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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-15
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1925
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bi» 15 Prozent zu Ueber Bremen gingen tm zweiten Vierteljahr 7618, über Hamburg 8467 und über fremde Häsen 1496 Auswanderer in das Ausland. —sek. Krieqergräber-Denkmünzc. Es ist ein Zeichen des deutschen christlichen Gemütes, bas; es sich um die Gräber lieber Angehöriger bemüht. Bon wieviel inni gem Glaubensleben zeugen unsere Friedhöfe vor allem dort, wo sie nicht durch modernen Glanzmarmor und Goldschrist entstellt sind. Auch im Felde brausten waren die deutschen Soldaten treue Hüter der Äefallenengrübcr. Durch den Ausgang des Krieges ist diese Tätigkeit sehr erschwert. Aber der Bolksbund für deutsche KriegSgräbcrfürsorge in Berlin tn Verbindung mit der staatlichen Beratungsstelle für Krte- gerehrnngen hat diese Arbeit treulich fortgesetzt auch durch die Schwierigkeiten der Inflationszeit. Jetzt sucht er sich durch Ausgabe einer geschmackvollen Denkmünze die Mittel sür seine verdienstvolle Tätigkeit zu verschaffen. Der evan gelische Teil der Bevölkerung wird ihn durch Abnahme die ser preiswerten Denkmünzen gern in seinem pietätvollen Vorhaben unterstützen. —* Strenme n. Man berichtet uns: Am Sonnabend abend sprach im hiesigen Gasthofe Herr Willy Schuster, langfährlacs Mitglied des Noten Kreuzes in Dresden, über „Erlebnisse unter dem Roten Kreuz". An Hand von 180 herrlichen Lichtbildern führte uns der Vortragende zurück zu den Anausttagen des Jahres 1914. Man iah den be geisterten Ausmarsch der Truppen, dahinter da» Note Kreuz in Etappen- nud Krieaslazaretteu. In 36 Lazarettzug- sahrten wechselten herrliche deutsche Städtebilder mit zer- störten belgischen, französischen und russischen Gebieten. Weiter erschienen sehr viele Bilder von Operationssälen, Krankensälen und Baracken, wo man die liebevolle Pflege der Schmervermnndeten beobachten konnte. Totenstille war im Saale, als Gefallene im Schützengraben, Heldenfriedhöfe und offene Massengräber erschienen, wo Tausende deutscher Soldaten ruben. Dieser Vortrag hat bei allen Besuchern einen tiefen Eindruck hinterlassen. Nach 2 Stunden schloß Herr Schuster seine interessante» und lehrreichen Aus führungen. Anch die Einlagen, Zeppelins Luftschiffabrt, Hamburger Hafen und die prächtigen Darstellungen ans der Gesundheitslehre redeten für den Zuschauer eine eigene Sprache. Alles in allen darf man sagen, das; der Licht- bilder-Vortrag feder Gemeinde nur wärmstens empfohlen werden kann, und daß der Veranstalter, Knnstpfleger Willy Schuster, durch sein ansprechendes Organ und die würdige Art seines Vortrages den günstigsten Eindruck hinterläßt. —e. Moritzburg. Ein origineller Festzng bewegte sich unter Posaunenklängen am Sonntag durch unseren Ort. Die Brüderanstalt feierte Erntedankfest. Nach einem feier lichen Festgottcsdienst am Vormittag wurde nachmittags unter tatenfrober Mitwirkung der fnngcn Diakonen, die am Brüderbanse die Ausbildung sür den Mifsionsdicnst in unserem Volke erhalten, von den Kindern der Anstalt die Arbeit des Landmanncs vo» der Saat bis zur Ernte durch den Fcstzug zur Darstellung gebracht. Samen, Dünger. Regen, Sonnenschein fehlten in dem Zuge eben- fowenig wie die Früchte des Feldes und die Molkerei- Produkte. Den Schluß bildete n. n. ein Brotwagen, von dem an die Zuichaner frisches PslanmenmuSbrot ans der Anstaltsbäckerei in Nicderrödern verteilt wurde. "Dresden. Taschendiebe sind während der Land- wirtschastlicbcn Ausstellung hier tätig gewesen und haben u. a. am 7. 