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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193001239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19300123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19300123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-23
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1930
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->* Ein schwerer Autounfall, dem ein schaf- fenSfreudigeS» Menschenleben zum Opfer gefallen ist, hat sich M Dienstag nachmittag bei der Ortschaft Thallwitz zuge- tragen. Herr Arthur Straube, Direktor der Dampf, pgewerke Doberschütz bet Eilenburg, ist aus einer Geschäfts, mhrt dadurch tödlich verunglückt: das; das von ihm »«nutzt« Auto infolge einer Reifenpanne ins Schwanken kam und die an dieser Stelle befindliche Dtrabenböschung Kinabfuhr, wodurch der Kraftwagen umsiel und den Unglück lichen unter sich begrub, so daß der Tod unmittelbar nach dem Unfall «ingetreten ist. Der auf so tragische Weise umS Koben Gekommene stand im 40. Lebensjahre, er war unver heiratet. Sein Vater und sonstige Angehörige wohnen in Riesa. Den Hinterbliebenen wendet sich allgemeine Teil nahm« zu. —* Kraftwagenltnie Großenhain-Riesa. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, legt die staatl. Kraft- wagenverwaltung an Sonn, und Feiertagen 2 n « ue Fahr- te» auf der staatl. Kraftwagenlinie Großenhain—Riesa ein und zwar, ab Riesa, Bhf. 13,15 Uhr nach Großenhain, ab Großenhain, Markt 14,15 nach Riesa: ab Riesa, Bhf. 17,10 nach Nünchritz, ab Nünchritz, Gesellschaftsbaus 17,35 Uhr nach Riesa. — Dadurch wird eine noch bessere Verbindung zwischen Großenhain—Riesa bezw. Nünchritz hergestellt. Diese Neuerung ist sehr zu begrüßen, da jetzt hauptsächlich sn den Mittagsstunden das Fehlen eines Wagens von Riesa nach Großenhain immer recht unangenehm empfunden wurde. Vor allem wird aber wahrscheinlich auch mit daran zedacht worden sein, durch diese Fahrten die übrigen etwas zu entlasten. Eine recht rege Benutzung der neuen Fahrten jvird sicher dazu beitragen, den erweiterten Sonntagsfahr- plan für die Dauer beibchalten zu können. —* Baumfrevel. Von der Amtshauptmannschaft zeht uns folgende Mitteilung zu: Die in letzter Zeit mehr fach beobachteten Baumfrevel lassen es angezeigt erscheinen, vekauntzugeben, daß die Straßenbauvcrwaltung für die Er- Mittelung von Baumfrevlern bis zu 50 RM. Belohnung be zahlt. — Der aus den Lagerplätzen der Staatsstraßen liegende Streusand ist Eigentum der staatlichen Straßenbau verwaltung: die unbefugt« Entnahme ist bei Straf« ver boten. —* Handwerks Meisterprüfungen. Im In teresse des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine be sonders rege Beteiligung an den Handwerksmeisterprüsun- aen in den letzten Jahren festzustellen. Neben dem Beweise des Wertes, der dem Recht zur Führung des Handwerks meistertitels und der Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen zukommt, ist die hohe Zahl der Meisterprüflinge auch allge mein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Es ist im Besten des einzelnen wie des ganzen Standes äußerst wün schenswert, daß jeder ordnungsmäßig herangebildete Hand werker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Auch Handwerkern, die sich in Gehilfenstellung befinden, ist die Ablegung der Prüfung im Interesse ihres Fortkommens bestens anzuraten. Die nächsten Prüfungen finden im Frühjahr 1930 statt. Hauowerker im Regierungsbezirk Dresden haben ihr Gesuch um Zulassung zur Meisterprü fung bis spätestens zum 15. Februar 1S30 an die Gewerbekammer Drcsden-A. 1, Grnnaer Straße 