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«WM. Riesaer Tageblatt »°»--n-«- und Anzeiger sElbeblatt imd Ameiger). Tageblatt Mesa. ' «LV Dresden ISS«. gernrnf Str. 20. Da» Mesa« Tageblatt Ist do» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhanpttnannschaft Birokasse: Postfach Nr. VS. Großenhain, de« Finanzamt? Riesa und de» HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. VS. 2SS Montag, 1«. Dezember 1SSS, abends 88. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Taa abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Be,«g»»eeiS, bet Vorauszahlung, für einen Monat S Mark, ohne Zustellgebühr) Lurch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) öS Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für »ie Nummer de» Ausgabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plähen wird nicht übernommen. 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Raken lehnt die Friedensvorschläge ad Scharfe italienische Proteste gegen Mügabe Msmvs vnd Abtretung AssabS rr Go steht die Aufteilnna Abefstnien» »ach de» 8 - b «S die ita- §3 8 -L Unsere Ernährung gesichert vaerb ans dem vsmwerschen Landevdauerntag Der sogenannte Gebietsaustausch bringe Italien nicht mehr als das, was es bi» jetzt mit größtem Aufwand von Geld und Blutopfern erobert hab«. Gerade,» unmöglich sei der Gedanke ein« Rückgabe mm Assob an den Reg»,. Bei dem vorgesehenen verwickelten Verwaltungsmechanis- mus sei es unvorstellbar, wie Italien sich in den für Koloni- sationsoersuche vorgeschlagenen Gebieten Südabessinien» di« Autorität sichern könnte. Die „Stampa" sagt, ein Min destmaß von Sicherheit in Ostafrika könne nur durch die Verbindung Eritreas mit Somaliland gewährleistet werden. -S ziMlllM vl Mir M»I Rur ehrenvoller Frieden für Abessinier». D« abessinische Außenminister erklärt«, daß sein Land, da» schon vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten durch den Kaiser stets seine Friedensbereitschaft erklärt habe, auch jetzt jederzeit zum Frieden bereit sei. E« müsse sich sed«b um einen ehrenvollen Frieden für Abessinien handeln, da diese, Land weder angegriffen noch Verträge »«letzt habe. Ueder die französisch-englischen Vorschläge äußerten sich verschiedene Mitglieder der Regierung dahingehend, daß die Gegenleistung für die Gebietsabtretung in Tigre gar nicht erürterungsfähig sei. Man glaube, daß der Kaiser auch ein« Erschließung Abessiniens südlich vom 8. Breitengrad durch Italien ablehnen werde. Eine amtliche Stellungnahme zu den Vorschlägen ist von seiten der abessinischen Regierung noch nicht erfolgt. Linie in der Beurteilung der bevorstehenden Entwicklung läßt sich noch nicht feststellen. Einige Blätter halten daran fest, daß nicht die Sühnemaßnahmen sondern die Pariser Friedensvorschläge erledigt seien. „Sunday Dispatch" sagt, Baldwin oder Hoare dürsten in der Unterhausaussprache ihren Stellungswechsel in erster Linie mit der Lage der britischen Flotte Im Mittelmeer und mit dem Hinweis darauf begründen, daß die anderen Böl- kerbundsmächte nicht bereit seien, ihren kollektiven Sicher heitsoerpflichtungen im Fall eines italienischen Angriff» nachzukommen. Wenn die Regierung dieses Beweismittel vorbringe, dann werde das Schicksal des kollektiven Sicher heitssystem» besiegelt sein, welches auch das Schicksal de» Pariser Friedensplanes sein werde-, feststehe, daß die Sühne politik erledigt sei. SSHnepoliM erledigt? Trotz der Entrüstung eines großen Teiles der Press« Über die englisch-französischen Dermsttlungsvorschläge rech nen die unterrichteten Kreise in London bestimmt damit, daß die Regierung in der Unterhausausspvgche am Don nerstag genügend Beweisgründe in der Hand haben werde, um sich gegen alle Anstürme durchzusetzen. Da» neue Schlagwort eine» Teile« der konservativen Sonntagspreffe lautet: ^Die Sühnemaßnahmen sind tpt". Eine ziesbttyußt« Der zweite pommersche Landesbauerntag in Stettin er