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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-01
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1926
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Behütet wird del« Sind vor Schade» Durch Sauberkeit und flrift'grS Bade«. I« dicke Tücher pack eS nicht, EG braucht Beweg««-, L«ft ««d Licht! AuS dem Merkbüchlein der ReiLSaesundheitSwoche 18. bis LS. April 1928. Nnf-esuchr -ave«, ««-er dlesen «909 Deutsche« leve« zur. »eit t« Frankreich an Ausländer» «och vamo Nord» amertkanrr, 48900 Engländer u«d 11000 Südamerika»««, dar«»ter sehr viele, die sich studienhalber in Pari» aus. halten. MnsenmSmätzige v«sichtig»ng des Schlöffe» «anSsonct. Nach amtlicher Mitteilung ist vom 1. Avril bi» aus «eitere» baS Schloß SanSsouet an Werktagen von 1V bi» 12 Uhr ohne Führung zur Besichtigung geöffnet. Werktag- von iS bi- S Uhr sowie an Sonn, und Festtagen während der gesamten OeffnungSzeit von 11 bt» 6 Uhr erfolgt wie bisher die Besichtigung unter Führung de» Schloßpersonal». Daö „Beschwerdebuch- der ReichSre-ier««-. Da» Ka binett Luther hat eine Neuerung etngMhrt, um der Oefsentltchkeit die Möglichkeit zu geben. Beschwerden und Wünsche direkt der ReichSregierung mittetlen zu könne». An der Außenfront des Gebäude- der Reichskanzlei tn der Wtlhelmstraße tn Berlin, ist ein Hausbriefkasten an gebracht worden, den jedermann benutzen kann, um der ReichSregierung sein BerSlein ins Beschwerdebuch zu schreiben. Pole« pumpt Geld sür die Beamtengehälter. Wie katastrophal die finanzielle Lage Polens gegenwärtig ist, ergibt sich, wie die „Bosstsche Zeitung" au» Warschau meldet, aus der Tatsache, daß die Regierung zur Auszahlung der Beamtengehälter am 1. April eine Anleihe von IS Millionen aufnehmen mutzte. Die Deutschen Litauens fordern knltnrelle Autonomie. Die Borbereitungen zu den im Mai stattfindenden Sejm wahlen haben begonnen. Auch der ZentralauSschutz der Partei der Deutschen Litauens hat bereit» mit Wähler- Versammlungen begonnen und Kandidat«» aufgestellt, und zwar die Herren Kinder und Rogall tdie bisherigen Ab geordneten), sowie Baumgärtel und Schulz. In einer neuen, der „Litauischen Rundschau" beigelegtc» Zeitung, „Der Wächter", die periodisch erscheinen soll und deren erst« Nummer soeben herauskam, wird als Hauptforderung -er Deutschen zur kommenden Wahl die kulturelle Autonomie bezeichnet. Es wird festgrstellt, datz cS 14 staatliche und 17 private litauische höhere Lehranstalten gebe, ferner 18 jüdische, 2 polnische, 2 russische und eine deutsche höher« Lehranstalt. Au Mittelschulen seien vorhanden: 44 staat liche und 10 private litauische, 11 jüdische und je eine deutsche, polnische und lettische. Bon 24 600 Schülern seien der Nationalität nach 17 284 Litauer, 5,205, Juden, 411 Deutsche, 358 Russen, 108 Letten und SS gehörten anderen Nationalitäten an. Unter allen diesen Schülern seien nur »0 Ausländer. Der „Wächter" freilich sieht in diesen Zahlen nichts durchweg Erfreuliches, denn eS zeige sich, datz Litauen eine Menge „brotloser Intelligenz" hervor dringe, von der durämuo nicht klar sei, wo sie dereinst ihren LebenSerwerb finden könne. Welt-Petroleum-Konferenz in Paris. Die Leiter der »rotzen Wrlt-Petrvleum-Konzerne sind gegenwärtig ver- lönllch in Paris versammelt, um aus die Verhandlungen mit dem Präsidenten des russischen Naphta-Snndikats, Lomoff, entscheidenden Einflutz zu nehmen. Vertreten sind der Präsident der Standard Oil-Eompagny, Eagle, der Präsident der Sholl-Dutsh-Gruppe, Deterding