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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-23
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1927
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1. V«il«,e Um «irseer r«»e»l,u. SS. «»rn 1SS7, «»em» 8v. Jahr, die haben sich bis zum 25. Avril über Annahme oder AblehnunO des Schiedsspruches zu erklären. Arbeitszeitschiedsspruch im mitteldeutsche» Brsuulohleuberßbau. )l Berlin. In der Arbeitszeitstreitigkeit im mittel deutschen Braunkohlenbergbau wurde nach zweitägigen Verhandlungen im Reichsarbeitsmtnisterium ei« Schicds- sprach gefällt, der mit Wirkung vom 1. Juli ab «ine Ver kürzung der Schichtzeit im Grübelt- und Abraumbetrieb von 12 auf 10)4 Stunden, in Brikettfabriken, Kesselhäusern, Schwelereien und anderen durchlaufenden Betrieben vom 1. Oktober ab eine Verkürzung der Schichtzeit von 12 ans 11 Stnnben vorsieht. Diele Regelung läuft unkündbar bis zum SV. Juni 1028 und ist von da ab mit sechswöchiger Frist zu» VterteliahreSschluß kündbar. Di« Parteien Di« Lohnverhandln»««» im Nuhrbergba«. sl Essen. Die gestrigen Lohnverhandlungen zwilchen dem Zechcnvcrband und den Arbeilervcrbänden sind ergeb» uislos verlause«. Trotzdem auch beim Zcchenr-ervand Gc- ncigtheit zu einem Entgegenkommen in der Lohnsrage be stand, hielt man es doch angesichts der weit auseinander gehenden Auffassungen für zweckmäßig, die Verhandlungen vor dem Schlichter lortzuleyen. Tie Schlichtungsverhanb» lungen finden voraussichtlich am Tieusrag, den 26. d. Mts» statt. Tse Reichsbahn im Marz. vdz. Berlin. Bei der Reichsbahn zeigte »ach amtlichen Mitteilungen der Güterverkehr i« Mär, eine «eitere Be leb»««. Zu der Steigerung trugen vermehrte Transporte von Düngemitteln, Steinen, Holz, Wegebanstofsen und Er zeugnissen der Landwirtschaft bei. Arbeitstäglich wurde« im März StVO Wagen mehr als im Februar gestellt, was ein« Vermehrung um 6,S Prozent bedeutet. Der Hohlen verkehr ging im ganzen zurück. Arbeitstäglich wurden in den gröberen Kohlengebieten 2840 Wagen, gleich 5,6 Proz. weniger für Kohlen gestellt als im Februar. Zu diesem Rückgang'trug das Nachlassen des Hauöbrandbrdarfs sowie die Zuriickhaltnng der Verbraucher angesichts der am 1. April in Kraft getretenen niedrigen Sommervreise bei. Der Personenverkehr wie» «in« leichte Belebung auf. empfunden. Aber es waren fünfhundert bis tausend Menschen, die zur selben Stunde und bei derieW-n Tat zu Mördern wurden. Menschen! Wer enträtselt uns Tragödie dieser Menschen, dieses Menschentums?' Tragödie in Mexiko. liest sich, als wäre es eine Kolportage-Phantasie Provenienz. Entsprungen aus einem menschlichen Die Christliche Metallarbeiter-Internationale zu Arbeitszeit- und Lkartellsrage«. ff Würzburg. Am 2V. und 21. April fand in Würz burg eine erweiterte Vorstands sitznng des Internationale« Bnndes christlicher Metallarbeiterorganisationea statt, die besonders zn den säuvebenden sozialen Fragen Stellung nahm. Der Präsident des Bundes, Retchstagsabgeordneter Wieder, Vorsitzender des Christlichen Metallarbeiterverban des Deutschlands, gab «ine« Ueberblick über die Gestaltung der wirtschaftlichen Lage in Europa. Eingehende Darlegun gen zu de« Fragen des