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HM eriM bei MIM. * Pari«. Don amtlicher deutscher Seite wird mftge- teilt: Der deutsche Botschafter von Hoesch hatte am Frei- tag abend erneut eine Unterhaltung mit dem französischen Außenminister Vriand. Wie der Vertreter der Tel« aravben-Union von unterrichteter Gelt« erfährt, galt di« Unterredung dirtmal nicht der Behandlung einer großen außenpolitischen Frag«, wie der RhrinlandrSumung, sondern der technischen Vorbereitung der 2. Haager Käuferin» und den damit im Zusammenhang stehenden Fragen, darunter dem Stand« der verschiedenen KommiffionSardeiten und dem Datum de» Zusammentritt» der Haager Konferenz. Ak MMW AkM. )l Düren. Die von der framöstsche» Besatzung belegt« tzlrtillrriekasrrne mit den Staategrbüuden und SO Morgen Land ist nunmehr freigegeben morden. Di« Freigab« der Bürgerquarlier« macht gut« Fortschritt«. Such die Reich«. Mahnungen sind bi« auf ein« Ausnahme »urückg«geb«n. Da« OMzikrtafino ist grräumt. Da« MtlttSrlazarett in d«r Heil, und Pfleg,anttalt wird in d«r kommenden Woch« frei. S« ist damit zu rechnen, datz di, Stadt Düren in der letzten Rovembenvoch« vollständig geräumt sein wird. Ak SMvertMliem. )l Dari«. Zur Aufnahme der Gaarverhaudluugen, di« auch de» Gegenstand der gestrige» Unterredung de« deutschen Botschafter« von Hoesch nut dem Außenminister vriand bildeten, bemerkt Journal: Di« ftnnzöftsche Dele gation hat ihre Arbeiten »«endet und war für den ans den 28 Oktober festgesetzten Dermin bereit. Der Ausbruch der Regierung«kris« hat aber alle« ausgeschoben. Setzt Ist tri» Grün» »ehr »orbnutze», die Aueelegrubett »etter »« »erschieben, und man kann annehmen, daß di« französisch« und di« deutsch« Delegation ihr« Arbeiten bereit« in der kommenden Woche ausnebmen »erden. Matin will wissen, daß di« Soarverbandlungen tu etwa 10 Lagen ihren An» fang »ihm«» »erden. Ak IlMMk MklWlIU. qu. Berlin. Bekanntlich ist die umstrittene Daris, «rböhuug für die Arbeitslosenversicherung seiner Zeit auf Anregung von Streiemann vertagt worden. Inzwischen haben nun die Mittel der ReickSanftalt stark in Anspruch genommen werden müssen, da die Zahl der Arbeitslosen rapide »«nimmt. Die im Sommer gesammelte Reserve dürste bald aufgebraucht sein, sodaß sich dir Regierung wieder vervstichtet sehen müßte, die üblichen und vflicht- gemäßen Kredit« für die ReichSanttalt berzugeben, Kredite, di« letzten Ander gestrichen werden müssen, da die Reichs anstalt sie doch niemals zurückzahlrn kann. Aus diesem Grund« ist di« Auregung gegeben, vielleicht jetzt schon dem Reichstage wieder di« Frag« der TarifrrbShung für di« Beitrage »ur Arbeitslosenversicherung vorzulegrn. As wird auf di« Haltung der Parteien ankommen, ob dem Reichstag die Borlaa« »«gebt. Da di« Koalitionsparteien mit gutem Grund« bi«hir s«d« Arörtrrung über di« umstrittene Bei- tragSerhiihung abgelehnt haben, sehen ft« sich nun doch vor di« Frag« gesollt, endlich ein« Sntscheidung »u treffen. * Dresden. Der »en« sächsisch« Lehrerverein — «in« politisch neutral« Verufsvertretung — gibt folgend« Erklärung ab: „Der von der Reich«, und preußischen im Gegensatz »ur sächsischen Regierung begründet« Standpunkt, daß «in He- amtrr sich durch Lintragung in die Liste für das Volks- begehren einer disziplinarisch zu ahndeuden Handlung schuldig mach« und demgemäß dtfsiplinarisch bestraft »erde, muß mit aller Schürf« »nrückgeMiesen »erd«». Di« Auffassung beider Regierungen ist »ersaffunabwidrig. Der betreffend« Beamte hat im Fall« einer Verfolgung feiten« der vor- a»s«tzten Behörde di« Möglichkeit, gegen di« Mitglieder der Reich«, bezw. preußischen Regierung auf Grund der Paragraphen 107 und 88» de« ReichSstrafgesetzduche« straf- «chtlfth par»u>«h«n.' men ng.) >r « iig, rre tSI. S n >en rte nd te» Ls- »e nn er- ue ft n t. M 'N- zu die kn per in die a». w- en er n- uf tzt en »n h- n- n. ht st. ch rn ckof ind, ahn sein eng ich- !ln- sser ran ds- L!! Riesaer H Tageblatt und An 1 oi (Elbchlaü rnü> Ametiutt. «»«»«««- uud Anzeiger «LldedlM MlL