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Ausgabek M r,70 M. 1,7« Nummer 1«3 — 3». Jahrgang E,scheint S mol wSchentllch mit dei tNustrterte« Tratte beilage „Dee Feuerleiter" und mehreren Teltbeilage» Monatlich« «ejugspreiler «usg. A mit St. Bennoblatt und Feuerleiter «us«. B. ohne LI Bennoblatt u mit Feuerrelter M. 7,LS «us«. C ohne St. Bennoblatt u. ohne Feuerreiter OK SIn,«lnummer 10 Psg., Sonnabend, u. Sonntag-Nr. A> Psg. di« Iipaltig« rr mm 6 Viso W ^D DD — siir FamMenanzetgen LteNengesuche I! Pf». — M M M Filr Plahcorlchrilte, »NN«, »tr kl»« »ewöhr volkssettung Redaltlon: Dresden-«., Pollerstr. 17, Fernr. A>711 o. rivir lb«Ich»It»ftell«, Druck und Verl«,! Germania Buchdruckerei u. Verlag DH. u. <8. Winkel, Polierstr. 17, Fernr. rlvir, Postscheck: Nr. ivrs, Bank: Stadtbank Dresden Nr. 917S7 Unskksnglg« I^SgSSLSlEuNg §ÜI» vki'isllivk« u, Kullui* Fm FaNe von höherer E-a-al«, Berbot, Streik «da Betriebsstörungen Hal der Bezieher ober Inserent lellg Ansprüche, sali» die Zeitung in belchrüiiklem Umsang^ verspötet oder nicht ericheinl - EriüNungsort Dre de« Ser Reuausbau ber WohlsahMflege Wortlaut des Konkordates mit Oesterreich veröffentlicht - Rundfunkrede Habichts - Hauswirtschastsjahr für Mädchen Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Gesamtleitung: Amtsleiter für Volksmohlfahrt bei der ASAAP Berlin, l. Mm. Auf dem Gebiete der freien Wphlsahrtspflczze ist nunmehr der slieugufball in seinen wesentlichen Grund ziigeu abgeschlossen worden. Mit einer nie gebannten Stärkte und Einsahbraft werden die grossen Organisatio nen der freien Wohlfahrtspflege sich jetzt in den Dienst der deutschen Volksgemeinschaft stellen können. Tie Gesamlfiihrung hat der Amtsleiter des Amtes für Volbswohlfahrt bei der Obersten Leitung der PO. der NSDAP. übernommen Tie anerkannten Spitzeuver- bäude, AL.-Volkswohlfahrt, Zentralausschuss siir Innere Mission. Teutscher Caritasveiband und Deutsches Notes Kreuz, die bereits in der Neichsgemeinschaft der sreien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen waren, haben ei ne Arbeitsgemeinschaft zur Sicherstellung der einheitli chen planwirtschaftlichen Gestaltung der gesamten Wohl sahrtsaufgaben gegründet. Auch in den einzelnen Gau en des Reiches werden Arbeitsgemeinschaften unter Führung des zuständigen Amtsleiters für Polkswohlsnhrt gebildet, damit bis in die unteren Gliederungen die plan mässige Zusammenarbeit gewährleistet ist Gleichseitig wird die'einheitliche und planwirtschastliche Gestaltung der evangelischen Wohlsahrtseinrichtungen un Zentral ausschuss für die Innere Mission vorbereitet. Der Zeu- tralausschus; unterkält allein in der geschlossenen und halboisenen Fürsorge rund 7 400 Anstalten und Einrich tungen mit etwa 418 000 Petten und Plätzen, wozu noch 10 000 Einrichtungen der offenen Fürsorge mit insgesamt zirka 7.">000 Berufskräften kommen. Innerhalb der vor beugenden Iugendhilse sind entsprechende organisatori sche Veränderungen mit dem Ziele der Planmässigkeit erfolgt. Die Reickszentrale „L-ondausenthalt für Staat kinde r" Kat eine Neuorganisation erfahren, die eine Zu sammenfassung aller auf dem Gebiete der Kindererho- lunasfürsorge arbeitende» Kräfte bezweck:. Der Reichs zentrale gehört neben den Spitsenverbänden auch der Deutsche