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.V? 2t Riesaer Tageblatt Donnerstag, 28. Januar 1S<8 1^1683 VLlvLvrms Freitag, 2«. Januar Sonnenaufgang 7,82 Uhr Mondaufgang 14,41 Uhr Sonnenunterpana 16,84 Uhr Monbuntergang 6,89 Nhr Ber» und Eutdunklung bei Souneuunter» und »ansgang e» I»« nick» gul. ««NN cku 12 v> au a«, Lillcft. a», au «kaum leög.l. an asm au ad«k aocn nocn fting«>. ru UN». eu, Samm«I,I,II« vttng.tt Abfindung des Bolkssturms bei« Wehrmachtelnsatz Da» Oberkommando de» Heere» hat mit Verfügung di« gebührni«- mSßige Abfindung de» VolkSsturmsoldaten im Kalle seine» Einsaße« in der Wehrmacht geordnet. Während «ine» solchen Einsatz«» und bei der Entlassung daraus wird der Bolkssturmsoldat grundsätzlich wie der Soldat der Wehrmacht mit Gebührnilfen, d. h. mit Seldgebührnissen, Verpflegung, Unterkunft usw. abgefunden. Der Wehr sold beträgt für alle Volkssturmsoldaten 1 RM täglich. VolkSsturmsoldaten erhalten beim Einsatz: innerhalb der Heereigruppengebiete Tabakwaren als- Portion entsprechend den zustehenden Verpflegungssätzen und al» Marke tenderware wie die Wehrmacht, außerhalb der Heeresgruppengebiete Tabakwaren auf Wehrmachtrauchermarken unter Einziehung der zivilen Rauchsrkarten, Marketenderwarsn beim Einsatz außerhalb der Heerei gruppengebiete jedoch nur, soweit die Volkssturmeinheiten außerhalb ihrer Aufstellungskreise eingesetzt werden. Einkleidungsbeihilfe und laufende BekleidungSentschädiaung kommen nicht in Betracht, wohl aber kann bei Verlust oder Beschädigung selbstbeschasfter Bekleidung und Aus rüstung Entschädigung nach den Bestimmungen über Beihilfen der Wehrmacht bei Sachschäden gewährt werden. Im übrigen richtet sich die Ausstattung mit Bekleidung und Aut- rüstung nach besonder» erlassenen Bestimmungen. KriegSbesoldung kommt bei Einsatz de« VolkSsturmsoldaten nicht in Frag«. Ein AuS- aleichsabzug von weiter zu gewährenden Friedensbezügen wird nicht ein- behalten. Arbeitseinkommen oder Entschädigung für Berdienstautfall hzw. Einsatz-Familienunterhalt werden nach Maßgabe näherer Bestimmungen des Generalbevollmächtigten für den Arbeit»- «insatz bzw. de« ReichSministerS de» Innern gezahlt. Al» Wehrmachtelnsatz gilt generell jede Unterstellung unter den Befehl der Wehrmacht, gleichgültig ob zu Kampf- oder Bereitschafts oder sonstigen Zwecken. Bei Kursen und Lehrgängen, von volk»sturmsoldaten, die im Rahmen der Ausbildung bei der Wehrmacht stattfinden, werden gewährt: Freie Verpflegung nach dem für die Schulen und Truppencinheiten zu ständigen Verpflegungssatz gegen Abgabe der für die Zeit der Komman- hierung zustehendcn Lebensmittelmarken — mit Ausnahme der langfristi gen BezugSberechtigunacn für Zucker, Marmelade, Eier usw., Tabak waren auf Wehrmachtrauchcrmarken unter Einziehung der zivilen Raucherkarten, Wein und Spirituosen nach den für die Wehrmacht gültigen Bestimmungen. Freie Unterkunft. Volkssturmeinheiten werden beim Einsatz in der Wehrmacht io her Rtgel auch einer Wehrmachteinheit wirtschaftlich zugeteilt. Kriegsordnung des zivilen KraftfahrvetkehrS Der ReichSverkehisminister hat tn AusführungSbestimmungen »ur Reuregelung der Benutzung ziviler Kraftfahrzeuge rm Kriege folgende» dorgeschrieben: Solange für die bisher mit „8" und „k— gekennzeichneten Per sonenkraftwagen eine nach der neuen Anordnung vorgeschriebene Be nutzungsbescheinigung noch