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Das Ergebnis des Volks begehrens in de« 85 Wahl kreisen nach Len am 31. Oktober, 4 Ubr SO Minuten nachmit tags vorliegenden Meldungen — anSgedrückt in Prozenten der Wahlberechtigten. 1Et on-pnktld i , «08l.LNr-7IULN «k«kN. ck , v-mnrmvr > pr^ur z. «ainna» "kcurrnsuaa ««1SUNS KNMkN-0U»en»U«ülS., por»o«^l poruranor.g / , viraunxn>/ri«ii iml>.Li» saEMNi. < >/»77Mknno«o-,,o -»i., . / , v^rneacen »üo a.5 .-.«Ar- «M-rsvx. 7ÄL^ auknkcnü- v/ükrnuaa S. MkvkN- , / wvlruknseks e'Ssivkn nünkUkn-ooc-isu^*^ / 2.1 S.S < MM. November? Das Wart sckvn wirkt kühl, frostig steht es da, unabänderlich frostig. Und wenn die Sonne freund lick und warm scheinen würde: Man würde an den Frost denken, der stündlich kommen müsse. Kalendermäßig bringt er unS noch nickt den Winter, aber alle Borboten der kalten Zeit. Er leitet langsam, sichtbar jedoch über vom farben prächtigen Herbst in den rauben Winter. Ucbergangsmonat ist er So kann man ibn nehmen, wie man will, als Herbst, als Winter. Zumeist wird er ate Winter rechnen, denn die Sesen sind gebeizt. die Pelze aus den Mottentruhen herbor- gehvlt. Die Wintersaison hat begonnen Die Tage werden kürzer und kürzer, die Abende lang und verlangen das trauliche warme Heim oder die Unterhaltung, die nur an langen Abenden ihren besondere» Neiz hat. Fast jeder Monat bat seine Dichter gefunden. Den November hat scdock kein Dichter besungen. Es ist ihm nichts böses, nichts gutes nachzusagen. Vielleicht ist er aus gleicher Stufe mit dem verschrienen April zu stellen, denn er macht auch was er will. Heute Ncgen, morgen Frost, beute Sonne isckein und Wärme, morgen bedeckter, grauer Him mel. Er wechselt sein Gesicht, just, wie es einem Ueber- gangsmonat zukommt. Der Bauer bat Wetterregeln, die auch aus dem November die Zukunft künden, und der Astronom liest aus den Sternen des Novemberbimmels Zukunftsdinge. So lange aber Men'cken leben und so lange Menschen ihre Beobachtungen ausgeschrieben haben, ist der November immer der launische Monat gewesen. Nur in einem stimmen die alten Chronisten mit unserer heutigen Beobachtung überein: „Raube Winde wehen von Norden!" Der November bringt sie. Die Seefahrer wissen es am besten, denn im November gibt es stürmische Fahr ten. Es scheint so, als ob sich der Kamps zweier Jahres zeiten, in der Luft, über dem Wasser austobt. Im Novem ber sind die meisten Schinsunsällc zu verzeichnen, ün November werden auch die weiten Landstreckcn unseres Mitteleuropas von Stürmen heimgesuckt, werden Bäume entwurzelt und Häuser abgetragen. Und während in den Ebenen die Natur tobt, während wir schwanken zwischen zwei Jahreszeiten, beginnt hoch oben auf den Bergen bereits der erste Schnee zu rieseln. Dort bat der Winter bereits gesiegt, dort bedeutet November bereits Winter. Formt!