Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt 8S. Jahr«. Dienst«,, 20. Oktober 1S8«, abends Drahtanschrift? Dageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 82 - Postscheckkonto: Dresden 1880 Eirokass«: Riesa Nr. 82 ^246 mud Anzeiger sElbeblM und Achtigrrj. vnd oeA Hauptzouamtes rvceinen MiNisteepeMeM Göring mV der SurchWrung des VierjahresplaneS beauftragt )( Vertin. Ter Führer und Reichskanzler hat folgende Verordnung erlassen: Verordnung rur VurchMeung des vieejahresplanes vom 18. Oktober 1936. „Tie Verwirklichung des von mir auf dem Parteitag der Ghre verkündeten neuen VierjahresplaneS erfordert eine einheitliche Lenkung aller «rüste des deutschen Volkes und die straffe Zusammenfassung aller einschlägigen Zuständigkeiten in Partei und Staat. Die Durchführung des VierjahresplaneS übertrage ich dem Ministerpräsidenten Generaloberst Göring. Ministerpräsident Generaloberst Göring trifft die zur Erfüllung der ihm gestellten Aufgabe erforderlichen Massnahmen und hat soweit die Befugnis zum Grlasz von RechtSverordnungen und allgemeinen Verwaltungs vorschriften. Gr ist berechtigt, alle Behörden, einschliesslich der obersten Reichsbehörden, und alle Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbände anzuhören und mit Weisungen zu versehen. Berchtesgaden, den 18. Oktober 1936. Der Mkrer und Reichskanzler. sgez.) Adolf Hitler.- MW MW M MM NSK. AlS der Rubrer in Nürnberg die «rosten .Ideen teS neuen Bieriahresplanes verkündete, als er die Grund- lätze entwarf, die dem deutschen Volke eine neue wirtschaft liche LebenSbasiS «eben werden, da erklärte er: „Die AuS- siihrung wird mit nationalsozialistischer Energie nnd Tat kraft erfolgen." Energie und Tatkraft, sie waren das Geheimnis der nafto- kalsozialisttschcn Erfolge, sie werden es auch künftig bleiben! Ebenso wie dgmgls, als der Führer seinen ersten Bier- fghreSplan verkündete, so folgte auch diesmal der großen Planung die ziclbcwustte Durchführung unmittelbar auf dem Fuße. Nach altem und bewährtem Grundsatz de» Natio nalsozialismus ist einem Manne die Ausgabe und die Perantwortung übergeben worden. Einem Manne freilich, der seine Entschlossenheit und Tatkraft nicht erst unter Be weis zu stellen braucht. Generaloberst Göring hat als Nationalsozialist und alter Getreuer des Führers schon manche graste staatsmän nische Aufgabe sowohl vor der Machtübernahme wie nachher mit der ganzen Kraft seiner Persönlichkeit in Angriff ge nommen und gelöst. Nunmehr ist er vom Führer erneut in einer entschei denden Frage der deutschen Zu tunst an ver antwortungsvollster Stelle eingesetzt worden; denn es ist eine graste Aufgabe, die Hermann Göring übertragen wurde. Der nationalsozialistische Gedanke von der Arbritsgemrin- schaft der Nation, der in dem vergangenen Jahr in Deutsch land zum Leben erweckt worden ist — jetzt wird er unter entschlossener Führung und unter zielbewusttem Einsatz der Kräfte in der entscheidungsvollstrn Frage der deutschen Zu kunft seine Bewährungsprobe abzulegen haben. Vir wissen es: Auch diese» Ringen, da» Ringen um den neuen Vieriahrerplan. wird wieder ein Sieg werden: ein Sieg vor allem aber auch deshalb, weil da» deutsch« Volk mit starkem vertrauen dem Führer und seinem veaus- »ragten Hermann Göring ein lebendiger Helfer sein wird bei dem Werk, da» wiederum dem Wohle und der Kraft der Ration dient. Nicht umsonst sind die