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Sächsiscize Volkszeitung Nr. 101 Seite 10 I^iebesivsknsinn im V-^UA-/Vbteil st ne-. s c n.i k S Hf I 'r-'« k > f. 'N .- :4 x.-r W Er Denn einem grüst- Schwein mit angestellt, du Die Blei- und Zinnbergwerke von Laurium bei Theffnlouich, die schon im griechischen Altertum ausgebcutet wurden und von denen die griechischen Klassiker östers erzählten, sind vor eini ger Zeit endgültig stillgelegt worden. Die Gestetzungskosteu waren zu hoch, als dost sich der weitere Abbau der Gruben ge lohnt hätte. Die Keruben haben zulestt einer italienischen Ke« sellschast gehört. und klebte sich einen Schnurrbart an, wie tyn kein Mcbenbuhlcr trug. Der Wahnsinnige glaubte, sich so zurechtjchminken zu können, dast man ihn mit Clorendernay verwechseln würde. Als er sein Werk vollendet hatte, bestieg er den gleichen Zug, in dem das Ehepaar säst. Tokoto wartete auf eine günstige Gelegen heit, um den verhastten Schauspieler Clorendernay zu beseitigen. Als dieser einen Augenblick allein das Abteil verliest, um sich in den Speisewagen zu begeben, wurde er plötzlich von zwei kräftigen Fäusten gepackt und vom fahrenden Zug geschleudert. Der verschmähte Liebhaber Tokoto be gab sich hierauf zu der jungen Frau ins Abteil. Er glaubte in seiner Verblendung, dast sie ihn siir ihren Manu halten würde und näherte sich ihr mit zärtlichen Worten. Aber die junge Frau erkannte ihn sofort. Sie brach in gellende Hilferufe aus Tokoto, der sich verraten sah, hielt ihr mit beiden Händen den Mund zu, aber die junge Frau befreite sich aus seiner Um klammerung. Es kam zwischen den beiden zu einem regelrechten Ringkampf. Da sich die Szene in einem Abteil erster Klasse abspielte, in dem nutzer den beiden sich niemand aus hielt, verhallten die Hilferufe der Frau «»gehört. Als schliess lich das Zugpersonal aufmerksam wurde, war es schon zu spät. Der abgewiesene Tokoto hatte blitzschnell einen Re volver gezogen und die r - zr Frau aus nächster Nähe mit zwei wohlgezielten Schüssen n i e d c r g e st r e ck t. Dann öffnete er mit einem Ruck die Waggontür und stürzte sich ans dem Zug Wenn Edgar Wallace diesen Stoss behandelt hätte, würden wir ungläubig lächeln: wäre das nicht der grösste und unwahr scheinlichste Kitsch? Aber das Leben ist eben manchmal viel kitschiger als der sensationellste Roma». Ein gelernter Zeitungsmann wird natürlich über diese un heimliche Vielseitigkeit des Mr. Nobbins den Kopf schütteln. Aber die Statistiker, die cs ja wissen muffen, behaupten steif und fest, dast er diese ganze Arbeit wirklich allein besorge. Ja, noch mehr: sie füllt nicht einmal sein ganzes Tagewerk aus. Mr. Nob bins ist nebenbei noch M a g i st r a t s b e a m t e r in Whitesville und hat als solcher eine Reihe von Agenden zu erledigen. Aber damit ist sein Tagespensum noch immer nicht erschöpft. Da er Junggeselle ist und sich auch keine Wirtschafterin hält, mutz er sich zu Hause alles selbst besorgen. Er kocht allein sein Frühstück und sein Abcndeiien. bereitet sich selber das Vett und lehrt am Morgen seine Wohnung aus. Wann e» eigentlich schläft, verschweigt der Bericht, Angesichts dieser überwältigenden Fülle von Arbeit, die der arme Mr. Nobbins täglich zu erledigen hat, muh jeder Zweifel verstummen. Er ist wirklich der meistbeschäsligte Mann der Welt — wenn sich die „Untersuchungskommijsion" nicht geirrt hat. KD st.1'.