reichte seinen Höhepunkt mit einer Kundgebung, auf der der Reichsbauernsührer Darrö das Wort ergriff. An der Kund gebung nahmen auch Generalseldmarschall von Mackensen, Gauleiter Schwede-Eoburg und führend« Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht teil. Der Landesbauernführer Bloedorn begrüßte unter herzlichem Beifall der übervollen Versammlung der pommer- schen Bauern Generalfeldmarschall von Mackensen al» den großen Führer im Weltkrieg, der heute al» Bauer im Drit ten Reich dem Pfluge seine Arbeit widmet. Nachdem Gau leiter Schwede» Coburg über die Bedeutung der Erzeu- gungsschlacht für die Ernährung des deutschen Volkes kurz gesprochen hatte, sprach der Sleichrbst«er«lührer über eine Reih« grundsätzlicher Fragen nationalsozialistischer Agrarpolitik und führt« dabei u. a. aus: Deutschland schlage nicht die Erzeugungslchlacht, um etwa dem Idol einer Autarkie nachzujaqcn, sondern um Deutschland inmitten einer zerfallenen Weltwirtschaft er nährungspolitisch zu sichern. Zweifellos bestehe in der Welt der ernste Wille, den Frieden zu wahren. Deutschland könne aber nicht die Methoden billigen, mit denen die Völker den Frieden suchen, die unter bestimmten Voraussetzungen uner wünschte Folgen haben. Daher könne man e» Deutschland nickst verübeln, baß es aus de» Gebiete der Ernährung danach streist, sich aus eigen« Scholle zu ernähren. In diesem Zuiammendana kam der Reichsbauernführer aus den von ihm vor wenigen Tagen eingesetzten «»»»schuß zur Unterluckuna des S ch w e i n e m o r d e s von EndelVlck Hoare am Donnerstag tn London London, 16. Dezember. Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare wird nunmehr am Donnerstag von seinem unterbrochenen Erho lungsurlaub in der Schweiz zurückerwartet. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß ihm die Nasenverletzuiw, die er sich An fang dieser Woche zugezogen habe, einige Schmerzen verur- ache. Er werde wahrscheinlich bis zur unterhausaussprache sein Haus hüten müssen, werde aber in der Lage sein, Be suche seiner Ministerkollegen entgegenzunehmen und sich mit ihnen zu beraten. Rom ist enttäuscht Scharfe Kritik a» den Paris« Vorschlägen. Rom. 16. Dezember. Die gesauste römisch« Presse gibt osten ihrer Enttäuschung Aber di« französisch-englischen Vorschläge Ausdruck, ohne allerdings di« Vermittlungsoorschläge al» Ausgangspunkt für Verhandlungen rundweg abzulehnen. Vie halbamtliche »Voce d Italia" spricht al, Wortfüh rerin von der nicht geringen Enttäuschung und Lestürzung der italienische» öffentlichen Meinung, die sofort erkannt habe, daß die Vorschläge auch nicht annähernd den politi- scheu, militärischen und wirtschaftlichen Belang«« Italien» entsprächen, v« gute Wille Mussolini«, den dle Regierungen von pari, und London anriefea, reiche nicht au», die Gründe de« Zweifel, und der Opposition in gewisse» Punkten zu überwinden. Im einzelnen betont do« Blatt das „aeringfügige Aus maß der an Italien abzutretenden nützlichen Gebiete" und die Unmöglichkeit einer Abtretung de» Hafens Assad und des Gebietsstreifen», der ihn mit Abessinien verbinden solle. Auch di« Rückgabe von Aksum sei nicht möglich. Im gleichen Sinn« beurteilt die norditalienische Presse den Pariser .,Friedensplan". „Eorriere della Sera" schreibt, die Vorschläge trügen nicht nur den italienischen Interessen ungenügend Rechnung, sondern entsprächen guch nicht der tatsächlichen militärischen und politischen Lage. zu sprechen. 