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Riesaer Tageblatt Lrahtanschttstr UUö AUIVlgVV sElöthlM MÜ P-stscheckkonttk Tageblatt Riesa. " Dr-dm »E Fernruf «r. *>. La» M«saer Tageblatt ist da« -ur verSffenttichung d« amtlich«, Veknmtmachuvg«, d« LuttThauptmannschast Sirokaff« DoMaL Nr. ». Großenhain d-s Finanzamt« Riesa und de« Hauotzollawt« Meiste» bebördlichttseit« bestimmte Blatt. «teka Nr. 5« 1lS8 Mittwoch, 1». IM 1985, abends 88. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Laz abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vezngsprei», bei voranszahlüng, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «tnschl. Postgebühr söhne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) öö Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tage« und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für dir gesetzte 46 mm breite mm.Zetle oder deren Raum 9 Rpf-, die S0 mm breite, s gespaltene mm.Zeile im Tertteil SV Rpf. iGrunbschrtft: Petit 8 mm hoch). Ztffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Satz V0V. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzeigen-Bestrllung ober fernmündlichtt Abänderung eingesandter Anzetaenterte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 2. Bei Konkurs ober ZwangSvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung unb Geri^^and ist Riesg Böbere Gewalt. Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen etngegangene» Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße S». Umfangreiche Bauten -er Reichsbahn Kirchenschänder verleumdet die SA. MkMibMl Wir nn» ble andere« Die jetzt mitgeteilten Zahlen über das Vauprogramm der deutschen Flotte für 1985 zeigen, mit welcher Zurück- Haltung und Klugheit die deutsche Regierung von dem Recht auf Wehrfreiheit Gebrauch macht. Was auS realpolittschen Gründen gebaut werden muß, wird gebaut. Aber niemand kann in diesem ausgestellten Flottenprogramm etwas sehen, daß einer Provokation auch nur im entferntesten ähnlich wäre. Nach der amtlichen Veröffentlichung werben Schiffe mit einer Gcsamttonnage von rund 120 MV Tonnen in Van ge nommen. Die Gesamttonnage der gegenwärtigen deutschen Flotte beträgt 127 000 Tonnen. Dabet ist aber besonders zu berücksichtigen, daß eine große Anzahl dieser Schisse, die gegenwärtig noch Dienst tun, bereits völlig überaltert ist. Abgesehen davon, baß sich dieses Vauprogramm naturgemäß völlig im Rahmen der deutsch-englischen Abmachungen hält, ist aber auch hinsichtlich der Ausgestaltung der einzel nen Schisse nichts in dem Programm enthalten, was in einem anderen Lande irgendwie Anstoß erregen könnte. Als wir in den letzten Jahren der BersailleS-Bcstimmungen au» der Not eine Tugend machen mußten, haben wir ae- lernt, daß es nicht die absolute Grüße sowohl im Hinblick auf die Tonnage al» auf da» Kaliber der Geschütze ist, di« den Schissen Wert verleiht, sondern der Kampfwert wird auch noch durch andere Dinge bestimmt, nicht zuletzt durch den Geist der Kriegsmarine felbst. ES ist aber in diesem Zusammenhang« doch zweckmäßig, wenn einmal die Vauprogramm« der ttbrigen großen Flot ten zum Vergleich herangezoqen werden, dabei muß aller dings und vor allem berücksichtigt werden, daß die ttbrigen Flotten ja eigentlich nur Ergänzungsbauten vornehmen müssen, während wir dabei sind, nachzuholen, was wir all zulange versäumen mußten. Der Vanabichnitt der britischen Flotte für 1084 85 nm- saßt folgende Schisse: drei leichte Kreuzer zu je 9000 Tonnen, ein leichter Kreuzer zu V200 Tonnen, ein Flugzeugträger