und Ver treter der Anglo-Persian-Eompany. Es handelt sich bei den Besprechungen, wie die Berliner Zeitung meldet, vor nehmlich darum, das Wcltmarktsgebiet mit Len Russen, die in letzter Zeit am Oelmartt immer aktiver auftreten, auf zuteilen und sich gleichzeitig in irgend einer Weise einen Anteil an der russischen Produktion zu sichern. Da die Geschäfte dieser drei Mammut-Konzerne in die höchste Politik hinnbcrspielen, muh der AuSgang der Pariser Ver handlungen auch in Deutschland größte Aufmerksamkeit beanspruchen. Zahlung der deutsche« Kriegsschäbe» au Luxemburg. Auf eine Anfrage in der luxemburgischen Kammer über die Bezahlung der von Deutschland an Luxemburg für Kriegs schäden geschuldeten Beträge antwortete Staatsminister Prum, Deutschland werde die eine Hälft« der vorgesehenen Summe erst dann zahlen, wenn die Streitfrage über die vorzeitige Kündigung des Eisenbahnvertrages durch Luxemburg einem Schiedsgericht überwiesen worden sei. Die andere Hälfte werde erst bezahlt werden, nachdem Las Schiedsgericht die luxemburgische Auffassung über die Kündigung des Eiscnbahnvertrages gutgeheitzen habe. — Von luxemburgischer Seite werden gegen Einsetzung Liese» Schiedsgerichtes gewisse Einwände erhoben, die in -er Kammer jedoch nicht näher dargclcgt wurden. Es handelt sich bei den Kricasichädcn um 8 bis 9 Millionen Golbmark. Der Lohnkonslikt in Le« österreichischen Staatsbetriebe«. In den zwischen der Regierung und den Beamten und Ar beitern der staatlichen Betrieb« ausgebrochenen Konflikt hat gestern der sozialdemokratische Parteivorstand eingegriffen. Nach Berichterstattung durch den Abgeordneten Dr. Bauer und Dr. Dannenberg, die einer Sitzung der Gewerkschafts kommission beigcmohnt hatten, erklärte Bundeskanzler Dr. Ramek, datz die Forderungen Len zuständigen Ressort ministern obliege. Er sei indessen bereit, alles aufzubieten, daß Verhandlungen zur Beilegung -er Differenzen im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten geführt werden. Uebrtgens habe sich der Finanzminister bereit erklärt, solche Verhandlungen cinzuleiten. Man hofft auf eine friedliche Beilegung des Konfliktes. Zusammensrosi zwische« Kommunisten »nd National» sozialisten in München. In einer gestern abend von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei einberufe neu Versammlung, in der der russische Hochschulprofessor Dr. Gregor über die heutigen Verhältnisse in Rußland sprach, kam es im Verlause des Vortrages zu Störungen seitens der zahlreich vertretenen Kommunisten. Die Ruhe störer wurden von der anwesenden Saalwache entfernt, wobei die Kommunisten heftige» Widerstand leisteten, so daß es zu Zusammenstötzen mit der Polizei kam, wobei mchrere Personen verletzt wurden. Nach Entfernung der Kommunisten nahm die Versammlung ruhig ihren Fort- ^^Der Wiederzusammcutritt deS iutersraktionelle« Aus» schusses. Aus parlamentarischen Kreisen hören wir, datz mit dem Wiederzusammentritt des interfraktionellen Ausschusses vor Eröffnung der neuen ReichStagSsessio« zu rechnen ist. ES ist beabsichtigt, gleichzeitig mit den Arbeiten -eS RechtS- auSschuffes über die Fürstenabfindung Beratungen deS Ausschusses anzuberaumen. Die Regierungsparteien wollen endlich zu einer Einigung über das Kompromiß kommen, daS trotz der mehrfach veränderten Form noch immer nicht den Wünschen der Mehrheit der Koalition entspricht. Die Schwierigkeit des Problems liegt besonder» darin, baß La» Kompromiß eine Fassung erhalten soll, der auch die Sozial demokraten zustimmen können, damit