50, einzu- fenden. Nur Lis zu diesem Tage eingehende Gesuche finden bet den Frühjahrsprüfungcn Berücksichtigung, später ein gehende Meldungen müssen bis zum Herbst 1930 zurück gestellt werden. Im Zulassungsgesnche ist anzugeben, ob sich der Gesuchsteller schon einmal zur Meisterprüfung angemel det hat, und ob er einer Innung angehört und welcher, veizusügen sind ein selbstverfaßter und eigenhändig ge- fchriebener Lebenslauf, Zeugnisse über die Gesellenzeit, Zeugnisse gewerblicher Bildungsanstalten, Lehr- und Ge- kellenprüfungSzeugnis, Wohnungsmeldeschein, Vorschläge für -aS Meisterstück, Prüfungsgebühr (40 RM.) —* Geschäfts sie nographenprüfung. Die In dustrie- und Handelskammer Dresden hält die nächste Ge- fchäftsstenographenprttfnng am Sonntag, den 30. März dieses Jahres vormittags ab. Anmeldeschluß: 20. März. Anmeldevordruckc und Prüfungsordnungen sind in der Kammer, Albrechtstratze 4, erhältlich. Auch die alten Steno graphiesysteme (Gabelsberger, Stolze-Schrey) sind zugelassen. Lertliches m,d Sächsisches. Riesa, den 22. Januar 1930. —* Wettervorberloa» ür den 25. Jan n ar. Ritgeteilt von der Gächs. Landeswetterwarte zu Dresden Teil« beiter, teil« neblig, vorübergehend verstärkt, vewbl- tuns, dabei im allgemeinen nur in den nördlichen «ebiet«. teilen geringfügiger Niederschlag. Nacht« wieder schwacher Frost, Temperaturen über 0 ansteigend, zufolge Tempera- turumkebr mit der Höbe in den Kammlagen de« Erzge- birge« meist Wärmegrade. Schwache bis mäßig« Winde im Flachland au« Südost bi« Süd, im Gebirge aus Süd bi« West. —* Daten für den 24. Iannar 1930. Eonnen- anfgang 7.50 Ubr. Sonnenuntergang 16,35 Uhr. Mond» mfgana 3.52 Uhr. Monduntergang 11,50 Ubr. 1679: Der Philosoph Christian Krhr- v. Wolff in Bre«lau geb. (gelt. 1754). 1712: Friedrich der Große in Berlin geb. (aest. 1786). 1776: Der Dichter E. Th. A. Hoffmann in Königsberg geb. (gest. 1822). —* Im Capitol wird gegenwärtig da« Meister- Filmwerk .Simba - Der König der Tier«" zeigt. Den zahlreichen un» zur Berfügnna stehenden Presse, notizen entnehmen wir folgende»: »Ein außergewöhnlicher Film, dessen Bilder nicht mit Nörten auS,»schöpfen sind, der durch seine einzigartigen Ausnahmen wirkt, so start, so unmittelbar, als ob man selbst in nervenerregender Erwar- tun« und in atemloser Spannung der bunten Tierwelt in Busch und Steppe Ost-Afrika» aufgelauert und Äug' in Äug' ihr gegenüberaestanden hätte . . E» ist ungewöhnlich, wa» Martin Johnson und sein« tapfer« Krau Osa ... auf ihrer vierjährigen Expedition durch da» ehemalige Deutsch-Vst- afrika... vor den Apparat gezwungen und fcstgehalten haben ... daß man di« farbigste und lebendigste Anschauung von dem Lande, von Mensch und Tier bekommt, besonders vom Tier ... fabelhaft bi« Aufnahmen . .. prachtvoll« Bilder. . . Diese Großaufnahmen sind überhaupt daS Blendendste .. . Den dramatischen atemraubenden Höhe punkt bildet eine Lüwenjagb . . . e» ist da» Packendste, da» man je in einem Tierfilm gesehen." — Außerdem findet un- ter -er Bezeichnuna .Komödianten" ein« Bühnenschau, veranstaltet von hervorragenden Künstlern, statt. —* Der PrtvatbiSkont ist für beide Sichte« um f« auf 6 Prozent ermäßigt worben. —* Ein Schleppkahn gesunken. Der der Ka. Fr. Enger in Schönebeck gehörige eiserne Schleppkahn Nr. 2315 lief gegen einen Pfeiler der Dömitzer Eisenbahn- brücke. Er erhielt ein großes Leck und sank binnen kurzem. Der GchtffSbesatzung gelang es, sich in Sicherheit zu bringen. —g. Tragisch« Auswirkung der Wetnbvh- laer Sittenangelegenheit. Wi« berichtet, wurden in Weinböhla am 18. Januar von der zuständigen Land- g«ndarm«rte ein Dutzend, im Alter von 