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Der polnische Ministerpräsident «« Jahre alt. Marschall Pilsndski vollendet dieser Latze sein 60. Lebensjahr. stellen wollte. Mantel, der kurze Zeit daraus aufgesunden wurde, ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangi zu haben, seinen Verletzungen erlegen. Mord und Selbstmord in Madrid. Gestern abend drang ein Unbekannter mir einem Revolver und einem ertecheism bewaffne! in einen im Mittelpunkt der Stadt gelegenen Juwetierladen ein. Offenbar um einen Raub auszusühren. irr tütete den Laoeninhaber durch Revolverschüsse und verletzte einen Angestellten, der ihn sestzuhalten suchte, schwer, worauf er den Laden ver ließ. Angesichts der Menschenmenge, die aus die Revol verschüsse hin zusammengeürümt war, beging er Selbst mord. Direktor Grau und sein Chauffeur ge heilt. Der Direktor Grau und fein Chauffeur Pitus, die, wie gemeldet, in Berlin-Treptow von der Geliebten des Direktors durch mehrere Revolverichüsse schwer ver wundet worden waren, tverden dieser Tage das Kranken haus verlasse». Durch die operative Cntsernung der Ku geln, die beiden in den Kopf gedrungen waren, ist es ge lungen, die Schwerverletzten am Leben zu erhalten. Nordvolfor scher Cool frcigclafsen: Aus Newyork wird gemeldet: Der Nordpoliorschcr Cook wurde gestern unter Erlassung seiner restlichen Strafe in Frei heit gesetzt. Cook hatte in einer Eingabe um Freilassung wegen seines Gesundheitszustandes gebeten. Ter e r st c Re g c n s ch i r m. Es gab zwar in früheren Zeiten eine Art Rcgemänrmc, aber sic waren schwerfällig und sehr selten. Erst seit dem Anfang des G. Jahrhunderts kamen sie allgemeiner in Gebrauch. Merkwürdigerweise legte man damals besonderen Wert auf kostbare Ausstattung des Griffes, des Neberzuges usw. Auch mir dem Sonnen, schirm ging es so. Unter dem zweiten Kaiserreich gab es in Frankreich Sonnenschirme, die nichr größer waren, als die damals beliebten italienischen Strohhüre und deren Stiel man zusammcnklappen konnte. Tie Verbesserung in der technischen Herstellung der Schirme erfolgte erst, als der Ge brauch allgemein wurde. Nährend früher jeder Teil ein zeln in einer kleinen Fabrik hergestrllt wurde, erfolgt jetzt die ganze Fertigstellung serienweise in großen Fabriken, die täglich 2000 und mehr Schirme fix und fertig liefern. Filmvorführung bei Tageslicht. Für Lebr- filme ist es von großer Bedeutung, daß sie bei Tageslicht und in erleuchteten Räumen vorgeführt werden können, da sich die Zuschauer bei der Vorführung ihre Notizen machen können. Auch ist es für die Schaufenster z.'T. von Wichtigkeit, im erleuchteten Fenster lebende Photo graphien zu zeigen. Dieses Problem bat ein schwedischer Erfinder gelöst. Er hat einen Lichtschirm erdacht, der das Licht nicht von der Vorderseite reflektiert, sondern der es durchgehen läßt, so daß cs auf der Rückseite sichtbar wird. Die Bilder treten dabei sehr deutlich hervor. Sw erscheinen um so klarer und deutlicher, je größer die Ent fernung von dem Avparate ist. Die Erfindung ist in allen größeren Staaten patentiert, und Fachleute haben sie als hervorragend bedeutungsvoll bezeichnet, wie aus Kopenhagen berichtet wird. teten, durch ausströmendes Gas leichte Vergiftungen. Der Sicherheitstopf eines Wasserausschewers hatte eure Gas leitung durchschlagen und infolge ungünstiger Witterung war das Gas, ehe der Wasserausscheider außer Betrieb gesetzt werden konnte, in Richtung auf den in Reparatur befindlichen Generator getrieben worden. Die Arbeiter sind bis auf zwei, die in sinigen Tagen wieder arbeits fähig sein werden, alle wiederhergestellt. Bon Einbrechern erschlagen. In der ver gangenen Nacht schlugen zwei Einbrecher in Puschkau bei Königszelt den 70 Jahre alten Nachtwächter Mantel nieder, der di« beiden, die ihm verdächtig vorkamen, fest Bau eine- GtadiouS der IS Laufend t« Potsdam beendet. In Potsdam ist dieser Lage der Bau des Riesen-EtadionS am Templiner See, das 15 000 Menschen die Geleaenbeit zur Betätigung von Leibesübungen geben soll, beendet worden. SS sind vorhanden: Ein Futzballvlatz, Laufbahn- und Athletikanlagen. Die Tribünen sind auf das Beste und Modernste auSgeftaltet Vermischtes. Großfeuer in Hamburg In einem