- L E sch schwarzer Hannncl dort dem Winde den Blicken zukehrt, so ist da» ein sicheres Zeichen, dast es noch vor einer Stunde regnet." „So mutz ich also", erwiderte Newton zornig, „bei deinem schwarzen Hammel stehen bleiben, wen» ich die Witterung vor her wissen will?" „Ja, das muffen Sie freilich", grinste der Junge Newton kehrte brummend dem Wetterpropheten den Rücken. k kS -- war tot und der Dummkopf Manuel hatte nicht einmal ve- merkt, dast er ihm nur fünfhundert Pesetas gegeben hatte. Am nächsten Morgen klopste es an Achelinos Tür. öfsnete — und prallte wie vor einem Gespenst zurück, drautzcn begrüstte ihn der „tote" Miguel mit lichen Schimpswort. Er hatte sein ermordetes geschlept und schrie: „Das hast du sicher wieder Lump!" Aber Achelino hörte gar nichts mehr. Er Iis> Der mei8t!)68ckäsli^t6 Umin cler Well Natürlich lebt dieser Mann in Amerika — die Ameri kaner beanspruchen ja jeden Rekord siir sich — und natürlich haben seine Landsleute eine genaue Statistik seiner Täligleit ausgestellt. Er Heisti C. H. Nobbins, und die Stadt Whites- ville geniesst die Ehre, ihn zu ihren Einwohnern zu zählen. Warum ausgerechnet Whitesville? Nun. die Amerilancr haben vor kurzem eine Untersuchung darüber angestcllt, welcher Bürger ihres Landes am meisten beschäftigt sei und sind bei dieser Gelegenheit aus den völlig unbekannte» Air. Nobbins in Whitesville verfallen. Dieser Herr Nobbins ist wirklich ein Tausendsassa. Er ist der Herausgeber der Tageszeitung, die in seiner Vater stadt erscheint. Und da er Wert darauf legt, dast das Blatt ganz nach seinem Geschmack gemacht sei und den Leuten von Whiles- ville gefalle, macht er die ganze Arbeit allein. Er schreibt die Artikel und Berichte selber, setzt und korrigiert sie, besorgt allein den Umbruch und das ganze technische Versnhren tis zum Druck. Ja, er expediert sogar selber die Zeitungen! rannte voller Wut zur Gendarmerie. Dieser Schurke und Betrüger Manuel! Ihn so hereinzulegen! „Ist das nicht empörend, Sennor Wacht meister?" fragte er, als er mit seiner Erzählung zu Ende war. „Es ist niederträchtig", bestätigte der Wachtmeister. „Einen Menschen zum Mord anzustiften und den Mörder siir seine Tat zu belohnen! Sie sind ja ein sauberer Vogel, Herr Nodrigucz. Vor allem einmal sperren wir Sie ein. Und das weitere wird das Gericht besorgen." Und bevor Achelino Rodriguez sich von seiner Verblüjsung erholen konnte, halte er bereits Handschellen um. Der flüchtige Manuel konnte ohne Schwierigkeit eingcholt und sestgenommen werden. Er wird sich nur wegen boshafter Beschädigung fremden Eigentums zu verantworten haben, wäh rend der schlaue Achelino wegen versuchter Mordanstiftung vor die Richter gestellt wird. Der lachende Dritte war in diesem Fall Miguel. Denn er bekam die 5M Pesetas als Entschädigung siir das Schwein, das ja das einzige Opfer der Tragödie war. Soviel Hütte Miguel aus dem Jahrmarkt niemals erzielt. Der Mensch must eben — Schwein haben. bcn die Nadelbäume schon überall diese kleinen fröhli chen Spitzen ausgesetzt, die so wunderbar mit dein jun gen Krün der Birken zusammenklingen. Aber hier oben war die Natur noch nicht so weit. Wer Maiwuchs besich tigen will, der darf vorläufig noch nicht auf den Kamm des Erzgebirges hinausklettern. Aber bald wird es auch hier so weit sein. Altenberg, das wir mit gebotener Vorsicht durch querten — denn die Ttraszen haben hier teilweise ein für Gummireifen nicht ganz empfehlenswertes Gefälle — war ganz in rot und grün getaucht: in das Not