«...! Alltäglich kommen Neuerungen, die sich an uns heran drängen, die uns zurnfen, daß uns das Leben noch bequemer gemacht worden ist. Wer heute vorwärts kommen will, muh schon einen guten Einfall haben. Er wird eine Neue rung ersinnen. Und ist sie noch so klein, so unscheinbar, so nichtssagend: wenn sie das Leben der Mitmensänn erleich tert, wird sie begrüßt und wird sie dazu beitragen, den „Er finder" reich zu machen. Leiber lassen sich nicht alle Neue rungen patentieren und schützen. Und so kommt es. dah gntc Gedanken sofort gestohlen werde». Wenn also ein Bäcker verkündet: „Zweimal am Tage warme Semmeln frei Haus", so hat er vielleicht zwei Tage hindurch den Vorrang. Wenn er in diesen zwei Tagen sich nicht eine Mehrkundschast gesichert hat, so nützt ihm der gute Gedanke nichts. Denn der Konkurrent wird ihm sofort den Rang abzulanfen versuchen. Auch er liefert, wie er sagt, größere Brötajen zweimal kostenlos ins Saus. Und der dritte macht es ebenso. Die Folge ist, daß ein guter Gedanke ein ganzes Gewerbe zu einer Neuerung zwingt. Vielleicht kommen nach einiger Zeit die Meister auf den Gedanken, sich zusammcnzusctzcn und zu beschließen, daß sie fortab doch lieber nur einmal am Tage backen wollen und die Frei- Haus-Lteserung, ablehnen. Das ist auch schon vorgekom men, denn sie sagen sich, weshalb sollen wir den Leuten das Leben zu bequem machen. Nicht der Bäcker allein, auch der Schuhmacher sucht neue Methoden. „Schuhbesohlen auf Wunsch sofort!" Wo kau» man es nicht schon überall lesen. Einmal war der Gedanke neu. Vielleicht hat er auch Zug kraft gehabt. Inzwischen ist er überall angeschlagen und gilt nur noch als Aushängeschild für Leichtgläubige. Vieles Neue wird erdacht. Aus wenigen Gebieten aber bleibt es Original und wirklich wirksam. Zumeist hat die ganze Oefscntlichkcit den Vorteil von einer guten Ide«. Ueber- oll, wo wir Hinblicken, was wir täglich sehen, genießen ist einmal etwas von neuen Gedanken umgeben gewesen und hat sich erst durchsetzen nrüssen. Wir merken ja gar nicht den Fortschritt, der durch den Konkurrenz- und Lebens kamps erzeugt wird. Zudem gewöhnen wir uns so leicht an jede Neueinrichtung und fordern sogar, wenn wir irgendwo und irgendwann etwas Neues sehen, daß uns das gleiche ebenfalls in aller Nähe und leicht geboten wird. Wir wol len nicht, daß die neuen Erfindungen Eigentum eines ein zelnen bleiben, sondern daß sie Gemeingut werden. Wer also einen neuen Gedanken hat, und wer da meint, mit einem neuen Gedanken einen guten Schritt weiter zu kom men und andere zu überflüqeln, muß gleichzeitig den Ge danken haben, wie er sich vor Nachahmungen sichert, wie er, wenn sein Gedanke nicht geschützt werden kann, den anderen doch den Rang abläuft. Am meisten aber hüte er sich vor der Masse die ihm dankbar ist für sein« gute Idee, die aber will, daß sie zum Leben gehört und daß sie verbreitet wirb, der Bequemlichkeit wegen. Predi. Wasserstände 31. 10. 2S 1. 11. 29 Moldau: Kamaik — 7 -j- 2 Modran — 7l — 83 Eacr: Lann — 25 — 28 Elbe: Nimturg — 6 fehlt BrandeiS — 36 — 32 Melnik 4- 20 4- 22 Leitmrritz 4- 55 -s- 68 Aussig — 27 — 41 Dresden —182 —186 Riesa —131 —126 Ararttberlchte. 