nicht erteilt ist, gelten diese Kennzeichnungen weiter, längsten» aber bi» 1. März 1945. Die so noch gekennzeichneten Fahrzeuge werden während dieser Zeit von den Polizei- und Wehr- machtltreisen wie Fahrzeuge mit der neuen Benutzungsbescheinigung behandelt. Solange sür Krafträder und für Klein-Lkw., mit einer Nutzlast von weniger al» 7Sl> Kilogramm, die neu vorgeschriebene Be- nutzungSbescheinigung noch nicht erteilt ist, darf für die Kraftfahr- zeuge, jedoch längstens bi« l. März 1945, al» genügend betrachtet wer den, wenn sie lediglich ein Fahrtenbuch führen. Im übrigen gelten die nach den bisherigen Bestimmungen erteilten BenutzungSbescheinigun- gen bi» zu ihrer Angleichung an die neuen Bestimmungen oder bi» zur Erteilung der neu vorgeschriebenen Benutzungsbescheinigungen vor läufig weiter, aber ebenfalls längsten» bi» zum 1. Mär, 1945. Auf die Vorlage der nun allgemein vorgeschriebenen Fahrtenbücher für Per sonenkraftwagen und Krafträder« zur Genehmigung durch die Zn iassungSstellen hat der ReichSverkehrSminister bis zum 1. März 1945 ver zichtet. Zur Klarstellung gibt er bekannt, daß hierdurch jedoch die Pflicht, schon jetzt ein Fahrtenbuch zu führen, nicht berührt werde. Der 5oläat braucht äein Vpker / Bo» ^-Obergruppenführer und General der Waffeu-sf Frank, Ches des Heeresverwaltungsamtes Die Wehrmacht ist ber größte Gptnnstoffverbraucher im Kriege und mit ber Hauptnutznteßer des „BolkS- opferS". Wenn unsere Gegner baS „Bolksopfer" zur Fest- stellnng benutzen, baß die Deutschen fetzt bald keine Uni formen mehr haben werden, so kann ich dazu nur feststel len, baß es unsere Feinde nicht erleben werden, den deut schen Soldaten etwa in Unterhosen kämpfen zu sehen. Jeder Volksgenosse auf der Straße kann ja feststellen, daß die Bekleidung unserer Soldaten sehr gut ist. Die Fach leute auf ber Fetndseite wissen genau so gut wie wir, baß die Einkleidung unserer Armeen nicht etwa allein vom Ergebnis deS „BolkSopferS" abhängig sein kann. Daß daS deutsche „BolkSopfer" aber «in gewaltiger Kriegs beil rag ist, daS geht zum Beispiel aus ber Tatsache hervor, daß bas Aufkommen der letzten Spinnstofssamm- lunaen etwa dem Rohstoffbedarf für die Einkleidung von einhundert Bolksgrenabterbivisionen entspricht. Das „Bolksopfer"-aufkommen wirb uns viele Gorgen avnehmen bei ber selbstverständlich nicht einfachen Auf gabe, für unsere Soldaten die erforderliche Einkleidung gufzuvringen, ganz gleich, wie lange der Krieg noch bauert. ES ist kriegsentscheidenb, den Soldaten immer ausreichend zu bekleiden. Jeder abgeNeferte Stoffrest, jedes Kilo Lumpen und alle sonstigen Altsvinnstokfe liefert unS Reiß wolle für die Streckung unserer Rohstofsbestänüe. Diese Reißwolle muß auS den HauSßaltunnen kommen. ES gibt wohl kaum einen Haushalt, mit Ausnahme der total Bombengeschädigten, in dem nicht solche Skoksobfälle ober Lumpen neben entbehrlicher Kleidung und Wäsche vorhan den wären. Man mutz sich vorstellen, datz zur Ausstattung eines Grenadiers kaum ein Artikel gehört, ber nicht Spinn stoffe ober Leder enthält. Meist sind sie sogar hundert prozentig auS diesen beiden Rohstoffen. Um einen Front- sSlbaten mit Uniform, Mantel, Wäsch«, ArveitSansna. Wachmantel, Tornister, Zeltbahn, Brotbeutel, Gamasche und Feldflasche auözustatten, braucht man rund 86 Kilo Spinnstoffe, also eine Menge, für die man mehrere Volks