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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Riesa ssernruf Nr. LV Postsach Nr. U «rrft Anzeiger Melckttt M» ÄltM-as. Dal Riesaer Tagedtatt ift da» m»e «er0ffeutltchung b<r amtlich«, Boranutmachungen der «mt-hauptmannfchaft Sroßenhattr be-Gk-ttch«sett» bestimmte de» Ktnan-amtes Riesa Postscheckkonto: Dresden 1L3Ü Girokasse: Riesa Nr. « ^°171 Freitag, 24. Jnli 1S36, akendS 8S. Makira. »a« Riesaer Taaebkat^scheint^ede« Taa abend» '/.» Uhr mit «usnahme der Gönn- und Iesttage. B«,ug»pr«i», bet Boraullzahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte s« aufeinanderfolgende Nr.) Kd Pfg., Einzelnummer Id Pfg. Anzeigen für die Nummer des «usgabriaaeS sind bi» 1» Uhr vormittag» aufzugebcn: eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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August in Leipzig und Berlin statt» findet, wurde am heutigen Ireitagvormittag in dem fest lichsten Saale der Messe» und Musikstadt Leipzig, dem gro» ßen Saale des Gewandhauses in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste au» dem In» und Ausland feierlich eröffnet. Der Thomasorganist, Prof. Günther Ramin, gab der Ieier stunde mit einer Inge de» großen ThomaSkantor« Job. Seb. Bach den würdigen Aufklang. Dann sprach der g<» fchästssiihrende Präsident des Kongresse», Karl Retter, Worte der Begrüßung. Besonder» herzlich gedachte er der Vertreter der 41 teilnehmenden ausländischen Nationen. Den WillkommenSgrnß des Landes Eachsen entbot MWMMk Ml «Mlell» MisWM Er hielt folgende Ansprache: Meine Damen und Herren a«S dem Ausland! Meine deutschen Volksgenossen! Ich freue mich herzlich, daß dieser Weltkongreß, zu dem über 4ü Nationen der Welt erschienen find, ans sächsischem Boden, ig der alten Kultur, nnd Messestadt Leipzig, statt» findet Ich begrüße alle Teilnehmer ansg herzlichster oor allem gilt mein Gruß den Gästen an« dem Ausland, die die Mühen nnd Kosten einer weiten Hahr» nicht gescheut haben, um die von ihnen vertretenen Gedanken hier ans» zntanschen Ich bin überzeug«, daß solche Kongresse nicht nur dem sachlichen Ziele, das Sie alle gemeinsam verbinde«, vorwärtsbetsen, sondern daß sie anch in hohem Maße der so bitter notwendigen Brrständignng der Rvlker untereinander dienen. Sie, meine Damen und Herren, haben bei solchen Jährten die beste Gelegenheit, das neue Dentschland an Ort nnd Stelle kennen zu lernen. Sie werden dabei seft- stellen können, baß unser neues Dentschland ei« Land der Ordnung und Sitte, der Arbeit und Knltur ift, daS jeden Vergleich mit anderen Ländern ansbält. Sir werden dar über hinaus im Verkehr von Mensch zu Mensch erkennen, daß unser Volk nichts sehnlicher wünscht als mit allen anderen Nationen in Frieden zu leben. Jeder einzelne Volksgenosse in Dentschland weiß, daß wir dann die gro» ßen Ausbanpläne unseres IUKrers am besten durchführen können. Z» diesen Jrirdenszielen des Führers steht daS deutsche Volk wir ein Mann; ebenso geschloßen würde eS sich aber anch jedem Angriss aus seine Freiheit, Ehre nnd Selbstbestimmung entgegenstellen Die Stad« Leipzig, die alljährlich zur Meße sremde Gäste ans allen Ländern der Welt empsängt, wird Ihne« den Ansenthalt so angenehm wie möglich gestalten. Sie finden in diesem Zentrum deutscher Wirtschaft nnd Kultur viel Beachtenswertes. Dariiber kinanS darf ich Ihnen empfehlen, sich anch im übrigen Lachsen mit seiner welt bekannten Indnstrie nnd seinen berühmten Knltursckästen nmznsehen. Ich nenne bier nur die weit über Deutschland