197 -IW matter ruhig ruhig 170-186 192-211 160-170 227 228 169 174 Amtlich feftaesetzte Preise an der Produktenbörse 4« Berlin an, 1. November. G« sonst pro 106 k« in Reichsmark: Wetzen, märkischer .... Nossen, märkischer do. märkischer, neu . . , Smmnerserfte, neue .... Wintergerste . . Futter- und AndniMegerfte - vrangrrfte Hofer, märkischer do. schlesischer ..... «Ni», mixed do. waggonfrei Hamburg . . m Berlin am 1. November. Getreide und Öeilaaten p-a 1'00 kg Tendenz: r big ruhig Weizenmehl,pro IVOIlgfrei Berlin brutto mkl. Sack (feinste Marken Uder Notiz» Nosaenwehl, pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack Wrtzenklrte, frei Berlin .... Nossenklete, frei Berlin «etzenNete-Melaffe Nop» Leinsaat Viktoria Erbsen Kl. Speileerbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbo»»«« Wicken . Lubtnen, blau« do. gelbe Serradella, neu Rapskuchen, Basis 38°/, Leinkuchen, Basis 37°/, Trockenschnitrel Soh a-Ertrartions Schro». Basis 15°/, Sartosselslocken Allgemein: matt. 27.5g_kri,tx> 23.75- 25,00 10.75- 11,25 9,00-9,50 35.00 10.00 26,00 - 30,00 21,00 22,00 19,00-21,00 16.50- 14.50 16.50- 17,20 18.50- 19,00 23,80—24,00 9,80-10.00 18,60-18,90 15,00-15,50 Amtliche Notierungen der Produktenbörse z« Chemnitz Weizen, inländ. 76 kg Roggen, sächsisch. 72 kg Laiidroggen, 72 Kg Sommergerste . . Wintergerste» neu . Hafer, neu Mais zu Futterzweck. vom 30. Oktober 929. 238-243 184— 187 I?9-I94 220-280 185- 195 ^75-180 198-203 200—220 . . 41,00 . . 30,75 12,00 11,00 14,00 13,00 MaiS, Cinquantin Weizenmehl 70°/. Roggcuinehl 60 "/, Weizcukleie.... Roggcukleie ... Wicsentieu, drahtgepreßt do. lose He«, neu Setretbe-Stroh, los« .. do. -drahtgepreßt 5,56 WgeWt. lFür Veröffentlichungen unter dieser Rubrik übernehmen wir nur die pretzgesetzliche, nicht die ideelle Verantwortung.) Die SPD. bat ihre Kandidaten für die Kommunal wahlen 1929 wie folgt ausgestellt: „1. Günther, Gerhard; 2. Kitz, Alfred; 3. Berger. Lina; 4. Horn, Eally; 5 Urbach, Emil; 6. Willkomm, Willy; 7 Michalk, Arno; 8. Turra, Frib; 9. Dietzmann, Max; 10. Faber Fritz; 11. TckaubS, Max; 12. Höhne, Alfred; 13 Gleißbera, Hedwig; 14. Fieber, Fran»; 15. Begier, Baul usw." Nicht wieder ausgestellt sind die Stadtverordneten Mehlhorn und Otto. „ Neu ausgestellt sind an aussichtsreicher Stelle: Hohne, Alfred: Fieber. Fran». Nach dieser Aufstellung haben die GET. und der Konsumverein ihre Ansprüche bei der SBD.-Lift« verstärkt. Die Belang« der Arbeiter werden dabei noch mehr al« bisher in Len Hintergrund treten müssen. Denn von den Vertretern der GEG. und de« Konsumvereins, di« satt alle Berufsarbeiten in ihren Betrieben auSführen läßt, di« die eigenen Produkte in den vermehrten Konsumverkaufs, stellen vertreibt, kann nicht erwartet werden, daß sie di« Interessen der Handwerker und der Kleingewerbetreibenden vertretcn. Daß auch 3 Arbeiter mit auf die SPD -Lift« genommen worden sind, ist bestimmte Absicht. Damit glaubt man die Arbeiter irremachen »u könne». Die drei Arbeiter haben natürlich keinerlei Einfluß auf di« Kom munalpolitik der SPD. „Auch-Arbeiter", sie gelten nur als Dekoration. Die bisherigen SPD.