Industrie Palast brach aus unbekannter Ursache nachts Feuer aus, das durch 4 Züge der Feuerwehr auf den Herd beschränkt und nach 2Vr stündiger Tätigkeit gelöscht werden konnte. Der große Fabrikraum der Metallwarenfabrik Schneeber brannte mit vielen Maschinen, Vorräten an Holz usw. fast völlig aus. Die Ursache des Brandunglücks in dem Luxuszug Nizza —Wien lieber den Brand in dem Luxuszug Nizza—Wien wird letzt-nach Ankunft des Zuges in Wien mitgeteilt, daß der Brand aller Wahrscheinlichkeit auf einen geplanten Versicherungsbetrug zurückzuführep ist. Es wurden zwei Reisende, ein Mann und eine Frau, verhaftet, die ihr Gepäck sehr hoch versichert hatten und sich im Schlafwagen mit einem Spirituskocher zu schaffen machten. Durch Unvorsichtigkeit, bezw. durch Absicht bet der Handhabung des Apparates dürfte der Brand ent standen sein. Daß der Unfall keine Personenverletzungen zur Folge hatte, ist darauf zurückzuführen, daß sich der größte Teil der Passagiere noch rin Speiseraum aufhtelt. Folgenschwere Spritfaßexplosion r» Werne. Auf einem Lagerplatz wollten aus der Schule kommende Kinder leere Spritfässev auf ihren Inhalt prüfen. Ein Schuhmacherlehrling zündete «in Streichholz an. Hierdurch.explodierte das Fatz, ivobel drei Kinder zuni Teil schwer verletzt wurden. Die Explosion selbst war so schwer, daß die Fensterscheiben der benachbarten Häuser sprangen: Schwerer Autoünfall bei Wannsee. Auf der Chaussee zwischen Wannsee und Zehlendorf über schlug sich ein in voller Fahrt befindlicher Personenkraft wagen, der von dem Kaufmann Hermann Barthelt ge steuert wurde, infolge zu starke» Anziehens der Bremse. Der Führer des Wagens und die beiden Insassen, ein Reichswehroffizier und ein Gefreiter aus Potsdam, er litten schwere Verletzungen. Zugzufammenstoß bei Eschweiler. An dem Eisenoahnübergang in Eschweiler-Aue stieß ein Personen-, zug mit einem Güterzug der Aachener Kleinbahn zusam men. Ein mit Kohlen beladener Güterwagen wurde 15 Meter weit mitaeschleift und völlig zertrümmert. Dre Lokomotive des Personenzugs sowie der Triebwagen und Tender der Kleinbahn entgleisten. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Schranke des Bahnüberganges war nicht geschlossen. Drei Kinder verbrannt. Ein furchtbares Un glück ereignete sich am Donnerstag in dem Pariser Vor ort Saint Quen. Drei Kinder im Alter von vier, zwei Jahren und vier Monaten, die von ihrer Mutter für einige Zeit allein gelassen worden waren, hatten rn der Wohnung Feuer angelegt. Ehe noch Hilfe gebracht werden konnte, waren alle drei Kinder völlig verkohlt. Gasvergiftungen in Oppau. Im Werk Op pau der Badischen Anrlin- und GodaMmk erlitten 26 Maurer und Schloss«, die an einem Generator arbst- «t»e Ausstellung «vort tu der Kunst. Dieser Tage wird in der Berliner Secession «ine Ausstellung eröffnet, die in ibrer Art erstmalig ist, sie behandelt Vie verschiedenen Äariaiionen de« Sports in der Auffassung unserer ersten Künstler der Malerei und Plastik. .M i> Miß' Hut kie ztzniem. crrß 19. ' au! «r- von Wll- Sie der metallene Mund, zieht kein dem! deutschen Volke die Ankunft und^' des neuen Preußenkönigs mitzuteilen. Ik. rollen die Räder, stampfen die Hämmer SireNen, die werktätige Bevöltrncha 'ist Schraubstock der Arbeit gespannt, und die ivie gestern und vorgestern zur Schule. " bunte Fahnen und Wimpel, nirgends ff, errichtet und Girlanden über die T--T Posaunen- und Fanfarengeschmetter gibt Ku Erfüllung der prophetischen Worte jener Zigeunerin." Der 19. März ist grau und düst« wie jeder Alltag, fä wie das GeficherSd« Winterkrähe find die Zahl« dem Kalenderblatt «nd „och schwärm» «u-t «e Z . Zum 19. März 192 7. Von *W. Schumann-Berl in. „Wie du befiehlst" sprach die Zigeunerin uw) rechnete aus einer seltsamen Addition Und Teilung Jahreszahlen anno 1849 dem damaligen Prinzen Helm das zukünftige Schicksal des deutschen Reiches. errechnete den Tag der Grürümng des deutschen Kaiser thrones, den 18. Januar 1871, deu Tod Kaiser Wil helms I., den 9. Marz 1888, die Ankündigung des Welt krieges durch die Einweihung des Bölkerschlachtdenkmals in Leipzig am 18. Oktober 1913, die fünf Kriegsjahre, den Ausbruch der Revolution am 9. November 1918 und den Tag der Wiederausrichtung des