Lohnes, des Tarif- und Schlichtungs wesens von Schmitz-Deutschland, WeliS-Grotenhuis-Holland, Broutin-Krankreich, Waldsam-Oesterretch, Heil-Schweiz, Walleyn-Belgien, Ankner-Ungarn und Henseler vom Inter nationalen Arbeitsamt in Genf unterstrichen und erläuter ten die Forderungen der christlich organisierten Metallar- betterschaft Europas. Zur Kartellfrage erstattete Schriftsteller Georg Wieher- Deutschland «in ausführliches Referat. Di« christlich orga nisierte Metallarbeiterschaft lehne die Kartellbildungen an sich nicht ab, aber sie werde sich ««ergifch gegen die Aus, wüchse des Sartellweseus auf produktive« uud konsumtivem Gebiete wende«. Die nächste Sanpttagung des Internatio nalen Bundes Christlicher Metallarbeiter-Organisationen wird als oberste Instanz zu de« Fragen de» Kartell- und Trustwesens Stellung nehmen. zu, in einem früheren Prozeß, wo er allerdings nicht eiv- sich vernommen sei, anders ausgesagt zu haben. Vernommen wurde sodann der Geschäftsführer des Jungdo, Borne mann, der sich über das Käse- hagesche Protokoll dahin äußerte, daß er dieses in seine« Angaben für richtig gehalten habe, zumal Käwhage auch anderen Personen gegenüber dieselben Angaben gemacht hätte. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob der Zeuge wisse, daß Käsehage bei Vernehmungen vor dem Untersuchungs richter in Sachen gegen Elaß und Genossen von den An- gaben des Protokolls wesentlich abgewrchen sei, erwidert« der Zeuge Bornemann, daß er das gehört habe: ihm, dem Zeugen gegenüber, sei Käsehage von seinen Angaben nicht abgeivichcn. Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde der Großmeister des Jungdeutschen Orden», Mahraun, vernommen Er gibt an, er habe das Pro- tokoll bald nach seiner Herstellung geielien ES sei van der Ordensleitung ans seine Glanbwnrvigleit geprüft worden. Die Sache sei nur ein Eckstein in einem großen politischen Plan gelveien, den er durch die Einreichung der Denkschrift bekämpft habe, weil bei seiner Ausführung der Untergang des Vaterlandes befurchten kei. Es habe sich gezeigt, daß der ganze Plan, der Feinde Deutschland«, Deutschland in einen sbrieg zu Hetzen, bereits ,n nationale Kreise vorgedrungen sei. Man habe nationale Kreise ,n den Glauben versetzen wollen, das; ber Augenblick gefom- men sei, um zusammen mit Rußland einen Freibei'tSIncg zu beginnen. Ter Vertreter der preußischen Regierung gibt die bestimmte Erklärung ab, daß politische Hinter gründe der angedeuteten Art bei dein Verbot der Bünde nicht die mindeste Nolle geipieil haben Daraus wurde die Vernehmung Mahrauns abge brochen. Vernommen wurde noch der Führer der Olhmpra, Oberst von Luck: Von feiten der Olnmvia se,en um fangreiche Anfragen an ihn getommen, so erklärte er, was geschehen solle, wenn große mililäri'che Nuiuben -nl» ständen, uin die stark gefährdeten Mitglieder des Bunde» zu schützen, besonders in den kommunistiichen Stadtteilen wie Neukölln, Wedding usw. Diese Angelegen heit sei mehrfach besprochen worden. Es habe .ich nicht um Angrisssmaßnahmen gehandelt, sondern nur um Schutzmaßnahmen. Von einem konzentrischen Voraeben gegen Berlin und einem Zusammengehen mir der Reichs wehr sei nicht gesprochen worden Ten Aunvarichnlan hielt der Zeuge für bedenklich, iveil er ein schickes Bit» über das hätte geben können, waS beabsichtigt gewesen sei. Ter erste Gedanke sei geweint, daß, wenn dir Reichs wehr bei kommunistischen Umrriebeu Zeitneiwisiiae ge braucht hätte iind die Verbände rnien würde, diese sich zur Verfügung gestellt haben würde». Der Generattetreiär des Alldeutschen Verbandes, von Dietenhosf-Sckell, bestreitet mir Entichieden!