'Heute schon stehe fest, daß in dem gleichen Zeit punkt, al» die Linksparteien im Reichstag dem Kaiser zum Burgfrieden die Hand gaben, ihre eigenen Leute bereits au der Arbeit waren, einen Schweinemord einzuleiten. „Heute hat nicht allein Deutschland einen gewissen Fett mangel, wir sehen diesen Fettmangel in der gesamten Welt. Aber gegenüber den Verhältnissen in der Welt liegt in Deutschland ein grundlegender Unterschied vor. Wir natio nalsozialistischen Agrarpolitiker haben im vorigen und tu diesem Jahre zu verhindern gewußt, daß auch in Deutschland wieder «in Schweinemord «insetzt. Wir hatten glücklicher weise im Reichsnährstand eine Einrichtung, die durch ihr« einheitliche Führung immer in der Lage ist, produktionsvoli- tiich das zu erreichen, was der Ernährung des deutschen Volkes nützlich ist. Mr wissen sehr wohl, baß wir mst dem «ebtete d« Fette, i» Deutschland augenblicklich einen gewissen Mangel habe«. Unsere Gegner streu sich aber, wenn sie glaube», daß wir deshalb irgendwie besorgt tn die Zukunft sehe». Einmal haben wir bst Ernährung auf alleu wesentliche» Gebiete« gesichert, zum andere» sind heute nicht irgend jemand hin«« diese« ernähr»ng,wirtschastlichea Ausgabe», sondern Rationalsosialisten, die wisseu. wa, sie wollen, und die sich durch niemanden uud uickst, von ihr« verantwoe- tnngsschweren Aufgabe ab bringe» lasten. Vst Erzeug» ug»- schlackst bedeutet vst»st am Sesoastvotk." Der Reichsbauernführer appellierte zum Schluß au att« Dauern, sich stets ihrer Verantwortung bewußt zu bleibe», daß di« Nachwelt uns nicht einmal frage« wird, wo, wir üb« Einzelheiten der Erzeugungsschlacht gedacht haben, son der« uns nur danach beurteile» wird, ob wir sie gemeistert haben. Ta» Generalsekrctariat de» Völkerbundes hat jetzt französisch-englischen Vorschläge veröffentlicht, die der lirnischen und der abessinischen Regierung zur Beilegung des Kriege» unterbreitet worben sind. Untere Karte ver anschaulicht die Austeilung Abessinien» nach diesem Plan: Mit senkrechten Strichen ist das von den Italienern be setzte Gebiet gekennzeichnet, mit waagerechten da» Gebiet, da» außerdem den Italienern zugesprochen werden soll. LaS jetzt besetzte Gebiet von Aksum kommt zu Abessinien zurück. Punktiert: Tie SirdlungSzone. (Scherl Bilderdienst — M.) vorWSge lür Nom mrger^gend Di« gesamte römische Press« gibt am Sonntag offen ihrer Enttäuschung über die französisch-«n gl i- jchen Vorschläge Ausdruck, ohne allerding» di« Ver mittlungsvorschläge al» Ausgangspunkt für Verhandlungen rundweg abzulehnen. Die halbamtliche „Voce d'Italia" stricht als Wortfüh rerin von der nicht geringen Enttäuschung und Be - stürzung der italienischen öffentlichen Meinung, di« so fort erkannt habe, daß die Vorschläge auch nicht annähernd den politischen, militärischen und wirtschaftlich«« Belangen Italien, entsprächen. Der gute Wille Mussolinis, den die Regierungen von Pari» und London anriesen, reich« nicht au», di« Gründe Zweifels und der Gegnerschaft in gewissen Punkten zu winden. Im einzelnen betont das Blatt da» gerinafü- Ausmasi der an Italien abzutretenden nützlichen Gr und die Unmöglichkeit einer Abtretung Hafens Assab und des Gebietsstreifen», der ihn mit Abeffinien verbinden solle: auch die Rückgabe von Ak su m s e i n i ch t m ö g l i ch. Die Ide« de» Sebietsaustausche» zwischen Italien und Abessinien stütz« sich auf den für Genf bezeichnenden Fehler der Gleichberechtigung von Italien und Abessinien, di« durch nicht, zu rechtfertigen sei. Roch betroffener sei Italien über di« sogenannte Ausdehnung^ und Eiedlungszon«; dies« Zone fei nicht nur kleiner al, ost Itasien seit den SOer Jahre zugestanden« au»schliehltch« Einflußzone, sondern kaffe vor allem die unmittelbar« Ver bindung zwischen Eritrea und Somali-Land vermiffen. Wenig klar sei die Beschränkung der italienischen Recht« durch den Vorbehalt der „von Eingeborenen oder Auslän dern erworbenen Rechte". Ueber diese „dunklen Hypotheken", die an di« aeheim- alsvollen Geschäft« Ricketts erinnerten, müsse dadurch Klar heit geschaffen werden, daß der Vorschlag von diesen unge nauen Vorbehalten befreit werde. Welcher Att wären außer dem, so fragt das Blatt, die Polizeirechte Italiens und seine Rechte zum militärischen Schutz, ohne di« die Besiedlung mit Hundetttausenden und die Einlage großer Kapitalien ein fast tollkühnes und abenteuerliche» Unternehmen wäre? M L" S