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Nr. 139. Sächsische Volkszeitung Seite 5 blvtirsn Deutscke 6!subensbewegung Wie man der „Dcutsä-en Glaubenswarte" Heft 4 entnehmen kann, besteht eine Erziehungsstätte im Sinne der „Deutschen Glaubensbewegung" in der Schulsiedluug Vogelhof in Württemberg. Es hecht da von dem Unter nehmen: „Die Staatsschule kann eine Erziehung in einem deutschen Glauben noch nicht gewährleisten. Die Schul siedlung Vogelhof erzieht schon seit ihrer Gründung im Geiste eines deutschen Glaubens und einer völkischen Weltanschauung. Der Glaubenskuudeunterricht führt in sorgfältig ausgebautcm Lehrplan in das Wesen und die Geschichte der gesamten nordischen Glaubenswelt und Lebcnsanschauuug von der Edda bis zu Goethe und der Gegenwart, von Island bis Indien ein und bildet den Kernpunkt des gesamten Unterrichts. Die Schulsiedlung unterrichtet von der Grundschule bis vorläufig U 1. im Anschluss an den Lehrplan einer Oberrealschule und ei nes Realgymnasiums." Was hier halb als Kritik, halb als offener Wunsch an der Staatsschule für die Zukunst ausgesprochen wird, das; sie nämlich „eine Erziehung in einem deutschen Glauben noch nicht gewährleisten könne", ist, Gott sei Dank, richtig. Es wäre wirklich für die christlichen El tern besorgniserregend, wenn es anders märe. Durch die Bejahung der Bekenntnisschule im Konkordat hat der Staat zum Ausdruck gebracht, das) er das Recht der El tern auf religiöse Erziehung der Kinder in dem über kommenen Glauben anerkennt und gewährleistet. Das „noch nicht" in dem 1. zitierten Satz der „Deutschen Glaubenswarte" braucht deshalb nicht zur Beunruhigung zu führen. „Stenne niclrt" Jin Berlag Bernhard Sporn, Zeulenroda, erschei nen unter dem Titel „Dein Schicksal" 12 Hestchen. die für das lausende Jahr auf Grund der astrologischen Wis senschaft die „Charaktereigenschaften der 12 Menschenty pen und was jedem einzelnen dieses Jahr bringen wird" errechnen und deuten. Es handelt sich um die in verschie denen Monaten und entsprechenden Tierkrciszcichen Ge borenen, also den „Widder-Menschen", den „Zwillings- Menschen", den „Jungfrau-Menschen", den „Skorpion- Menschen", den „Wassermann-Fische" usw. -Menschen. Hier ein Satz aus den Prophezeiungen für den „Wage- Menschen" im Februar: „Alle Gruppenangehörigcn — d. h. die zwischen dem 14. und 18. Oktober Geborenen — haben vom 17. bis 28. Februar mit allerlei plötzlichen Schwierigkeiten zu rechnen, die zum grossen Teil mit mehr oder weniger ernsten Schwierigkeiten verbunden sind." — Um zu prophezeien, das; Schwierigkeiten zum groszcn Teil mit Schwierigkeiten verbunden sind, hätte es vielleicht nicht einmal der Astrologie bedurft! Oei» Mgnn, clen üie „Knust«" Die Schwindelgeschichlc, das; ein Fahrgast einem Viehhändler die Strassenbahn von Rio de Janeiro gegen bar „verkaufte", lM sich neuerdings Übertrossen. Trifft da der Amerikaner Gardener in Nom den Kunsthandel- Agcnten Kopp, der ihm nach einer geheimnisvollen De batte die Trajan-Säule, die diesem angeblich gehörte, für 7000 Pfund „verkaufte". Der Abbruch solle erst vier Wo chen nach dem Verkauf beginnen. In der Zwischenzeit hatte Kopp eine dringende „geschäftliche" Auslandsreise angetreten. Ain festgesetzten Tag wollte Gardener tat- Rlescnfeuer in Aegypten. — 180 Häuser verbrannt. 13 Tote. Kairo, 19. Juni. Durch eine Niescnseuersbrunst wurde das Dorf Maschtul fast völlig zerstört. 