die Mehrheit für -aS ArfiP zustande kommt. —— ! Derttiches ««» Siichsisches. Riesa, den 1. April 1928. —»Der April im Volksglauben. Der l. April wird vielfach al» Geburt»- ober Todestag -e» JudaS Jscharioth, als UnglückStag angesehen. Deshalb soll man an ihm keine Gerste säen, man soll an ihm reine Werkzeuge verfertigen und da» Holzholen im Walde soll man am 1. April auch unterlassen, so sagt der BolkSmund. Im Volke heißt es aber auch weiter, »atz Milch, die man nach Sonnenuntergang verschenkt, verhext werd«. Der I. April ist -er Tag, an -em -er Teusel au» dem Himmel, geworfen wurde. In vielen Gegenden ist derjenige, der WA.1- April »«letzt das Bett verläßt, der „Aprtlstier". AMH Bor einem frauzöfische« Friedensschlutz mit Abd el Krim r * Pari». Uever die am DienStag abgehaltene Konferenz am Quai d'Orsay, der Briand und Steeg bei wohnten, verlauten neue Einzelheiten. In der Hauptsache wurden die Aussichten des marokkanischen FrühjahrSfelü- zuges geprüft. Die französische Regierung mußte auf Grund -es von Steeg erstatteten Berichtes den Eindruck gewinnen, daß die Anariffskraft Abd el Krim» noch unge lähmt ist. Die Möglichkeit eines sofortigen Friedensschlüs se» mit Abd el Krim, über die Steeg berichtete, wurde aus führlich zur Sprache gebracht. Der Generalgouverneur von Marokko war in der Lage, ein detailliertes Friedensangebot Abd el Krim» mitzutetlen, über da» zur Zeit noch beraten wird. In zuständigen französischen Kreisen wird erklärt, daß ein sofortiger allgemeiner, nicht nur auf einen Teil der französischen Front beschränkter Waffenstillstand die Voraussetzung für die Aufnahme der KriedenSverhand- lunge» biete. Die französisch« Presse hebt den gegenwär tigen Augenblick al» außerordentlich bedeutungsvoll hervor und hält einen FrtedenSschlutz für möglich, doch nur, „wenn Md el Sri« gute« Wille« an de« Tag lege". Sm Quaii d'Orsay erklärte heute der Pressechef beim Empfang franzö sischer Journalisten, daß die Meldung von einer bevor stehenden Offensive Abd el Krim» aus der Luft gegriffen sei. der Geor-Sta-, der -T Avril, tst volkskundlich von Beben- t««». S» slawische« Länder« vor all«« gilt er al» Früh- ltugSausang. In «»-land sangen die Bauern -« diese« Tage »tt de. Bestell««- der -lecker an. Der^-rün« Georg-, ei« tn Land und Reiser gehüllter junger Man«, wird im Triumph tu manchen Vaudschaft«« Deutschland» hernmge- führt, um nachher unter -rohe« Jubel in den Dorfteich »der Bach grworfen zu «erden. Da» Gra» wird unter kroßem Lärm ^»»«geläutet", et« Matbau« wird vielfach schon tu» April vor da» WirtShau» a,stellt. In Frankreich wird vielfach eine Strohpuppe, nachdem «an Ne feierlich «mhergetrage» hat, im Gipfel de» ältesten Apfelbaume» Ve- festigt, wo man sie dis zur Erntezeit beläßt. Dan« wird di« Puppe beradgeholt und verbrannt,' die Asche wird tu den Teich oder Bach de» Dorfe» geworfen. —WK. Forderung der Arbeitsaufnahme« tm Frühjahr. Der Reich»ardett»mt«tst«r hat der Wohl- fahrtS-Korrespondenz zufolge et« Schreiben an die oberste« LandeSbehörden für Arbeitsvermittlung «nd Erwerb»- losenfürsorge gerichtet, tn dem er von Ihnen jede mögliche Förderung der Arbeitsaufnahmen tm Frühjahr erwartet. Zunächst wird vom ReichSarbeitSminifter auf die Aus stattung der Arbeitsnachweis« mit den erforderlichen Fach- kräften Wert gelegt. Wo die Fachkräfte nicht auSreichen, müssen sie ergänzt werden. Sodann soll möglichst« Er leichterung der Arbeitsaufnahme vorgesehen «erden: durch ArbettSauSrüstung, di« Fahrtkost«» bei einer ArbeitSaus- nahme außerhalb