-Arbeitervertreter, Herr Otto und Herr Michalk, haben in den vergangenen drei Jahren niemals das Wort ergriffen und keinerlei An- regungen, die di« Interessen der werktiitigen Bevölkerung betreffen, gegeben. Das wird auch in Zukunft so bleiben, daß di« „Auch- Arbeiter" der SPD. - Fraktion bestimmen, wa« die wirk lichen Arbeiter zu glauben haben. Riesa, den 31. Oktober 1V2S. o—l. Die AmtSbauptinannschast mit dem BezirkSauS- schuh bat den 1. Nachtrag zur Satzung des Wasser- versorgungSoerbandeS Gröditz und Umgegend, der die Aufnahme der Gemeinde Nauwalde in den Per- band behandelt, genehmigt. Ter Nachtrag liegt bei der Amtshauptmannschaft und den BerbandSge- meinden Gröditz, Frauenhain und Pulsen 14 Tage lang zur Einsicht aus. 627 k. Großenhain, am 24. Oktober 1929- Die Amtshauvtmannschaft. Das gerichtliche Vergleichsverfahren, da» zur Ad- Wendung des Konkurses über das Vermögen 1. der offenen Handelsgesellschaft in Firma Robert Haus» wald L Co. in Riesa, Lindenstraße, 2. deS Gesell- schasters Robert Martin Hauswald in Riesa, Pausitzer Straße 26 und 3. des Gesellschafters Friedrich Franz Willy Ockert in Riesa, Pestalozzistraßi 2, eröffnet worden ist, ist zugleich mit der Bestätigung der im Vergleichstermine vom 24. Oktober 1929 angenom« .neuen Vergleichs durch Beschluß vom 30. Okt. 1929 aufgehoben worden- V. V. 2/29. Amtsgericht Riesa, den 1. November 1929. Gesuche um Stuvieuheihttfen aus hauShaltplanmäßig brreitzuftellenden Mitteln zur Unterstützung minderbemittelter Riesaer Gin» wobner, deren Kinder auSwörtige höhere Schulen besuche» bezw. besuchen wollen, sind, soweit die» uicht schon sür das kommend« RechnuusSjshr 1VSO/81 leschehen ist, bis LS. November 1VÄS tier einzureichen Der Rat der Stadt Riesa, am 31. Oktober 1S2S. krelvantz NevftNe««. Sonnabend nachm. 3 Ubr frische« Rindfleisch. Sonnabend, den S. November 1S2V, vormittags 10 Uhr sollen im Veriteigerungsraum« ca. 38 Dutzend Kinderböschen, verschiedene Kartons Maccogarn und 1 Herrenfahrrad versteigert werden. Riesa, am 1. November 1929. Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgerichts. Teichfischen in Merzdorf. Das Ausfischen deS RittergntSteicheS Merz dorf findet Sonnabend, de« L. November 1VSV statt. Fischverkauf am Deiche erfolgt von vormittag- '/,» Uhr ab. Der Verkaufspreis beträgt für Karpfen da» Pfund 1.— RM. für Schlei« da» Pfund 1.50 RM Sonderfahrt«« de- städtischen Kraftverkehr» erfolgen vormittags ab Ratbausplatz von 8 Ubr an und werden nach Bedarf aller Stunden aurgesübrt. Der Rat der Stadt Riesa — Brrwaltuna der Rittergüter —, am 29. Oktober 1929. jftlNiilüMliM mit Schnell- und Tiegelpresse sowie Anlege-Apparat vertraut, per 1v. No- vember gesucht. lllesn« I»o«dlntt. Parillmerle-Vertreter f Für unsere konkurrenzlosen, leicht verkäuflichen Artikel suchen wir für den Bezirk Sachsen einen tüch tigen Vertreter bei 20 '/, Provision. Nur Angebot« von Herren mit la Referenzen, die an zielbewußte», erfolgreiches Arbeiten gewöhnt sind, können berück sichtigt werden. Salvira Parfümerie, Detmold. Bon armer Frau am Mitt- woch abend Durchgang— Goethe-— Pausitzer Str. Portemonnaie m.ea.10 M. verloren. Bitte abaeben Parkstr. SS. W dr. MutzM entlaufen, aus den Namen „Karo" hörend. Nachricht erb. Körnig, Orlzschau Pott Belgern. KrSl.mSbl. 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Strengste Berschwiegenh.zuges. Gest. Zuschr. mit Bild erb. unt A847S»a.d.Tagebl.Riesa. »attan u. nLintklek«, Idwttan - Audgfttir Sroö« 8oaä«r»n88t«I!iiuq l» unierow «»rtens-edltinl«.