genossen von „Kopf bis Fuß" etnkletben könnte. Dazu kommen aber noch gewaltige Menaen von zum Teil hoch wertigen Spinnstoffen kür bi« allgemeine und technische Ausstattung unserer Wehrmacht. Ich führe zum Beisoiel an: Unt«rkunftS»elte, UnterkunstSwälche, SpezialarheitS- kleidnng, Säcke, Flickmaterial, Stonkgarn und Fäden, Lazarettwäsche, Berbands»eng, Gasschutzgeräte. Kartus-H- beutel, Tarnnetze, Fallschirme, Flugzeugbesvannstoffe, Nutospannstoffe. GaSschntzkleidunq und hnndert andere Dinge. Aber nicht nnr für die Ausstattung der neu ausge stellten Divisionen sind diese Dinge notwendig, sondern Hunderte von Zügen rollen jährlich an die Front, um die Auffrischung der abgenutzten oder durch Kampfeinwtrkung beschädigten ober zu Verlust gegangenen Gegenstände zu ermöglichen. > Jeder Volksgenosse kann sich somit annähernd die Rtesenmengen Rohstoffe ausrechnen, die wir für die Aus stattung unserer Millionenarmee unter allen Umständen brauchen. Es wird interessieren, baß z. B. zur Aus stattung von 10606 VolkSsturmsoldaten rd. 240600 Arbeiter eine ganze Woche arbeiten müßten. Daraus mag jeder ermessen, was es für die deutsche Kriegsproduktion bedeutet, wenn für untere Volkssturmkameraden Untformstücke, Leberkoppel, Brotbeu tel, Stiefel, Feldflaschen usw. geopfert werben. Was soll heute noch ein Smoking ober ein Frackanzug im Schrank? Diejenigen Volksgenossen, welche sich vor dem Krieg Ge- sellschaftSkleiüung geleistet haben, werben sich diese auch nach dem Kriege wieder kaufen können, jetzt handelt es sich nur darum, den Krieg zu gewinnen. Welcher Volks genosse wollte künftig bei irgendeiner feierlichen Gelegen heit mit einem Frackanzug aufkreuzen, ohne dem Landler Grund zum Nachdenken über die Opfereinstellung dieses Volksgenoffen zu geben? Der Frontsoldat weiß am besten das „Volksopfer" zu würdigen. Dankbar erkennt er den Wert der warmen Winterbekleidung, die ihm hilft, Kälte und schneidenden Wind zu ertragen! Er weiß, baß durch bas „Volksopfer" kriegsentscheidenbe Rohstoffe und Arbeitsstunden für die Verbesserung seiner Kampfausstattung frei ^werben und wichtige Reserven geschaffen werben können. Es bedeutet aber auch für ihn, und das wird ausdrück lich betont, höchste Verpflichtung, noch schonender als bisher mit den „Klamotten" umzugehen. Gerade durch das „Volksopfer* wird dem Soldaten zum Bewußt sein gebrächt, baß die Zeiten vorbei sind, in denen wir auS dem vollen geschöpft haben. Das ist auch bei unseren Feinden nicht anders. Es wird dem Soldaten erneut klar werben, daß seine wertvolle Ausstattung im wahrsten Ginne des Wortes „Volksgut" ist. Er muß wis sen, daß jeder Verlust an Ausstattungsgegenständen — sei eS durch mangelnde Sorgfalt, sei es gar mit Absicht — gleichbedeutend ist mit einer schweren Schädigung des „BolksopferS" und damit deS Volksgutes überhaupt. Die verantwortlichen Männer aber werden alle Kraft tn -en Dienst ber äußersten AsohstosfersvarniS ^nd der denkbar höchsten Ausnutzung auch der bescheidensten Spende stellen, um so das gemeinsame -Opfer aller Volks genossen zum größten Erfolg zu führen und mitzuhelfen, i eS zu einem entscheidenden Beitrag zum Siege werden zu I lassen. usk. Zur Neuregelung der Erteilung des BorsemestSer- und Reisevermerks Für Schüler Ser höheren Schulen gibt der nun vorliegende Erlaß te» ReichSerztehungSminifter» ergänzend nähere