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Ausgabe und v M r,70 M. 1,7» n i vknisAivkv u. KuIEui* c! Die Tagung des Völkerbnndsrates i Vevorstehende Kardinalsernennungen Die Sberelbeschifsahrt muß infolge der Trockenheit stillgelegt werden si > 7i l 7 ir !- U 290 'M ÜM 300 len ^OV Medaillon: Dresden-Ä., Polterstr. >7, Fernr. Mill u. rivl, Selchitltostell«, Druck an» Berlog: Eermanta Buchdruckerel ». Berla, Th, u. T. Winkel, Polierstr. l7, Fernr. rlOir, Postscheck: Nr. ION, Bank: Stadtbank Dresden Nr Sl7O7 iem i 48 Ntünchen, -1. Juni. Rcichsniinistcr Dr. Goebbels l>ieli anlässtich der Ta gung der Neichslrammer der bildenden Künste am 4. Juni 1034 in München eine Ansprache, in der er einleitend Uns die B e - d e»t n n g M ü n ch e n s s ii r die bildenden K ü n st e l>in- wies. Es sei der Wille des Kanzlers, das; dieser Cbarabter iiner edlen Kunststältc der Stadt Älünchen auch siir die Zu- knnist crbalten bleibe. Zivnr hätte die kleine Gilde sckivarzer stieabtianäre, die der Nationalsozialismus von der Macht ent- jernt habe, für diese Sendung Münchens im deutschen Kultur leben kein Verständnis gehabt. Um so bemühter aber und freu diger nähme der heutige Staat diese Tradition wieder auf, um in ihrem Sinne weiterschassend der Stadt München dieses in der ganzen Welt bekannte künstlerische Gesicht zu erhalten. Dr. Goebbels fuhr dann fort: Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang ein paar Worte über das Verhältnis des Nationalsozialismus rur modernen Kunst verliere». Ich verwahre mich da- ^jgegen, dah der Nationalsozialismus reaktionären Tendenzen hul- Qnge und in der Veguemlichkeit, mit der man ausgetretene « Wege weitcrgcht, der Weisheit letzten Schlus; sicht. Aber ebenso bemüht und unbeirrt lehnen wir es ab, alles das als modern hin- z,»nehmen, was extravagant ist und in der Extravaganz den Mangel an technischem Können zu verstecken sucht. Auch das Nationalsozialismus und moderne Kunst Rede des ReichSminislers Dr. Goebbels auf der Tagung der AeichSlamrner der bildenden Künste in München Moderne muh etwas können, und es darf ihm nicht erlaubt sein, durch hysterische Ekstase zu ersehen, was nur Fteis; und zähe Arbeit an sich selbst vermitteln können. Was sich uns in der Vergangenheit vielfach als Modernes offerierte, das war keine Kunst mehr, das war Kraings und Verhöhnung jeder gekonnten Form und jeder ästhetischen Schönheit. Es hat nichts mit Reaktion zu tun. wenn wir auch hier deu Mut zur Wahr heit haben und der Vergangenheit ihren Spiegel Vorhalten, aus dah sie darin ihr eigenes Gesicht erblicke. Wir Nationalsozia listen fühlen uns als die Träger fortgeschrittenster Modernität nicht nur im Politischen und Sozialen, sondern auch im Gei stigen und Künstlerischen. Nur aus dem Ni uIterboden der Hei m a t zieht der schassende Mensch seine uuversiegliche Nährkrast. Wenn eine ganze Wett im Zeichen völkischen Erwachens steht, wie kann der künstlerische Mensch sich der dynamischen Kraft dieses Vor ganges entziehen oder gar entgegcnstellen! Der Staat hat nicht die Möglichkeit, Kunst zu schasse». Ihm bleibt es nur Vorbe halten, Aufträge zu gebe» und dabei wertvolle Ansätze zu ent decken, sie von Hemmungcn zu befreien und fördernd der Kunst zur Seite zu stehen. Aber es ist seine grohe Hoffnung, dah der Nationalsozialismus, der im Politischen seine einzig artige Form hat, einmal im Geistige» und Künstlerischen seine letzte seelische Deutung erfahre» wird. 2« Fallt von höher« Gewalt, verbot, Stroit »der Betriebsstörungen hat der B«t>eh«r od«, Lnsaeent kein« Ansprüche, fall» di, Zeitung in betchränktem Umlang«, verspätet oder nicht «rlchetnt. — TrliMungsort Dresden Eine grohe Grenzlandkunügebung fand in -er Bevölkerung lautes Echo. Den Gipfel erreichte das Sta-Ijubiläum am Sonntag. Der Zustrom -er Gäste stieg gewaltig. Die poliliscl»en Organisatio nen waren in -er Hmiytsacl-e di« Träger -er Sonntagsveran staltungen. Um 17 Uhr traf Ministerpräsident Gö ring ein, -essen Vorfahren in zwei Generationen hier auf -em nahegelegenen Haus Hassent gelebt haben. Ihm wurde im sel ten feierlich» Rahmen dieses «Oü-^ahr-Iubiläums -er Ehrenbür- gerbrief -er Stadt überreicht. ein