Än)cher) Sovvadrvd, 16 Nev-mter 1V8», atze«»» 8S. Jahr, IS S«7 Drahtemfchetfv Tageblatt «les». Fernruf Nr. Atz VotzkeMAn«» Postscheckkonto: Dresden lvtzltz Girokaff« Riesa N» -» Da» Riesa» Logebla« ist da« zur Veröffentlichung der amtlich«, Bekanntmachungen d« Amtbhauptmannschast Großenhain, de« Amttgericht« und der AmtSanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Rate« der Stadt Mesa, de« Finanzamt« Mesa und de« Hauvtzollamt« Meißen bchördltcherseit« bestimmt- Blatt. Do« Mesa« Tageblatt «scheu« 1«»e« Tag abend« '/,« Uhr mtt «»«nähme der Sonn, und Festtage. VetNgspret«, gegen Bvraußzahlung, für «inen Monat 2 Mark 2L Pfennig ohne Zustell, gebühr. Für sen Fall oe« Eintreten« von Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materiaüenpreise behalten w°- un« da« R-cht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen stlr di» Nummer de« Ausgabetages sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus »u bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen en ^«stimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di» M mm breite, tz mm hohe Grundschrist.Zelle <« Silben) 25 Sold-Pfennig,; di« 8» mm breit« ReNamezeil« 10» Sold-Pfennio zettemch-nber und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Fest« Tarif», vemilligter Rabatt erlischt, wenn der «»trag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Austraggeöer in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe*. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen d»S Betriebe« der Druckerei, der Liefer-mten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «die» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und »strlaa: Langer tz Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «oetbestrotz» ätz- verontwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Rlcsa; für Anzeignitetl: Wilhelm Diltrich, Riesa. !»» von Eisen bahn WM WWMIM. Als Ler jetzige englisch« Fiuanzrnintster Herr Snowden noch lediglich Abgeordneter war «nd der Opposition ange- hürte, nannte er in einem Briefe vom Jähre 1S26 die Be- sichlagnahme de« deutschen Privateigentums im englischen Weltreiche eine „skandalöse Verletzung d«S internationalen Rechtes und der internationalen Gerechtigkeit*. Heute hören wir, Laß sich die englische Regierung dahin entschieden habe, La« beschlagnahmte deutsche Eigentum nicht freizu geben und auch die Üeberschüfle aus den bisherigen Liqui dationen nicht auszuzahleu. Herr Snowden setzt als» als Flnanzmiuifter die rücksichtslose KriegSvolft» sort, die er «lS Abgeordneter selbst einmal anfS schärfste verurteilte. Ma« steht vor einem Rätsel. Gewiß hat Herr Snowden sehr viel Gelb nötig. Die Arbetterregterung muß, um ihre Wähler bei der Stang« zu halten, ihre verständig, Außen politik durch etue kostspielige Sozialpolitik ergänzen, Len« such der englisch« Arbeiter sieht letzten Endes mehr auf die Befriedigung seiner Klasseninteressen, als auf die Befriedi- aung internationaler Interessen. Daß aber ein auf hoher Warte stehender verantwortlicher Staatsmann eine derartig naive Politik macht, noch dazu im Widerspruch zu sich selbst, baß auch er das europäische Interesse «nd das englische In teresse der Zukunft AugenbltckSvortetlen und Klaffenrück- Men opfert, ist ein wenig vertrauenerweckendes Bild. Ma» hat den Eigensinn Herrn Snowdens kennengelernt. Ihm ist die Befreiung Englands aus der französische» Hörigkeit zu üanken. In der Frage der LiquiöattonSpolitik äber wird Snowden mit seinem Eigensinn sicherlich keine gute« Geschäfte machen. Selbst was er im Augenblick da mit gewönne, würde er in Zukunft doppelt und dreifach verlieren. Er selbst konnte seine Meinung über die skan dalöse Verletzung -eS internationalen Rechtes ändern. I« anderen Ländern, und insbesondere in Deutschland, wird sich das Urteil über diese englische Raubpolitik sicher nicht ändern. In der Erbitterung über sie gibt eS keinen Grad unterschied »wischen allen deutschen Parteien. Die englische Geschäftswelt, die wieder Eingang in Deutschland sucht, wirb die