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Sächsische Volkszeitung : 19.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193406199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340619
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-19
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.06.1934
- Autor
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Nr. 138. Sächsische Volkszeitung Ce>te 4 vi^srelsn Neudeiltsche Aührerschulung Don einem Teilnehmer des NeudeuIschen Führerlressens in Ho!>ene.cl>en (t6. und 17 Zuni> wird uns geschrieben: II Dresdner Führer und solck^e, die es iverden wollen, be gannen das Treffen inil einer kurzen Andacht, in der wir uns den Segen des l>l. Geistes erflehten. Dann begann auch schon di« Arbeit mit zivei 2tor!rägen mit Anslpracl^ über unser Hirschbergprogramm, das in kurzen Sähen unser Wollen aus drückt Unlcr hochw. Herr Gauixiter, P. Slad ec geh S. I- wies uns besonders auf e n Be'spiel l-eldenhafter Führerireue hin, den hl. Benno der ja Schntznolron unseres OZaues ist. Svät am Abend fehlen m:r uns noch Kura au einer liturgischen Vor- bereilnna der OZemeinschaflsmesie am nächsten Taa zusammen. Der Sonntag galt der pra!itiscl>en Arlieit Nachdem wir uns alle in der hl. Messe mu Christus vereinigt hatten hielt uns einer ein Referat über ..Leistung". Wir wollen nicht bei dem bislx'r Erreichten stehenbleiben Es genügt nicht, dah wir singen, sondern wir müssen gut singen. Ein Spiel ist nick! dann einstudierl, wenn jeder sei''« Rolle kann, sondern dann sängt die Arbeit erst an. Die anderen ergänzen dann noch was noch fehlte und alles Kiang aus in einem W'llen: Wir brauchen Lei stung' Da die Sonne in uv:selben au hoch nekrocl-cn war. siedel ten nrr von der Wiele, dem ersten Thingplah. au einen» schat tigeren Ort über. Dort redete dann einer über das Werben, das auch gelernt sein wist. Unserem festen Wille», ,veiler au arbeiten und auch wirk sam au arbeiten, gaben wir Ausdruck in einer Dankandachl. in der wir uns von Neuem unserer Bunüeskönigin weihten Das Lied vom hl. Denno lenkte w'eder unseren Blick auf diele Führeraestal!. der unseren steinigen D o'-eiraboden erst einmal gründlich beackert hat, ehe andere darauf säten. Mtwocü, 20. Zunl schulfrei Für das am 23. Juni stattsindende Deutsche Jugendsest findet der Berkaus der Abzeichen durch die Schuljugend am LV. Juni statt. Im Hinblick aus diesen guten Zweck fällt ge- mäs; einer Verordnung des Sächsischen Volksbildungs-Ministe riums der Unterricht an diesem Tage aus Schüler und Schü lerinnen aller Schulen, die an diesem Tage Unterricht hätten, beteiligen sich am Verkaufe der Fcstabzeichen. : Das Grab Ludwig Richters auf dem Aeuszeren katholischen Friedhof in Dresden ist anläßlich des 50. To destages Ludwig Richters neu vorgerichtet und geschmückt worden. : Im'Zeichen der VDA.-Sammlung stand die Stadt Dres den nm Sonnabend und Sonntag. Die Jugend, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt Halle, konnte üb.rill gute Er folge verzeichnen, die Mehrzahl der Stratzcnpassantcn trug das Abzeichen mit der blauen Kornblume. : Das Rote Kreuz veranstaltete zum Abschluß der Not- Kreuz-Woche am Sonntag vormittag eine W e i h e st u n d e, in der Präsident Dr. Weber über das Rote Kreuz in Krieg und Frieden sprach. 1'; Millionen deutscher Männer und Frauen sind im Noten Kreuz zusanuncngeschlossen, 1-10 000 Sanitäts männer tuen in ihm ehrenamtlichen Dienst. Sa sei der Ge danke der Volksgemcinschait im Noten Kreuz lebendig. Mini sterialrat Dr. Wegner würdigte die Arbeit des Roten Kreuzes, die den Grundsatz Gemeinnutz geht vor Eigennutz verwirkliche. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer und den nationalen Weihe liedern schlaf; die Kundgebung ab. : Ter Rcichsbund der Kinderreichen veranstaltete am Sanntag nachmittag im Zlalieniscben Dörfchen eine Tnoung sei ner Kreisivnrtc für Sachsen Ministerialrat D r. Wegner sprach über Rassenhygiene und Erbbiolagic Er betonte, das; cs Ausgabe des Staates sei, das Gesunde gesund zu erhalten und zu verhindern, dal; Gesundes durch Belastetes krank werde. Es müsse dahin kommen, das; ganz Deutschland ein Bund kinderreicher, erbgesundcr Familien werde. : Eine musikalische Abcndseicr im Palais-Garten veran staltete der B und zur Förderung der NcustadI Tie Gruppe Reinhold Becker des Deutschen Sängerbundes bot präch tige Gcmeinschollsgesänge. Bei Eintritt der Dunkelheit sand eine Buulbeleuchlnng der Gartenfront des Palais statt. : Ter Zoo Dresden stand am Sonntag im Zeichen des K i n d e r l e st c s, dos die NS.-Gemeinscha't Kraft durch Freude veranstaltet hatte. Etiva 2000 Kinder wohnten dem Feste bei. Auch der Herr Reichsstatthaltcr ehrte das Fest mit einem kur zen Betuch. : Der Diplomlandwirt im Dienste deutschen Bauerntums. Ain S mn'og h :!i Laud.soe . ii Sachsen iui llle'cksbuud d<>« scher Diplomlandiv'rle «in« gut besuch!« Arbeitstagung in Me i k« n ab: cm ihr nahmen u. a. Professor Dr. Golf, Rektor der Universität Leipzig, und Landesbauernsüher Körner teil. Als erster Redner verbreitete sich Oberlandwinjchaftsrat Reichskom missar Dr. Görlach-Berlin, über das Tl)ema: „Der Diplomland« wirt im nationalsozialistischen Staate". Anschlietzend hielt der Reichsleiter des Reichsbundes deulscl>er Diplomlandwirte. Mi nisterialrat Dr. Kummer vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtsclwtt. einen Vortrag über das Thema: „Entschul dung und Neubilduiig deutsclxm Bauerntums". Dresdner pollzeiberlcht Fahrlässige Tötung! Führerflucht! Die Verkehrserziehungs woche Iwt in Dresden einen recht bedauerlichen Abschluss gefun den. Zn der Nacht zum Sonntag ist auf dem Sedanplah ge gen 2,-15 Uhr ein Radfahrer von einem P. K. W. ungefähren und so schwer verletzt worden, das; er unmittelbar daraus ver storben ist. Der Füher des P. K W.s hat die Flucht ergrisscn. ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Nach Zeugenaussagen handelt es sich um einen grotzcn geschsossenen Wagen mit dunk lem Anstrich. Bei dem Zusammenstoss ist ein Scheinwerfer mit Riffelglas. wahrsch»eiiilich von einer sog. Riemannlampe, zer schlagen morden Aufaefundene Splitter sckivarzen Farblacks lassen auf eine Besch>ädigung der vorderen Kotflügel schlichen. Das Kriminalaml bittet um Mitteilung, wo ein derartiger Wa gen gesehen oder wieder instandgesefzt worden ist Vertraulich^ ^Handlung jeder Mitteilung wird zugesiäxrt. Die Ermittlung des riicksich'sG'-m Fahrers ist durch die Mithilfe des Publikums durchaus möglich. Katholisches Orchester Drcsden-.Kolnlnqhaus (Mnsihablei- lung der Deutschen Kolningsfamilie Dresden-Zentral). Am Dienstag, den 20. Juni 191-1 findet im groszcn Saal des Kol pinghauses abends 7 90 Uhr „Ein Abend in Wien" (Buntes Konzert mit Tanz) statt. Aussührende: Katholisches Orchester Dresden Kolpinohaus, Werner Schlick, Gerhard Kramer (Mn- s>k aus zwei Klavieren!, ein SIreichguortctt fOrckesterschnle der Zächs. Staalskapellc). Tanzorchester: Kurt Hauser. Humoristi sche Vorträoe: Herr Kulp, Radebeul. Musikalische Leitung: Werner Schöck. : Technische Lehranstalten. Zur Durchführung der Wett kämpfe anlählich