Gemeiudelag mit beratender Stimme an. Bei der Werbung von Landpflegestellen und der Entsendung von Kindern in diese Stellen wurde der ASB. die Füh rung übertragen. Die Unterbringung von Kindern in Heime durch die RSB. soll die bisherigen Berschickungs- mafsiiahmen aus Mitteln der öffentlichen, freien, berufs- üäiidiscken Wohlfahrtspflege nicht ablöseu. Reue Richtli nien für die gesamte Kindererholungssürsorge werden demnächst herausgcgeben. l Auf dem Wege zur Reichs« reform Die Vorbereitungen und die Durchführung des Ratio» nalseicrtages haben den Vlick etwas abgelentt von der am 1. Mai vollzogenen Zusammenlegung der Innenministerien des Reiches und Prcusjcns, nnd der gleichzeitigen Errichtung eines neuen N e i ch s m i n i st e r i u m s für Miss e n - jchaft, Erziehung nnd Volksbildung. Hier bei handelt es sich aber um Massnahmen von höch ster politischer Bedeutung, stellen sie doch den bisher wichtigsten Schritt zur praktischen Durchsiihrung der Reichs reform dar, wie sie in dem Gesetz zum Reubau des Reiches vom 30. Januar 103t vorgezeichnet ist. Welche Ausgaben das neue Neichsininisterium im einzelnen haben wird, ist für die Oefsentlichkeit im gegenwärtigen Augenblict noch nicht klar erkennbar, da der Reichskanzler selber diese Auf gaben noch bestimmen musz, wie er auch die Tätigkeits gebiete umgrenzen wird, die aus dem Geschäftsbereich der anderen Ministerien aus die neue Neichsbehörde übertragen werden. Dasz es sich hierbei unter Umständen um sehr um fangreiche Verschiebungen handeln kann, geht daraus her vor, dasz der Reichspräsident den Reichskanzler ausdrücklich ermächtigt hat, solche Veränderungen auch dann zu treffen, „wenn hierdurch der Geschäftsbereich der betroffenen Ministerien in den Grundzügen berührt wird." So viel scheint aber bereits sicher zu sein, das; es sich bei der neuen Reichsbehörde um ein ausgesprochenes Un terrichtsministerium und nicht um ein Kultus ministerium im weiteren Sinne handelt. Daraus kann man die Schluszfolgerungen ziehen, dasz dem neuen Reichs minister Rust zwar in Zukunft jämkliche deutschen Uni versitäten unterstellt sein werden, dasz alxr andererseits di« Verwaltung der Kirchenangelegenheiten, die zu einem Kultusministerium im früheren Sinne gehören würde, im Neichsininisterium des Imiern und damit im engeren Arbeitsbereich des Ministerialdirektors Dr. Vuttmann ver bleiben dürsten, der bekanntlich die Verhandlungen mit dem Vatikan geführt hat und noch führt. Ebenfalls wer den auch nicht die mehr r c p r ä s e n t a t i v c n A u f » gaben auf kulturellem Gebiet, wie Theater. Film, Rund funk und Presse auf das neue Neichsministcrium über gehen. Sie werden nach wie vor zum Zuständigkeitsbereich des Rcichsministeriums für Volksauitlärung und Propa ganda gehören, dessen Ehef bekanntlich gleichzeitig Präsi dent der NeichsküUurkammer ist und damit die Spitzen stellung in der heute wichtigsten Kulturorganiiation inne hat. — Durch die Zusammenlegung des preuszischen Innen ministeriums mit dem Reichsministerium des Innern und durch die llebernahme des bisherigen preuszischen Kultus ministeriums auf das Reich erstreckt sich die Personalunion zwischen der Reichsregierung und dem preuszischen Kabinett nunmehr schon ans vier von sechs Ministerien Anszer im Innen- und