20 biS 88 Jahren stehende Einwohner, darunter «in Witwer, fünf verheiratet« und sechs ledige Personen, wegen sittlicher Verseh- lungen festgenvmmen und dem Amtsgericht Meißen zu geführt. E» betraf Vorkommnisse mit einer 13)4iährigen Schülerin, die deshalb seit einiger Zeit im Wettinstift Cos wig untergebracht war und bei der «ine aus den Verkehr mit Männern entstanden« Krankheit festgestellt wurde. In der Zwischenzeit sind noch weitere Festnahmen erfolgt. Die Zahl der bisher hineingezogenen Personen beträgt nunmehr sechzehn. Ein Teil von ihnen, soweit Geständnisse abgelegt worden sind und ferner auch kein Fluchtverdacht vorliegt, wurden wieder au» der Untersuchungshaft entlassen. Bei den umfangreichen Nachprüfungen und sonstigen Erörte rungen seitens der Landgendarmerie sind noch weitere Ver fehlungen bekanntgeworben. So wurde ein wegen Sittlich keitsverbrechens bereits vorbestrafter Mann festgenommen, der sich an einem erst zehnjährigen Mädchen erneut ver gangen hat. — Ferner erfolgte die Festnahme eines dreißig Jahre alten, noch unverheirateten Bäckermeisters, der sich an einer 13jährigen Schülerin vergangen., Letz terer wurde am DienStag vorläufig wieder aus der Haft entlassen, da auch hier Fluchtverdacht nicht begründet er schien. Der Bäckermeister kehrt« aber nicht in seine Behau sung zurück. Er ließ sich auf der Reichsbahnstrecke Dresden —Coswig—Riesa—Leipzig in den Abendstunden des Diens tag von einem Zuge bei Niederau überfahren. Hierbei wurde ihm der Kopf vom Rumpf« getrennt. In soweit hat die Weinböhlaer Sittenangelegenheit bereits eine tragische Auswirkung erfahren. —* Warnung vor einem falschen Baron. Durch Anzeigen in den Zeitungen suchte ein angeblicher Baron in Rohrschach am Bodensee eine Stenotypistin. Ein junges Mädchen einer schlesischen kleinen Stadt hatte sich um die Stelle beworben, worauf sie die Mitteilung erhielt, es handle sich um die Reisebealeitung für seine Tochter, wofür er ein Gehalt von 75 M. monatlich be zahle und ferner freie Reise usw. gewähr«. Das Mädchen ging auf das Angebot ein und erhielt dann die Mit teilung, es möchite die weitere Korrespondenz Postlagernd nach Berlin senden, da er jetzt wieder auf Reisen gehe, auch möchte das Mädchen zur Beschaffung,der erforder lichen Reisepapiere einen Betrag von 15 M. nach Berlin eiuschicken. Dadurch stutzig geworden, erkundigte sich das Mädchen. Durch die Bahnhofsmisston in Breslau wurde festgestellt, daß der Berliner Zentralstelle der Bahnhofs mission vor kurzer Zeit ein ähnlicher Fall bekannt gewor den ist, und daß eine Nachfrage in Rohrschach ergeben hat, daß es sich bei dem Angebot des angeblichen Barons nur um ein Täuschungsmanöver und fingierte Angaben handelt. Entweder wollte der angebliche Baron die jungen Mädchen um das Geld betrügen, oder aber es liege, was die Bahnhofsmtssion für mcht unwahrscheinlich hält, beabsichtigter Mädchenhandel vor. Die jungen Mädchen seien also vor diesem falschen Baron gewarnt. —* Keine Gleichsetzung der gesetzlichen Miete im Reich Im Wohnungsausschuß des Reichs tages tvurden am Mittwoch sämtliche Anträge, die auf eine Gleichsetzung der gesetzlichen Miete im ganzen Reich abzielten, abgelehnt. —* Ansprüche zur Regelung älterer staat- licherRenten. Das Gesamtministerimn verordnet: An sprüche, die auf Grund der U 4,11 Abs. 1 und 2 deS Ge setzes zur Regelung älterer staatlicher Renten vom 16. Dezember 1929 gegen das Land Sachsen erhoben wer den, müssen innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach dem 25. Dezember 1929 bei dem Sächsischen Finanz ministerium in Lresden-N. 6, Earolaplatz 1, angemeldet werden. WM