des Festes der Fügend ist Mittwoch, den 20. Juni 1934. nachmittags kür sämtliche Lehrlinasklasscn Unter richt. Zum Ausgleich fällt in dieser Woche der Nachmittags unterricht an dem anderen Wochentag für die betreffende Klasse aus. Amtliche Vekanntmachunaen Bebauungsplanönderung Loschwitz. Für das von Char lotten-. Klara-, Baulzncr Stratzc und Waldschlöhchenbrauerei lFlurgrcnze Antonstadl) begrenzte Gebiet ist ein neuer Be- bouungsplancnlwurf ausgestellt worden, der bis zum 19. Juli 1931 im Neuen Rathaus, Ringstrahe 19, 4. Obergelchotz, Zim mer 434, zur Einsicht für jedermann auslicgt. Widersprüche sind bei Verlust des Widerspruchsrechtes bis zum 17. Juli 1934 beim Rat zu Dresden, Hochbauamt als Baupolizeibehörde, zu erheben. Verlängerung der Sonntagsrückfahrkarten des Seedlenstes Ostprcutzc,, am Peter-Paul-Tage. Berlin, 18. Juni. Anlählich des diesjährigen Peter- und Pauls-Tages (29. Ium), verlängert der Seedienst Ostpreuszen die Gültigkeitsdauer der Sonntagsrückfahrkarten Pillau — Zoppol — Pillau (NM. 6,—) von Donnerstag, den 28. Juni bis Dienstag, den 3. Juli, Zoppot — Pillau — Zoppol (RM. 0,—). von Donnerstag de» 28. Juni bis Montag den 2. Juli, und Swinemünde — Zoppot — Pillau und zurück (NM. 14,—) von Freitag, den 29. Juni bis Montag, den 2. Juli. Feierabend wird nM „voraeschrieben" Die NSG. „Kraft durch Freude" setzt sich in einer Ver öffentlichung mit dem Vorwurf auseinander, das; die Feier- abendgestaltuiig Vorschriften mache, die das persönliche Eigen leben verbieten könnten. Die Ansicht, der Feierabend sei eine „Privatsachc" jedes einzelnen, sei ebenso irrig, wie die Aus fassung falsch sei, das Fcicrabcndwerk der NSE. „Kraft durch Freude" wolle dem Einzelnen die Gestaltung des Feierabends vorschreiben und so das persönliche Eigenleben verbieten, bezw. das gesellschaftliche Zusammenleben uniformieren. Der natio nalsozialistische Staat könne den Feierabend nicht als „Privat sache" ausfassen, denn von der Verwendung und Gestaltung des Feierabends hänge die soziale Haltung des Volkes zu einem beträchtlichen Teile mit ab. Das gegenseitige Verständnis und Kenncnlerncn werde durch das gemeinsame Verleben des Feier abends in der notwendigen Weise gefördert. Vennofest und Gr-kommunion in Mißen Meisten. Am vergangenen Sanntag beging die katholisch Gemeinde zu Meisten in feierliche Weise das Fest ihres Kirchen« und Schutzpatrons des heilige» Bischofs Benno. Eine besonder« Weihe erhielt es in diesem Jahre dadurch, dast mit ihm die Erst kommunion der Kinder verbuiiden war Es traten 7 Knaben und 16 Mädchen zum ersten Mal« an den Tisch des Herrn. Zn feierlicher Prozession wurden die Erstkommunikanten von der Schule, wo sie sich versammelt hatten, abgeholt und mit bren- neirden Kerzen rmler brausendem Orgelklang in das dicht mit Andächtigen gefüllte Gotteshaus geleitet. In herrlichm Ker zenglanz prangten di« Altäre. Dabei kam hsonders auch der neue, künstlerisch überaus wertvolle Bennoaltar zur Geltung. Pfarrer Kneschk ermahnte die Erstkommunikanlen. immerdar treu zu stehn zum Heiland und seiner Kirch. Darauf waren die Eltern und die so erfeulich reich versammelte Pfarraemeinde Zeugen, mit welche Innigkeit dis Kinder ihr Taufgelübde er neuerten und Christus, dem König, unverbrüchlich Treue gelob ten. In der darauffolgenden stillen hl. Messe wechselten Gebet und Gesang miteinander ab. Ergreifend war dann 7er Augen blick. als die Kinder zum ersten Male in h'l'ger Andacht ihren göttlich» Kinderfreund, auf den sie sich so lange gefreut hatten, in ihr hreitwilligcs .Herz ausnehmen