des Wohnortes usw. Für di« Vermttt- lung städtischer Arbrit»kräfte, vor allem Jugendlicher, 1« die Landwirtschaft, werben wie in den Vorjahren besonder« Reichs- und Vandesmittel zur Verfügung gestellt werben. ES ist zu empfehle«, daß bi« öffentlichen Arbeitsnachweis«, besonders tn ländlichen Bezirken, falls der Bezirk zu groß ist, an geeigneten Orten Zweigstellen einrtchten. Anderer- seit» ist die Pflicht de» Erwerbslosen zur Annahme von Arbeit strikt zu beachten. Die Arbeitsnachweise solle» dem Erwerbslosen die Unterstützung versage» oder entziehen, wenn er eine Arbeit ablehnt, die den gesetzlichen Bestim mungen genügt. Es ist unter keinen Umstände» angängig, daß neben den im vergangenen Winter zweimal erhöhten Höchstsätzen und neben den gewerkschaftlichen Unterstützun gen, die vielfach noch hin,»treten, weitere Leistungen all gemein an die Erwerbslosen gewährt werden. Die Höchst- sähe der Erwerbslosenfürsorge werden auch dann über schritten, wenn neben ihnen Sachleistungen (Brotmarken, Effenkarten usw.) ohne Prüfung des individuellen Be- dürfnisseS gegeben werden. Zum Schluß teilt der ReichS- arbeitsmtnister mit, datz die besondere Reichskontrolle über das finanzielle Gebühren der Erwerbslosenfllrsorge, die im Februar dieses Jahres in Jena mit den Stegierunge» der Länder vereinbart worden ist, demnächst eintreten wird. —* KPD. und SPD. Im Zusammenhang mit ihren Bestrebungen zur „Einheitsfront" machen di« Kommunisten seit Woche» lebhafte Propaganda dafür, -atz die Sozialde mokratie mit ihnen gemeinsam die Maifeier begehen soll. In einem Briese an bt« KPD. hat jetzt der Bezirksvorstand der SPD. Ostsachsen eine Absage gegeben. Zur Begründung wird gesagt: „Die Kommunistische Partei hat zwar gemein same Maifeiern unter ihren Einheitsparolen ausgenommen, damit aber auch zugleich bewiesen, -atz für sie die Frage nicht Selbstzweck ist, sonder» Mittel zum Zwecke ihrer Partei agitation. Der Bezirksvorstand konnte sich aus Grund deS bisherigen Verhaltens der KPD. nicht von der Aufrichtig, kett des Vorgehens der KPD. überzeugen." Man sieht, von Zeit zu Zeit merkeu die linkssozialistischen Führer doch, was die Kommunisten mit ihrer Einheitsfront in Wirklichkeit be absichtigen. MSMMMMIW MAIWM vom 1. April 1926. Die Ofterferi«» der SabiuettSmitglieder. * Berlin. Außer dem Reichskanzler Dr. Luther, der über die Osterfeiertage tn Berlin bleibt, werben sämtliche Mitglieder des Kabinett» die Reich-Hauptstadt zu einem längeren oder kürzeren Urlaub verlassen. v Stresemau« in Anuaberg. Berlin. sFunkspruch.) Der ReichSaußenminister hat sich nach Annaberg begeben, wo er heute abend im Rahmen einer internen Parteiveranstaltung anläßlich de» BiSmarck- tages sprechen wird. Gtresemann dürfte am Freitag «inen längeren Osterurlaub antreten, dessen Dauer und Ziel noch nicht bekannt ist. — Reich-kmzler Dr. Luther bleibt tn Berlin. i Selbstmord eine» Reich-baharate». Berlin. sFunkspruch.) Im Zusammenhang mit den im Jahre 192» aufgedeckten Unregelmäßigkeiten bet der ReichSbahndirektion Frankfurt a. b. V. war di« Berliner Kriminalpolizei ersucht worden, bet der Aufklärung der Angelegenheit mitzuwirken. Jetzt sind der Bossischen Ztg. zufolge mehrer« Beamte der ReichSbahndirektion, darunter auch der Reichsbahnrat Friedrich Hölstna, verhaftet worden. Als letzterer heute vormittag in» Gefängnis «tngeliesert werden sollte, stürzte er sich während des Transportes tn di« Oder,- die reibend« Strömung -cS Flusses führte ihn sofort stromabwärts, so daß er bisher nicht geborgen wrr- dcn