Verfrühte Gerüchte über Anerkennung ber Sowjetunion durch die Kleine Entente Eine Reuter-Meldung aus Gens besagt, es seien am Sonn tag Gerüchte im Umlauf gewesen, das; die Vertreter der Klei nen Entente und S o w j e t r u h l a n d s am heutigen Mon tag über gegenseitige Anerkennung und Aus nahme diplomatischer Beziehungen verhandeln würden. Ein Vertreter der Kleinen Entente habe aber am 'Abend erklärt, diese Erwartungen seien verfrüht. Die Ver handlungen mit S o w j e t r u h l a n d hätten gute Fortschritte gemacht. Es gebe aber noch einige ungeregelte Punkte zwischen Sowjetruhland und Rumänien einerseits und Sowjetruhland «nd Südslawien andererseits. Die ganze An gelegenheit ivcrde bei der nächsten Konferenz der Länder der Kleinen Entente Ende dieses Monats erörtert werden. Die lOü.Zahrfeler der Stadt Emmerich Emmerich, 4. Juni. Fast eine Wocl;e lang hat sich die Stadt Emmerich -er Festfreude über ihr 700jähr!ges Sta-t-asein hingegeben. In das spärli<t>« Licht erster geschichtlicl-er Kunde tritt Emmerich mit -cm Ersännen -es Christentums. Hier hat der heilig« Willibrord den katholisel>en Glauben ausgestreut und an -er Stelle, ivo l)«ule die Gotik -er mittelalterlichen Aldegundis- kirchc ihren eigenwillig geformten Turm in die Höh« schickt, die erste Kirche eingeweiht. > Die Emmericl)«r haben ihr Jubiläum am 30. Mai feier lich eröffnet. Abends beleuchteten sie das Ufer des Heimatstroms und die Paddler trugen die Lichter hinaus auf die Wogen, die sich an Emmerichs Mauern vorbeiwälzcn. Die allen Lieder -er Heimat, die breite eckige Sprache der Väter in Wort und Lied, die bodenständigen Tänze der Ahnen und ein buntes Volkstrei- bcn nach Art der niederrheinisckzen Kirmes gaben -em kolgen- -en Tage, an -cm -er Vormittag ganz -em e » ch a r i st i s ch c n Hochfest der Kircli« eingcräumt war. die besondere Note. Der 1. Juni gehörte der Jugend. Am Samstag trat die Geschichte der Iubiläumssladl in den Vordergrund. Als das grohe Ereignis des Tages war der Fest zug gedacht, in seiner ersten Hälfte historisch, in der zweiten eine Darstellung der gegenwärtigen Zeilverhältnisse. Lieber die Saarabstimmung Gens, 4. Juni. Um 11.30 Uhr begann die Tagung des Völker- bundsrates, in der die Einigung über die Saarabstiminung endgültig besiegelt werden soll. Der Berichterstatter und Präsident des Dreier-Ko mitees, Baron Aloisi, berichtet dem Rat über seine erfolgreiche Vermittlung und ersucht den Völkcrbundsrat um Zustimmung zu seinem Bericht. Auherdem werden die beiden anderen Mitglieder des Dreier-Komitees, der Argentinier Enntilo und der Spa nier Lopez Olivan, sprechen. Dann wird noch eine kurze Rede Barthous erwartet. Um 12.40 Uhr heute mittag nahm der Völker bundsrat die ihm vorgelegte Entschliessung über die Saarabstimm ung ohne jede Abänderung ein stimmig an. Vorher sprachen noch verschiedene Mitglieder des Völkerbundsrates, darunter der Vertreter Englands, Lord siegelbewahrer Eden, der polnische Aussenminister Bech und der tschechoslowakische Aussenminister Benesch ihre Freude über die erreichte Einigung aus, in der sie ein gutes Vorzeichen für die Zukunft sehen wollen. cken 0^ .... 4.L« »rm t48^k 200 Fischerboote gekentert Tokio, 4. Juni. Die Westküste von Korea wurde von auherordentlich hef tigen Stürmen heinigesucht. 200 koreanische Fischerboote mit Uber 500 Mann Besatzung sind gekentert. Bisher wurden 04 Leichen angeschwemmt. Man befürchtet, das; sämtliche Fischer ertrunken sind. Eine weitere Gruppe von Uber Fischereifahrzeugen wird noch vermisst. Man befürchtet, das; noch eine andere Gruppe von Fischern, die vorgestern In See ging, ebenfalls dem Taifun zum Opfer gefallen ist. Oie päpstlichen Nuntiaturen Ein geschichtlicher Rückblick. Die Aushebung der deutschen Ländergesandtschaften beim Heiligen Stuhl im Zuge der Vereinheitlichung des Reiches, in diesem Falle Preuszens und Bayerns, beseitigt in seiner letzten Form das foederalistische Prinzip, näm lich das Recht der Länder, auswärtige diplomatische Be ziehungen zu unterhalten. Die Weimarer Verfassung lies; dasselbe unberührt, soweit es in dein Privileg der deut schen Territorialstaaten bestand, diplomatische Missionen beim Vatikan zu unterhalten. Daher konnten auch Bayern und Preuhen gesonderte Konkordate abschliehen. 