der Fahnen und das Grün der Girlanden zum Festtage der nationalen Arbeit, an dessen Vorabend wir standen. Wir freuten uns der rüstigen Vorbereitungen zu dem Tage, der in schöner Einmütigkeit das deutsche Volk von Grenze zu Grenze in der Ehrung der Arbeit vereint. Von der Grenzstadt Altenberg wandten wir uns nun wieder hinab ins Tal, um an der Müglitz entlang die Heimfahrt anzutrcten. Nomantik, auf neu poliert. Tas Müglitztal ist lange nicht so bekannt, wie cs das zu sein verdiente. Wenn auf diesen steilen Hängen ein guter Wein wüchse — hätten dann nicht schon lange die Dichter im Lobpreis dieser Gegend gewetteifert? Aber Wein gibt es hier wirklich nicht, auszerdem ist es schwer, ein klangvolles Gedicht zu schreiben, in dem das Wort Müglitz oster vorkommt. Trotzdem aber ist dieses scharf eingeschnittene Fel sental, in dem der Wagen durch immer neue Windun gen der Strasze gleitet, und dem Auge sich immer neue überrasclzend malerische Bilder eröffnen, bezaubernd schön. Das dunkle Grün der Fichten und das Helle Grün der Birken bilden ein entzückendes Mosaik. Auf dem Grunde des Tales al>er klingt das Weih der Obstbäume in diese Symphonie der Farben hinein. Trutzig aufge baut sclzaut das Schlaf; Meesenstein auf uns herab. Die ser mittelalterliche Wolkenkratzer mit seinen 13 Stock werken über und unter der Erde ist so romantisch wie nur irgendein Gebäude in Deutschland. Romantisch die Ruinen der alten Durg Dohna, eines der ältesten Vor ¬ posten des Deutschtums im vormals wendischen Sachsen land. Trotz dieser Erinnerung an verklungene Tage aller macht das ganze Tal einen, ich möchte säst sagen, neuge waschenen Eindruck. Neu gebaute Ströhen, neue Hau er, neue Brücken . . . Die Katastrophe von 1!>27, fünfer und Wege zerstörte, ist der Anfang zu einer grohen Er- neuernngsarbeit geworden, deren Ergebnis ein auher- ordentliches schmuckes Aussehen all der Ortschaften ist, die wir durchqueren. Romantische Träumereien mögen nicht immer empfehlenswert sein, aber ein romantisches Tal, das so propper auf neu poliert ist, läht sich der Mensch des technischen Zeitalters gern gefallen . . . Borklang für Pfingsten. Einen Abstecher vor unserer Rückkehr machen wir noch nach Goppeln., nm dem Freunde den Fortschritt zu zeigen, dön das Mutterhaus der Nazarethschivestern in den letzten Jahren genommen hat. Uelvraus freundlich werden wir ausgenommen. Von den sonnigen Balkonen des Hauses, das sich in einzigartiger Lage hoch über d.'in Gebergrund ausbaut, bewundern wir die Mütenfülle, von der dieses malerisclze Tal überschüttet ist. Und ver stellen, das; eine ganze Generation von Dresdner Ma lern sich gerade an der stillen Schönheit dieses Grundes entzückt lzat. Und beinahe beneiden wir etwas die Klei nen, die in einer so herrlichen Umgebung auswachfeir dürfen . . . Dann geht es wieder abwärts. Mit der Dunkelheit sind mir in Dresden, das uns freundlich mit aufflammen> den Lichtern beglicht. Und bei einem Kühlen Trunk nach diesem heihen Tage bedanken mir uns bei dem Freund, der uns so liebenswürdig durch die (Hegend gefahren Hal „O bitte sehr", sägt Max, „das war nur eine Probe fahrt für Himmelfahrt. Und ein kleiner Vorklang süc Pfingsten. Man muh rechtzeitig sich rüsten, wenn inan die schönsten Tage des Jahres richtig gcniehen will." Eine kostbare Weisheit, die wir hiermit unseren Le sern ohne jede Vermittlergcbühr zum eigenen Gebrauche weitergeben. verstreute Proke88oren Dast Professoren zerstreut