9. eine goldene GlaShütter Herrcnnhr Nr. 22405 mit Sprungdcckel nnd römischen Zahlen, sowie eine goldene Panzcrkette, au der sich mehrere Glieder eines verloren gegangene» Anhängers befanden, im Gedränge gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminal polizei. * Pirna. Gestern früh brannte in Rathewalde in der Sächsischen Schweiz ein Hans nieder. Drei blin der im Alter von Ist/» bis 5 Jahren sind in den Flammen um gekommen. Wahrscheinlich haben die Kinder mit Zündhölzern gespielt. — E-ne spätere Meldung besagt: Gestern früh entstand in Rathewalde ein Feuer, wodurch ein Haus niederbrannte. Von der Familie Schöne, die das Haus bewohnte, war der Ehemann früh 4 Nhr nach Pirna gegangen, während die Frau zu einer häus lichen Besorgung das Hans verlassen hatte. Bei der Rück kehr vermochte sie von vier Kindern nur noch den Säug ling zu retten. Drei Kinder un Alter von 1i/», 3 und 5 Jahren sind in den Flammen umgckommen. * Bautzen. Der Bezirksfürsorgcverband Bautzen ver anstaltete am Sonntag im ganzen Bezirk einen Opkertag. dessen Ertrag zur Anschaffung von Heizmaterial, Kartoffeln nsw. für die Allerbedürstigsten dienen soll. Franken berg. Am Montag, nachmittags 3 Uhr 38 Min., wurde die Beruisieuermehr Chemnitz durch Fern- vcechcr zu einem Großfencr nach Frankeuberg gerufen. Schon von der Ebersdorfer Höbe war Heller Feuerschein sichtbar, der auf großen Umfang des Brandes schließen ließ. In einem großen Gebäude der neuen Kaserne, in dem einige industrielle Betriebe untergebracht waren, mar der Dach boden in Brand geraten. Die Fraukenberger Freiwillige Feuerwehr gab bereits Wasser und wurde durch die Chem nitzer Wehr, die von der Motorspritze eine starke Leitung vorgenommen batte, tatkräftig unterstützt. Es gelang so mit, daß Uebergreisen des Fencrs auf den Mittelbau zn verhindern, sodaß nur lediglich der Dachstuhl des Seiten gebäudes ein Raub der Flammen wurde. Nach 2 stündiger anstrengender Tätigkeit war die Gefahr beseitigt und die Chemnitzer Wehr, die als erste auswärtige Wehr auf der Brandstelle erschienen mar, konnte gegen 6 Uhr wieder abrücken. * Chemnitz. Am Sonntag sanden hier Wiedersehens feiern der Reserve-Jnsanterie-Regimenter 103 und 242 statt. Die Festlichkeiten, die einen ungestörten Verlauf nahmen, hatten nnter der Ungunst des Wetters sehr zu leiden. Ferner fand im Zeisigwalde die Grundsteinlegung für ein Ehrenmal des Reserve-Jnsanterie-Regiments 181 statt, das am 11. Oktober seinen 2. Regimcntstag in Chemnitz ab halten wird. * Crimmmitschau. Vor einigen Wochen wurde der Tischlermeister Gustav Hendrischke nnter dem Verdacht verhaftet, seine Ehefrau vergiftet zu haben. Die Unter suchung der Leiche, die ausgegraben worden war, soll er- geben haben, daß der Tod der Frau durch Arsenik erfolgt sei. Jetzt ist Hendrischke als schuldlos aus der Haft ent- laffen und das Verfahren gegen ihn eingestellt worden. Ob der Tod auf natürliche oder unnatürliche Weise erfolgt ist, dürfte daher nicht geklärt sein. * Zwickau. Der hier wohnende 90 Jahre alte Schnei der Wenzel Spona feierte mit seiner Frau das 