-e>t. daß im Frühjahr 1926 irgendwelche Bestrebungen zur Errich tung einer illegalen nationalen Diktatur bestanden hätten. Daraus wurden die Verhandlungen aus Sonnabend» vertagt. Es tbelster Hirn, dekadent angekränkelt, viehisch. Hundertachtzig Män- ner, Frauen und Kinder ermordet? Abgeschossen, abge stochen, ausgeräuchert! Hnndertachtzig Menschen! Grund los, zlvecklvs, ohne die Notwehr des Mörders, der sich retten oder verräterische Spuren verwischen tvill. Da» Ganze eine Scheußlichkeit. Eine Scheußlichkeit, ohne Sinn, shne Absicht: eine Epidemie, eine erschütternde Natur katastrophe, die kommt und geht, zwecklos und sinnlos, vernichtet und tötet nach den Gesetzen dec Natur. Aber hier steht es schwarz ans weiß: Dieses Vernichtungswerk ist etwas Gewolltes, von lebenden, denkenden, empfin denden Menschen Gewolltes. Eine Tat, die gewollt ist um der Tat willen, des Mordes willen, der sinnlosen, zweck losen Mschlachtiing hundertachtzig Menschenleben willen. Hier stockt menschliches Erfassen. Man fragt und harrt keiner Antwort. Etwas Unfaßbares hat sich rrraterialisiert. Diese Bluttat der mexikanischen Banditen birgt zwei Tra gödien: die herzzerreißende Tragödie der Opfer, des fri schen, jungen, pulsierenden Lebens der hundertachtzig Men- schen, der Kaufleute, die zu ihrem Geschäft eilten, der Farmer, die ihre Aecker bestellen wollen, lebenserhaltend« Werte schaffen wollen, der Frauen, im Herzen irgend ein Glück, ein Zuhause, ein Ahnen neuen, speichenden Lebens, und dann der Kinder, kleiner spielfroher, unbe kümmerter, pflege- und schutzbedürftiger Kinder. Die Tra gödie ihres sinnlosen, qualvollen Sterbens. Die Tra gödie ihrer Todesangst, ihres verzweifelten, kraftlosen Wehrens, ihres Ausklingens. Die Hülle war losgelassen: ein Zug entgleiste, Gewehrsalven, Geschosse zischen in warmes Blut, Brandfackeln entzünden Waggons, Mörder, viel« Mörder eilen von Abteil zu Abteil, stechen, schi,»- tzen, schlachten. Schreien, Weinen — und dann Ruhe. Der Urwald singt sein alte» Ewigkeit-Ried. Und das An- oere ist so, als wäre es «le gewesen. ES gibt eine Tragödie, die noch herzauswühlender, noch unfaßbarer ist, als die des Sterbens der hundert achtzig Menschen. Man kann sie die Tragödie des Men schentums nennen. Hier war e» nicht ein Mörder, hier waren eS nicht zwei oder drei oder nur einige ent menschte Kreaturen, die diese Tat begingen. Man sagt, daß es fünfhundert brS tausend „Menschen" gewesen sein sollen, die diese» Unfaßbare zur Wirklichkeit machten. ANnfhundert bis tausend Menschen! Junge und alte Menschen, Greis«, vielleicht noch Unmündige. Und alle waren sie Mörder. Schlimmer als Mörder: Tiere, wilde Bestien. Denn ihre Tat hatte keinen Sinn. Man sagt noch, daß sie Insurgenten wären, Revolutionäre, die gegen die Regierung kämpfen wollen, also