und oster- rcichische,, Universitäten die Glückwünsche der Hoch schule» In seiner bedeutungsvollen Rede machte er aus die innigen Beziehungen aufmerksam, die zwischen der hiesigen Universität und den deutsch sprachigen Hochichnlen bestehen. Nach der Aujjiib- rung einer non Professor Adotj Frey verfaßten und von Doktor Friedrich H e g a r vertonten Feit- kantatc. deren Chorteil non, Lchrerecjovsverein vor getragen wurde, eriolgte kie Bekanntgabe der neuen Ebrcndok oren. Darunter befinden sich Pfarrer Liz. Traub «Dortmunds Reichsgcrichtsrat Stössel lLeiprigs. Architekt Professor Moser «Kartsrubek. der Schöpfer der neuen Universität. Beim Bankett dankte der Bundesrat Dr. Ealondcr für bas non den ausländischen und namentlich ngn den deutschen Universitäten erwiesene Interesse Großen Beikalt erntete der Rektor der Kaiser Wilhelm-Universität Straßburg Professor Ehiari, der auf die zwischen Straßburg und Zürich bestehenden alten Verdin dnngen h«nwies.
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