60jährige Ehejubiläum. Reichenberg i. B. Ein Laubsägekunstwerk aus 4000 Bestandteilen. In Morchcnstern im Jsergebirge hat ein Laubsägekünftler sozusagen seine Lebensarbeit ansgc- stellt. Es ist das mohlgelungene Münster zu Ulm. Das Kunstwerk ist 3 Meter doch und 2V, Meter lang. Der Erzeuger, Herr Julius Kristan, hat 20 Jahre daran ge arbeitet. Im Innern könne» 2 Personen bequem liegen. Las Münster ist elektrisch beleuchtet. Es besteht ans 4000 Bestandteilen. Deutschlands geleistete Zahlungen. Berlin. Ten Bericht der Generalagenten sür Repa rationszahlungen zukolge bat Deutschland im August 1025 an Revarations - Zahlungen aelristet r 70 25.1702,25 Goldmark, von denen auf Großbritannien 11 722 721,31, Frankreich 36 430 771,40, Belgien 7 539 885,57 Goldmart entfallen. Die im ersten Jabr« bi» »um 81. August 1925 von Deutschland aezablteu RevarationSsummeu belaufen sich auf «Sarsamt 1 ooo 487 872,48 Goldmark. Ranvüberfall in Berlin. Berlin. (Funkspruch.) Ein Naubüberfall wurde heute mittag kurz nach 12 Ubr in dem Hause Unter den Linden 66 von 3 Männern auf den 77 Jahre alten Kaffenboten des Bankgeschäfts Theodor Fuhrmann der- übt. Dem alten Manu wurden die 25 OOO Mark, die ec von der Seebandlung abgcholt hatte, aus der Tasche ge rissen. ES gelang, den Haupttäter, einen italienischen Kaufmann Giovanni Santacelli, zu verhaften. Die 25 000 Mark wurden bei Santacelli in der Tasche gefunden. UleFMWWMUl! MMMM vom 15. September 1925. Te Monzie beim vreuhische» Unterrichtsminister. Berlin. (Fnnkspruch.) Ter französische Minister de Monzie hat heute vormittag dem vrenßischcn Unterrichts minister einen Besuch abgestattet und wird bei ihm heute das Frühstück eiuuehmeu. Annahme des Reichsarbeiter-Tarisvertrages. Berlin. (Fnnkspruch.) Tie am Tarifvertrag sür Neichsnrbeiter beteiligten Gewerkschaften und Ornnuisationen habe» beschlossen, dem vom NeichSarbeitsministerinm ge fällten Schiedsspruch zuzustimmeu. Fusion der Farbenfabriken. Berlin. (Fnnkspruch.) Die Verhandlungen der die Interessengemeinschaft bildenden Farbenfabriken zwecks Vereinigung zn einer fusionierten Firma haben vorläufig dahin geführt, daß die Grundlagen dec Fusion in einem Entwurf niedergelegt worden sind. Ueber die Art der Durchführung und den Zeitpunkt des Jnkraittretcus einer etwaigen Fusion läßt sich noch nichts Bestimmtes sagen. Tic Kanaldurchschwimmung wiederum mißlungen. )l Berlin. Ter ägyptische Schwimmer hat am späten Abend den Versuch, den Kanal zu durchschwimmen, ausge geben. Er war noch eine halbe Meile von Tovcr entfernt. Streik der städtischen Arbeiter in Frankfurt am Main. Frankfurt. (Fnnkspruch.) Nachdem der vor einigen Tagen gefällte Schiedsspruch, der eine Erhöhung der Löhne der städtischen Arbeiter vorsieht, sowohl von Arbeitgcber- w!e von Arbeitnehmersoite abgelehnt worden ist, treten die städtischen Arbeiter, etwa 10- bis 12000 Mann, morgen in den Streik. Tic Wasser-. Gas- und Elektrizitätsver sorgung, sowie der Betrieb der städtischen Krankenhäuser werden aufrecht erhalten werden. Abreise der österreichischen Journalisten aus München. München. (Fnnkspruch.) Am Dienstag früh sind die österreichischen Journalisten von München nach Heidelberg abgereist. Zum Abschied hatten sich auf dem Münchener Hauptbahubof mehrere Herren der Münchener Presse ein- ßefundcu. Die österreichischen Gäste sprachen sich wiederholt