sind und ihren Regenschirm stchcn- zulassen pslegcn, ist keineswegs eine böswillige Erfindung mist günstiger Mitmenschen, sondern wird uns von prominenten Ge lehrten ausdrücklich bestätigt. Wilhelm Ostwald der Natur forscher, der unlängst starb, brauchte nach seiner eigenen Schil derung aus einer Reise zum Gardasee nicht weniger als — vier Regenschirme. Den ersten nahm er sich in Leipzig mit: es war »in einfacher Schirm, der in der sicheren Erwartung, irgendwo iehengelaffen zu werden, billig erstanden worden war. Tat- ächlich ereilte ihn schon bei der Ankunft in München sein Schick- al. Der hier gelauste zweite Schirm reiste selbständig über das Ziel seines Besitzers hinaus — und ward nicht mehr ge sehen. Auch der dritte Schirm, den der Gelehrte in Riva er warb, hatte ein kurzes Leben. Auf einem Ausflug nach Gar- gnano ließ.ihn Ostwald ins Wasser satten. Die Jugend des Ortes beeilte sich zwar, durch eine in Aussicht gestellte Beloh nung verlockt, ihn wieder ans Tageslicht zu bringen, aber er zerbrach und blieb in den Händen der Jungen. Den vierten, in Eargano erstandenen Schirm hat der Forscher erstaunlicher weise wohlbehalten nach Leipzig heimgebracht. Man sieht: Pro fessoren denken stets an ihren Schirm, wenn es auch manchmal zu spät Ist. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel! Versclimskter verstört junges kkeglück In Amerika hat sich unlängst eine blutige Tragödie ab gespielt. Wenn ein Dramatiker aus den Gedanken kommen würde, solche Ereignisse aus die Bühne zu bringen, würde er zweifellos ausgezischt werden. Es ist ein hinreichend bekannter Gemeinplatz, datz die Wirklichkeit manchmal viel unwahrschein licher und abenteuerlicher ist, als es sich die kühnste Phantasie ausmalc» könnte. Ein Schauspieler liebt ein junges Mädchen. Seine Liebe wird erwidert. Die Liebe der beiden jungen Menschen wäre der Himmel aus Erden, wenn nicht im Verborgenen der obligate verschmähte Liebhaber lauern würde. Dieser Liebhaber soll mit der jungen Dame vor Zeiten ein Verhältnis gehabt haben. Da er jedoch ein haltloses und verkommenes Subjekt war, gab iknn das Mädchen den Lauspatz. Sie zog es vor, den Schauspieler Stesens Clorendernay zu heiraten. Stescns Clorendernay be säst nutzer anderen Vorzügen die angenehme Eigenschaft, eine kleine Erbschaft gemacht zu haben. Er hatte allerdings die Rechnung ohne den verschmähten Liebhaber gemacht. Dieser war felsenfest entschlossen, das verlorene Glück selbst um den Preis seines Lebens zurückzuerobcrn und das geliebte Mädchen in seine Gewalt zu bringen. Als sich das junge Ehepaar auf der Hochzeitsreise befand, ereignete sich das grauenhafte Unglück. Der verschmähte Lieb haber, der Tokoto hieb, verschaffte sich falsche Papiere, die auf den Namen des Schauspielers Clorendernay lauteten Vie liiesen Iklssen sicli nieiit lumpen Auch sic veranstalten einen Weltkongreß. Bekanntlich haben die Liliputaner aller Länder den Beschlich gefasst, sich im Sommer zu eiuem Weltkongreß in Buda pest einzusinden. Die kleinen Herren machen siir dieses Tressen bereits fleißig Reklame und bis jetzt sind schon beim Budapester Festkomitee über lZ!