180 Häuser sielen dem Feuer zum Opfer und 13 Personen kamen ums Leben. Das Feuer fand durch den herrschenden hef tigen Sturm rasche Verbreitung. Dorfbrand in Mähren. — 80 Häuser in Flammen. Vriinn, 19. Juni. In dem Dorfe Sklenne bei Krem- «ritz brach Montag Nachmittag ein Brand aus, der mit riesiger Schnelligkeit um sich griff. Am späten Nachmit tag standen bereits 80 Gebäude in Flammen. Es besteht wenig Hoffnung, den Brand einzudämmen und starker Wassermangel behindert die Rettungsaktion in hohem Mafze. Schwerer Verlust der Himalaja-Expedition. München, 19. Juni. Die deutsche Himalaja-Ex,t>edi- tion ist nach hoffnungsvollem Anfang von einem schwe ren Schlag getroffen worden. Wie das Münchener „Abendblatt" meldet, ist Neichsbahnrat N. Drexel am 8. Juni beim Angriff auf den Nanga Parbat im Lager II (0100 Meter) an einer akuten Lungenentzündung gestor ben. Drexel war 1H Tage krank. G Schweres Sprengungliick im Elsas). 4 Tote, 0 Verletzte. Strafchurg, 19. Juni. Bei den Tunnelarbeiten Mar- kirä>—St. Die ereignete sich am Sonnabend ein fclpvc- rcs Unglück. Zur Sprengung des Tunnels waren meh rere Minen gelegt worden. Stach der Explosion begaben sich die Arbeiter wieder zur Arbeitsstätte. Plötzlich er folgte eine neue heftige Detonation. Die 10 Arbeiter, die sich im Augenblick der Explosion an dieser Stelle befan« sächlich mit dem Abbruch der Säule beginnen lassen, bis ihn die Polizei „aufklärte". Um das Opfer nicht zu kom promittieren, ließ die italienische Presse eine höfliche Schweigezcit vergehen, bis sic diesen Hochstaplerstreich, der wie für ein Lustspiel geschrieben zu sein scheint, publizierte. ssickl einms! will mski« krspuklik sein! Der Generalrat der Pyrenäen-Republik Andorra hat soeben einen Beschluss gefasst, der in der Bevölkerung dieses kleinen Landes geradezu eine Revolution hervor- gcrufen hat. Bon nun an soll das Land nur noch seinen „wahren und einzigen" Namen, die „Taler von Andorra" führen. Kaum war diese Entscheidung, vom Generalrat getroffen, da wurde auch schon die Poüzeimacht des Lan des — insgesamt aus sieben Gendarmen bestehend — in Bewegung gesetzt, nm aus allen Gehöften die Pässe ein- zusammeln, auf denen die Bezeichnung „La Republik« d'Andorra" steht. Ausserdem wurden die 101 Automobile angehalten, die in Andorra lausen und die Landcsbe- zeichnung NA. tragen. Mit dieser Aktion des Generalrats von Andorra wird ein 400 Jahre dauerndes Gewohn heitsrecht beendet, nach dem Andorra als eine Republik galt, obwohl es in Wirklichkeit unter der gemeinsamen Oberhoheit des französischen Präiekten von Perpignan und des spanischen Bischofs von Urgel steht. Dsr Neubau der kaih. Kirche in Ebersbach Einweihung am 9. September 1. Ebersbach. T-er Neubau der katholischen Kirche auf dein Ieremiasberge schreite! rüst« vorwärts. Nachdem die Grunü- iiiauern fcrligzestcllt sind, kann man die Form und Einleitung der der Kirche angeschlossene» Wohnung. sowie die Ausmasse des Kirchenschiffes und der Sakristei aut erkennen. Auf der Westseite erbebt sich, da das Gelände nach dieser Seite abschüssig ist, ein Stochiverk tiefer als der Kirchenraum, die Psarrei. Sie mit der Kirche verbunden ist. Im Parterre dieses Wohngebäudes liegen Küche, Aufenthastsräumc (Iugendraum), Aborlanlaaen und Kellerräume. Eine Trenne führt in die Kirch und die Wohuräume der Psarrei. Im ersten Stock, der in der Höhe des Kirchenschisfes st egt, befinden fick die üblichen Wohuräume. Auch das zweite Stockwerk (Dockgeschok) ist teilweile zu Wohn- zwecken eingerichtet worden Pen den Wohnräumen wird man eine prächtige Aussicht auf die Stadt und die Bahnhofsanlagen l-aben. Das Kirchenschiff ist 17 Meter lang lohne Vorbau) und 9 Meter breit und bietet für 130 Personen Sihoelegen de itea. Für den .Kirchenchor ist eine Empore gebaut worden, die auch nach für üler 30 Personen Sich hat. Ei» Harmonium dürfte vorerst die Or<zel ersehen. Die Sakristei schlickt sich an das Wohngebäude in, Westen an und kann van dort aus betreten werden. — Ter Altar hegt im Westen, während auf der entgegengesetzte» Seite der Haupteingang ist. der von einem Vo-raum acheschlossen wird. Die Lage auf dem Ieremiasberge ist für einen Kirchenbau geradezu ideal Der Bau fügt sich in uuaufdringOkchr Weise in das Landschaftsbiid ein. Rings um wird das