preußischen Königsthrones, den 19. März 1927. Mr leben im Jahr« des von dar Seherin angekün- digten Heils und schreiben den 1V. März. Wohl zwitschern im Birnbaum die Stave, blühen die Veilchen im Garten, läuten die ersten Blumenglocken und verkünden den nahe bevorstehenden Einzug des junge» FMUinssfürsten: doch hoch oben in den Kirchen und KqtzeMntürmen schweigt — ---— U Strang, Um ;igung nken n die _^n «r gehe« vor uns, denn am wirtschaftspolitischen Himmel ist kern Zeichen von einem plötzlichen Wiederaufstieg Dentschlands zu entdecken. Tausende von treuen Anhängern des Aberglaubens sehen sich daher am 19. März in ihren Erwartungen ent täuscht. Der Beweis ist wieder einmal erbracht, daß alle menschliche Weissagung nichts ist, daß aller Aberglaube falscher Glaube ist. „Und doch", werden die Unverbesser lichen sagen, „sind alle prophetischen Worte, die nunmehr das Schicksal der deutschen Vergangenheit betreffen, in Erfüllung gegangen. Warum soll der Zigeunerin in der letzten rechnerischen Enthüllung kein Irrtum unterlaufen sein?" Irrtümer gibt es in der Weissagung nicht; denn wer weissagen kann, ist nicht von dieser Welt, Wer aber der Weisheit voll ist und weife redet, ist ein Kämpfer der Wahrheit, ein Verächter des Zweifels und ein Feind ver Lüge. Trugschlüsse gibt eS bei ihm nicht, kein „Wenn" und „Aber?'. Nur kühne Denker können unter Berücksichti gung vergangenen und gegenwärtig«! Geschehens in logischem Schluß zukünftige Ereignisse als wahrscheinlich eintvessend Voraussagen Ob dieser Kunst sind solche Männer ab« noch längst keine Propheten; sitz zeichnen sich nur durch einen bewunderungswürdigen Weit- und Scharfblick aus. Mit der prophetischen Gabe der Zigeunerin ist eS daher nicht west her: denn worin besteht der logische Zusammenhang der willkürlich errechneten Ereignisse aus nichtssagenden Jahreszahlen? u»rd überhaupt: Wer kann den Beweis erbringen, daß jene Seherin antßo 184g die jetzt dem fast , ganzen deutschen Volke bekannte Weis sagung ausgesprochen hat? Und wer bürgt dafür, daß dieses Zigeunerweib jemals existiert hat? Bor dtzm Welt kriege sind di« prophetisch-schicksalschweren Worte keinem Menschen btzkannt gewesen. OdG etwa doch? — Die Etsahrüng lehrt, daß nach jedMl Kriege die beimaeslubten Völker mehr den» ie dem ßMralaüben hul digten. Niemals kann man sich das furchtbare Geschehen mit seinen entsetzlichen Folgen auf natürliche Weise er klären; deshalb sucht man die Antwort auf die bange Frage: „Was wird werden?" im Reiche der Mnstik, im Uebersinnlichen zu finden. Daß sich dann stets dunkle Existenzen finden, die sich eine solche Bolksstmnnnng gewinnbringend zunutze machen, ist selbstverständlich. Pro pheten, die zukünftige Schicksale aus den Sternen od-rr dunklem Kasfcegrund lesen wollen, treten in großer Hahl auf, und an gläubigen Ohren fehlt es nie. Sie verkÄnde» gute Zeiten, stellen das in Aussicht, was man w/ünschi oder wonach der Sensarionshungrige verlangt.. Sze pro phezeien, indem sie vergangenes Geschehen zur, Beiras tigung der Weissagung mit aufnehmen; oder aber«'sie lege» die Botschaft in den Mund eines anderen, jgcivöhnlich eines alten Schäfers oder ein« Zigeunyö.n, der vor lang«, lang« Zeit einmal gelebt haben soll. So und nicht anders ist es auch rn<t der Weissag»»», die am 19. März in Erfüllung geben, sollte. Der nach revolutionäre Erfinder der prophetischen Worte ist bc stimmt ein findig« Kopf und gut« Rechner gewesen, der mit Hilfe der einzelnen geschichtlichen Daten einen klafft schen Trugschluß aufbaute, der nur scheinbar den Ge setzen der Logt, entsprach. Es war ein Mauil, dem es gelang, Tausenden ein Trugbild vorzugaukeln. Mr nnssen nun. was wir von allen solchen Weiss agunft-m zu erwarten haSen. Das Jahr 1927 ist reich an prophükscben ErfiU lungsdaten, so reich, daß wir vor Ang» und Grau:» vergehen müßten, würden alle orophettsch-astroivgischcn Worte in Erfüllung gehe». Vielleicht rs> eS sogar gut so, denn sowohl der 19. März, als auch alle übrigen Schicksalsdaten werden den Beweis bringen, daß alle menschliche Weissagung nichts ist, daß aller Aoetglaübr falscher Glaube ist. Dann werden Tausende aus «dem Reich der Mystik auf den. Weg dos realen, modevnen Men schentums geführt werden.