Unterrichtsministerium bestehl sie bekanntlich schon seit langer Zeit im Wirtschafts-Ministerium (Schmitt) nnd im Landwirkschaftsministerium (Darr«-). Selbständig sind in Preuszen heute nur nur noch das Finanz- und das Justizministerium. Allerdings ist die Übernahme des preuszischen Innenministeriums auf das Reich keine voll ständige. Wie erst gestern zur Zerstreuung verschiedentlich aufgetauchter Zweifel amtlich mitgeteilt wurde, untersteht die preuszische Landespolizei nach wie vor dem preuszischen Ministerpräsidenten Göring. — Im Ausland ist der Um stand, das; die Masznahmen zur Durchführung der Reichs reform nur langsam und Zug um Zug erfolgten, häufig dahin ansgelegt worden, als ob der preuszifche Minister präsident ein G e gner der Neichsreform sei. Wie unbe gründet dieser Verdacht ist, geht schlagend aus dem Brief wechsel zwischen Göring und Hitler hervor. Der preuszische Ministerpräsident ist danach freiwillig von der Leitung des Innenministeriums zuriickgetreten. und nicht zuletzt deshalb, um sich für andere Aufgaben freizumachen. Vielleicht ist die Tatsache, dasz die Sicherheitspolizei nach wie vor dem Kommando Görings untersteht, ein Fingerzeig für die Ra- tur dieser Ausgaben. Sludenteli-Kttlidaebuliaen in Havanna Ein Toter, vier Verletzte. Nenuzorb, 4. Mai. Wie die Associated Presz aus Havanna meldet, kam es dort zu einem blukiaen Zusamuieiislosz vo klcen Militär und Studenten die vor der Hochschule demonstrierten. Dal»ei wurde ein Student aetötet, während drei Studenten und ein Soldat verlest! wurden. Oer Kampf gegen die Vottsseuchen Erste Maßnahmen der Reichszentrale für Gesundheitssühruna Berlin, 4. Mai. Die beim Neichsinnenministerium gegründete Reichs zentrale für Gesiindheitssühruug hat bereits die ersten positiven Masznahmen zum Schutze der Bevölkerung vor den Bolksseuchen Tuberkulose, Krebs und Geschlechtskrankheiten eingeleilet. Der der Reichszentrale angehörende Reichstuberkulose-Ausschusz hat als Beauftragter siir die Lupusbekämpfung in den Bezirken des Reiches, die sich mit denen der Deutschen Arbeitsfront decken, Fachärzte eingesetzt. Durch ein Svstem karteimäsziger Erlassung aller Kranken und Kraubheitsverdüchtigen. sach- arztlicher Untersuchung, sachgemäsziger Behandlung in beson ders a'nsgewäbllen Krankenanstalten, Uehw-wachung durch die Tuberkulose-Fürsorgest-llen und regelmäßige Nachkontrolle solle die Krankheit durchgreifend bekämpft werden. Zur Del, kmig der Unkosten trage die Deutsche Arbeitsfront durch Geld spenden und Werbung bei den Spilzenverbänden der Gemein den und der Bersicherungslräger bei. Die Zahl der Lupuskran- k n m-rd in Deutschland auf etwa tklllilM geschätzt. Angesichts der zunehmenden Uelmrallerung des deutschen Volkes die ein weiteres Ansteigen der Krebsgefährdelen befürch ten lasse, müsse die Kreb s b e k ä m p fung verschärft werden. Des« Notwendigkeit finde ihren Ausdruck in der Vorbereitung eines Reichsgesetzes zur Bekämpfung der Geschwißstkrankheiten. Mrt Varthou nach Rom, Velgrad, Vukarest? London, 4. Mai. Der diplomatische Mitarbeiter des „Dai- lu Telegraph" schreibt, die französische Regierung habe anschei- ncnd beschlossen, Auszenminister Barthou im Juni oder Juli »och Rom, Belgrad und Bukarest zu entsenden. Welche Wir kung die Reise