durften. — Nach dem Gottesdienst wurden di« Erstkommunikanten nneder in die Schule zurückgeführt und hier mit Kaffee und Kuehn bewir tet. Am Nachmittag unternahmen sie nach einer kurzen Andacht hi schönstem Wetter einen Ausflug nach Bocknwn wo sie sich an munteren Spielen erfreuten Der festlich Tag war zugleich mit einem 13 stündigen Gebet vor dem ausgesetzten hoch würdigsten Gute verbunden. Den ganzen Tag über brach'en die Vereine und zahlreich Gläubige in andächtigem Gebet dem göttlichen Heiland ihre Huldigung dar. Der schöne Tag endete mit einer Bennoan dacht und feierlichem Te d«um und sa kramentalem Segen. Vorhr kielt der lanaiährigs Chinamil- sionar, der hochw. Herr Pater Dahlenkamp. der gerade zu Be such in Meisten weilte, eine tief ergreifende Missionspredigt. Sch. Dle jüdische Au-wand-rung nach Palästina Nach den neuesten Feststellungen ist. wie zu erwarten war, die Einivanderungszisfer der Juden nach Palästina in letzter Zeit ganz erheblich gestiegen. Die Zahlen für die jüdisch Ein wanderung während der letzten Jahre waren solgende: 1928: 2178 1929: 5249 1930: 4944 1931: 4975 1932: 9553 1933: 28831 Unter den Einwanderern des Jahres 1933 sind weit »ihr 2001, die je mehr als 1000 Pfund, zusammen also mehr als ca. 30 Millionen Mark nach Palästina gebracht haben. In dec von zionistischen Iugendbeweglern 1909 gegründeten Siedlerstadt Tel-Awiw hat infolge der rasch ansteigenden Einwanderung «ine Vodenspehulation eingesetzt, die ein selbst in europäischn Grotz- städten unbekanntes Ausmast erlangt hat. Die Einwohnerzahl Tel-Awiw hat sich innerhlb der letzten zwei Jahre aus 89900 verdoppelt. Tie hebräisch Universität in Jerusalem hat 9 bisher an deutschn Hochschulen tätig gewesene Professoren in ihren Lehr körper ausgenommen. Die jüdische Universitätsbibliothek, dis zur Zeit einen Bestand von 270 900 Bänden meldete, besitzt 50 000 Vüchr in deutschr Sprach und hat damit die grösste deutschsprachige Abteilung des ganzen Orients Ein Ueberblick ühr die jüdische Auswanderung aus Dcutschlaud nach Palästina ist schwer zu erhalten, da viele Ju den erst Zivischnaufenthalt in anderen Ländern nahmen So meldeten z. B. kürzlich Warschauer Zeitungen, dast insgesamt 5000 Juden aus Deutschland mährend des letzten Jahres eln- gewandert seien: England zählt 2500, von denen rund 1000 nach Palästina und anderen überseeisch» Ländern weilergewandert seien. St. Antonius von Padua Patron der Portnqlesen. Rom, 18. Juni. Auf Wunsch des portuab'sislhn Ewlkopcsts und Volkes proklamierte S. H Papst P ms durch die Bulle „Sanctae Romanae Ecclesiae" den hl. Antonius von Padua zum Schutzpatron der portugiesischen Nation. Eine ehrenvolle Promotion. Byron, 18. Juni. P. Johannes Schildenberger von der Erzabtei Beuron verteidigte am Freitag in der grasten Aula des päpstlich» Biblischen Instituts iu Rom seine These ..die alte lateinisch Version der Sprichwörter" mit grostem Erfolg und wurde hierauf zum Doktor der biblischen W'lsenlchatten mit gröstter Auszeichnung promoviert. Kaiholrsche Miaenseier im Mchssender Leipzig Die katholische Morgenfeier, die der Reichssen- dcr Leipzig am Sonntag übertrug, Hal in ihrer schlichten Ein dringlichkeit wieder einmal mehr bewiesen, wie wertvoll diese Beranstaltunegn gerade für die Diaspora sind. Dcr Kirchen- chor „Cantate" Dresden-Pieschen bot unter Leitung von Di rektor Franz Anders zum Auftakt das innige „Alles mei nem Golt zu Ehren" und liest diesem einstimmigen Gesang das klangschöne, jubelnde „Kyric" (aus der Missa „Sta'oat Maler" von Singcnberger) und das erhebende „Gloria", aus dcr Missa in honorem St. Ursi von Breitenbach folgen. Dann fesselte Kpl. Dr. Tilmann mit einer feinsinnigen Betrachtung über das Thema „Der persönliche Gott". Ans dcr Fülle der Wege, die zu Golt führen, zeigte cr den Hörern besonders drei auf. Den ersten Weg weise dcr Verstand, der die Wunder der Schöpfung, die Schönheit der Natur, die ganze Fülle des Seins erkenne als Werk einer ordnenden Hand, als Werk Gottes, des Schöpfers. Ter zweite Weg berühre weniger den Verstand als dos Herz. Die Menschheit hungere nach einem grasten Glück Wer sich die Frage vorlege: Was kann uns wahrhaft glücklich machen, so müsse geanlwortet werden: Nur eine grosse, starke, warme Liebe, wie sie von Golt ausgehe. Hinweise auf den grasten Gottsucher Augustinus und sinnige Mischel« osicnbarten Gott als Strom der Liebe, einer so un endlichen Liebe, dast sie auch das kleinste Lebewesen umfasst. Der dritte Weg aber sei völlig anders als die beiden ersten. Auf diesen Biegen suchte dcr Mensch zu Kott zu finden. Aus dem dritten Weg aber gehe nicht mehr der Mensch zu Gott, sondern Gott komme zum Menschen. Er nimmt die Gestalt der Menschen an. lebt unter ihnen und bleibt doch im mer der, der von sich spricht: „Ich bin dcr Herr, dcr alles schuf. Meine Gedanken sind nicht eure Oiedanken, sondern wie der Himmel höher ist als alles, so sind auch meine Gedanken höher als eure Gedanken. Und Gott ist jedem Menschen nah im Leben. Er spricht zu de» Verzagten, zu den Mutlosen, tröstet die Elen den. die von schwerem Schicksal verfolgt sind, ja Gott tut noch mehr, er nimmt eine Mcnschenstimme an, er nimmt mensch lichen Körper an. kleidet sich wie die Mensche» kleiden, sühit mit einem menschlichen Herzen, Golt wird unser Bruder Mensch. Gott ist Meister, wir die Jünger, Gott ist Kämpfer, ivir seine Kampjgenossen. Noch inniger soll die Liebe werden, Liebe von Freund zu Freund, von Braut zu Bräutigam. So kommt Gott zu den Menschen und spricht in einer Sprache, die jeder ver steht. Und nun ist die Reihe an uns. Gott klopfte an und wartet, rüst, mahnt und wartet. Nun ist die Reihe an uns, nun müssen wir antworten! — Nach der sein abgestimmten, packen den Anspr'cke erklangen „Credo", „Sanctus" und „Vcncdiclus" aus der Missa „Stella maris" von P Griesbacher und zum weihevollen Abschlntz „Gib Herr uns d.cinen Segen". j. „Srbsirom" Ein Volkslehrstück Im Albert-Theater Dresden. Die NSDAP. Gau Sachsen, die NS-Volkswohlfahrt und dcr Reichsnusschus; für Volksgesuiidheilsdienst Untergruppe Sachsen veranstalten vom 16. bis 30. Juni im Albert-Theater «in Gast spiel. Eine eigens für diesen Zweck zusammengestellte Spielge- meinsclmft bringt das Volkslehrstück von Konrad Dürre „Erb st r o m" zur Aufführung. Das Wort Volkslehrstück kennzeichnet den Charakter des Werkes, bei dem die künstlerische Farm eben nur die Scl>ale ist, in der dein Hörer und Beschauer eine wichtige Erkenntnis vermittelt werden soll: Die Kenntnis der Kernliegrisfe der Erbforschung, die die Grundlage für die aktive Mvölkernngspolitilr des neuen Staates bildet Es ist zweifellos ein richtiacr und erfalgversprecliender Gedanke, diese wichtigen Erkenntnisse in der Form eines Bühnenspiels zu vermitteln. Die Mehrzahl der Menläien wird cl>er geneigt sein, sie in einer solchen, auch äutzerlich fesselnden Form aufzunehmen, als durch Schaumalerial und statistische Tabellen. Konrad Dürre Hal die Ausgabe, die er sich gestellt hat. nicht ungeschickt gelöst. Er gestaltet eine Handlung, die in sich mit Spannung geladen ist und in ihrer Entwicklung vor dem Hörer