immerhin für eine Idee. Wo war die Idee, als diese Männer ihr scheußliche» Vernichtung-Werk „erledigten"? Es gibt keine Idee, die eine solch« unmenschliche Grausamkeit, unmenschlickie Ver worfenheit gebären kann, wie diese Tat im mexikani schen Urwald. Eine Idee ist immer und auf jede» Fall »was Geistiges, von Menschen gedacht, von Menlche» Mch-fchMe Mmlchslnimn. München. sFuukspruch.j Am 21. und 22. dieses Mts. hat in München die erste deutsch-bulgarische Güterverkehrs konferenz ftattgefunben, die vom Zentraltarifamt in Mün chen namens der deutschen Reichsbahngesellschast zusammen berufen worden war, um die zur Aufnahme des direkte» Güterverkehrs zwisch«« Deutschland und Bulgari«, nötige» Maßnahme« z« vereinbare«. Beteiligt waren außer Ver tretern der deutschen Reichsbahngesellschast Vertreter der bulgarischen, polnischen, ungarischen und tschechoslowakischen Staatsbahnen uud der österreichischen Bundesbahnen. Die Verhandlungen haben zu befriedigenden Ergebnissen geführt, so daß bei Genehmigung der gefaßten Beschlüsse durch die Aussichtsbehörden der einzelnen Staaten mit der Eröffnung des direkten Güterverkehrs zwischen Deutschland uud Bul garien noch im Frühsommer gerechnet werden kann. vdz. Leipzig. Im Mkuig-Olvmpia-Prozeß vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig erklärte am Freitag R -A. Bloch, daß Kapitän Ehrhardt heute vor dem Gericht erscheinen werde Er bitte die Vertret:r des Jnnrnmun- sters, zu veranlassen, sich darüber schlüssig zu werden, ob Ehrhardt als Zeuge vernoimnen werden solle. Wenn nicht, so bitte er, Ehrhardt Zutritt zum Gertchtssaal zu gewähren. Die Vertreter Kes preußischen Innen mim- steriums erklärten, darüber B/schluß fassen zu wollen, ob Ehrhardt als Zeuge vernommen werden solle, und der Vorsitzende stellte einen Gerichtsbeschluß darüber in Aus sicht, ob die Zeugenvernehmung Ehrhardts rechtlich zu lässig sei. Verlesen wurde der Beschluß des StaatSge- richtShoses vom 18. Oktober vor. Js., durch den die Verbote des Wiking-Bundes und des Ver eins Olvmpia ausgehoben werden. Der Präsident unterbrach die Verlesung und wollte die Zeugen ausrufen lasse» Demgegenüber reale Mini sterialrat Sckwnner an, den Vertretern der preußischen Regierung Gelegenheit zu geben, zu neuen Beweismitteln Steilung zu nehmen, die bei einer Durchsuchung in Schmal kalden gesunden worden seien, wo der Wiking entgegen dein Verbot seine Täiigicit sorlgesetzt habe. Außerdem bat ver RcgierungSveetreler uni einen Gerichtsbeschluß darüber, ob es überhaupt erforderlich sein werde, in «lneir Zen- genbeweis einzutreten, weil das Beweisthema durch Ur- künden erschöpft und die Verletzung des 7 Znf. 4 des Nepnblikschutzgesrtzes offensichtlich nachgewiewn iei. Nachdem der Vorsitzende erklärt hatte, daß das Gericht hierüber Beschluß fassen werde, wurde m der Verlesung sortgefahren. Kurz nach 12 Uhr erschien Kapitän Ehrhardt im V c r h a n dl u n g S > a a l. Nachdem er aus Frage des Vorsitzenden erklärr hatte, daß er seit Mai 1926 Ver trcter des Wiking-Bundes sei, erklärte der Präsident, daß das Gericht aus dein Standpunkt steke, daß ein gesetz licher Vertreter der einen Partei nickst als Zeug.» gehört werden könne. Dagegen wurde Kapitän