>U Meldungen eingelausen. In einigen Wochen dürsten es sogar mehrere tausend sein Natürlich hat die Ocssentlichkeit von diesem „grasten" Er eignis gebührend Kenntnis genommen. Aber auch die körper lich weit überlegene Konkurrenz, nämlich das Geschlecht der Niesen, ist nicht müstig geblieben. „Was die Kleinen können, können wir Grasten noch lange" werden sie bei sich gedacht haben. Und so wird jetzt die Welt mit der Mitteilung überrascht, daß auch die Herren Niesen einen Wellkongreß abznhalten gedenken. Und zwar ausgerechnet in Budapest, dem diesjährigen Treff punkt aller Liliputaner. Ob sie dabei die stille Absicht hegen, ihre Konkurrenz zu ärgern, oder ob es ihnen die Schönheiten der Donaustadt angetan haben, wird wohl schwer sestzustellen lein. Der VVeverpropket Als Newton einst einen längeren Spaziergang machte, rief ihm ciu Schäjcrknabe zu: „Eilen Sie, sonst werden Sie tüchtig naß!" Newton sah zum Himmel raus, aber kein einziges vcr- dächligcs Wölkchen trübte den Aetl>er. Er schlug also die Pro phezeiung des Sclniserinaben in den Wind und ging seines Weges weiter. Indes war noch keine Stunde vergangen, als es plötz lich so gewaltig zu regnen ansiug. so datz der Gelehrte bis auf die Haut durchnäßt wurde. Naß bin ich nun doch schon einmal, dachte er, ich will den Weg zurückmachc», denn ich muß um jeden Preis wissen, wie es kommt, datz der Schäscrknabe mehr vom Wetter weist als ich, der ich von X bis 2 die Naturkunde studiert habe. Newton kehrte zu dem Schäfer zurück. „Eine Guinee gebe ich dir", sprach er zu ihm, „wcun du mir sagst, woher die Kunde kam, daß cs regnen würde." Der Bursche nimmt die Guinee mit einem vergnügten Lächeln. „Das will ick Ihnen gleich sagen, Herr! Wenn mein ren auf den Storch gerichtet, und nicht nur die Augen, sondern mich die Photo-Apparate. Mit nachsichtiger Würde stellte sich Freund Adebar auch jedesmal in Pho- ^ographier-Pose. Nur einmal geriet er ouszer Fassung, als /in gar zu witziger Zeilgeuosse ihn zu streicheln versuchte, da ging er mit gefälltem Schnabel aus den Störensried los und klapperte wütend hinter dem erschreckt flüchten den Liebhaberpholographen her. Wir konnten seine Ent rüstung verstehe» Ein so weitgereister Globetrotter, der Afrika und andere ferne Länder gesehen hat, wird sich doch nicht von einem solchen Knickerbocker-Kuli belästi gen lassen? Aus diese Weise verlief die Kasfecpause höchst un terhaltsam. Und im Hinblick auf die vielen jungen Ehe paare, die in der Grenzbaude Urlaubstaae verbringen, erschien es uns als sehr beruhigend, das; der Storch hier oben Schildwache hält. Maiwuchs: Fehlanzeige. Während Meister Adebar zur nächsten Wiese her- überslalterte, um in der Sonne ein kleines Schläschen zu hallen, erschien ein Autobus aus Wurzen auf der Bild fläche. Aus dem doppelt geöffneten Gehäuse stürzte ein reichliches Dutzend von Damen in höheren Semestern hervor. Das war an sich nicht verwunderlich, verwunder licher war, das; diese ehrwürdige Eorona in Dirndltracht erschien, auf den Köpfen kleine grüne Hüte mit langen Federn. (Auch diese Damen schienen also für Himmel fahrt eine Vorübung zu halten, denn leider sind ja solche „komische" Maskeroden gerade an diesem Tage, bei manchen Le iten beliebt). Wir haben nichts gegen Wur zen. die Wurzener Cakes sind auf der Reise sogar sehr schätzbar: der hier gelieferte Wurzener Exportartikel aber erschien uns weniger angenehm. Da die Damen auch noch am Nebentisch Platz nahmen, verliehen mir flucht artig die Grenzbaude. Ter Kammweg nach Altenberg führt durch herrliche Nadelwälder. Wir hatten uns daraus gefreut, in diesen Wälder den Maiwuchs bewundern zu können. Aber wir reckten uns fast die Hälse aus — von Maiwucks keine Spur. Unten im Tal, in der Heide und an der Elbe ha- 8- L M