hinan» bekannten Städte Dresden, Ehemniß, Planen, Zwickau, Meißen, Bansten nnd Zittau. Alle diese Jährten können Sie verbinden mit Ausflü gen in dir landschastlichen Schönheiten der Sächsischen Schweiz, brS Erzgebirges, des VogtlandeS oder der Lansister Berge. Wenn Sie so Sachsen oder einen Teil davon ge. sehen haben, dann haben Sie einen gnten Ausschnitt auS unserem deutschen Vaterland kennengelernt und kehren reichbeladen mit Eindrücken in Ihre Heimat zurück. Ihr Weltkongreß ift mit einer AnSftellung ver-nnbe«, die wohl an Größe alle bisherigen Ausstellungen dieser Art übertriff« An dieser großzügigen Ausgestaltung Ihre« Kongreßes läßt sich am besten ermeßen, in welchem Maß« daS Intcreße aller Völker an den wirtschaftlichen, züchte rischen nnd veterinärmedizinischen Angelegenheiten der Kleintierzucht gewachsen ift. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Kleintierzucht in Dentschland wurde bisher leicht »nterschästt. Iiir uns in Dentschland hat die Kleintierwirtschast jedenfalls eine erhöhte Bedeutung gewonnen, seitdem der nationalsozialistische Ltaat besteht, der gerade den Haupt träger der Kleintierzucht — dem Bauerntum «ud dem Siedlerin«, seine besondere Pflege augedeihen läßt. Mir wißen, daß die Zucht des GeslügelS und der übrige« Kleintiere sür den Bauer« uub den iuduftrieschasseude« Siedler nicht nur eine wirtschastliche Angelegenheit ist, son dern daß er mit Ireude und Liebe daran hängt. Was da bei an wirtschastliche« Werten geschaffen wird, ist in vielen Iällen zusästliche Erzeugung, dient also zur Berbefferuug der Lebenshaltung der Mensche«. Ich hosse, daß die «enen Erkenntnisse, die Ihr Weltkongreß aus diesem Spezial gebiete zeugen wird, reichen Segen für alle Böller bringen möge In diesem Sinne wünsche ich Ihrtr Tagung einen glücklichen, erfolgreichen Berlaus. Im Namen der Stadt Leipzig sprach Oberbürgermeister Dr. Goerdeler, der die Aufgaben de» Kongresses und der Ausstellung mit denen der Internationalen Leipziger Messen verglich: beide dienten dem gegenseitigen Austausch bester Leistungen. Der Oberbürgermeister erinnerte daran, daß in Leipzig vor IM Jahren Dr. Schieber wirkte und di« großartige Schrebergarteubewegung begründete. In Schreker» Geist sei Leipzig auch die Stadt der Kleinsiedlungen geworden, in denen die sachverständige und liebevolle Haltung de» Kleintiere» eine wesentliche Rolle spiele. Er begrüße es daher mit besonderer Ircnde, daß in der Reibe der üongreßveraiistaliungcn auch ci^c Bench tigung der Leipziger Kleinsiedlungen angesevt sei. Iür die Vertreler aus dem Auslände nabm der Präsi dent der Internationalen Bereinigung für Geflügel wissenschaft, Pros. Alessandro Ehigi, Rektor der Universität Bologna, das Wort. Im Namen der Vereinigung dankte er der Reichsregierung wärmstens für di« aus dem V. Weft- geslügelkongreß in Rom INM ergangene Einladung, den gegenwärtigen Kongreß in Deutschland abzuhalten. Er freue sich mit den t^eslügclztichtern aus allen vertretenen Ländern, aus deutschem Boden kennen lernen zu können, was deutsche Wissenschaft und deutsche Praxis aus geslügelwir». schastlichem Gebiete auszubauen verstanden haben. Zu Un recht betrachteten häufig die Geflügelzüchter die beiden Be griffe Wissenschaft und Praxis als gegensätzlich. DaS eine könne aber nicht ohne das andere bestehen. Di« Wissen schaftler und Züchter in immer nähere Beziehung zu bringen, nm so mit immer wachsender Intensität die Entwicklung der Geslügelwirtschast zu fördern, sei die Hauptaufgabe der Internattonalen Vereinigung sür