Einzelheiten über die Zuerkennung der Vermerke. Danach erhält der Einberuicue beim «er- laffen ber Schule vorerst eine Bescheinigung über den ihm zucrkannten Vermerk, die al» Beleg für die zu erwartende Berechtigung zu geilen hat. Die Zuerkennung der Berechtigung richtet sich stet» nach dem Zeit- punkt, an dem der Kriegsteilnehmer die Reiseprüluug hätte oblegen känuen. Go wird der Reifevermerk jeweils erst zum Termin der norm» len Reifeprüfung auSgehändlgt. Schüler, die mit der Borsemefter-Be- scheinigung zur Wehrmacht oder zum RAD. gehen, erhalten deu Vor semestervermerk ein halbe» Jahr vor dem Zeitpunkt der Ablegung der Reifeprüfung. Diese Vordatierung ergibt sich au» dem Umstand, daß die Inhaber diese» Vermerk» vor dem eigentlichen Studtumbegtn» ein Vorsemester abzuleiften haben, An Stelle de» Borlemcstervermerk» tritt sür die Schüler der Klasse S, die bereit» tn der ersten Hälfte diese Klaffe verlaffen, dir Berechtigung, ein Haide» Jahr vor dem Zeitpunkt ihrer normalen Reifeprüfung in den Sonderlehrgaug für Sricg»«cil- wehmer zur Ablegung der Prüfung einzutreten. Nach erfolgreicher Teilnahme am sechsmonatigen Lehrgang können ste nach »er Ordnung sür Krirg»tellnehmer die Reise erwerben. «artofsamehl als Kiaderuährmittel. Bei der Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern wurde Kartofselmehl bisher kaum mit den übrigen, meist aus der Grundlage von Mai» entwickelten Kindernähr- mltteln auf eine Stuf- gestellt. Namhafte Kinderärzte haben jedoch fest- gestellt, daß sich Kartoffelmehl ebenso wie Erzeugnisse au» Vollkorn oder Saser al» Nährmittel sür Kinder verwenden läßt. Dem Kind ist diese Nahrung zuträglich und bekömmlich. Kartoffelmehl wird in derselben Weife und Menge verwendet, wie man ei bei anderen Etärkemehlerzeug- nifsen gewöhnt war, so daß die Zubereitung keine Schwierigkeiten macht Daß den Erwachsenen ein Kartoffelmehlbrei weniger zusagt, dürfte kein Maßstab sein. Soweit vorhanden, kann Kartoffelmehl mit anderen Stärkeerzeugnillen oder»Grieb gemilcht werden un« «insqranluug im lelegraphendienft. Der Krieg stellte auch an da» Telegraphenwefen von Anfang an unerhörte Anforderungen. So stieg die Zahl der aufgegebenen Telegramme von 1988 bi» 1943 fast auf da» Vierfache, und die Zahl der Blitztelegramme wurde sogar mehr als vertausendfacht. Die Belastung wuchs allmählich derartig an, daß zur Aufrechterhaltung de» krieaöwichtigen Verkehr« auch im Telegraphen dienst Einschränkungen erfolgen mußten. So wurden zunächst di» Glück- wunfchtelegramme eingestellt. Die Annahme von Blitztelegrammen wurde ganz gesperrt. Neuerdings ist auch die Annahme gewöhnlicher Prwqttelegramme nach dem IKO-Kilometer-Umkrei« de» Aufaabeorte« eingestellt worden. Für die darüber hlnauSreichenden Entfernungen wurden die dringenden Telegramme, die Voraurbezahluna der Ant wort, die Mchrfachtelegramme und andere unwesentlichere Telegramm arten aufgehoben. Trotzdem ist di- Belastung de» Telegravb-ndienste» noch immer ungeheuer, und die Deuische Reichspost appelliert erneut an da» Verantwortungsgefühl jede» einzelnen, vor der Aufgabe eine» Telegramm» gewissenhaft zu prüfen, ob die telegraphisch- Uebermittlung unt den Erfordernissen de« totalen Krieae» vereiubar ist. Sau unck Aavddar^sdis.k Ebersbach. Ein gutes Beispiel. Besonders opterir-'ldig war beim Volksopfer die örtliche Priv. Schützengejelllchast. Gis