in äußerst anerkennenden Worten über die ihnen in München gewährte Gastfreundschaft aus. Tie Fusionsverhandlungen der rheinisch westfälischen Großindustrie. Essen. (Funkspruch.) Zu den Fusionsverhandlungen der rheinisch-westfälischen Großindustrie erfährt die Essener Allgemeine Zeitung entgegen anderslautenden Blätter meldungen von authentischer Seite, daß ein FnsionSvertrag bisher noch nicht abgeschlossen ist. Ei» Abschluß ist viel mehr srühesteus Ende dieses Monats z» erwarten. Gegen stand nnd Ziel der Verhandlungen ist die Fusion sämtlicher Werke nud Firme» vo» Thyssen, Phoenix, Rheinitabl, van der Zypcn, Bruck, Nhein-Elbe-Uniou lTenrich-Luxemburger- Bochumer Verein, Gelsenkirchener Bergwerke A.-Gi in Form einer Aktiengesellschaft nnter lleberiinhine sämtlicher Bcrg- werksbetriebc, Eisenhütten und Walzwerke der genannten A.-G. und Gewerkschaften. Tie Höhe des Aktienknpital.S steht noch nicht fest. Verbot der Tentschen Allgemeinen Zeitung im besetzten Gebiet. Köln. lFunksprnch.) Tic Teursche Allgemeine Zeiiuug ist von Lcr Bcsaynugsüchörbe vom W. September an ans 3 Monate sür Las besetzte Gebiet verboten worden. Englisch türkischer Grcnzzwischcufatt im Mvssulgcbict. London. (Fnnkspruch.) Reuter meldet ans Genf: Die britische Negierung hat Nachrichten erhalten, wonach die Türken christliche Dörfer in dem umstrittenen Moffnl- gcbict umzingeln nnd die Einwohner in nördlicher Richtung vertreiben. Einigen der Vertriebenen gelang es, über die Jrakgrcnze zn entkommen. Der britische KolonialitaatS- sckretür hat diese Angelegenheit dem Völkerbund unterbreitet. Besuch Tschitscherins in Warschau. )(Warscbnn. (Fnnkspruch.) Am 14. September hat die russische Gesandtschaft in Warschau dem Außenministe rium mitgeteilt, daß nm 20. September der russische Außen kommissar Tschitscherin, der zu Erholungszwecken nach Deutschland reist, sür einige Tage nach Warschau kommen werde. Eine Stadt durch Feuersbrunst zerstört. -(Konstantinopel. Die Stadt Maledjik, die in der Nahe von Angora liegt, ist durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört morden. Die neuen amerikanischen Eintvandernnasvestinttiinnaen in der Praxis. New y ork. (Fnnkspruch.) Von den 506 Einwan derern, die beute mit dem Dampfer California von Glasgow hier ankamcn, wurden nur 3 in Ellis Island zur Unter suchung zurttckgehalten. Das neue System, wonach Ein- wanderungSlustigc sich vor der Abfahrt nach den Ver einigten Staaten untersuchen lassen müssen, scheint sich dem nach zu bewähren. Pläne für ei» amerikanisches MctaNuftschiff. Washington. (Fnnkspruch.) Der Vorschlag Henry Fords, dem Marincdepartemcnt ein von seinen Ingenieuren entworfenes Luftschiff nach dem starren System bauen nnd erproben zn lasten, wird von dem Marinejekrctär Wilbour ernstlich erwogen. Tas Luftschiff, das eine Länge von 150 Fuß und einen Durchmesser von 50 Fuß haben wird, soll mit Gaszellen aus Metall ausgerüstet werden. Tic Kosten werden ans etwa 300000 Dollars veranschlagt. M MnlWW dkl N WMM. Berlin. (Funkspruch., Wie gemeldet wird, bat die N e i ch s b a h n v e r w a l t u n g dem im Reichsarbcitsmini- stcrium über die Löhne der Eüenbahnarbctter gefällten Schiedsspruch, für den die Erklärungssrist heute abläust, zugestimmt, während die G e w er t i ch a s t e n, wie berichtet, den Spruch abgelehnt haben. Vor aussichtlich dürfte dec Schiedsspruch