Ehrhardt gestaltet, im Derhandlungssaal Platz zu nehmen. Als erster Zeuge wurde der Kaufmann Käse hage au» Berlin-Friedenau vernommen, der als Ge schäftsführer des Jungdo der Verbindungsmann zwischen diesem und dein Wiking-Bund gewesen ,st. Vor dem Geschäftsführer des Jungdeutschen Ordens hat der Zeuge einen Bericht über eine Versammlung der Führer der Vaterländischen Verbände in Berlin am ll. März 1926 zu Protokoll gegeben, worin gesagt wird, daß Major von Lodcnstern als Führer des Berliner Wiking in der Ver- saimnlung ausgeführt habe, daß nach seiner Meinung ein Putsch von nationaler Seite von vornherein zuni Scheitern verurteilt sei, solange nicht ein Linlsputich er folge. Weuu dieser nicht komme, müsse er provoziert werden. Auf Vorhalten des Vorsitzenden und der Anwälte gab der Zeuge zu, daß diese Äeußerungen von Sodenstern nicht positiv, sondern nur andeutungsweise be; einer Unter haltung uud auch nicht während des offiziellen Teils der Versammlung gemacht worden seien. Auch gab der Zeuge zkWMMW III 8W-SWII-AM Um »ße Denkschrift »es Juugöeutscheu Ordens. Eröffnung der Ausstellung „Friedensbewegung uud Friedensarbeit in allen Ländern". fs München. Vor einem Kreise geladener Gäste wurde Freitag vormittag im Asam-Saale die von der Deutschen Friedensgesellschaft, der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, dem Friedensbund deutscher Katholi ken nnb anderen Friebensorganisationen ins Leben gerufene AnSftellnng „Friedensbewegung und Friedensarbeit in alle« Ländern* mit einer Ansprache des Präsidenten des Deutsche» FriedenskartellS. Prof. Dr. Quidde, eröffnet. ES folgten mehrere Begrüßungsansprachen. N. a. sprach auch Pros. Pierre Bovet vom Internationalen Erziehungstnsti- tut in Genf. Die Ausstellung soll von München aus als Wanderausstellung durch andere deutsche Städte geschickt werdtzn. remokrätifcher Parteitag. vdz. Ha « b « r ». Auf dem demokratischen Parteitag p, Hambura wurde am Freitag dt« Whntk Ita 1k« mÜatN« kiWtui »>l Ende geführt. Der Hamburger Oberbürgermeister Petersen beklagte ti« neu« Ftnanzresor«, durch die Hamburg tährltch um sünf Millionen geschädigt werd«, nur weil dt« Bayrische Volks- partri mit dem Austritt au» der Koalition bet Nichterfüllung ihrer Wünsche gedroht hafte. Der frühere RetchSinnenmtntster Dr. SM» schlna al» x-snna der Frage die vtldnna von vier ReichvlLndern, «reußen, Mitteldeutschland, Sübdeutschland und Oesterreich ,,or. Bon den Vertretern der süddeutschen Staaten wurden lebhaft« Bedenke« gegen di« Bildung eine» Groß-Preußen oorgebracht, andererseits wurde aber von den meisten Red ner« betonte, daß Preuße« nnmöaltch zerschlagen werden könne, eh« der deutsch« Einheitsstaat verwirklicht sei. Die Aussprache sand ihren Abschluß durch die etnstim- miae Annahme folgender EntschNetznng: „Der siebent« Parteitag billigt die Leitsätze be» Partei- vorsitzenden in der Frage de» Einheitsstaates. Er kennt im neue« Deutschen Reich nur eine Souveränität, die in der Weimarer Verfassung begründete Sonveränität des deut schen Volkes. Der Parteitag bekennt sich znm dezentrali sierten deutschen Einheitsstaat, rveil er die Erfüllung des tausendjährigen Sehnens des deutschen Volkes ist, und weil im Zeitalter