MkiWe. Die Prinzessin auf der Erbse Kinbermärchen-Lustspiel in 8 Bilöern von Robert Bürkner Inszenierung u Spielleitung: Franziska Rens-Htlperr Bühnenbild: Maximus Rens. Auch die 2. Kindervorstellung der gegenwärtigen Spiel folg« der „SL.", die gestern nachmittag vor überfülltem Hause stattfanb, bewies, wie es bereits die erste getan, baß sie Leitung der „SL." in weitgehendstem Maße -er kind lichen Vorstellungswelt entgegenkommt und der Betätigung -er kindlichen Phantasie noch einen ausgedehnten Spiel raum läßt. Aber auch die Spieler zeigen sich als gründliche Henner der kindlichen Seele, gelang es ihnen doch gestern wieder innerhalb kürzester Zett, den seelischen Kontakt mit ihren kleinen Zuhörern herzustelleu und diese in Len Bann einer Märchenwelt zu ziehen, in der man nicht» von auf dringlicher Moral, sondern viel frisches, warmes Leven spürte. Tie rege Beteiligung -es Auditoriums an der Be antwortung der Fragen, die das freundliche Kasperle (Reinhold Wolf) stellte, ließ klar erkennen, baß das Interesse der Kinder für die Vorgänge auf -er Bühne mit fortschreitender Handlung zunahm, was sich mitunter auch in begeisterten Zurufen bei offener Szene äußerte. Den oft stürmischen Beifall haben alle Darsteller aber auch redlich verdient, vor allein das reizende Prinzeßchen, das Irm gard Ncdnn mit wirklich herzerfrischender Natürlichkeit 'verkörperte. Ten: Schwesterchen, das man mit Recht als ein Svun^uscheinchen bezeichnen konnte, stand daS oft etwas vorlaute und selbstbewußte Brüderchen (Gretel Fied ler) als treuer Kamerad und Beschützer zur Sette. Für den nötigen Humor sorgten die ulkigen Gestalten der Hof dame, ö r alles weh tat lAnuy Kynast), deS Dieners, der nichts richtig machte lW alter Zeidler) und des Doktors, der alles heilte «Hermann Trust«»). Sin leutseliger König war Emtl Janson; die «m da» Wohl ihrer Angehörigen stets besorgte Königin sand durch Hilde Wolf eine vortreffliche Wiedergabe, -er Prinz mit -em edlen Charakter wurde von Erich Schmidt treffend dar gestellt. Auch die geschmackvolle Gestaltung des Bühnen bildes darf für sich tu Anspruch nehmen, zu einem erheb lichen Teil zur begeisterten Ausnahme Le» hübschen Mär- chenlustsptelS beigetragen zu haben. Schichtwechsel Eine Komödie mit Vor- und Nachspiel von Kran» Nabel Inszenierung, Spielleitung und Bühnenbild: Maximu» RenS. Die Skizzierung der Komödie Lnrch Prof. Ottomat Enking in de« Blättern der SL., al« Vorbesprechung im Ries. Tagebl. vom 21. Januar 1930 veröffentlicht, erübrigt ei» tiefere» Eingehen auf die Dichtung selbst: in jener Vorbesprechung ist alle» erschöpft, wa» inhaltlich über da» Stück zu sage« wäre. Kur» sei nur noch «rwähnt, daß da» Wort Schichtwechsel nicht allein die augenfällige Bedeutung aus dem Alltags leben eine» Industrieunternehmen» hat, sondern verall gemeinert als Symbol gelten soll für die Verschiebung der Standesprinztpten und die Veränderung -er ständischen LebenSbcgrtffe, so wie sie die Nachkriegszeit veranlaßt hat. Der Dichter will tn dies Wort Schichtwechsel den Gedanken legen, daß es bann Pflicht ist für irgend einen Menschen, gleich welchen Standes, sich alsbald umzustellen, wenn er durch irgend etwas verhindert wird, auf den bisherigen Wegen weiter zu gehen: es muß dabei sein ernste» Be mühen sein, auch tn der neuen Sphäre -er Umstellung, selbst wenn diese äußerlich einen Schritt tiefer nach mensch lichen StaNdeSbcgrlffen führt, sein Bestes leisten zu wollen. Die Darstellung verdient eine besondere Beachtung. Emil Janson wa, nun mal richtig Generaldirektor —* Eine Denkschrift über die slict») lick« Polizei. Dem Landtag ist ein« Denkschrift