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Riesaer Tageblatt Draht-mschMr (ElbeblM mü AmeigeH. Postscheckkont« Tageblatt Ates«. " «'S- Dresden 1SS0. Fernruf Str. Ai. La» Wasa« Ta>Llatt ist dar Mr vmHffeutkchung der amtlichen Bekanntmachungen der Lmtühauptmarmschaft «irokaffe: Dostsack Ne. tt. Großenhain, de» Finanzamts Riesa und de« Houvtrnllamt» Meitze» behördlicherseits bestimmte Blatt. Nies» Mr. 52 I- 154 Freitag, 5. Juli 1935, aveodS 88. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt «schein« seh«, Laa abend» V,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- «nd Festtag«. v«z«g»prei», bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.1« eiuschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <S aufeinanderfolgende Nr.) VS Psg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben,' eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Abschluß -es Polnischen Staatsbesuchs Auch Pole« ha« den aufrichtigen Wunsch nach immer größerer Vertiefung der freundschaftlichen nachbarlichen Verletzungen Engfte Zusammenarbeit mit Vale» Vie amtliche Mitteilung über den Besuch de, polnischen Außenminister» Amtlich wird mttgeteilt: Der zweitägige Besuch de, polnischen Außenminister» in Berlin hat Gelegenheit zu einer eingehenden Aussprach« de« Führer« und Reichskanzler» der deutschen Reichsreglerung mit Herrn Beck geaeben. Zn dieser Aussprache, di« in frei mütiger weise geführt wurde, sind die speziell Deutschland und Dolen interessierten Fragen und auch die Vrobleme der allgemeinen europäischen Politik zur Erörterung gekommen; es ergab sich eine weitgehend« Uederelaftim- mung der Anschauungen. Mil Belriediauna konnte sestgestellt «erden, daß die deulsch-oolnische Erklärung vom 2ö. Januar 1934 sich in jeder Hinsicht voll bewährt hat. und zwar nicht nur im Der- liältni» der beiden Staaten zueinander sondern auch al, konstruklive» Element bei der Sicherung de, Frieden, .« Europa. Herr Beck betonte in diesem Zusammenhang, daß die Erklärung de» Führer, und Reichskanzler» üver Dolen in seiner Red« vom 21. Mai. insdefouder« lein Wunsch nach Dauerhaftigkeit de, deutsch-polnischeu Abkommen». in Polen starken Widerhall gesunden hab«, und dah auch volnischerseil» der ausrichliae Wunsch «ach immer größerer Vertiefung der sreundschastttch-nachvarlichea Beziehungen zu Deutschland besteht. Die beiden Regierungen werden entsprechend der benach barten tage der beiden Völker auch in Zukunft in enger Fühlung bleiben und all« ihr« Arastr dem Werk he, europäischen Frieden» widmen. MW« M del MWeMlllienl AM lii bv SAMwr Außenminister Beck mit Gemahlin und Tochter, der polnilche Bolschaster in Berlin, Lipsti, und di« Begleitung des Ministers folgten einer Einladung de» Ministerpräsiden ten General Görmg und seiner Gattin in die Schorfheide. Unter Führung General Görings besichtigten die East« die Wlldgehege um Hubertusstock. Nach einem Ätzendesten im kleinen Kreis im Jagdhaus Karin-Hall. an dem von deutscher Seite u. a. Reichs- und Staatsminister Kerrl, Botschafter von Ribbentrop, der deutsche Botschafter in Warschau. Graf Moltte, Staatssekretär Körner und Generalsorstmeister von Keudell teilnahmen, begaben sich die Gäste zum Anhalter Bahnhos, um Berlin mit dem Ziel Bad Reichenhall zu ver lassen. MW veslWWI Ibn All saillls der MWnWAs I» önlti ft Warschau. In den Berichten über deu Verlauf de» zweiten Tages de» polnischen Ministerbesuche» in Berlin beben di« Blätter erneat di« herzlich« Stimmung her»»», die bei alle« Empfänge« und Besprechungen »«herrscht habe, und unterstreichen besonder» die Teiluahme be» Führer» an be» Frühstück iu der polnische« Botschaft, di« ein be redte» Zeichen für bi« «arme Atmosphäre gewesen sei. „Gazeta Polska" sagt tu» Anschluß an ihren Bericht au» Berlin, da» Hauptergebui» de» Becksche« Besuche» sei die Feststellung, baß zmisch«« Deutschlaub und Pole« Weiterhin gute nachbarlich« Beziehungen bestäube«. Den pessimistischen Ansichten, baß da» Abkommen vom Januar 1984 «u« ein Zwischenspiel und irgendein Manöver sei, könne mau am besten die Tatsache der stufenweise« und ständigen Festigung der jetzigen deutsch-polnischen Beziehungen «utgegenstellen. Beide Regier«»-«» seien t» dieser Hinsicht völlig ber gleichen Ansicht. Sie slWjssW