nuniiichr sür ver bindlich erklärt werden. Geschäftliches. Das Modehaus Max Oertel gibt bekannt, daß es ebenfalls bereit ist, der Belegschaft d«S Lauchhammer- Werkes Riesa gegen Abgabe von Kansscheinen Waren zu liefern. - Slratzenölung. Ein neuer Weg zur Erhaltung der Lchottcrstratzen. Ter sicls wachsende Kraflzeugverkchr ist augenblicklich eine Quelle schwerster Sorgen sür die mit dem Straßenbau nnd der Liraßcncrhaltung betrauten Behörden, die sich der Tatsache gegenüber gcsicllt sehen, daß die deutsche Straße in ihrem heutigen Zustand den durch die Entwicklung gestellie» Anforderungen ganz einfach nicht mehr gewachsen ist. Wenn auch besonders England und Amerika aus Grund ihrer wirt schaftlichen Starke beispielgebend im modernen Straßenbau vorangchen und viele wertvolle Erfahrungen von dort zu uns herüber kommen, so ist doch eine einwandfreie Lösung der Frage, welches die beste, allen modernen Anforderungen gewachsene Straßcnbauart sei, bisher noch nirgends zu er zielen gewesen. Hierzu kommt noch, daß die beschränkten Mittel, die bei uns in Deutschland mit Rücksicht aus die allgemeine Lage zur Verfügung stehen, einen großzügigen Ausbau und Um bau der Straßen aui absehbare Zeil hinaus kaum gestatten werden und man sich daher vorerst darauf beschranken muß. die einmal vorhandenen Straßen zu befestigen und zu erhol ten. Von den verschiedenen Arten von Straßendecken, die bei uns vorkommen: Pilaster-, Asphalt-, Teer- und Schotter straßen, ist gerade die am stärksten vertretene — die Schotter straße — leider auch dem Verschleiß am stärksten unterworfen. Nm ihre Lebensdauer möglichst auszudchnen, werden, soweit ein Umbau aus eine der anderen genannten Arten nicht mög lich ist, verschiedene Tbcrflächenbesesrigungsmethoden angc- wendet, von denen die sogenannte Tberflächentecrung bis jetzt die bekannteste ist. Es wird hierbei auch gleichzeitig der Zweck verfolgt, die Staubbildung, die durch die Saugwirkuna der Auto-Pneumatiks aus den Lcholterstraßen in ganz be sonderem Maße hervorgerusen wird, auf eine möglichst lange Zeit zu unterdrücken. Leider haften jedoch auch der Tber- ilächenteerung verschiedene Nachteile an, die sich daraus er klären, daß der Teer eine für sich bestehende Schicht bilder, die sich oft bei stärkerer Beanspruchung und wenn der Teer nicht ganz einwandfreier Qualität ist, nach kurzer Zeit in einzelnen Stücken abzuheben beginnt und schließlich zer bröckelt. Auch die staubbindende Kraft, die auf der Klebe wirkung des Bitumens beruht, dauert eben nur solange, als diese Klebkraft durch den gebundenen Staub nicht erschöpf! ist. Schließlich ist noch die schädliche Einwirkung des Teeres auf die Lackierung der Aurokarofferien und seine Feuerge fährlichkeit zu erwähnen. In letzter Zelt nun dringt auch iu Tcutichland dir Kenntnis eines Verfahrens ein, welches nach langen Ver suchen, die bereits vor dem Kriege begannen und durch den selben unterbrochen wurden, allen Nachrichten zufolge zu aus- gezeichneieu Ergebnissen gei'ührt Hai. Es ist Lies die soge nannte „Siraßenölung". Von den europäischen Städten ist ganz besonders Wien in dieser Beziehung voraugegangeu und es werden augenblicklich riesige Mengen eines von einem Wiener Chemiker erfundenen Spezial-Teles („Jmpregnol'st aui den Wiener Straßen verarbeitet. Von dorr ist das Ver fahren besonders iu die Nachfolgestaaten, seiner