über die lüchsr'kke staatliche Vv'tzei zugeianssen. die im -i"eln,n die Gliederung der Schutzpolizei der Polt^tprästdieu re den, Leipzig und Chemnitz und der Volttetdirkkttonen Plauen Und Zwtkau zeigt. Kerner bekchäf igt sich die Denk schrift cktt der Gliederung der Landoeubarmerte in den fünf Kretskauptmannsckaften und der Gliederung der Kriminalpolizei. —* Landtageantrag. Die Landta"»fraklion d-r Wirtschaft-Partei hat i n Landtag den Antrag eingebrackst, der Landtag wolle beschließen, oas Ges»ß (V'er den Ver kehr mit Grundstücken von 20. Nove n^er 192 > aufziheben. In der Begründung heißt es, statistische E h Lungen hät ten ergeben, daß die Bestimmungen des Gesetzes nur in seltenen Fällen zur Anwendung gelangt seien. —* Landessynode. Im Einvernehmen mit dem Evangelisch-lutherischen Laudeskoii'tssorium hat der Landeskirch mauSschuß beschlossen, tn ie.neue 14. ordent liche Ev.-luth. Laude-synode die lt^n^en Mitglieder wie der zu berufen: Superi:t--nd-nt O erkirchenrat Jenisch in Chemnitz, Superintendent Oberktrchmrat Dr. Lehmann in Freiberg, Superintendent Oberkirch-urai Kretzschnar in Chemnitz, Superintendent Oberkirchenrat D. Müller Zwickau i. Sa., Professor der Theologie D Dr. Frenzei in Leipzig, Obervsarr«r Sä rng »n Quatitz, Supertnlendent Spranger tn Annaberg, Geh. Hofrat Professor D. Dr. Schultze in Leipzig, Kreishauptmann t. R. von Nostitz- Wallwttz in Schwetkershatn, Generalleutnant a. D. Wolde- mar Graf Vitzthum von Eckstädt tn Dresden, Kirchenver- waltungS-Oberiuspekteur Richard Naumann in DreSden- Löbtau, Fräulein Klara Kühl in Dresden, Oberlandes gerichtsrat Dr. Hering in Dresden. —* Kirchlich, akademische Woche. DaS Evan gelisch-lutherisch« LandeSkonststorlum veranstaltet auch tn diesem Jahre wieder gleich nach den Osterseiertagen vom 22. bis 20 April «ine Akademische Woche. —* Außerkraftsetzung ström« und 1 fahrtspolizetlicher Vorschriften sü Schiffahrt auf der Elb». Nach einer B: und schiff- 'str die Bekannt machung des Finanzministeriums treten am 1. Februar 1930 außer Kraft: 1. Die ^Verordnung der Ministerien des Innern und der Finanzen über die Beförderung von feuergefährlichen, nickt zu den Sprengstoffen gehörenden Gegenständen, sowie von ätzenden Stoffen auf der Elbe vom 28. November 1895 und die Verordnung über die- Beförderung von Petroleum tu Kastenschiffen auf der Elbe vom 30. November 1911. Am gleichen Tage treten in Kraft die entsprechenden Verordnungen vom 4. Dezember 1929, 5. Dezember 1929 und 6. Dezember 1929. —* Aeuberuug der Zuständigkeit tn Kraft fahrsachen. Am 1. Februar 1930 tritt die Verordnung zur Ausführung der Kraftfahrzeug»«rordnung und der Verordnung über internationalen Kraftzeugverkehr vom 30. November 1929 in Kraft, die teilweise «ine Veränderung der Zuständigkeit bei der Bearbeitung der Kraftsahrzeug sachen bei Len sächsischen Verwaltungsbehörden bringt. An stelle der KreiShauptmannschaft Dresden bearbeiten vom 1. Februar 1980 ab die Amtshauptmannschasten Dresden, Dippoldiswalde, Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna und daS amtshauptmannschaftliche Zwetgamt Sayda die Anträge auf Zutassung von Kraft fahr» z«u>gen, Ausstellung von Führerscheinen und internationalen Fahrausweisen. Die Zuständigkeit des Polizeipräsidiums Dresden in Kraftfahrzeugsachen wird durch diese Neuregelung nicht berührt. — Da die lieber» leitung dieser Geschäfte auf die Amtshauptmannschaften deS Regierungsbezirkes Dresden und das Zweigamt Sayda in der Zeit vom 27. bis 31. Januar 1980 vor sich geht, können während dieser Zett ir der Geschäftsstelle der Kreishaupt mannschaft Dresden für Krastfahrzeugsachen