vkkffe zm Rill- Mr )f Paris. Die srauzüfische Presse beschäftigt sich au», sührlich mit dem Meinungsaustausch,mische« de» Führer und dem polnische» Außenminister Beck, ber al» bedeutsam bezeichne« wird. Sie findet aber sowohl die abschließende amtliche Erklärung wie auch die Presseanfprache be» Ober- stcn Beck zu unklar, zu absichtlich unbestimmt, al» baß sie sich getraut, ein klares Urteil zu fällen. Nur eine» schein« klar zu sei«, meint der „Petit Partflen-, nämlich die Ver sicherung BeckS, bi« freuubschaftliche« deutsch-polnische« Be ziehungen, die sei« Werk seien, restlos ,« erhalte«. Das Blatt glaubt, die Antwort, die die Wtlhelmstraße demnächst Worte von europäischer Bedeutung Der polnische Außenminister über seinen Veeliner Vesuch Sberft Deck banst ber betstfchen Presse )l Berlin. Der polnische Außenminister Beck emp fing am Donnerstag nachmittag in der polnischen Botschaft die Vertreter der deutschen und der ausländischen Presse. „Wir sind uns alle vollaus bewußt-, betonte er, zu den deutsche i Pressevertretern gewendet, „daß ohne ein ver ständnisvolles Zusammenwirken ans dem Gebiete der vsfent» lichen Meinungsbildung schwerlich die durchaus positiven Resultate zu erreichen wären, die i« den letzte» zwei Jahren zwischen Polen «nd Deutschland erzielt worden sind. Zu diesem Zwecke haben wir seiner Zeit besondere Vereinba rungen zwischen unseren beiden Ländern geschloffen. Ich kann mit Etenngtunnq sesistelle», daß wir seit dem Abschluß dee dentsch-polnischen Erklärung vom 2«. Januar 19»4 ans dem Wege des gegenseitigen SichkenuenlernenS und Ber- ftehens ei» große» Stück zurückgelegt Haden. Was «ich an belang», so lege ich großen Wert aus die gegenseitige persön« liche Fühlungnahme der Pressevertreter unserer Länder - Der Minister dankte den deutschen Pressevertretern für das, wa» bis setzt getan worden sei. „ES war für mich-, fuhr «r sort, „eine besondere Freude, der schon vor längerer Zeit ergangenen Einladung der deutschen RcichSregicrung folgen zu können. Leider wurde der frühere Termin meiner Reise durch unsere Natio naltrauer hinauSgeschoben. Die überaus herzliche Anteil nahme, die der Herr Reichskanzler und mit ihm das ganze deutsche Volk in diesen schweren Tagen nnS erwiesen, ist in Polen tief empfunden worden. Ich batte gestern Ge- legenheit, dem Herrn Reichskanzler lm Namen des Herrn polnischen StaatSprästd<siiten hierfür persönlich banken zu können. Mei» gestriger langer und eingehender Meinungsaus tausch mit dem Herrn Reichskanzler erstreckte sich sowohl «us die dentsch-polnischen Beziehungen als auch ans die allge meinen politischen, beide Regierungen interessierenden Fra gen. Diese Unterredung, die ich auch mit den zuständigen Reichsministern ergänzt habe, wird sicherlich ei« positiver Beitrag aus dem Wege sein, den die beide» Negierungen durch die Erklärung vom 2». Januar <931 beschritten haben Der Rückblick aus unsere gegenseitigen Beziehungen seit Abschluß dieser Erklärungen ergibt, daß die Auswirkungen dieser Vereinbarung nicht nur zur positiven Gestaltung unserer Beziehungen beigetragen haben, sondern darüber hinaus auch ei» gauz wesentlicher Faktor zur Aufrechterhal tung »nd Festigung des Friedens im allgemeinen sind. In dieser Hinsicht dürste man annehmen, daß selbst die jenigen, die unseren Abmachungen kritisch gegenüberstanden, aus Grund der allgemeinen Entwicklung sich doch davon überzeugt haben dürften, daß der zufolge de« Erklärung vom LS. Jaunar t9»t geschaffene Zustand als ei« bedeuten, der Bestandteil des allgemeinen FriedcnSwerkeS von Europa gewürdigt und als solcher nicht mit Kritik, sondern vielmehr mit Dankbarkeit entgcgengenommen werben muß - Zum Schluß bat der Minister noch, der deutschen öffent liche» Meinung zum Ausdruck zu bringen, wie augenehm seine Frau und er den herzlichen Empfang in Berlin emp» snuden hätten. Er brtonte auch noch seine Freude, seinem Ministrrkolleaen Freiberrn von Neurath, sowie Minister präsidenten Göring und Reichsminister Dr. Goebbels „die beide in Polen keine Unbekannten sind-, in Berlin begegnet zu sein, und wünschte der deutschen Prelle eine erfolgreiche Arbeit im Sinne einer weiteren gegenseitigen Annäherung des deutschen und des polnischen Volkes. Dem Empsang wohnte auch der polnische