Gesliigelwissenschast. eine Ausgabe, die ibr von Anbegiun von ihrem genialen Br» gründer Sir Edward Brown verzeichnet worden sei Der wachsende Erfolg der Kongresse, die einen sich ständig ver größernden Umfang der wissenschaftlichen Beiträge in den Kongreßakten zu verzeichnen haben, beweise, daß der von Sir Edward Brown vorgeichriebeyc Weg zu dem von ihm erstrebten Ziele führe. Die Geflügelzucht, fuhr der Redner fort, habe noch ein weitere» besondere» Verdienst, da» viel leicht allen andern an Bedeutung überlegen ist: Alle, die praktische Geflügel» und Kaninchenzucht treiben, in welchem Teil der Welt sie anch leben mögen, werden Ireunde. Wenn jede Iorm menschlicher Tätigkeit sich geistig so orga nisierte, wie die Internationale Bereinigung für Gcslügel- wissenschast die geslügelzjichtcrische Tätigkeit organisiert hat, so würden wir ohne Zweifel zu jener wahren Zusam menarbeit der Völker kommen, nach der alle verlangen, die aber nicht erreicht noch dauerhaft gestaltet werden kann ohne eine klare Anerkennung der wechselnden Leben» und Arbcit»notwendigkeiten. Prof. Ghjgi schloß mit Worten der Bewunderung für das deutsche Volk, seine Begabung für Organisation und Arbeit, seinen Willen, seine Aus dauer und seine Selbstzucht. Im Namen der ausländischen Kongreßteilnehmer rief er unter stürmischem Beifall ans: Es lebe Deutschland! Es lebe das deutsche Volk! Heil Hitler! Anschließend eröfsnete der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft, WAdMNWlkl«. MItljer NM den Kongreß durch eine Ansprache, in der er einleitend Grußworte in Rertretuug de» Iührer» uub Reichskanzlers im Namen der Reichsregieruug sprach. Nachdem der Mini ster dann die Bedeutung des Kongresses für den gegcn- feitigen Austausch der Erfahrungen nnd Fortschritte aus dem Gebiet der Geflügelzucht gekennzeichnet hatte, schilderte er di« Bedeutung der Geslügelwirtschast und der gesamten Sleiutterhaltung sür die deutsche Volkswirtschaft: „Dentschland erzeugt jährlich über eine Milliarde Mark au Werten aus der Kleintterhattuug; davon allein übe» »0« Millionen Mark aas di, Geslügelwirtschast. Tausend« von Menschen finde« in der Kleintierhaltuug lohnen-« Be schäftigung. Große Industrien liefern die nötige« Hilfs« mittel. Groß- und Kleinhandel arbeiten in der Verteilung Di, Erzengnissc selbst aber sind sür den Verbraucher un» entbehrlich." „Wir glauben", fuhr Minister Darrs fort, „auf -em Gebiet der Leistungssteigerung au» der Kleintierzucht »eus Wege gegangen zu sein So wurden durch die Schaffung von anerkannten Herdbuch» und VermehrangSzuchten di« Storbedingnagen zur Belieferung der landwirtschaftlichen Betriebe mit leiftungssähigen, gesunde« nnd bodeuständige» Tieren geschossen. Dabei ist organisatorisch gewährleistet, daß bis in die kleinsten Betriebe hinein nur wirtliche Lei« stnngstiere kommen, und weiter, daß dadurch die Eiesamtt letftang gesteigert wird. Durch die Marktordnung habe» wir den Erzeuger von unkontrollierbare» Schwankungen der Preise für seine Erzeugnisse befrei«. Nach den i» Dentschland gegebenen Verhältnissen wird jeder Betrieb gesvrder«, der eine eigene Futtergrundlage ha« nnd sein» Tiere so hält, daß angemessene Leistungen erzielt werden, Die brutsche Geflügelhaltung findet sich vornehmlich auf deut bäuerlichen Hos Rund bg v H der deutschen Geflügelzucht erzeugnisse stammen ans bänrrlichen Betriebe». Es ist »ich« unser Ideal, Leistungen za erziele», durch eftrjeMstg Züchtung oder Iütterung ohne Rticküch, aus Kvuftittttta» nnd natürliche Iuttergrnndlage. Unsere Tiere