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Nummer 103. Sächsische Volkszeitung 5 M ««« , Rundfunk im Dienst der Laritassammlung Heute Vortrag von Earltaodirektor Pfarrer TlotH im Neichssender Berlin. heut«, Freitag, den 1. Mai, nachmittag« 13.30 bk« 18 Uhr (3.58—4 Uhr), wird Earitavdircktor Pfarrer Tkotch im Betchsfender Berlin eine Ansprache anlätzlich der «Laritasfammlunng vom 5. his l 1. Nt a i halten. Buch an dieser Stelle möchten wir auf diesen wichtigen Vor trag nachdrücklichst Hinweisen. Feierliche Sühnemesse in St. Peter Voraussichtlich am Dreisaltigkeitssonntag Das genaue Datum für die feierliche Sühnemesse in Et. Peter, die der Hl. Bater selbst in der Apostoli schen Konstitution „Quod superiore anno", über die Ausdehnung des Iubiläumsjahres <ruf den ganzen katholischen Erdkreis, ankündigte, ist noch nicht bekannt. Man nimmt aber an, das; sie vor Abschluss des letzten Znklus der Selig- und Heiligsprechungen am Himmel- sahrtstage und Pfingsten stattsinden, und auf den Drei saltigkeitssonntag, den 27. Mai, fallen wird. Eine ähnliche Feier, die sich eines grotzen Zustroms der Gläubgen erfreute, hatte Pius XI. für den 1!). März 1030 in einem Brief an den Kardinalviknr angekündigt, wo durch für die Beleidigungen Gottes und Sakrilegien in Nutzland Genugtuung geleistet werden sollte. Heute for dert er die Kulturvölker noch einmal zu einem Gebets kreuzzug gegen die Propaganda der Atheisten auf, deren Zahl nur durch die langsame Entfremdung der Gesell schaft von Gott, die schon seit Jahrhunderten von den verschiedensten Sekten und Parteien vorbereitet wurde, so ungeheuer anwachscn konnte, dass sie heute ein Millio nenvolk beherrscht. Tie Barbarei des Bolschewismus konnte nur aus dem geistigen Grundgebäude des Libe ¬ ralismus, des Freimaurertums und ähnlicher kommuni stisch gefärbter Organisationen hervorgehen. Wer diese ihre tiefen Wurzeln erkannt l>at, wird die ganze Bedeu tung des vom Hl. Bater angegekündigte» Gebetskreuz zuges der gesamten christlichen Welt erfassen. Der Athe ismus kann in seinem Lebensnerv nur getroffen werden, wenn die Gesellscl)aft selbst wieder zu Gott zurücksiudet. Diesem hohen Ziele wird die voraussichtlich nm Dreifal tigkeitslage slattsindende Papstmesse dienen, der die in Nom anwesenden Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe, Bi schöfe und Prälaten beiwohnen werden. Autzerdem wer den an ihr mutmatzlich das diplomatische Korps beim Hl. Stuhl, lind herkömmlich eine Bertretung des Malte serordens, sowie Mitglieder der Kongregationen und Verwaltungsbehörden der Vatikanstadt teilnehmen. Zwei Sängcrschulen werden die Gebete abwechselnd durch Matetten in lateinischer und iu orientalischen Sprachen gesungen, unterbrechen. Zum Schlüsse der hl. Messe wird die Allerheiligen-Litanei gebetet werden, und von der Loggia der hl. Veronika werden den Gläubigen die Lei denswerkzeuge des Heilandes gezeigt werden. Die Feier schlictzt mit der Erteilung des Apostolischen Segens ab. In allen Diözesen der Welt sind ähnliche Gebetskreuz- züge gegen die Gottlosenpropaganda vorgesehen. Vertrieb konfessioneller Schriften verboten Polizeiverfügung des Regierungspräsidenten von Düssel dorf. Unter der Ueberschrist „Verbot sür konfes sionelle I u g e n d v e r b ä n d e" bringt der „Völki sche Beobachter" vom 3. Mai (Berliner Ausgabe) folgen de Notiz: „In einer polizeilichen Anordnung des Regierungs präsidenten in Düsseldorf, die mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt, heitzt es u. n.: t. In der unmittelbaren Umgebung der Gotteshä l- ser ist zur Zeit des Gottesdienstes und in zeitlichem Zu sammenhang mit diesem das Verteilen irgendivelcl)er Druckschriften untersagt. 