Barthous nach Belgrad aus das sranzösisch- siidslavische Bündnis haben wird, das ebenso revisionsbedürftig sc wie das französisch-polnische Bündnis, bleibe abzuwarten. Lüdslavien habe soeben mit Deutschland einen sehr günstigen Handelsvertrag abgeschlossen. Auszerdem stehe es der deutschen Politik in der mitteleuropäischen Frage mit Wohlwollen gegen über. Der „Matln" über GSring Paris, 4. Mai. Der Berliner Berichterstatter des „Matin", Plnlipp Barrös, widmet nachträglich der Rede des preusziscl-eu Ministerpräsidenten vom 1. Mai einige Betrachtungen. Er stellt Kit. das; General Göring durch seinen „fanatischen Willen" »er marxistischen Welle in Deutschland Einhalt geboten habe, äarr.-s entschuldigt sich bei seinen Lesern, die Erklärungen Es gelle auch eine llelx-rwachung der zur Heilung von Krebs krankheiten herausgegebenen Miltel bzw. der unsack zemäfzen Belmndlung Die Organisation und gesetzliche Grundlage der B e k ä m p s u n g der G e s ch lecht s k r a n k heil e n solle im Rahmen der neuen kx-völkerungspolilischeu Zielsetzung eine Umgestaltung erfahren. De deutsche Gesellschaft zur B-kä-nv- fung der Geschlechtskrankheiten hal>e in Eingal>en an die zu ständigen Stellen Parschtä'e nir die materiell- Sicherung gründ licher Behandlung, für Ausdeckung und B.-wtovkung der ,'ln- steckungsguellen und Eind ä in m u n. g und IIe b e r w a ch u n g der Prostitution gemacht Euie Verschärfung der Bor- schristeu des Reich--gest'lzes zur Bekämpfung der G.-lchlech's- krankheileu. vor allem in b-'-na gn- d-n Me'de ",-d Behänd lnugsznmng sei notwendig, ebenso die allgemeine Sch'fsuug 'm Arbeitsaemeinschaslen zur Ilelierwachiing und Behandlung dieser Kranken. Genen die Prostitution als Quelle all^r Gekchlechlskrank- beiten seien energische und durchgreifende Masinabmen zu tr-s- fen, in die der Fuaendllche"'chi'l> und dle ärrtliche lleberwackuttg der soaenannlen geheimen Branum-'-,-» <>'»l>»>oaen nw-'d-'i mülle Diese Forderungen würden non d-"- lg-c-ll'-«---" ,,,r B-Käwnsung de>- Geschlechtskrankheiten In einer Deukschrist eingehend be gründet. Görings so ausführlich zu behandeln, hält aber das Thema gerade in dem Augenblick für äuszerst zeitgemäh, in dem sich in Frankreich wieder verschiedentlich kommunistische Unruhen abgespielt haben. Göring so schreibt er, stelle in Deutschland den fanatischen Willen dar. während der Bolkskanzler den Ge danken bzw die Art. zu fühlen, geweckt habe. Dieser Ge danke und dieses Gefühl seien auf der alten Kameradschaft im Schützengraben, dem Sozialismus und dem Patriotismus er wachsen. Sie hätten es erreicht, immer mehr deutschen Boiks- genossen den Sinn einer gewissen Verbundenheit klarzumachen. Gerüchte um -en Valkanpakt Paris, 4. Mai. Eine Havasmeldung aus Athen besaht sich mit den dort ausgelauchten Gerüchten, dasz Südslavien bei der Ratifizierung des Balkanpaktes neuevdings Schwierigkei ten maclie. An zuständigen griechischen Stellen werde dazu er klärt. infolge der von Weniselos entfesselten Propaganda gegen den Pakt halx- die siidslavisäze Regierung zwar zunächst .gezö gert, die Ratifizierung vorzunehme». Nachdem die griechisä,« Regierung aber beruhigende Erklärungen abgegelx-n habe, seien die letzten Schwierigkeiten beseitigt. Di« Ratifizierung stehe jestt auszer Zweifel.