liefert- Nicht weniger al» I» Wasfenröcke, 2 Ofsiziersmäntel, u Heime, 18 Mützen und eine ganze Anzahl «öderer Ausrüstungsgegenstände ab. Bad Lanffck. Einbruch. Bei einem nächtlichen Einbruch in eine» Bauernhof im benachbarten Buchhetm erbeuteten die Dieb« drei weifte Leghornhllhuer, die am Tatort adgeichlachtei wurden, lowie fünf graue Kaninchen und zwei Zuchipuien nebst dem dazugehörigen Hahn. Zur Aufklärung werbe« sachdienliche Mitteilungen a« den ÄendrrmeriLpoken erbeten. Eh-mniß. Nicht aus dem Trittbrett fahren! Aus der Zwickauer Strafte war eine ISsahrige Arbettcrtn, die auf dem Trittbrett eine» fahrenden StratzeubahnwagenS stand, beim Vordcikadren von einem haltenden Lastkraftwagen gestreift. Sie stürzte auf die Strafte und mutzte mit schweren Verletzungen dem städtisches Krankenhaus zu geführt werde». Eilenberg. Beim Rodeln verunglückt. Als in de» Nach- mittagiltunden fünf kleinere Kinder mit zwei zulammcngekoppelien Rodeln den Weg in» Ziirovenloch binunierfutzren, stellten sich zwei größere Jungen entgegen und brachten durch Schneeschuhe und Stöcke die Schlitten au» der Bahn, so daß dteie mit voller Wucht gegen einen Zaun fuhren. Drei Sinder einer Familie erlitten Verletzungen, darunter ein sechSsäbrtger Junge schwere Sopsvtrleyungcn mit ttzehimie-schütt» rung. Die Uedeliöter lurhien nach ihrem ioigenfchweren Tummcntangen- streich da» Weite Siegmar-Schöna». Er ging und kam »ichi wieder. Ein Betrüger trat hier mit dem Vorgcbe» aut, Rundfunkgeräte reparieren zu wollen. I» einem Fall gelang e» ihm. einen Radioavparat zu er. langen, Leu er angeblich IN Ehemniy löien muffe. Er verlchwand aber mit dem Apparat ans Nimmerwiedersehen. Die Polizei tahndet nach dem Schwindler. Schützt die Wasserzähler und Waflerleltur^ru vor Kälteeiuwirkuugeu! leo/vß VW «/<» fts i s 82 Urheber-Rechi« chu, durch Verlag O»kar Meister, Werda- IS. Unterdessen ging Stackelbera, eine Zigarette rauchend nachdenklich in der Hotelhalle hin und her. Plötzlich stutzte er und legte die Hand an die Stirn. Mit raschen Schritten trat er an die Portiertheke. «Haben Sie den Hotelschein des amerikanischen The- paares Miller noch da?" „Jawohl, Herr Stackelberg." „Eigentlich...", der Portier blickte sich nach dem Ge schäftsführer um und eilte dann zu ihm hin, als er gerade mit einem Gast sprach. Als die kurze Unterredung beendet war und die beiden Hotelangestellten sich verständigt hatten, kam der Geschäftsführer mit einem geschmeidigen Lächeln auf Stackelberg zu. „Darf ich fragen, Herr Stackelberg, welches Interesse Sie daran haben, den Hotelschein von Mister Miller und Gemahlin etnzuseben?" „Ick habe begründeten Anlaß anzunehmen, bah hier irgend etwas nicht stimmt." „Aber ich bitte Tie, die Hochzeit deS jungen Paares stand vor einigen Wochen in allen amerikanischen und auch in vielen europäischen Zeitungen, außerdem erwar- ten wir übermorgen das große Begleitpersonal von Genua aus, wo die Jacht..." „Und trotzdem", fiel Stackelberg ein, „trotzdem möchte ich mit aller Bestimmtheit behaupten, daß hier nicht alles basenrein ist. Ich habe zwar als deutscher Polizeiofsizter tu dixiem Lande nicht- zu befehlen- ab« ich weiß. Lab auch die Schweizer Polizei mir nicht ausn^eichen kann, wenn ich ihr das äußere, was ich Ihnen noch verschweigen muß. Bitte, macken Sie mir deshalb keine Schwierig keiten, Herr Direktor, und