Gebäude von Natur aus mit hole» Bäumen um- gelen Es dü-chte interessieren, das) man um den Dau einer kath. Kirch in Ebersbach schon seit über 30 Jahren sich ge müht hat. Herr Pfarrer Gruhl und sein Nachfolger Herr Pfr. Kneschk hatten als Seelsorger in Ebersbach einige Tausend M gesammelt. Die Verwaltung halte die zuständige Kirclre»ge meinde Leutersdorf. Ba>d konnte als Kirchlehen von Leuters dorf ein umzefähr 4000 Onadratmeter grochs Stück Land am Ieremiasberge für den eventuellen Bau einer katholischen Kirche erworben werden. Aber immer gab es Schivierigkcieln. die der Verwirklichung hinderlich waren Tie Ins'atwn ve.sch'ong den letzten Rest des Vermögens. De etwa 400 Seelen zählende katholisch Kirchgemeinde muhte ihren Gottesdienst in wechseln den Räumen, meist leerstehenden Fabrilstäten und Prwatränmen abhalten. Nun gehl der langersehnte Wunsch der Ebersbacher Katholiken in Erfüllung. Bereits in' August des Voriahres war es auf Gründ der eurigen Vororte!! des von Huschleidc nach Ebersbach versetzten Psarrv'kars P f i sie r s h a m me r möglich geivesen. die feierlich Grundsteinlegung vorzunebmen. Unter 10 sich bewerbenden Firmen wurde die Firma bleorg Schmidt. Grosspostwitz. mit dem Bau beauftragt. Die Baul-K- tung lxrt Architekt Kucharz, Baut',en Für dm nicht unerheb- hchn Kosten des Kirchnbaus sorgt vornehmlich der Boniiatius- vevein. Auch hat sich die katho! ich Kirchemeinde iu Ellers bach sehr opferwillig gezeigt. Alan hol't nach den« Fortschri't des Baues die Einweihung a m 9 September, ain Tags der evangelischen Kirchweihe, vorzunehmen, damit be'de Kon fessionen in Ebersbach die Kirmes am o'eiilxui Tage ieh-rn kön nen. Mit diesem Bau geht ein lanaoeheater Wunsch der Ka tholiken in Erfüllung, zugleich finden durch diesen Bau viels Arleiter Lohn und Brot. Gcvlaul ist iür nächstes Jahr der Bau eines Gemeindehauses und eines Spielplatzes neben 0 " OKch. H? Hi. Ein Zwischenfall in Sale Halle, 18. Juni. Zu einem Zwischenfall, der sich lei der Eröffnung dcs ersten „Museums der Nationntsozinlislifclen Erhe bung" in Halle ereignete, gibt der Sonderbeauftragte des Obersten SA-Führers für den Ncgicruugsbezirk Merse burg in der Presse fallende Erklärung: „Gelecienllich der Eröffnung des Museums der Na ,i tionalsozialistischen Erhebung marschierte der NSDFB. ! (Stahlhelm) in den gesetzlichen Bestimmungen und Bar schriften widersprechenden Uniformen und Ausrüstungen auf. Durch den Führer der Feldjäger-Bereitschaft 4 iv wurde die Abordnung ausgefardert, diese Ausriistungs stücke uud Unisarmcn abzulegen und nur die Männer als Abordnung zu blassen, die in vorschriftsmässigem Ticuslanzug anivesend waren. Diesem Verlangen ent sprach die Abordnung in der Weite, das; sie mit dein für die Ehrung der gefallenen Kameraden bestimmten Kranz sich van der Feier entfernte. D^r Sonderbeauftragte des Obersten SA-Führers für den Regierungsbezirk Merse- burxz. gez. Ernst, Oberführer und Standarlsührer." Z»IU!IU»0 M > Mi den, wurden van den Erdinassen verschüttet. Erst nach stundenlanger Arbeit gelang es, die Arbeiter auszugra ben. Bier von ihnen waren tot, die anderen t> waren mehr oder weniger schwer verletzt. Die unautorisierte französische Uebersekung von „Mein Kamps" vom Pariser Handelsgericht verboten. Paris, 19. Juni. Das Pariser Handelsgericht hat am Montag das Urteil im Prozes; des Eher-Verlages gcgen den französischen Verleger der nichlanlorisierlen Ucbersetzung des Buches „Mein Kamps" gefällt. Der Druck und Berkaus der französischen Uebersetzung wurde verboten und die Bernichtung der beschlagnahinten Exemplare angeordnet. Kein Besuch der englischen Flotte in Leningrad. Reval, 19. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben sich in Zusammenhang mit dem Besuch engliscler Kriegsschiffe in der Ostfee Gerüchte verbreitet, das; das englische Geschwader auch Leningrad besuchen werde. Dazu wird van amtlicher russischer Seite erklärt, das; diese Nachrichten nicht den Tatsachen entsprechen und das; ein Besuch dec russischen Häsen nicht in Frage komme. G Vortrag von Professor Zielinski-Marschau in Berlin. Berlin, 19. Juni. Am Dienstag, den 19. Juni, abends 8 Uhr spricht in der Alten Aula der Fricdrich-Wilhclm- Universität Dr. Thaddäus Zielinski, Professor an der Universität Warschau, über „Dec polmsct-e Bauer in der Geistcsgeschichle und Dichtung Polens". Gesek zur Ordnung der nationalen Arbeit in 4 Spraclpni. Berlin, 19. Juni. Das Neichsarl>eitsm!nisterium hat den Wortlaut des Gesches zur Ordnung der natio nalen Arbeit vom 20. Januar 1931 in vier Sprachen — deutsch, englisch, französisch und italienisch — in einem handlichen Hestchen herausgcgeben. Dos „MsiM'e NE perlwit'n Die Zeitung „Boyer. Oslwacht — Fränkisches Volk" wurde aus die Tauer von drei Tagen verboten. fallens Mila an den Berlin, 13. Inn». Der König von Italien hat an Ncichstauzler ALolj Hitler folgendes Telegramm gesandt: „Ich danke Eurer Erzeüenz vielmals siir die liebenswürdi gen Worte, die Sie beim Verlamm meines Landes an mich ge richtet haben. Ich srcne mich darüber, das, Tie die Tage in Venedig in guter Erinnerung bewahren werden, und erwidere Ihren liebenswürdigen Grus; herzlich. Vittorio Emannele." In Magdeburg soll ein grostcs Ehrenmal der SA errichtet werden. Ain Sonntag sand dazu die Grundsteinlegung Kalt, die mit einem SA-Aufmarsch verbunden war. Am Seuuni end abend weihte der Obergruppenführer und sächsische Ministerpräsident von Killingcr Cturmsalmeu der Reiterstürme. Nach einem Feldgottesdicust und Ansprache der erschienenen Ehrengäste der Reichswehr und der NSDAP vollsührle dann der Minister präsident am Sonntag die drei Hammerschläge, woraus er den ! Vorbeimarsch der augelreteuen Formationen abuokm. Das Ehrenmal soll seine Ausstellung vor dem Magdeburger Dom linden. ZMMfüll im Nürnberg, 13 Juni. Tic Pressestelle der Rcichsbahndircktion Anrnbe'g'leilr mit: Am 13 Juni, um 13 27. Uhr, ist zwischen Hatzloch a. Bä und Cal bach a. M (Strecke Miltenberg Weilheim) der Personenzug 53 mit Lokomotive uud zwei Personenwagen entgleis!. Tie Lo komotive und ein Wagen sind umgestürg und die Böschung hcrunlergesallen Der Heizer und zwei Reisende wurden schwer, der Lokoinolivsührer und sechs Reisende lcicku verletzt. Tie Ur sache ist znnächst noch nicht bekannt. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus Wertheim eingcliescrt. Der Personenverkehr wird durch Umstcigeu ausrcchtcrhalteu. ZurilliW Sprechstunden in der Hitlersnaend Der Referent für Iugeudrecht im Stabe dcs Lbergebiets West der Hitler-Jugend, Rechtsanwalt Peters, weist daraus hin, das; in den oberen Einheiten der HI ein Referat „Jugend recht" bestehe, das die Ausgabe habe, die Jugend zum Verständnis des Rechts im neuen Staate hinüberzuführen. In Verbindung mit dem NC-Juristenbund würden Referendare, Assessoren usw. hcrangezogcn, die nicht nur Juristen, sondern zugleich befähigte aktive Jugendsührer sind. Sic sollten möglichst häufig mit den Jungens und Mädeln zusammenscin, in den Führe» schulen, Sprechstunden, aus den Heimabenden und Fahr ten. Sie belehren die Jugend und beraten sie im neuen Recht und halten mindestens an einem Abend in jeder Woche Sprech stunden ab. in der jeder Junge und jedes Mädel sich in Rechtsfragen Rat holen kann. Insbesondere würden die zu künftigen Jugendrichter aus der aktiven Tätigkeit in der HI her bester mit der Jugend In Verbindung sein al« es den Jugendrichtern jetzt manchmal möglich wäre. Ungeeignet als Landwirt. Dem Landwirt Kort T. ans Klein Lenbusch (Schic- sien) wnvde von der zuständigen Stelle die Führung der Wirtfcldift entzogen. Der Mann hatte die Wirtschaft in unglaublicher Weise vernachlässigt. Das Vieh sah ver hungert und beschmutzt aus.