zu Iv—20 000 Tonnen, ein Flottillrnftthrer zn 147VTonn«n, acht Zerstörer zu je 1875 Tonnen, ein N-Voot zn 1500 Tonnen, zwei tt Boote zu je 640 Tonnen und sechs Kanonenboote sttr verschiedene Zwecke. Von den Schissen des neuen VanabschnitteS wurden bi« zum November >984 die ZerstörerslottiNe an Privatwersten vergeben. Mit der Kiellegung der Boot« ist aber erst im Mai 1985 begonnen worden. Im Van nnd bewilligt sind au» srttheren Bauabschnitten: ein Flugzeugträger, 18 leichte Kreuzer, drei Flottillen- lsihrer, 24 Zerstörer und zwölf U-Boote. Sieben der im Bau befindlichen leichten Kreuzer kommen im Laufe des Kalenderjahres 1985 in Dienst und fünf der U-Boote, die gegenwärtig gebaut werden, - sieben unmittelbar vor der Vollendung. Dabei muß berücksichtigt werden, daß Kanonen boote und Hilssschifse in dieser Aufstellung nicht enthalten sind. In den Vereinigte« Staate« von Nordamerika waren im Oktober 1988 aus älteren Vaugesetzen fünf und nach dem ArbeitsbeschassiingSgesetz 82 Einheiten in Auftrag gegeben worden, so daß sich am 1. Januar 19:14 unter Einschluß der bereit» aus Stapel liegenden Schiffe V4 Einheiten in Bau befanden. Nach Fertigstellung dieser Schiffe würde jedoch den vereinigten Staaten an der durch Verträge zugestaude ne« Stärke an nicht überalterter Tonnage Ende 1086 noch fehlen: 1 Flugzeugträger 15 200 Tonnen, 1 schwerer Kreu zer 10 000 Tonnen idarf nach den Verträgen erst 1985 auf Stapel gelegt und 1988 fertig werden), leichte Kreuzer 47100 Tonnen, Zerstörer 99 200 Tonnen, U-Voot« 20 410 Tonnen, zusammen 191 910 Tonnen. Durch das Binfon-Gesetz vom 27. Mär, 1984 wurde der Präsident ermächtigt, die Jnbaugabe obiger Tonnage vor dem 81. Dezember 1986 zu oerfügen. Wenn nun auch die .Ermächtigung"' vom .gegenwärtigen" Kongreß erteilt ist, so müssen doch die .Mittel" von den .zukünstigen" Kon greffen bewilligt werden. JnSgesantt befinden sich in den Vereinigten Staaten in van: 2 Flugzeugträger, 8 schwere Kreuzer, 7 leichte Kreuzer, 10 große Zerstörer, 84 kleine .Zerstörer, 10 N-Voole unb 2 Kanonenboote. Diese 68 Schiffe umfassen di« Gesamttonnage von 226 520 Tonnen. In Japa« waren mit dem ersten EraänznngSbauplan be» Jahres 1930 88 Schiffe in Bau gegeben. In Erweiterung dieses ersten und eines zweiten Ergänzungsbauplan«» fleht der .zweite erweiterte ErgänzungSbauplan 1988" den Ban non wetteren 42 Einheiten vor, dnrch die die Flott« mit einem Kostenaufwand von etwa 660 Mill. Pen innerhalb non 8 bis 4 Jahren auf bi« dnrch die Verträge festgelegte Stärke gebracht werben soll. Der sra«züstsche Bauplan von 1984 umfaßt: 1 Linien schiff, ein Flottillenführer, ein U-Boot 1. Klasse, ein U-Vovt 2. Klasse sowie einen Minensucher. Hierbei muß aber auch besonders die gegenwärtige Bautätigkeit berücksichtigt wer den. Im Bau unb bewilligt find: 2 Schlachtschiffe, 6 leicht« Kreuzer, acht Flottillenführer, ein Zerstörer und 15 U-Voot«, da» Nnd zusammen 82 Schift« mit einer Gesamttouuaae vo« 2266 neue Fahrzeuge werden beschafft )l Berlin. Das vom Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn auf der letzten Sitzung in Saarbrücken geneh migte Fahrzeugbauprogramm für das erste Halbjahr 1986 sieht die Beschaffung von LSNO Fahrzeuge« aller Art vor. 86 Dampflokomotiven für Schnellzug- und Nebenbahn dienste, 27 elektrische Lokomotiven für das umfangreich ge wordene elektrifizierte Netz und 4« Sletnlokomottven für den Vcrschiebcdienst auf kleinen Bahnhöfen sollen den Loko- motivbcstand ergänzen. Von den 58 Trieb- und Beiwagen für elektrifizierte Strecken