Nationalsozialistisch« Partei und ihre Gliederungen in der Verfügung des Führer» besonder» genannt und hervorgehoben: Sie. die politische Führungs organisation der deutschen Nation, wird in vorderster Front stehen beim Kamps für dieses Werk, sie wird stolz und freu- big ihrem alten Vorkämvser und Frontaenossen, dem Natio nalsozialisten Hermann Göring, helfen Vie ihm vom Führer übertragene nationalsozialistische Ausgabe zur Tat werden zu lassen. Wieder ist ein Ruf an Deutschland ergangen und wie- der wird unser deutsches Volk zeigen, daß es ihn hört. Es wird mit Disziplin, mit Tat und Einsatz dem Führer für seine grohe Idee und ebenso für leine energischen und ziel- bewussten Entschlüsse Dank sagen. Seiuch de» italienischen Außenministers in Berlin )f Berlin. Der italienische Außenminister Gras Eiano wird heute Dienstag nachmittag als Gast der Reichs regierung znm Besuch des Reichsaußenministers Freiherr» von Neurath in Berlin eintressen. In Begleitung des italienischen Staatsmannes befinden sich der Generaldirektor für die europäischen Angelegen heiten, Gesandter Buti, der Generaldirektor für die allge- meinen Angelegenheiten, Gesandter Gras Bitetti, der Gene raldirektor für den Dienst der ausländischen Presse, Kom mauditore sComm.j Grazzi, sowie der persönliche Referent des Außenministers Eomm. Anfuso. Im Anschluß an einen mehrtägigen Aufenthalt in der Rcichshauptstadt wird sich Graf Eiano nach Süddentschland begeben, um einer Einladung des Führers nnd Reichs kanzlers zu folgen. Im Zeichen -es Friedens Aum Besuch de» italienischen Austenminister» in Berlin Zu der Reise des italienischen Außenministers Graf Eiano nach Berlin veröffentlicht der Direktor der „Gior- nale d'Italia" unter der Ueberschrist: „Die europäische Poli tik an einer bedeutsamen Wende — eine politische Zusam- menkunft" einen bemerkenswerten Aufsatz. Die Begegnung bezwecke weder Blockbildungen noch Einschüchterungsoersuche, sie wolle eine Bekräftigung des Srirüeni lein. Len Italien unter Aulbietung aller keiner produktiven Kräfte dem Imperium geben wolle und den Deutschland für die Fortsetzung seines gigantischen inneren Ausbauwerkes benötige. Das halbamtliche Blatt untersucht dann die europäisch« Lage, in der die bevorstehenden Besprechungen unter ge nauer diplomatischer Borbereitung und mit einer klaren Orientierung der Absichten herangereift seien. Auch das BölkerbundSproblem, soweit e» di« durch den Sanktionsartikel gesicherte kollektive Sicherheit betreffe, habe sich, so führt das Blatt dann aus, erneut ver schärft. Die Stellung Deutschlands und Italiens dem Völ kerbund gegenüber weile heute ebenfalls eine innere Ver- wandtschaft auf. Deutschland habe den Völkerbund endgül tig verlassen, Italien habe leine Mitarbeit de facto, wenn auch noch nicht de jure, eingestellt. Das Fernbleiben beider Großmächte gehe aus die gleiche Ar« von Gründen zurück, nämlich auf eine unausrottbare Verständnislosigkeit des Genfer Instituts für die Lebensinteressen beider Staaten. Diese Verständnislosigkeit bestehe weiter und habe sich sogar verschärft. Weitere Elemente der europäischen Unordnung seien in den Ereignissen in Spanien und in dem lär menden Auftreten Sowietrußlond» im Londoner Nichteinmischungskomitee sowie in der immer mehr um sich greifenden kommunistischen Zersetzung und m dem Versuch zu sehen, den Klassenkampf, der In Italien, Deutschland