sionnle. Di« interalliierten Tr«v»«u i« besetzt«» Gebt«. Berlin. sFunkspruch.) Di« in verschiedene« Blät tern uufgestellte veztsseruna der interalliierte« Truppen auf M«v Mau» scheint, n»ie von unterriateter Sette mit' -«teilt mir», «tue stark «ach oben abgerundete Berechuun« »u fei«. Wahrscheinlich sind die Truppe« in Kehl ringe- rechnet, welch« die Franzose« nicht zu den Besatzungstrup pen zählen, «eil sie de» Oberkommando Straßburg unters Die Gewähr««» oon »««ßischm» StaatSbokkredtte«. verli«. sFunkspruch.) Da» pr«ußtsche StaatSmtui- sterium hat'beschlossen, daß Kredite der preußischen Staats bank nur solchen Unternehmungen gewährt werd«!, deren Verpflichtungen vom Freistaat Preußen oder vom Deutsche« Reich« garantiert sind: ferner müssen Preußen oder da» Deutsch« Reich an de« Unternehmungen, denen Kredit ge währt wird, mit Kapital beteiligt sein, und zwar solle» entweder Preußen ober da» Reich den maßgebenden Etnslub a«f da» betreffend« Unternehmen au»tiben. vorübergehend dürfe« Kassenbeftänd« bet ersten Banken angelegt «erden. Lieft Richtlinie« bilde» einen Teil de» neuen Statut» brr preußischen Staatsbank. Wieder Brandstiftnng t« Renköl» Berlin. sFunkspruch.) In Neukölln ist heute nacht tn dem Hause Hermannstraß« V8 ein größerer Dachstuhl brand auSgebrochen, dessen Löschung mehrere Stunde» be ansprucht«. ES liegt vorsätzlich« Brandstiftung vor. Der Täter, der gesehen wurde, ist entkommen. Die Berliner städtische Wrtnfteuer bleibt bestehe«. )l Berlin. Der Berliner Magistrat bat sich angesichts der Finanzlage der Stadt außerstande aeseben, dem Wunsche nach Aushebung der städtischen Wrinsteuer zu entsprechen. DI« Weiniteuer bleibt mit 5 Prozent und di« Schaumwein, steuer mit 15 Prozent weiter bestehen. Haftentlass«»-«» in ber Mordsach« Rose«. vreSla«. sFunkspruch.) Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, soll heute nachmittag die seit August vor. Jahres tn Untersuchungshaft befindliche Wirtschafterin de» ermordeten Prof. Rosen, Fräulein Neumann, auS ber Untersuchungshaft entlassen werden. Wetter sollen ber Sohn des gemeinsam mit Prof. Rosen ermordeten Schuh machers, ber Briefträger Erich Stock und dessen Frau, frei gelassen worden. Schweres Unglück durch gewissenlose Autosührer. Stralsund. sFunkspruch.) Gestern abend fuhr hier ein Auto tn ein« größere Menschenmenge hinein, die gerade da» Theater bez. eine Versammlung verlassen hatte. 2 Männer und 8 Frauen wurden schwer verletzt. Eine LehrerSwttwe starb bald nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus. Die Schuld trifft den Führer der Auto droschke, ber einem Kaufmann den Führerplatz abgetreten hatte. Der Kaufmann und der Kraftwagensührer, die auch betrunken geivesen sein sollen, wurden verhaftet. Gründung ber Rheinische« Lnftoerkehrsgesellschast. Köln. sFunkspruch.) Die Gründung der Rbetn. Luft verkehrsgesellschaft m. b. H. ist gestern unter Beteiligung von 12 Städten im Kölner Rathaus vollzogen worden. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde Oberbürgermeister Dr. Adcuauer-Köln gewählt, zum Geschäftsführer Beige» ordnetcr HaaS-Köln bestellt. Exekution in Marienbad. )s Dra g. Das Bodenamt hat in der Angelegenheit der Marienbader Bäder gegen das Stift Trpl Antrag aui Exekution gestellt, um die Uebergabe der Bäder bis spätestens unmittelbar »ach Ostern zu erzwingen und die Bäder bereits während der diesjährigen Knrsaiion in Besitz zu haben, Ei» französisch-persischer Zwischenfall. Loudon. sFunkspruch.) Nach einer Meldung au» Bagdad traf dort aus