solle» i» ihrer Anlage nnd ihrer Vererbung gesund, lebenskräftig and entsprechend leistungsfähig sein. Di, strafte, einheitliche Znsammensassung der Aleiutter» zücht im Reichsnährstand schuf die Möglichkeit, -urch Bei» hissen beim Ankauf von Eintagsküken and Iungheunen, durch Hähnevrrfteigernngen, durch Einrichtung von Muster wirtschaften nnd Lehrgeilügelhaltunaen, insbesondere anch in bäuerlichen Hösen, die Erkenntnisse von den Vorteilen einer wirtschaftlichen Kleintierhaltung hiueinzntrage». Di« lansende Beratung durch Berater und Beraterinnen der Landesdauernschasten sichert die ständige Iortentwicklnng des so erfolgreich Begonnenen. Die Kleintierzucht und »Haltung ha« sich in vollem Umsang in den Rahmen der Er» zeugerlchlachi einaeordne« und versprich« volkswirtschaftlich stark ins Gewicht sollend«' Leistungssteigerungen Der Uleiutierzüchter und der Ulrintierbalter ist durch den Reichoverband Deutscher Kleintierzüchter einheitlich aus gerichtet. Dadurch haben wir die (Gewähr, daß auch der kleinste Betrieb in den Rahmen der gesamten Volkswirt schaft eiugesüg« ist und eine entsprechende Bedeutung bc, kommt." Der Minister erklärte, daß die Kongreßteilnehmer sich über alle diese Dinge ein eigenes Urteil bilden könnten und sollten. Er habe angcvrdnet. daß jede Auskunft gegeben und alles gezeigt werde. Der Kongreß «»erde, das wisse er sicher, sür die weitere Arbeit in der Kleintierzucht in der ganzen Welt außerordentlich besrnchtcnd sein. Er sei rin Kongreß der ernsten Arbeit und zeige darüber hinaus eine Schau der Leistung und Güte, gebe aber auch jedem Teil, nehmer die Möglichkeit, deutsches Land und deutsche Men schen aller Volkskrcise kennen zu lernen Die Reichsrrgie, rung hosse, daß die Kongreßteilnehmer in ihre Heimat zu» rückkehren werden mit einer wirklichen Kenntnis des neuen Deutschlands, das unter der Iührunq Adols Hitlers steht Der gemeinsame Gesang des Liedes der Deutschen und des Horst-Wcsscl-Licdes beschloß die Ervssnungsseier. » An Sachlens ZtteiatierzSchler Der Landrsgruppenvoriitzende des Reichsvrrbandes Deutscher Kleintierzüchter e. V-, Zucker, wendet sich mit fol gendem Aufruf an Sachsens Kleintierzüchter: Während in allen deutschen Gauen Millionen fleißiger Hönde am Werk sind, um den reichen Erntesegen zu bergen und in der Reichshauptftadt die Nationen sich rüsten zu den Olympischen Spielen, werden die letzten Vorbereitungen ge troffen zum Sechsten Weitgcslügelkonareß und der „Inter nationalen Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung" in Leip zig. Es ist eine besondere Ehre sür das Land Sachsen, daß diefer internationale Kongreß in der sächsischen Messestadt Leipzig stattfindet. Der Kongreß bedeutet für die jetzige Züchtergeneration etwas Einmaliges. Diese Tatsachen ver pflichten die sächsischen Kleintierzüchter zu regster Anteil nahme an diesem Ereignis. Die in unserem Sachsenland so Überaus zahlreichen Kleintierzüchter haben in ihren straff gefügten Organisationen in den letzten Jahren zur Genüge bewiesen, daß sie fähig nnd willens sind, die ihnen gestellten Aufgaben zu erfüllen. Große züchterische Erfolge waren den Lohn für die aufgebrachten Mühen und Opfer. Ueberalr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß der Kleintierzüchter zu feinem Teil dazu beiträgt, die Erzeugungsschlacht zum erfolg reichen Ende zu führen. SSchsische Kleintierzüchter, besucht dea Sechste« Weib- aeslügclkongreß und helft damit zu seinem vollen Gelinge» beitragen! holt Euch in Leipzig Rüstzeug uud Anregungen sür Euer weitere» Schaffen!