der Rationalisierung die Reibungen und Ver schwendungen beseitigt werden müssen, die sich au» dem gegenwärtigen Zustande der Nirlregiercrei ergeben. Der Parteitag fordert den Reichstag und die Landtage ans, die Notwendigkeit der Entwicklung des deutsches Einheitsstaates bet allen gesetzgeberischen Maßnahmen entschlossen ins Auge zu saften* Angenommen wurden ferner folgende Anträge: „Der Parteitag «sucht die ReichstagSfraktiou, im Reichstag die Itebernahme der Justizverwaltungen der Länder in die Reichsverwaltung zn beantrage«.* „Der Partelvorstand wird beauftragt, eine« Ausschuß rinzusetze«. welcher die Wege, die zum Einheitsstaat führe«, prüft «nd bestimmte Vorschläge für die Durchführung aus arbeitet.* Zur Verhandlung stand dann das demokratische Agrar, Programm. Die Referenten Reichstagsabgeordneter Rönne» bürg und Gutsbesitzer Dohra-Hökendorf betonten die Not wendigkeit. den bäuerlichen Wirtschaftsbetrieb stärker alS bisher zu fördern und bet der ErnäbrungS- und Landwirt schaftspolitik die Bahnen zu verlassen, auf denen bisher eiu- seitig die Interessen des Großgrundbesitzes gefördert wur den. Nach lebhafter Aussprache stimmte der Parteitag dem vorliegenden Entwurf des Agrarprogrammcs zn. Es wurde beschlossen, dieses Programm „Bauern-Programm* zu nenne«. Es folgte dann ein Referat der Reichstagsabgeordneten Fra« Dr. Bäumer über „Die demokratische Partei in Re gierung und Opposition.* Dir Rednerin betonte, die Il lusionen, die das Zentrum an die Anerkennung seiner Richt linien durch die gegenwärtige Regierung knüpfte, seien wahr scheinlich durch die letzten Vorgänge im Neichsministerium des Innern zerstört. Schon aus Gründen der Kulturpolitik müßten die Demokraten der jetzigen Negierung in Opposition gegen überstehen und auch die Deutsche VolkSpartei werde schwer lich ihre kultnrpolitisMn Grundsätze in dieser Regierung durchsetzen können. Wir wollen, so schloß die Rednerin, po sitive Opposition machen, indem wir einerseits die Regie rungsparteien zu Entschlüssen drängen, zu denen sic als solche nicht die Initiative nehmen würde. Andererseits wol len wir die Stellung in der Opposition benntzen, um die ttgenen Ideen klar und unzweideutig heranSznstellen und unsere Gesinnungsgenossen auch über die Grenzen un serer Partei hinaus zu sammeln. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. La Mmki in WM ii in UumBlNk. Berlin. sFnnkspruch.s In der Presse sind in den letzten Tagen Vermutungen über den Zeitountt eines deut schen Schrittes zur Frage der Rheinlaiidrüumnng geäußert worden. Hierzu wird mitgeteilt, daß die deutsche Initiative einsetze« wird, nachdem die Voraussetzungen des Art. 441, d. h. die Verpflichtungen in der Angelegenheit der Ostbe- sestignnge«. erfüllt »ort»«» sind. Dabei ist daran zu er innern, daß der Reichsautzenminister in Genf bereits betont hat. Deutschland werd« sich für sein Vorgehen den günstig- ft«» Zeitpunkt «ssnche«. Natürlich läßt sich das Darum entsprechend heute noch nicht bestimmen. iritbs 2, im Hofe, e» Rabatt. «ereins. sicbzeitig mein 1 Laaer isst. Qualität enen Preisen. neu marken Mas »kß »e »dtvagen, QuäUtät tr Statt. »g« w. dvorzngs abgegeben.
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