Botschafter Lipski bei. Sa« Korps Saro-Borussia Heidelberg suspendiert )s Heidelberg. Die Pressestelle der Universität Heidelberg teilt mit: DaS akademisch« Disziplinargericht, bestehend aus dem Rektor Professor Dr. Groh, dem Führer der Dozentenschaft, Dr. Schlüter and dem Führer der Studentenschaft Dr. Scheel, hat gemäß dem Antrag deS akademischen Disziplinar- beamten, ersten Staatsanwalt Haas, einstimmig das Korps Saro-Bornsfia, Heidelberg, wegen gröblicher Berletzang der einer stndeutischen Bereinigung gegen Volk, Staat and Hochschale obliegenden Pflichten «ft Wirkung vom Winter semester 19bö »6 aus 4 Semester suspendiert. Der angeschnldigte Staden» von Witzlebe» wurde mit ber Entfernung von der Hochschule, verbunden mit Nicht anrechnung des Semesters, bestraft, die Ltadiereudeu von Arnim, von Koerber, von Dewitz und Menger wurden mit einem schriftlichen Verweis bestraft. Der Hauptveraatwort- liche erste Chargierte von Oaast konnte nicht bestraft wer ben, ba er kein eingeschriebener Student war und deshalb nicht der Gerichtsbarkeit der Universität unterstand. Dem Urteil lag folgender Tatbestand zugrunde: 1. Ain Dienstag, dem 2l. Mai 1935, hatten die Mitglie der deS KorpS Saro-Borussia kurz vor Beginn der großen außenpolitischen Rede des Führers die Rezeption eines Fuchses mit Wein und Sekt geseiert. Während der Rede verließen sic das KorpShauS und begaben sich teils im Auto und teils im Laufschritt im Frack oder Smoking in ein Heidelberger Lokal. Obwohl der Führer noch sprach, be traten sie ziemlich geräuschvoll die Wirtsstube, wobei von Ouast aus einer Scktslasche blieS. 2. Am 26. Mai 1935 wurde beim Spargclesscn in einem anderen Heidelberger Gasthaus von Angehörigen des KorvS in lautem Tischgespräch die Frage erörtert, wie man richtig Spargel äße, insbesondere wie wohl der Führer äße. 3. DaS KorpS Saro Borussia hat entgegen bestehender Vorschriften drei Angehörige als aktive Mitglieder geführt, die nicht immatrikuliert waren, von denen auch zwei keine Reifeprüfung abgelegt hatten. Einem dieser Nicktimmatri- kirlierten war die erste Charge, einem anderen die Funk tion eines Fuchs-Majors übertragen. nach Parts in ber Frage deS OstpakteS senden werbe, werd« das Geheimnis ber deutsch-polnischen Aussprache vermut lich etwas lüsten. Der Berliner HavaSvertreter will von polnischer Seite erfahren haben, baß Oberst Beck sich als Testamentsvoll strecker des Marschalls Pilsubski ansehe und deshalb in Berlin zu verstehen gegeben habe, baß durch den Tod Bit- sndskiS die deutsHoolnischen Beziehungen nicht betroffen würbe«. WaS den Ostpakt anlange, erkläre man polnischer seits, daß Polen seine Haltung nicht ändere. Der Berliner Berichterstatter des „Petit Jonrnal- metnt, baß Dentschland «nd Polen in den europäische« Hauptfrage« ein« gemeinsame Politik sortsetzen dürsten. Da» werbe sich vor allem bet dem Vorschlag etues allge meine« östliche« NichtangrisfspakteS zeigen, ber überdies die Klausel des Nichtbeistandes für den Angreifer enthalte. Der Berliner Berichterstatter des „Journal- will die Bedeutung ber Verhandlungen weder über- noch unter- schätzen. Beck wisse schon, warum er es abgelehnt habe, die französischen Pressevertreter zu empfangen. > Deshalb fei auch seine Erklärung absichtlich ungenau gehalten ge- wese». Der Berliner Berichterstatter des „Exeelfior- schreibt in den diplomatischen Kreisen habe man den Eindruck, daß kein Komplott gegen Frankreich geschmiedet worden sei, da Deutschland und Polen die gleichen, wenn auch auf ver schiedene Erwägungen zurtickgchcndcn Gründe hätten, den Faden mit Paris nicht abrcißcn zu lallen. Im Grunde genommen hätten die deutsch-polnischen Besprechungen wohl keine sehr positiven Ergebnisse gezeitigt, doch hätten sie eine Gegenüberstellung der Ansichten vor allem über den Ostpakt ermöglicht, wahrscheinlich zu dem Zweck, um zu positiven Ergebnissen mit den anderen Mächten zu ge langen. Skk Mel m lsttl llSV.-StlMleolM NSS. „Dem Nationalsozialistischen Deutschen Studenten bund Hanke ich für di« Grüße und da» Treuegelöbni». Ich grüße die zur Tagung versammelten Vertreter und wünsche ihnen, daß ihre Arbeit auch weiterhin von dem Geist« ge leitet fein möge, der den Studentenbund während der Kampfzeit aur-eichnete. Atoll Hitler.-