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Ausgabe K 8 und L b-IIagi ..Der FsuerreNer' Donnerstag, den 3. Mai 1934 Verla-««»! Dre«»«« «nzel-inprell«: die llpalNge 72 mm beeil« geil« 0 Psi, — für Famillcnanzelgen und Ltellengejuche b PI». -« FSe Platzvogchrlji«» könne» wir lein« T-wöhi leisten Nummer 1V1 — 33. Jahrgang E<I-l>cini « mal wöchentlich mll der illustrierte» Tratls- beilage ..Der g-uerreNer'' und mehreren Tertbeitage» vtonalllch« Be,uk»pre>ie: dl ml« El. BennoblaN und FeueneNer V. ohne St. Vennoblalt u. mll Feuer,eite, M 2,20 Aurg. C ohne Sl. B-nnoblatt u. ohne Feuereetter !7^. Stnzelnumme, lv Psg.. Sonnabend- ». Sonntag-Nr. Ai Psg. ÄaüistWe volkssmirmg Redaltlo»! Dresden-A., Polierstr. 17, Ferne. 2O7U ». 2tvU Lrlchöstistell«, Druck »»» Verl«-! ISermanIa Buchdrucker«» u Verla- Th. u. T. Winkel, Polterstr. 17, Fernr. 21012, Postlcheck: Nr. 1V2S, Bank: Etadtbank Dresden Nr. V17S7 UnsKKsiBglgS Im Falle von höherer Lewalt, Verbot, Streik oder Betrlebsstörun-en hat der Bezieher oder 2n>r-ent lelne Anspruch«, sall» die Zeitung ln beschrönklem Umsange, oerspötel oder nicht erscheint. — Lrsüllungoorl Dre den Lin Abkommen der Menschlichkeit Gin neues Relchsmlnlsterlum für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung - Ratifizierung des österreichischen Konkordates Das Los der Gefangenen und Verwundeten internationales Abkommen über eine bessere Vehandlung der Kriegsverwundeten und Gefangenen von Deutschland ratifiziert Berlin, 2. Mai. Das Genfer Abkommen zur Verbesserung des Lo ses der Bermundeten und Kranken der Heere im Felde und das Abkommen über die Be handlung der Kriegsgefangenen sind fehl auch von, Deutschen Reich ratifiziert morden. Die Ab kommen werden für das Deutsche Reich mit dem 2l. Aug. 1!R4 in Krast treten. Weit über 2tt grosse Rationen ha ben damit dieses internationale Uebereinkommcn der Menschlichkeit bisher als verpflichtend für sie anerkannt. Vs gehören dazu u. a. Grohbritannien, Italien, Polen, Schweiz und Bereinigte Staaten von Amerika sowie die nordischen Länder und Spanien. Dio Ratifikation durch Frankreich ist bisher nicht erfolgt. Das Abkaminen sieht vor, das; Berivundete oder kranke unter allen Umstanden geschont und geschützt werden müssen. Sie sind ahne Unterschied der Staatsan gehörigkeit van dem Kriegführenden, in dessen Händen sie sich befinden, mit Menschlichkeit zu behandeln und zu versorgen. Rach jedem Kampf hat die das Schlachtfeld behauptende Partei Mahnahmen zu treffen, um die Ver wundeten und Gefallenen aufzusuchen und gegen Berau bung und schlechte Behandlung zu schützen. Auch hab"., die Kriegführenden sich gegenseitig baldmöglichst die Ra inen der aufgenammenen oder aufgesundenen Verwun deten, Kranken und Gefallenen sowie alle Anhaltspunkte für ihre Identifizierung mitzuteilen. Sie haben für eine sorgfältige und ehrenvolle Beerdigung der Ge fallenen zu sorgen. Zu diesen, Zweck haben sie bei Beginn der Feindseligkeiten amtlich einen Gräberdieust einzurichten. Interessant ist, das; auch Lustsahrzeuge, die als Sanitätsbesörderungsmittel verwendet werd'», den Schuh des Abkommens geniehen. Sie sind dann weis; zu bemalen und haben deutlich sichtbar das Rote Kreuz- Abzeichen neben den Landessarben auf den unteren und oberen Flächen zu tragen. Parls, 2. Mol. Die Molselcr, die fast in ganz Fronkreich ohne nennens werte Zwischenfälle verlies, Ist im Osten von Poris zu einein regelrechten Aus st and der Arbeiter gegen die Polizei ausgeartet. Ein ganzes Stadtviertel befindet sich im Belagerungszustand. Weitere Meldungen besagen, das; die Polizei am Mill^ wachvormittag zunächst noch nicht Herr der Lage war. In den snchen Morgenstunden fehle ein umfassender Polizeiangriss aus die Strahenbarrikaden ein. die auch genommen und geräumt werden konnten. Die Kommunisten setzten jedoch das Fcner- gesecht aus den Fenstern der Häuser fort. Die angreisenden Beamten waren zum Teil eigens mit Brustpanzern ausgerüstet worden. Als Deckung wurden die grohen