sind 48 Wagen als Vermehrung für die Berliner S-Bahn bestimmt. Zum weiteren Ausbau des TricbivagendiensteS werden 106 Triebwagen und Bei ¬ wagen mit eigener Kraftquelle der verschiedensten Bauart beschafft. ' Der Personen Wagenpark soll durch 268 D-Zugwagen und 142 sonstige Personenwagen, der Gütttwagenpark durch 849 Güterwagen verschiedener Gattungen ergänzt werden. Fer ner werden 60 Gepäckwagen für D-Züge und 9 Bahndienfi- wagen in Auftrag gegeben. Der Bestand an Straßenkraftfahrzrngen soll sowohl durch Personenwagensernverkebr auf den Reichsautobahnen wie durch Lastkraftwagen mit Anhängern ferner durch 10 Straßenfahrzeuge zur Güterwagenbesürdernng nebst 10 Schleppern vermehrt werden. Unglaubliche Verleumdung der SA. Der SicchenbrandjMuag nnd Kirchenschiindnug bezichtigt Typische 3»ttr«ms-Mache«fchafte« )f Recklinghausen. Am Dienstag, 25. Juni, sau- den Kirchenbesucher in der Pfarrkirche zu Borken in West falen in der Kreuzkapellc eiue« Beichtstuhl «nd einen Altar hrennend vor. Man alarmierte sofort den an der Krrckc wohnenden Küster, dem es gelang, den Brand im Keime zu ersticken. Bei näherer Besichtigung fand man außerdem, baß ei« Altar nnd die Oelbergkapelle i« nicht wtederzngebcnder Weise beschmutzt morde« waren. Unmittelbar nach der Ta» faßte in der Bevölkerung do» Gerücht Fuß, daß als Täter nur Angehörige der SA - Lchule Vehlen in Frage kommen könnten. ES meldeten sich sogar Zeugen, die gesehen haben wollten, daß SA - Männer um die Tatzeit die Kirche besucht hätten. ES wnrde aber bald seftgeftellt, daß diese «»begründeten und »erleumderischen Gerüchte beweguugsfeindlichen Kreisen entspränge«. Nach weiteren eingehenden Ermittlungen der Staatspolizeistelle gelang e», al» Täter de« 37jährige» Messing nnS Vorkevstadt ,» ermittel« n»d sestznnchme«. Mensina, der z« de« hä»sigfte« Kirchenbesucher« gebärt und Mitglied de» Cäcilienverein» ist, als» deshalb «nanf- sällig die Kirche besnche« ko«»te, hat am Sonntag, dem 7. Juli, «ach anfänglichem hartnäckige« Leugne« einge» standen, die Brandstistnng und Beschmntznng begangen M habe». Die ruchlose Tat, die in weiten Kreisen de» Mttnsterlande» berechtigte» Aufsehen und Empörung her vorgerufen hatte, hat somit ihre Aufklärung gesunden. Interessant und bemerkenswert erscheint noch die Tatsache, daß der Täter sich von einer befreundeten Familie ein Alibi besorgt hatte, bas jedoch dem ErmittlnngSergebniS nicht standhielt. Der Täter befindet sich im Polizeigesäng- nt» Recklinghausen. Er wird dem zuständigen Amtsgericht zum Erlab eines Haftbefehl» vorgesührt. ..Der Staad des Fernsehens" Au» Auer Rundfnnlrede des Reichssendeleiters sl B c r l i n. In einer Rede über deutsche und aus ländische Sender beschäftigte sich der Neichssendeleiter mit dem Stand de» FernlehenS und sührte u. a aus: Jeder sollte einmal die Fernscbstuben des ReichS- vcrbandes deutscher Rundfunkteilnehmer in den Berliner Arbeitervierteln besuchen, um sich bewußt zu werden, wel ches neue Kulturwundcr hier im Erstehen sei. Deutschland marschiert mit einer neuen epochemachenden Kulturentwick lung in vorderster Linie. Das Fernsehen ist eine Ersin- duna Paul Nipkows, die Grundlage unseres heutigen Fern sehens ist sein geistiges Eigentum Wir arbeiten an unse ren Sendern mit der Nipkow Scheide. Seine Patentschrift beim Kaiserlichen Patentamt vom 6. Januar 1884 kann alS die vollständige Beschreibung der Fernsehvorgänge ange sehen werden, die sich beute z. V bei unserem Berliner Fernsehsender im praktischen Betriebe abspielen. Wo kan« ma« nn« in