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WORTLAUT DER GESÄNGE 2a. Arie aus der Oper „Sosarme“ (1732) G. F. Händel Rendi il sereno al ciglio! Temer d’alcun periglio Oggi come puoi tu? Madre non pianger piü! Gebe dem Auge die Heiterkeit zurück! Wie kannst du dich heute Vor.irgend einer Gefahr fürchten? Mutter, weine nicht mehr! 2b. Rezitativ und Arie aus dem Oratorium „Debora“ (1733) . . . G. F. Händel Rezitativ: Barak, mein Sohn, der frohe Schall des lauten Schlachtrufs rund umher verkündet mir der Prüfung ernste Zeit, die Gott bereitet deinem Mut. Rasch eile Judas Hoffnung kühn voraus, daß sich dein Vater rühme solches Sohns! Arie: Weck auf den Kampfmut in der Brust Und sei zum Sieg, zum Tod bereit. Stürz in die Schlachtreih’n mit Kampfeslust, Des Himmels Segen sei dein Geleit. Wenn Sieg dich krönet in dem Feld, Fall nieder in Demut! Doch ist Tod dein Los, Froh gib dein Leben wie ein Held, Ruhm folgt dir in des Grabes Schoß. 4 a. Das Veilchen tK A. Mozart Ein Veilchen auf der Wiese stand, Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzig’s Veilchen. Da kam ’ne junge Schäferin Mit leichtem Schritt und munterm Sinn Daher, die Wiese her und sang. „Ach!“ denkt das Veilchen, „wär’ ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach! nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an den Busen matt gedrückt, Ach nur ein Viertelstündchen lang!“ Ach! aber ach, das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Zertrat das arme Veilchen: Es sank und starb und freut sich noch: „Und sterb’ ich denn, so sterb’ ich doch Durch sie, zu ihren Füßen doch!“ Das arme Veilchen! Es war ein herzig’s Veilchen. Goethe.