2. Das öffentliche Verbreiten und der össentliche Vertrieb von Presseerzeugnissen der konfessionellen Iu- gendverbände sIugenüzeitungen, Iugeudichriiten und Werbeschriften für solche Druckschriften) ist verboten." Die Saartagung -es VDA Da die Negierungskommissto» des Saargebietes die Abhal tung der diesjährigen B DA - P s i n g st t a g u n g in Saar- drücken, zu der die Stadt Saarbrücken eingcladen hatte, untersagt hat, ist die Tagung nach Mainz und Trier verlegt worden. In Mainz werde» vor allein die Arbeits sitzungen, Frauentagung, Lehrertagung, Studententagung und Hauptversammlung des BDA stattfinden. In Trier werden die grotzen Kundgebungen der Jugend ihren Ver laus nehmen. Höhepunkt de Veranstaltungen in Mainz bildet ein Festakt im Stadthallcnsaal, der ein Bekenntnis »Uer auslanodeutschen Volksgruppen sowie eine seierliche Kund gebung des VDA-Neichsführers Dr. Steinacher, umrahmt von musikalischen Vorträgen, bringt. Den Höhepunkt der Kund gebungen in Trier bildet die seierliche Morgenfeier mit Ansprachen hoher Geistlicher beider Kon sessionen, die daran sich anschliessende Dankkundgebung an die Abstimmungsgebiete, bei der Vertreter aller deutschen Ab stimmungsgebiete zugegen sein werden, und ein Festzug. Am Abend werden die Feuer von allen Bergen rings um das Saar gebiet ausslammen. Eine Kundgebung aus der Feste M ont Royal, dem wieder ausgegrabenen „Nhcinlanddrachen" Lud wigs XIV., wird die Tagung beschliessen. Die diesjährige P/ingstlagung erhält ihre besonders weitreichende Wirkung auch dadurch, datz die Sonderzüge der Landesverbände auf der Riick- sahrt in zahlreichen Städten bis nach Mitteldeutschland hinein Kundgebungen abhalten, durch die sie den Geist der Psingst- lagung, das Gelöbnis der gesamtdeutschen Verbundenheit, weit ins Land hincintragen. Die Sonderfahrten geben sehr günstige und preiswerte Ncisemöglichkeitcn an Rhein. Mosel und Saar. Allein aus Sachsen werden sich lliOO Personen an dieser Saarliundgcbung des V. D. A. beteiligen. Darunter befinden sich viele hundert Erwachsene. Besonders erfreulich Ist die starae Beteiligung der Jugend. Aus 480 sächsischen Schulen find Mel dungen eingegangen. Die sächsisci-en Teilnehmer werden in zwei Sonderzilgen, se einer von Dresden und von Leipzig aus gehend, befördert. Gin Rundfunkrede Habichts Miincksen, 4. Mai. Landesinspekteur Habicht hielt mn Donnerstagabend einen Rnndfunkvortrag iil>er „Die österrei- chisck>e Verfassung 1031", in dem er u. a. aussiihrte: Die Führung der nationalsozialislisckwn Bewegung Oester reichs kann sich vollinhaltlich jener Erklärung anschlietzen, di« der Spreclier der Grossdeutschen Volkspartei in jener letzten Eüs'.ing des Nationalrnies abgab. Die nationaisozialistisckie Bewegung in Oesterreich schliesst sich diesem feierlielren Protest des Vertreters der Grossdeutschen Volkspartei in vollem Umfange an. Sie erhebt auch ihrerseits schliesslich mit besonderer Schärfe Einspruch dagegen, dass die österreichische Regierung seit über einem Jahre vor aller Welt ihre versassungswidrüzen Massnahmen lwgrünüet mit der Not wendigkeit. die Selbständigkeit und Unabhängigkeit Oesterreichs gezenüber dem Deutschen Reich verteidigen zu müssen. Sie stellt demgegenülwr feierlich fest, datz die dentsck>e Regierung zu keinem Zeitpunkt jemals die Selbständigkeit Oester re i>l»s b.drohl hat. Aus tiefster innerer Verbundenheit grütz! es in dieser Stunde das deutsck>e Volk im Reich und lwkennt sich feierlich vor aller Welt zu seinem unveräusserlichen Naturrecht, sein stootliches Leloen und seine Beziehumzen zum Deulsciien Reich so zu gestalten, wie es seinen völkisch» Zielen und seinem na- tmnalen Selbstbestimmungsrecht entspricht. Es ist unerschütter lich iilwrzeugt davon — und wild sich durch keine Macht der Welt, welche immer es sei, davon abbringen lassen —. das; ein mal die Stunde kommt, da ihm dieses Recht nicht mehr vor- -'ilhalten werden kann. Eine Erklärung