und anderen Ländern zum Glück ihrer Völker auraerottrt worden sei, in die internationalen Be ziehungen hineinzutragen. Gegenüber dielen Versuchen wollen die starken und gesunden Völker aktiven Widerstand aus ihrer Verteidigungslinie leisten. Es sei nur natürlich, wenn diese Nationen bei der Abwicklung ihrer täglichen Aufgaben und Arbeiten zusammenhielten. Da» sei auch zwischen Italien und Deutschland der Fall. Diese gesund« Arbeit als nationales Recht und nationale Pflicht stelle zwischen ihnen natürliche Bestehungen für den Schutz dieser Arbeit und für den Austausch ihrer Erzeugnisse her. * „sillnuile öWllo" m Sksillv in ilMMkli MklmWers I« Sellin , >i Nom. Zu der Reise des italienischen Außenmini. Ikers Gras Galeazzo Eiano nach Berlin veröffentlicht -er irektor des „Giornale - Italia" unter der Ueberichrift „Dt« europäische Politik au eiuer bedeutsamen Wende — Eine politische Zusammenkunft" einen bemerkenswerten Ainiatz 4ie Besprechungen des Grasen Eiano in Deutkch. land, so heißt es dann, gingen von genau bestimmten Post. Nonen, von klar formulierten Borsäyen aus und strebten konuruktive Ziele zur Realisierung einiger fester Punkte in den Beziehungen der beiden Lander wie in den allge- meinen Beziehungen Europas an. Sie hätten zur Grund- läge die Verwandtschaft der Regime, das Zusammentreffen der .Interessen der beiden Länder in vielen wesentlichen Problemen, die Parallelität vieler ihrer Positionen in Europa, die Festigkeit ihrer inneren natkonalen Organe, die es ihnen erlaube, auch ihre politischen Ziele festzulegen und sie vom Wechsel der parlamentarischen Jahreszeiten nicht beeinflussen zu lasten. Die Begegnung bezwecke weder Blockbildungen »och Emschüchterungsversuche, sie wolle eine Bekräftig»»» des Friedens sei», den Italien »ater Aufbietung aller seiner probukftve« Kräfte dem Imperium geben wolle u»d den Dentschland kür die Fortsetzung seines gigautischen inneren Aufbauwerkes benötige. Beide Länder hätten die gleiche realistische Auftastung vom Frieden, der vom Grundsatz der internationalen Gerechtigkeit und des tatsächlichen Gleich gewichts der Kräfte und der Interessen getragen werde. . liege jedes doktrinäre und universali- stische Ziele fern. Die ganze Politik Mussolinis sei immer von diesem Realismus getragen gewesen. DaS halbamtliche Blatt untersucht dann die europäische Lag«, t» der die bevorstehenden Besprechungen onter ge nauer diplomatischer Borbereitnug und mit einer klaren Orientierung der Absichten herangercift seien. Die Rückkehr Belgiens zu einer klassischen Neutralität werde weitgehende politische und auch juristische Rückwir kungen auf die internationalen Beziehungen haben. Der Grundsatz des Locarnogcdankcns sei im Begriff, Schiffbruch A erleiden. Zu den Versuchen Frankreichs und Englands, Grenzen und Funktionen des Locarnogcdankcns einschnei dend zu ändern, sei jetzt noch die Tatsache der Enthaltung Belgiens hinzugekommen. Neben diesen Schmierigkeiten sei auch an den Versuch Englands zu erinnern, seine Garan tenstellung zu seinen Gunsten zu erweitern und dadurch Italien zu isolieren. Auch das Rölkerbundsproblem, soweit eS die durch den Sanktionsartikel gesicherte kollektive Sicherheit betreffe, habe sich, so führt das Blatt dann aus, erneut verschärft. Die Dtellnng Deutschlands und Italiens dem «ölkerb»»- «llenßber weis« bente ebenfalls ein« inner« Bernnr«btschast