Dentfchla«d sernsehen? Die Antwort lautet: Da, wo ein Fernsehsender steht unb Fern sehstuben erössnet sind. Zunächst gibt es nur in Verli» einen Fernsehsender. Man bat die Möglichkeit, mit ihm in einer Entfernung von etwa 100 Kilometer Empsang durch- zufvhren. Bei höherer Antenne und stärkerer Leistung wer ben wir über noch weitere Entfernungen fernsehen können. In allen anderen Gegenden Deutschlands ist solange kein Fernsehen möglich, al» dort keine Sender errichtet sind. Den Volksempfänger, den wir tm Rundfunk geschasfen haben, gibt es im Fernsehen noch nicht. Das billigste Fern- sehempfangSgerät kostet vorläusig immer noch das Viel fache de» Volksempfängers. Diese neue Entwicklung wird sich also erst schrittweise anbahnen. Unb man wird erst in Jahren dahin gelangen können. Das setzt zunächst aber die Entwicklung eines Netzes von Fernsehsendern voraus, das seinerseits wieder abhängig ist von der wetteren Ent wicklung des Rundfunks. Jeder R»«ds»«khörer ist als» et« Schrittmacher de» Fer»s«he»S. Unser« Hörer werden auch t« Zukunft über wiegend Musik hören wollen. Nur diejenigen Sendungen, die beute als Hörspiel, al» Funkbericht usf. nur ein mangel haftes Bild des Erlebnisses vermitteln, werden in Zukunft durch das Fernsehen ersetzt und ergänzt werden. ES besteht für mich kein Zweifel, daß auch die neue Knlturentwicklnng des Fernsehen» fruchtbringend für alle LebenSgcbiete sein wird und überall zusätzliche kulturelle Verte schaffen kann. In Deutschland haben wir mit großer Aufmerksamkeit die Ferniebarbeitrn in England verfolgt. Die British Broadcasting Eorp. bat bci der Einführung de» Fernsehens eine andere Methode eingcschlagen als wir. Sie bat mit sehr umfassenden und genauen Forschungen begonnen und schon vor Jahren mit einem 30zeiligen Bild den Versuchs betrieb ausgenommen, um so umfassende Erfahrungen zn sammeln. Einer der bedeutendsten englischen Intendanten ist seit Jahren mit der künstlerischen Auswertung und Ver arbeitung dieser Erfahrungen beschäftigt. Wir sind sicher, daß bci der demnächst z« erwartenden allgemeinen Einführung des Fernsehens auch in England sehr überraschende und hochwertige Leistungen zustande kommen werben. Wir Deutschen sind einen anderen Weg gegangen. Wir haben zunächst das Fernsehen populär machen wollen, nm die Bedenklichkeiten an manchen deutschen Stellen zu über winden. Wir haben dabei stark improvisiert. Wer aber unsere Fernsehbilder im Berliner Arbeiterviertel oder in der Fernsehstube des Arbeitsdienstlager» bei Neuruppin betrachtet, wird bestätigen müssen, daß das Ergebnis über raschend gut ist. Wenn das Fernsehen erst zum Allgemeingut der Men schen geworden ist, wird es tm wörtlichen Sinne die Völker sehend machen und sie mit eigenen Augen die Wahrheit schauen lassen. ES gibt deshalb keine bessere Brücke des Friedens und der Verständigung als dieses neue un» faßlich« Sulturwunber. 187 175 Tonnen. Das ist also mehr als die Verstärkung der deutschen Flotte nach dem Rauprogramm für 1985 beträgt. Bet den Italiener« ist cS nicht anders. Hier find 88 SchisfSeinhetten im Bau mID einer Gesamttonnage von 184 818 Tonnen. Die im vorigen Sommer von der italieni sch«« Regierung angekttndigt« Absicht, «och im Laus« de» Kalenderjahre» zwei 85 000-Tonnen-Echlachtschiffe aus Stapel zu legen, ist im Herbst verwirklicht worden. Die beiden Schiffe werden in Genua und in Triest gebaut nnd erkalten die Namen .Bittorio-Beneto" und „Littorio". Zw6lf der neu gebauten italienischen U-Boote stehen unmit telbar vor der Indienststellung.