nach Polen. Italien und Spanien gedrungen und soll sich überall außer ordentlich rasch durchsetzen. Tie Teluug erfolgt durch Auiiragung des Teles in kal tem Zustand und ohne Straßenabiperrung mirrels der von der WaUcrbe'vrcngung bcr bekannren Sprengwagen, innrer denen 4—v Lerne folgen, die das Tel mir Beien i:: die Srra- ßendecke einkehren, ähnlich wie bei der Teerung. Hierbei gehr das Tel mir vil'e eines besonderen darin cnrhalrenen Bindemirrels mir dem Baumarerial der Straßendecke eine enge chemische, alw mechanisch uurrcnubare Bindung ein und hält sich viele Monate hindurch in der dadurch völlig staub freien Straßendecke, uacir Leu Wiener Ersaß, runacn iu Prozent der Fälle ein ganzes Jahr lang, ein da« nacögcol: werden muß. Wesentlich aber ist,die Sa:'acoe. daß regel mäßig geölte Siraß.eu. scii sie dieser Behandlung uurer- worsen und, buchstäßliöo vollkommen revararnrrrci bleiben, da die gcötre Straßendecke ein,- außerordelulicoe Wid.r'wnds- sähigkeii und ElastHnär besitz: und das Ncgenwa'"cr v:^c öurchläßr. Tic Probcdlungcn. die bisher in TernschlanL durchgc- sührr worden nnd. haben rrotz der Kürze der Zeit bereit» bestätig:, daß cs stw um einen ßedeinendcn siorisrdrii: an dern Gcbierc der S:ßo:rer'-ra.bc:tbcs:fligunü und Sraubtr- kärnviung handelt und alle Anzeicocn deuren daran'' bin. daß dieses neue Verfaß,ren auck> iu Tcuiscbland rasch Fuß sa'-eu wird. Weuu damir ein Mittel gesunden wäre, nm die vor handenen Schvnerstraßen mit verbälruisirräßig geringen Kosten und wenig Arbeit kür die modernen Anforderungen widcrsraudsiei: zu machen, w wäre dies mit Rückstau aust di: außerordeuck'.chcu Ersparnisse au Geld und Zeit, die ein Strastenumbau sonst erwidern würde, eine Tatsache rvu wesen lisch vockkswirtkchait lieber Bedeutung. Allerlei Hnmvr. Ter unmoderne Larsson. In Schweden und die Schei dungen in neuester Zeil an der Tagesordnung, und beson ders die »rünstler sind sehr schnell damir bei Ser Hand. Alo der bekannte Maler Lariion nach längerer Abwesenheit eines Tages ans einem Fest mit vielen alten Vera nur en zusanlmcntraf und ihre Frauen vorgestellr bekam, sah er immer wieder neue Gesichter und schüttelte den Kops Schließlich stand er aus und hielt eine kleine Rede „Meine Tarnen nnd Herren," sagte er, „ich bin wirklich seh: traurig, denn ich komme mir in ihrem Kreis io furchtbar unmodern vor. Ta sitzen Sic nun alle hier mit ihre;: neuen Frauen, und ich schleppe mich immer noch mit mei ner alten Karin herum!" Stets derselbe. Ter wütend drcinblickende Ehemann stürzt sich ans einem Amaieurphowgraphen am Badestrand nnd faucht ihn an: „Herr, wie können Sic sich unterstehen, meine Fran zu photographieren? Feh sah deutlich, daß Sie cs taten." „Aber mein Herr, ich tat cs nicht", stammelt deh andere erschrocken. „Wie können Sie so etwas von mir den ken?" „Was, Sic taten cs nicht?" schreit der Ehemann noch wütender. „Warum nicht, meine Frau ist die schönste Fran am Strande." Lein Berus. Ter Richter: „Sic sagen, der Beamte hätte Sic verhaftet, während Sie ganz ruhig ihren Beruf ans- nbtcn?" Angeklagter: „Jawohl Herr Richter." „Und Sie haben wirklich nichts anderes getan, als sich ihrem Berus zn widmen?" „Nichts anderes, Herr Richter." „Tas ist doch aber sonderbar. Was ist denn Ihr Berns?" „Einbrecher, Herr Richter." —
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