nur bringende Anträge erledigt werden. Es empfiehlt sich deshalb, vom 27. Januar ab die Anträge aus Ausstellung von Zulassungs bescheinigungen, Führerscheinen und internationalen Fahr ausweisen nicht mehr an die Kreishauptmannschaft DreS- den, sondern an di« nunmehr zuständigen AmtShauptmanu» schäften oder daS Zwergamt Sayda zu richten. —* Märkte und Messen tn Sachsen. DaS Ministerialblatt für die Sächsische innere Verwaltung ver öffentlicht einen Nachtrag zum Verzeichnis der Märkte und Messen im Freistaat Sachsen im Jahre 1930. Sie betrifft Beginn, Dauer und Verlegung für eine große Reihe von Kram- und Viehmärkteu. Gleichzeitig wird ein Nachtrag zu dem im Jahre 1899 herausgegebenen Verzeichnis der Regeln, nach denen die in Sachsen abzuhaltenden Messen, Kram-, Vieh- und Wollmärkte bestimmt werden, bekannt gegeben. —* Wagenstellung. Im Bezirke der Reichsbahn direktion Dresden wurden im Dezember 1929 täglich 496 Wagen weniger gestellt als im selben Monat des Vor jahres. Verursacht wurde die Minderstellung durch geringe ren Versand an Kohlen Infolge des milden Wetters und an Steinen, sowie durch Ab wandern von Stückgut auf den Kraftwagen. —* Die Besteuerung nach dem persön lichen Aufwand. In Ermangelung anderer Unter lagen kann die Steuerbehörde den zu zahlenden Steuer betrag nach dem persönlichen Aufwand und Verbrauch eines Steuerpflichtigen festsetzen. Das Urteil VI A 658 — 28 deS 6. Senats des Reicksfinanzhofes behandelt wieder eingehend einen Fall von Verbrauchsbesteuerung eines Kaufmanns tn einem Berlustjahr und weist alle Einwände des Be- Basch; ein Rollenfach, da» in seinen Eigenarten ganz un gar dem Künstler günstig ist ttr bezug auf die volle Entfal tung seiner Fähigkeiten. Hie und da -war einige unaus geglichene Stelle» bet den Uebergängen, die jedoch leicht erträglich waren. Charlotte Kran» zeigte wieder in bestem Lichte, wa» st« zu leisten vermag. Hatte ihre Partie al» Tochter Grete des Gen.-Dtr. Basch mit deren sozialen Nuancierung zuwetlen etwas Unwahrscheinliches, ^u stark Sentimentales, so gelang e« der Künstlerin doch vollauf, durch ihre Sptelauffaffnng einen angenehmen Ausgleich zu schaffen. Herman» Ernst«» gestaltet« lebenswahr Len Neffen und Sekretär Baschs, Ernst Garret»: besonder» aut gelang e» ihm, den Zwiespalt seiner Partte tn der Be deutung de» Worte» Schichtwechsel herauSzuarbeiten. Anny Kynast gab wohlgelunaen di« Prinzessin Johanna wieder und verstand e» besonder» gut, Konversation zu machen. Genta Hübner formte richtig ihre von Schwt«rtgketteu nicht freie Partte der Hausgehilfin Sophie. Sie sprach al» eine Stimme an» dem Volke, und ihrer Kunst war e» vergönnt, die Darstellung jener Brennpunkte bet Annäherung zweier Menschen au» ganz verschiedenen Gefellschaftsschtchten lebenswahr zu bieten. Richard Sacher (Vorarbeiter Dippel), Erich Schmidt (Metall dreher Schmidt) — Setbe vetriebSratSmitglteü tn VaschS Werken —, und Otto Melcher al» unglücklicher Chauf feur trafen jeder für sich sehr gut die Pointierung ihrer Partien. Han» Meterhöfer (Karl OberSperg, ehem. Baron und Dragoneroffizter, jetzt einfach Prtvatchauffeur Karl bei Basch) verkörperte künstlerisch gut gelungen den , modernen Tellheim, de» -er Dichter in dieser Partie vor führt. Leider hatte man zuweilen den Eindruck, baß -er Künstler im Vortrag seiner Rolle zu sehr sich auSgtbt, zu überstürzt tn der Reo« ist, die bann am Schluß seiner Sätze beinahe monoton zu verhallen schien. Jedoch störte dies keineswegs den sonst vorteilhaften Gesanttetndruck, bin die Kunst Meterhöfer» hervorbrachte. S. Th, Sl.
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