die wichtigsten Elemente der Mrerbungslehre ausbreitet. Im Mittelpunkt -er Handlung steht ein Landarzt. Dr. Friesen, der für die Verwertung dcr erl'w'sscnschaftlichen Erkcntnisse in der Wohlfahrtspflege eintritl und vor allem mich die Auswahl von Siedlern nach erbbiologisclien Oiesichtspunkten fordert Sein Gegner ist der marxistisch gesinnte Bürgermeister einer Provinz stadt. Dms Stück zeigt, -atz eine gesunde Fiirsorgepolilik >n erster Linie für die freie Entfaltungsmöglichkeit der erboesnnden Familien sor,ren mutz, erst in Zweiter Linie darl die Betreu ung der Erbkranken stehen. Weiter wird die Bedeulung der Erbgcsundhcit für die segegsreiclie Entfaltung des Sicdlnngsge- dankens k>ernorgehobcn und gezeigt, -atz Erbgesundhelt die Vor aussetzung für jede El-eschlietznng sein sollte. Unter der Leitung von Ernst Laskowski bringt die Spiclgemeinschaft. die dieses Stück schon in einer gayzen An zahl von Städten dargebolen hat. das Spiel wirkungsvoll zur Ausführung. Paul Nieder ow als Landarzt steht im Mittel ¬ punkt. Sein Gegenspieler ist Paul Konradi als Bürgermeister. Ernst Lgslrowski als Siedlungsinspektor. Walter Klamm als Oberamlmann. Peters Arnolds als Jnngbauer Herta Sclrcel al» Schivester. sowie Max Gerhard und Werner Uelx'rsclmr o!s erb kranke Typen werden ihren verschiedenarlicien Ansgasien in gleich guter Weise gerecht Starker ehrlicher B-ttoll wurde ihnen zuteil — Es ist aufrichtig zu begrüben, das; die grund legend wichtigen Erkenntnisse der Erbforschung, die von -em Augustincrp.iler Gregor Mendel lregründet morden ist auch «ruf -em wirksamen Wege eines fesselnden Viihnenspiels in das Volk getragen wird. Dyk. Schluß der Alchard-Strimß-Noche Mit zivei der kiesten Strantz-Anssiihrnngen lchlotz diese uns Ansatz des 70. Geburtstages des Meisters veranstaltete Festwocl>e. die gleich der Reichs-Theatersestwoclre ein voller Erfolg war und an allen Abenden trotz des strahlend-schönen Wetters ziemlich ausverkaufte Häuser sah. Wenn auch bei der ganz besonderen Beliebtheit, deren sich Straus; gerade in Dresden erfreut, selbst in -. Näl>e der vorangegangencn Festwoche die Strantzwoche kein Risiko bedeuten konnte, so hat doch gerade das grotze Interest» der weniger bemittelten Kreis« angenehm überrasch! Der ge« feierte Komponist hat sich auch sichtlich über diese Anteilnahme „seiner Dresdner" gefreut und ihnen einen ganz sponlon-l>erz« lick)en Dank al>gestattet. Nm Sonnal>cnd wurde „Arabella" gegeben. Seit ihrer Uraufführung vor einem Jahr ist diele Oper mit zum begehr« testen Repcrtoirstück geworden. Diesmal sang wieder Schösf- ler seinen ausgezeichneten Mandrykra, der stimmlich dem be rühmten Jerger nicht viel nachstehl und darstellerisch im Laufe der Zeit ganz beachtlich gewachsen ist. Sonst war die Msetzung die gleich wie zuvor. Die lierühmten Duette Arabella-Z-enka im ersten und Aral>ella-Mandrnka im zweiten Akt hatten wie der den denkbar stürmischsten Szenenbelfast, zu dem man auch die Fuchs und die Wieder beglückwünsclien kann Obwohl man vor Hitze am liebsten Rack und Weste ans»;ezogen hätte, gab cs dennoch eine so hocssgesimnnle Stimmung, wie sie bel einer winterlicl^n Premier« nicht bester sein kann. Das gilt auch von der letzten Borstellnng am Sonntag, di« wieder den „R o se n k a va l ie r" brachte in der gleichen Be setzung wie zu Beginn, nur mit der ebenfalls ersolgr.?chen Tjana Lemnitz als Oktavian. Immer noch gab es Unen!« wegte, die den in Berlin weilenden Richard Slrautz noch heraus» rufen wollten.... Zck.
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