lassen Sie mich diesen Hotel schein photographieren. Ich verspreche Ihnen dafür, so lange niemand etwas über meine Wahrnehmungen mit- ^uteilen, bis die Sache einwandfrei von Berlin ge- Der Geschäftsführer atmete auf. Für ihn war der Sotelschetn ganz selbstverständlich echt, und Stackelberg ließ sich von keiner Verwechslung täuschen. Weshalb sollte man ihm nicht das Vergnügen lassen, den Schein zu photographieren und einer ausländischen Polizeistelle, die hier keine direkten Befugnisse hatte, zur Begutachtung einzusenden? Es war jedenfalls besser, als den sportlich berühmten Gast, der zudem einen großen Anhang hatte, zu verärgern und ihm Gelegenheit zu geben, mit anderen über die Sache zu sprechen. Im übrigen würde man sich schon zu schützen wissen, falls jemand versuchen sollte, das Bombengeschäft hier zu stören. Eine Viertelstunde später hatte Stackelbera die Photo- graphische Aufnahme in Gegenwart des Geschäftsführers auf seinem Zimmer gemacht, und eine Stunde darauf warf er einen dicken Brief, adressiert an die Graphologische Ab- tetlung des Berliner Polizeipräsidiums, tn den Post kasten... sa. Um die gleiche Zeit — aber tn Nemn-rr noch tn den frühen NachmittagSstunden — erhielt Polizet-Jnspektor Wakefield von seinem Ermittelungsbeamten Loverschtld auS Chile folgende Depesche: „Mord an Alfred Miller mit Sicherheit sestgestem. Wurde nach vorauSgegangenem Streit in den Schacht geworfen. Bezüglich Täter stehen Ermittelungen vor dem Abschluß." Ueber das gepflegte Altherrengestcht deS Herrn Jnspek- tM ÜSK LtL ktj^-triunivkierendeS LLLtM. «Le weMl ir wünsche, daß Viechs Telegramm, das seine Spürnase nieder mal bestätigte, besser negativ gelautet hätte. Tann mhm er den Telephonhörer, wählte die Nummer der -eefahrtspolizei und bat den sich meldenden Beamten, inverzüglich nach dem derzeitigen Standplatz der Jacht .Amazone" zu recherchieren. 21. Nita ging über den Kurfürstendamm, zum ersten Male Mieder seit sieben Jahren. Sie kannte sich in dem Lichter meer kaum mehr aus. Wie anders war das auch vier ge- worden seit der Zeit, da sie zum letzten Male mit Malier Langenhain gervanoeu war, nm e.n.^ d.-.-os der Gcdächtniskirche zu besuchen und danach noch im Kaffee am Zoo unter glitzernden Lüstern bei guter Musik ein Stündchen zu plaudern, bevor man sich in die U-Bahn setzte und nach Hause fuhr, da das Tagewerk Punkt acht Uhr im Büro des Rechtsanwaltes wieder begann. In Rita lebten alle die schönen, süßen Erinnerungen wieder auf und endeten immer in der Frage, wo Walter jetzt wohl sein könne. Aber die Mutter würde, wenn sie zurückkam, ihr gegenüber doch sicher nicht den Mund ver- . schließen. Also mußte man sich bis dahin noch gedulden. Mit Mary würde jetzt, nach deren Heirat, ein weiteres Zusammenleben in der bisherigen Weise nicht mehr mög lich sein. Man wäre dabei doch nur das geduldete fünfte Rad am Wagen. UebrigenS hatte sich Rita auch schon entschlossen, nicht mehr nach Amerika zurückzukehren. Nun, da ste wieder in Deutschland war und dieses schöne, neue Deutschland mit dem vergangenen der trüben Nach- kriegSzeit verglich, konnte ste unmöglich mehr von ihm WS. Eie hatte in den sieben Jahren etwas über dreißig tausend Dollar gespart und würde damit sür sich und Walter schon irgendeine gute Lebensgrundlage durch Ve- teiligung an einem geschäftlichen Unternehmen aufbaucn wortietzrmg stlgU »