de- Augufflnu-Vereln- gegen die „Reue Saartwfi" Saarbrücken, 8. Mai. Der „A ugustinusoeretn zurPflcge derkatho- Usch en Presse, Bezirk Saar- verösfentlicht in der „Saarbrücker Landeozettung" «ine Lntschlietzung gegen die demnächst erscheinend« neue Zeitung im Saargebiet „Neue Saarpost". Darin wird den Herausgebern das Recht abgcsprochen, als Wortführer der saarländischen Katho liken auszutreten. Die Gründung einer neuen katholischen Zei tung sei völlig überflüssig und bet der gegenwärtigen Lage des Saargebleto sogar in hohem Matze schädlich. Die Grün dung sei vielmehr geeignet, im katholischen Saarvolk eine be« llagcnswcrte Verwirrung zu erzeugen. Der Augustinusveretn bcdaure daher aufs tiefst« das Erscheinen dieser neuen Zeitung und hoffe, datz die saarländischen Katholiken, wie bisher treu jur deutschen katholischen Press« stehe» werden. Reugründung von Korrespondenzen und Nachrichtenbüros verboten Berlin, 3. Mol. Der Präsident der Neichspressekommcr Hot mit sofortiger Wirkung bestimmt, dotz Korrespondenz und Nachrichtenbüros bis zum 3t. Dezember 1034 nicht mehr gegründet werden dürfen. Eine Verlängerung oder Verkürzung der Sperrfrist bleibt vor- beholten. Als Korrespondenz- und Nochrichtenbiiros gelten aste Unter nehmungen, die in fortlaufendem Dienst eine Mehrzahl von Zeitungen oder Zeitschristen mit geistigem Inhalt (Wort. Nach richt oder Bild), ferner UnternchmunMN, die in gleicher oder ähnlicher Weise andere Personen oder Stellen beliefern. Ins besondere gehören hierzu: Nachrichtenbüros, Korrespondenzbüros, selbständige Zeitungsvertretungen, Matern-Korrespondenzbüros, Bilder- und Bildmaternbiiros, Romanvcrtriebe nnd literarische Büros, Zeitungsausschnittbüros, Verlage von illustrierten Beilagen. Ausnahmen können nur im Einzelfall auf begründeten Antrag, der bei dem Neichsverband der Deutschen Korrespondenz- und Nachrichtenbüros, Berlin SW 11, Prinz-Albrecht-Stratze 5, cinzureichcn ist, von dem Präsident«» der Reichspresjckammer be willigt werden. Vie Aufklärung des Anschlags Anter den Linden Berlin, 4. Mai. Der Polizeipräsident in Berlin gibt bekannt: 'Nach Abschlutz der kriminalpolizeilichen Ermittlungen Uber den .Handgranatenanschlag, der am 2l. März 1834 vor dem Hause Unter den Linden 76 verübt wurde, ist der Anstrcick>er Erwin Schulze, der zuletzt Clmrlottcnburg. Maikowskistr. 63, wohnte, nach Erlas; des richicrlichen Haftbefehls nunmehr in das Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit überführt worden. Auch die neuesten Ermittlungen haben di« Auffassung der Polizei und Schulzes eigen« Aussagen in seinen Geständnissen lwstätigl. das; der Hanügranatenivurs kein Atlentalsversuch auf eine bestimmte Person war. Der Handgranalenwurf sollte auch nicht etwa terroristisckw Akte ähnlickwr Art einleiten oder vor be reiten Der Täter ist infolgedessen wegen Verbrechens gegen das Gesetz über den oerbreck»er'schen und gemeingefährlickien Gebrauch vou Sprengstoffen vom 0. Juni IMl in Verbindung mit dem Gesetz zur Abwehr politischer bKuvalttateu vom 4. 4. 1033 dem Gericht vorgefiihrt worden. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen balwn keinerlei Anhalt dafür ergeben, das; Schul;« lwi der Tat Hinterleule gehabt hätte. Die Tat stellte sich als die Einzeltat eines persönlich verärgerten und verbitterten kom munistisch verhetzten Wirrkopses dar. Berlin, 4. Mm. Ter Reichskommissar für das deut sche Siedlungswesen Staatssekretär Gottfried Feder sprach am Tonnerstag vor der Presse über das deutsche Siedlungswerk. Er führte u. a. aus: Ter Reichskanzler hat es für erforderlich gehalten, mit sofortiger Wirkung Bmkehrnngen dafür zu treffen, datz unter Ausnutzung aller vorhandenen Erfahrungen und unter Zusaminensas. voutmobor Oarlbas-Vvltcsbng 1034. Iw tlutoncken lmden cker -tablon glotekt ckto durltu» alnsm «urwon Oolksbrow, ck«r b'root unck llttlt« Iw iLrnck« cksr sbardllekon Hansoksn löst. Lola nurwvr Ocksw käld ckta Kurrein ckoa Volkes krtsod unck gesunck unck katlt, ckl« nunckan 8to11on. Vliese 8t,röwung küret nlwwer uuk. Idr Ursprung unck Ikro Vollenckung liegen Iw Lett - losen unck lldorrkuwlloksn. Soll ckew Volks, la ckom solot» l-AiuSSt« guollackoro suksedrovdeu Italic friistckent Le» veutsokea oarttseverdemck«»» Vliüschlaa in den Turm einer Verlmer Kirche Tas kurze aber heftige Gewitter, das gestern nach mittag über Berlin hinwegzog. hat an der St. Mat thias-Kirche auf dem Winlerseldlplatz erheblichen Schaden angerichtct. Ein Blitz schlug in den !>3 Meter hohen Turin und zerstörte die Vesestigungsanlage des mehrere Nieter hohen Kreuzes. Tas Kreuz, das einen zentnerschweren, schmiedeeisernen vergoldeten Wetter hahn trägt, neigte sich in nördlicher Richtung und blieb an der Spitze des Turmhelmes hängen. Ta jeden Augen» blick ein Absturz der viele Zentner schweren Last zu be fürchten war. wurde die Feuerwehr alarmiert, die mit zwei Löschzügen anrückte. Hunderte von Menschen um standen den Schauplatz des Unglücks, der von Polizei nnd Feuerwehr abgesperrt war, und beobachteten die ge fährlichen und interessanten 'Arbeiten, die die Feuerwehr geineinsani mit Tachdeckermeisler Ibolü in schwindelnder Höhe verrichtete. Ter Ctratzenverkehr wurde während der Arbeiten über die Motzstratze, der übrige Fährverkehr über die Neue Winterfeldlstratze inngelcitet. Wegen der drohen den Gefahr mutzte die M a iand a ch t a usfaIl e n. Glückwunschtelegramm des pavües an Hundes« Präsident Mlas Wien, 4. Mai. Ter Papst hat au den Bundespräsi denten Miklas in lateinischer Sprache ein Telegramm gerichtet, in dem es u. a. heitzt, das; „der Allmächtige dns edle österreichische Volk, das nunmehr mit dem Apostoli schen Stuhl auss engste verbunden ist. mit seinem Segen und mit allgeimeinein Wohlstand beglücken möge." Selbstmord eines Proper Verlagodirektors. Der Verlags- direllor der deutschen Zeitung „Bobemia", Dr Gustav Pohl ist am Mittwoch vormittag freiwillig aus dem Leben geschieden Ein schweres Nervenleiden, das aui eine im Welt krieg erlittene Verletzung zuriickzujüyren ist, dürste ihn in den Tod getrieben habe». sung aller mit dem Siedlungswesen bisher beickästiglen Stellen bei dem Reichswirtschastsininisterium eine ein heitliche sichere Führung des Siedlungs werkes gewährleistet wird. Auch das Heiinslättenaint der NSTAP., das nach dem Erlas; des Stellvertreters des Führers allein als zuständig iiir die nichtbäuerliche Siedlung anerkannt worden ist, wird durch die Person seines Leiters, Tr. ing. Ludovici, dem Reichssiedlungs kommissariat angegliedert. Neber die zukünftige Siedlungsarbeit führte Feder u. a. aus: Tie Stadtrandsiedlungen mit ihren ost über- mätzig weilen Entfernungen zum Stadtmitlelpunkt und zur Arlwitsstätte sollen nur in dem Ausmas; gebilligt werden, als die ungesunden Altstadtguartiere niederge legt werden können, damit unsere Grotzüädte Licht und Lust — gewissermatzen also frische Lungen — bekom men. Zur Ansiedlung taugt nicht jeder Beliebige. Man wird zu prüfen haben, ob die r a s s e n h ngieni s ch e n Boraussetzungen vorliegen. Tie persönlichen Gesichts punkte: erwiesene Tüchtigkeit ini Berus, anständige und gesunde Lebensführung sind ebenso wichtig wie die Aus wahl der Siedler nach ihrer sozialen Schichtung. Plan voll angesetzte Neusiedlungen sollen schon in ihrem ersten Siedlungskern ein Spiegelbild der gesunden Mischung der verschiedenen Berufe im ganzen sein, so das; die Siedlungen aus eigener Kraft wachsen können. Tie Standortsrage lwdarf einer ganz besonders gewissenhaf ten Prüfung. Bevölkerungspolitik ii't für die Siedlung geradezu eine zwingende nationale Notwendigkeit. Keder über das deutsche Siedlungswerk