Folgen einer so allgemeinen Verbitterung auch materiell zu spüren bekommen. Die Ueberwtndung der Kriegspsychose wirb in diesem Punkte nicht möglich sein, solange die englische LiqutdationSpolttik bestehen bleibt. Die führende Stellung Englands in Ler europäischen Der- stänbigungspolitik wird durch Snowdens Verhalten -em geraubten deutschen Eigentum gegenüber «nd im Hinblick auf die dadurch geschädigten Deutschen, die nach Tausenden zählen, ganz erheblich beeinträchtigt. Wägbar« wie ««wäg. bare Vorteile gibt bi« englische Regierung a«S der Hand, die schwerlich durch einen taktischen und selbst innerhalb der englischen Wählerschaft beschränkten Augenblickserfolg auf- gehoben «erben. Scho« haben sich mehr al» 100 englische Abgeordnete auf einer Eingabe de« Abgeordnete« Mac- pherso« unterzeichnet, die Freigabe Les beschlagnahmte« deutschen Eigentums fordern. Sollte nicht schließlich doch auch Snowden «och -en Weg zu dieser Politik der Anstän digkeit finden? Ak MIlW M WMMNA st dll VN Hemm. * Berlin. (Telunion.) Di» -vörfenzettuna" berichtet su« Knisertzlnnten,: Mit Ler Zerstörung von «isenbahn. dgtulini« im besetzten Gebiet, sie von der ReickSregierung in dem mit Frankreich üb« die »Entmilitarisierung im Westen" abaeschloffenrn Abkommen »uqestanden wurde, ist in der Pfui, derritö begonnen worden. Seit Di,n«tag wird von etwa 70 Babuarbeitern da« »«eite Gleis der Bahnstrecke Münster am Stein — Odermheim aboeriffen. Da« Glei« ist bereit« auf «in« Strick« von 400 Metern zerstört. Im ganz«« soll«« di« Glrisanlag«« auf «in« Str«ck« von Id Kilom«t«rn «ntftrnt w«rd«n. D«r Schott« und da« sonstig« Mat«rlal w«rd«n Jnt«r»ffent«n g»g«n di« Verpflichtung d«r Abfuhr auf ihre Kosten überlass«. Auch mit d«r veftftigung «in«« Lifte« d«r v«rladrramp« am Bahnhof Schacht kStzdpfalP ist d«r«ft« tz«r Anfang ,«macht mord««. MiMWWksi R. MU M kk» MMkWIkll. Mae letzte Mahnung. )l Dresden. Ministerpräsident Dr. Bänger gewähre dem Dresdner Vertreter des WTB. eine Unterredung, die sich vornehmlich mit Len bevorstehenden Gemeindewahlen beschäftigte. Dr. Dünger stellte die große Bedeutung der Gemrindewahlen in den Vordergrund seiner Ausführungen. Ihre Ergebnisse berührten den einzelne« Bürger mindestens ebenso stark wie Landtags, oder ReichStagSwahlen. Di« Entwicklung des Schulwesens und der Sozialfürsorge, der Gas- und Strompreise, der Gtraßenvahntarif« und der städ tische« Regtearbeit, vor allem der Gemeindesteuerpoltttk, würden durch den Ausfall der Gemeindewahlen bestimmt werden. Von ihnen hänge nicht nur die künftige Zusam mensetzung der Stadtverordneten- und Gemeindeverord netenkollegien, sondern auch in den meisten Gemeinden die Besetzung der wichtigsten Posten in den Stadt- und Ge- meiuderäten ab. Auch die Zusammensetzung der BezirkS- und Kreisausschüffe werde durch sie bestimmt. Der Ministerpräsident bedauerte besonders lebhaft, daß bei früheren Gemeindewahlen eine auffallende starke Wahl enthaltung geübt worden sei. Wenn bei der letzten Wahl von rund Millionen Wahlberechtigten in den sächsischen Gemeind« über 1 Million der Urne serngeblieb« sei, so sei dteft Säumigkeit ein Zeichen von staatsbürgerlicher Gleich gültigkeit und politischer Verantwortungslosigkeit. Jeder Staats- und Gemeindebürger habe die Pflicht, durch seine Beteiligung an der Wahl zu beweis«, daß er des Wahlrechts würdig sei. Da» gelte besonder» auch für die Frau«, die mit ihrer gewaltigen Stimmenzahl für den Wahlausgang von entscheidender Bedeutung seien. Einen Vorzug biete die Gemeindewahl gegenüber der LandtagSwahl: Sie erleichtere durch die Zulassung der Ltstenverbindung dem einzelnen Wähler die Entschließung, da durch die Sistenverbindung verbürgt werde, daß keine einzige abgegebene Stimme verloren gehe Ministerpräsi dent Dr. Bünger schloß: Möge jeder am kommenden Sonntag seiner Wahlpflicht genügen! Das Schicksal der Gemeinden wird an diesem Tag« auf lange Jahre hinaus bestimmt. Keiner, dem daS Wohlergehen seiner Heimat und seiner Familie am Herzen liegt, darf am 17. November fehlen!