'Nunmehr gibt cs nur eine R e ichsn u n t ia t u r in Berlin, wie es auch nur ein Reichskonkordat gibt, welches die vor her abgeschlossenen Länderkonkordate einbeschliesst bzw. erweitert. Um die im Primate liegenden Rechte auszuüben, hat der Papst die Berechtigung, Gesandte au Ort und Stelle abzuschicken oder solche dort zu unterhalieu. Von diesem Recht haben die Päpste auch zu jeder Zeit ausgiebigen Gebrauch gemacht, so dass wohl die Vatikanische Diplomatie unzweifelhaft die älteste Diploma tie Europas genannt werden Kan». Unter 'Nuntius versteht man also einen ständigen Vertreter des Papstes bei einem Souverän oder für ein bestimmtes Land oder auch für eine grössere kirchliche Provinz. Der 'Nun tius i st d i p l o m a t i s ch e r Ve r t r e t e r de s P a p st e s als Oberhaupt der katholischen Weltkirche und zugleich auch sein Vertreter in Ausübung der geist lichen Iurisdiktionsrechte, wie sie der Papst auf Grund des Primates über die einzelnen Gläubigen sowohl wie über alle insgesamt, gleichsam als Bischof der Bischöfe, hat. Das im Primat gelegene Recht, sich als Oberhaupt und obersten Hirten der Kirche vertreten zu lassen, ha ben die Päpste seit dem 5. tt. Jahrhundert, besonders durch die Apokrisiare oder Responsalen am bysantinischen und fränkische» Hose, seit dem 13. Jahrhundert besonders durch vorübergehende Legaten ausgeübt. Doch unterscheiden sich Legaten und Nuntien dergestalt, dass letztere für einen bestimmlerr Posten beglaubigt und zur Residenz ver pflichtet sind, und dass sie die Vertreter des Papstes nicht bloss für eine oder einige Angelegenheiten sind, sondern für die Interessen des Heiligen Stuhles überhaupt. In diesem Sinne bestehen Nuntiaturen erst seit dem Beginn des 1t>. Jahrhunderts, und erst das Tridentmum gab ihnen den Charakter einer dauernden Einrichtung und ihre jetzige Organisation. Indessen waren sie seit Mitte des 1ö. Jahrhunderts durch die häufige Entsendung von Nuntien und Legaten vorbereitet, deren Vollmachten oft sehr ausgedehnt waren und deren Missionen oft mehrere Jahre in Anspruch nahmen und sonnt eine bestimmte Re sidenz erforderten. Insbesondere haben die 'Nachwehen des Schismas und die Reformkonzilien, die Türkenge- sahr, die Kreuzzugsbestrebungen, die politischen Wirren in Italien, später die Glaubenserneuerung immer mehr und länger dauernde päpstliche Gesandtschaften notwendig ge macht. Noch mehr vielleicht hat das Institut der päpstlichen Kollektorien zu den ständigen Nuntiaturen überge leitet. Ties waren etwa seit dem 13. Jahrhundert in ver schiedenen Ländern Vertreter der päpstlichen Kammer, zunächst eine Art päpstlicher Fiskalbeamter, besonders zur Aufbringung der Kreuzzugskosten, vermittelten aber auch vielfach als politische Gesandte zwischen Nom und den einzelnen Ländern. Besonders waren auch die Kreuzzugs prediger gegen den Halbmond nicht blas; mit Sammlung von Gaben, sondern auch mit der Friedensstiftung unter den christlichen Fürsten betraut. Auf diese Weise wurden aus den nuncii collectores, Sammelgesandten, immer mehr nuncii oratores, Rednergesandte, oder m. a. W. aus Fiskalbeamten diplomatische Beamte aus Beamten der päpstlichen Kammer Beamte der päpstlichen Kanzlei, der dann auch ihre Korrespondenz überwiesen wurde: doch behielten einige Nuntien, z. B. der von Spanien, auch Annahme -er Völkerbun-sentschließung I Simon berichtet über die Lage in Gens London, 4. Juni. Der Ka b i n e t t sa u s s ch u s; s ü r die A b rii st u n gs f ra ge nimmt heute den persön lichen Bericht von Sir John Simon über die Lage in Genf entgegen. «ummer 12K — 33. Jahrgang TychUiU ö mal wöchentlich mit der Illustrierten Drall»« drttage „Der FeuerreUer" und mehreren Teltbetlage, Monatlich« Ve,ugop,e>I«: «lus, A ml« L«. Bennoblall und Feuerretler klu-st. B. ohne St »lnnoblatt u mlt Feuerleiter M ?,M klurg. T ohne St. B-nnoblatt u. ohne FeuerreUer Mnzelnummer lO Psg.. Sonnabend, u. Sonntag.Nr, A> Psg. WWW WWWWWW MW m- »pal»«« mm br-u« s Pf,., - silr Famtltenanzetgen und Stellengesuche i PI,. Plaheorlchrylen wir keln« volfsseiluM