Persien ein Franzose nameus De- baunay unter Bedeckung ein, der nach Frankreich zur Ab urteilung übergesührt werben soll. Er wird beschuldigt, die Kopie eines vom frühere» französischen Gesandten tu Teheran, Bonzon, an Äerthelot gerichteten Briefes an sich gebracht zu haben, in dem der neue Schah abfällig be urteilt und eine Politik der Unterstützung des früheren Schahs angeregt wurde. Abschriften dieser Briefe sollen ber neue Schah und der Sowjetvertrctcr erhalten haben, was zur Entlassung Bonzonö sowie aller französischen Offi ziere im Dienste der persischen Regierung geführt habe. Zu dem in der letzten Woche vom neuen Schah veranstalte ten diplomatischen Empfang sollen die Vertreter aller aus wärtigen Länder außer dem französischen eingeladen worden sein. Der Zwischenfall habe dem sranzösischen Prestige bei der jetzigen persischen Regierung in politischer und kommer, zieller Beziehung beträchtlich geschadet. Das Unterhaus berät über Sparmaßnahme«. London. sFunkspruch.) DaS Unterhaus beriet bis ganze Nacht den ersten Artikel etneS Gesetzentwurfes, durch den bestimmte Ersparnisse erzielt werden sollen. Der Artikel wurde angenommen. Um 9 Uhr früh vertagte sich dass Unterhaus bis um 11 Uhr vormittags. Nene Krisi» tm englischen Ber-ba« ? London. sFunkspruch.) Die Beratungen zwischen Vertretern der Zrchenbekitzer und Delegierten der Berg arbeiter über den Bericht der Koblenkommissim) haben Daily Chroniel« zufolge ein« ernste Wendung genommen. Brr- schtrdene Bergarbeitersühree sollen die Konferenz unter dem Eindruck verlassest haben, daß die Unternehmer ihre für dl« Bergarbeiter unannehmbaren Forderungen in neuer Gestalt geltend machen wollten. Uebrrfall chinesischer SeerSnber auf eine« Dampfer. )s Lo » do n. „Datlp Mail" berichtet aus Hongkong den Angriff von al« Passagiere verkleideten Piraten auf einen chinesischen Dampfer »wischen Schanahatund Kanton. Die. Viraten entkamen mit Beute tm Wert« von etwa 12000 Pfund, hauptsächlich Geld und Juwelen, die den Passagieren di« mit Geilen gebunden und durchsucht worden wäre,,, abaenomnftn wurden. Unter den Passagieren besauden sich viele Auswanderer au« den Bereinigte» Staaten mft beträchtlichen Ersparnissen. Türkisch« Offizier« überfalle» «in Zeitungögebäude. Konstantinopel. sFunkspruch.) Offizier« der Kriegsschule drangen gestern in die Räume einer Zeitung ein und zerschlugen die Fensterscheiben, weil bas Blatt «ine» Artikel gebracht hatte, den sie al- Beschimpfung eines verstorbenen Kameraden empfanden. Bter Offizier« wur, -en verhaftet. Gedenktafel für die Opfer des Reichswehrunglücks bei Veltheim. Minden, Westfalen. Am gestrigen Jahrestage Les RetchSwehrunglück» bet Beltheim fand, wie wir bereits gestern meldeten, auf dem Ehrenfriedhof zu Detmold an der Ruhestätte der acht Opfer -er Katastrophe et« feierlicher Erinnerung-akt Katt. Für ein« über den Gräbern ange brachte Gedenktafel, dir der BatatllonSkommanbeur dem Bürgermeister Dr. Peter» überantwortete, hat der Berliner Dichter Paul Warncke folgende« Gebenkspruch verfaßt: „Wanderer, der du noch wandelst in goldenem Lichte, hemme dte Schritt«! Beuge in Andacht den Sinn hier an geheiligter Statt! Die hier ruhen, mähte ber Tod mit mächtigem Schnitte, Wie tm Frühling der Sturm fortrrtßt Blüte «nd Blatt. Jüngling« alle noch saft, mit 70 Kameraden Sanken tn Vaterlandspflicht sie tn die Weser hinab. Nacht «mdnnkelte st« auf frieden-sonnigen Pfaden. Eh« du scheibest von bter, Wanderer, segne das Grab!"
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