Mannschastswagen der Polizei mit eingesetzt. Auch die Feuerwehr war heran- oezogcn und ging mit Strahlrohren vor. Trohdem kam man in den engen Strahen nur langsam von der Stelle. Nachdem die Palizei die Strahen gesäubert hatte, drang sic gewaltsam in die Wohnungen vor, deren Eingangstiircn mit Gcwehrkolbcn eingeschlagen werden muhten. In allen Häu- krn wurde vom Keller bis Uns den Boden feder Winkel durch sucht und 188 Verhaftungen vorgenommen. Selbst die Dächer wurden überwacht, um die Flucht der umzingelten kcmmunisten unmöglich zu machen. Die Haussuchungen dauern zur Stunde noch an. Das SIrahenviertel ist nach wie vor nb- gcriegelt. Die Strahen bieten ein Bild wüster Zerstörung, tüine einzige Laterne ist heil geblieben. Die Fensterscheiben dcr niedriger gelegenen Wohnungen sind zertrümmert und mcterwcisc ist das Piaster aufgerissen. Ueberall liegen Steine, Möbelstücke, auch Gläser und Geschirr sowie Bierslaschen, die von den Kommunisten als Wurfgeschosse benuht wurden. Tas Abkommen über die Behandlung der Kriegs gefangenen stellt fest, dos; diese jederzeit mit Menschlichkeit behondelt nnd insbesondere gegen Geivolttätigkeiten, Beleidigungen und öfsenlliche 'Neugier geschützt werden müssen. Pergeltungsmohnohmen an ihnen ouszuüben ist verboten. Die Kriegsgefongenen ho ben Anspruch ous Achtung ihrer Person und ihrer Ehre. Frouen sind mit oller ihrem Geschlecht geschuldeten Rück sicht zu behondeln. Die Gesungenen beholten ihre volle bürgerliche Rechtsfähigkeit. Es darf kein Zwang auf die Kriegsgefangenen nusgeübt werden, um Nachrichten über die Lage ihres Heeres oder Landes zu erhalten. Die Kriegsgefongenen, die eine Auskunft hierüber ver weigern, dürfen weder bedroht noch beleidigt noch Un- onnehmlichkeiten oder Nachteilen irgend welcher Art ausgesetzt werden. Die Kriegführenden sind verpflichtet, einander jede Gesangennohme durch Vermittlung beson ders einzurichtender Auskunftsstellen mitzuteilen und rn- zugeben, wohin die Angehörigen Briefe on die Kriegs gefangenen zu richten hoben. Lim den päpstlichen Legaten für den eucharistischen Weltkongreß Rom, 2. Mai. Die Ernennung des päpstlichen Le galen für den eucharistischen Weltkongres;, der bekannt lich im September zu Buenos Aires slattsindet, wird voraussichtlich nicht vor Juni erfolgen. Als Kandidaten gelten Kardinal Heinrich Gaspari, der viele Jahre hin- dulch päpstlicher Runtius in Südamerika war und der spanisch Kurienkordigal Segura »; Soenz. Der 1. Mai in Spanien Ein Toter Madrid, 2. Mai. Dcr marrislischcn Parole folgend wurde dcr 1. Mai in ganz Spanien durch A rbcitsnicd c r l c g u n g gcscicrt. Lediglich die Arbeiter der lebenswichtigen Betriebe blieben im Dienst. In 'Madrid nnd in den übrigen grohen Städten ruhte der Strahenbahn-, Kraklmagen- und Omnibus verkehr. Die Casö-, Gast- und Lichtspielhäuser sowie die Ge schäfte waren geschlossen. Zn Zwischenfällen kam es lediglich in einem Dorfe bei Badajoz, wo Demonstranlen gegen die Po lizei vorgingen, die schliehlich von der Schuhwasse Gebrauch machen muhte und einen Arbeiter lötete. Varthous Romreise noch nicht spruchreif Paris, 2. Mai. „Echo de Paris" will zu Gerüchten über eine beabsich tigte Reise des französischen Auhennünisters Barthou nach Nom wissen, es sei von dem italienischen Unlerstaatssekretär Suvich gelegentlich seines lehten Pariser Aufenthaltes angeregt wor den dah Barlhon aus seiner Reise nach Belgrad nnd Bukarest einen Umweg über Rom macht. Die französische Regierung, so schreibt das Blatt, werde der Einladung aber nur solgen, wenn sie im Borans sicher sei. das; sie für beide Teile er- spriehlichc Ergebnisse zeitigt. Auf keinen Fall aber werde Barthou eine Reise nach Rom mit dem Besuch in Belgrad und Bukarest verguicken, weil dieser Besuch dadurch ein ganz anderes Gesicht erhalten würde. Die römische Reise könne erst später und ganz unabhängig davon stattsinden. 1 Wille zur Volksgemeinschast In tiefer Freude und beseelt von einem echten Ge ine i n scho s t sw i l l e n Hot dos deutsche Volk den Notionnlseiertog des 1. Moi begonnen. Dos Erlebnis dieses Tages Hot sich tief in die Seelen eingeprägt. Die Erinnerung doron wird in den nächsten Wochen und Mo- noten immer wieder neue Kräfte mobilisieren. Die Volksgemeinschost Hot om Rotionolseiertog erneut dis Gelöbnis obgelegt, nicht müde zu werden und nicht zu wonken, sondern unbeirrt den Weg weiter zu beschreiten, der uns gewiesen ist, und ous dem wir uns den Plot;, der dem deutschen Volk von d>r gütigen Vorsehung ange wiesen ist, für olle Zeiten sichern werden. So strohlt vom 1. Moi 1!Mt ein jugendsrischer Elon ous, der nach besonders gcodelt worden ist durch die morkonte Inter- pretotion, die Adolf Hitler nbermols vor unge;ählten Millionen, dem Ringen um den Ausbon der Rotion ge geben Hot. Es handelt sich dabei jo nicht nur um ma terielle Dinge, um ivirlschoftliche Frogen. Gewis; soll und dorf deren Gewichtigkeit nicht unterschätzt werden. Die Stootsführung muhte sich mit Rochdruck im erst m Iohre ihrer Amtstätigkeit onsichliehlich mit den Frogen beschäftigen, die wie die fortschreitende Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht nur die nockte Ernsten; von Millio nen, sondern dorüber hinous ouch dos Leben der noch in Arbeit und Brot befindlichen deutschen Menschen, so mit olso dos Sein non Stoot und Volkstum bedrohten. Die Erfolge, die zu verzeichnen gewesen sind, hoben ober nicht die Erkenntnis geschmälert, dos; der deutsche Wie- derousbou nicht zuletzt ein seelisches Problem ist. Es gilt nicht nur, die Wirtschost neu zu sonnen, schöps.rische Politik ous ollen Gebieten zu treiben, sondern es geht darum, d i e H erzen der M e n s ch e n z u bilde n. Und dorüber hol Adolf Hitler in seiner grohen Rede ous dem Dempelhofer Feld besinnliche Ausführungen gemocht, die dem einzelnen Antrieb sein werden, dos eigene Gewissen zn erforschen, mit gutem Büspiel voranzugehen und den Mitmenschen im Kreise um unsere Fomilie oder in der Betriebsgemeinschost ein wo hr ho st deutsches Le ben vorzuleben. Der Begriff der deutschen Volks familie verpflichtet zutiefst Jeden, der ihr ongehört. Einen verhältnismähig breiten Roum nohmen in den Darlegungen des Kanzlers die Wendungen gegen die Nörgler und Kritiker ein. gegen jene, die die Kritik nm der Kritik willen treiben, deren Fed r nicht geführt wird von dem Willen zum Ausbau des Ganzen, sondern die ihre Erntenzwichtigkeit begründen mit dem Aufspüren der Kritikmöglichkeiten, uni daraus Kopitil für ihre eigene Sache zu schlauen. Sie sehen nicht die grohe Linie, an der non olle n mit unerschütterlich.'»! Glauben milgeorbeilet werden muh. wenn dos ganze Werk der Volksgemeinschaft ein unuerlieeharer Doner- besitz des deutschen Volkes werden und bleiben soll. Wie diese Geister der ewigen Verneinung bestrebt sind, die Volksgemeinschost gor nicht erst zustande kon nten zu lassen, so gibt es andere Gruppen, die die unter groher Zielstrebigkeit und Arbeit der Regierung zum gu ten Teil schon verwirklichte Gemeinschaft wieder dadurch gefährden und auseinonderbringen. dos; sie in den poli tisch geeinte» Block nnseres Volkes den Keil ihrer re ligiös-kulturellen Befehdungen tragen. Die in ihren öf fentlichen Auseinandersetzungen dos mihochten und ver unglimpfen, ivas einem grohen Teil des deutschen Volkes heilig und unontoslbor ist, seine von den Vätern und Grohvätern angestammte und in eigener lleberu'ugung festgegründete religiöse Ueberzeugung, die sich sehr wohl mit kerndeutschem Wesen nnd patriotischer Betä tigung verträgt und deswegen auch von der Führung des Deutschen Reiches als wertvoller Baustein der Neuge staltung Deutschlands anerkannt und geachtet wird. Es muh diese Menschen aufs tiefste kränken, wenn sie erfah ren müssen, dos; ihre religiösen Führer, die Bischöfe, für das pslichtgemähe Eintreten und die Verteidigung der Grundlagen der Kirche der politischen Betätigung, Blutige Straßenschlacht im pariser Osten Gin Stadtviertel wird abaerieaelt — Haussuchungen und 138 Verhaftungen