Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-01
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r den «Nna öeftee Sutlich« Onliö »ied«rge»en. Unter Name« kehrt «u«ß Uv-land zurück und Wahnfitz t« Norde» de» Lande», kern von Ki-M-'W.'M""'''' vertlicheS na» Löchtzschr». Riesa, den 1. April 1926. . -* vetternorheriaa, kür S. Avril. (Mit- aeteilt non der Söcks. LandeSwetterwarte zu Dresden.) Nackt« iniolpe AuSftrohsuna ziemlich kühl. Tagsüber rascker Temoeraturanftieg. Nm Miitoq sedr mild. vor. wiegend leicht bewölkt. Zeitweise heiter. Schwache Luit» deweaung au« östlichen dl« südlichen Nlchtun-e». — Wi»teruna«charakter der nüchften Tage. Vorwiegend kehr mild. Zunächst na» trocken. Erft im weiteren verlauft zunehmende Niederscklaa«neiauna. —"Daten iiir den 2. und 8. April 1S28. Sonnen, anfgana 5,88 (5,88) Ubr. Gonnenuntergana 6,88 <6,85) Ubr. , Moiidanfaana 11,09 (—) Ubr N. Mondnnteraang 7.42 (8,15) Ubr B. - 2. Avril: 742: Kaiftr Karl der Frohe a'boren (gestorben 814); 1640: Der Dichter Vaul Fleming in Hambura aefiorben laeboren 1609); 1719: Der Dichter Jobann Wilhelm Ludwig Gleim in ErmSleben aeboren (gestorben 1808); 1798: Der Dichter An-nft Vein« rich Hoffmann (Hoffmann von Fallersleben) in Fallersleben aeboren (gestorben 1874); 1805: Der Dichter Han» Lbrtstlan Andersen in Odense aeboren (aektorben 1875): 1840: Der Schriftsteller Emile Zola in Paris geboren tgestorben 1902); 1914: Der Dichter Panl Hevft in München gestorben (aeboren 1880). - 8. April: 1834: Der Dichter Emil Rittersbaus in Barme» aeboren (gestorben 1897): 1888: Der Staatsmann Leon Michael Gambetta in Cabor« aeboren (gestorben 1882); 1897: Der Komvonist Johanne» Brabm« in Wir» geNorbe» (aeboren 1833); 1925: Der Maler Eduard Grützner (2. April) gestorben (geboren 1846 in Trohkarlowitz in Schlesien). " Der Karfreitag. Nicht mit Unrecht wird m vielen Gegenden der Freitag vor dem Osterfest auch der „Stille Freitag" genannt. Als Tag de- Kummers und des Schmerzes ist er dem Gedenken an die Kreuzigung Christi gewidmet, und besonders in den evangelischen Län dern, namentlich aber in England, wird er als höchster kirchlicher Feiertag gehalten. In der katholischen Kirche — im weiteren Sinne — ist eine Spaltung rn der Aus- faksung von der Bedeutung des Karfreitags zu bemerken. Die römische Kircke feierte den Karfreitag als hohen Ferer- taa seit der Mitte des 2. Jahrhunderts, und das Konzil von Nizäa (325) machte diese Feier zum Gebot. Strengere Einhaltung der Fasten, meiden jeder Arbeit, Traucrgcsänge statt der liturgisct)en Hymnen, Schwelgen der Glocken und Orgeln und schwarzer Trauerschmuck der Kirchen sind die nutzeren Merkmale der römischen Karfreitagsscler. Der Karfreitag hat in seiner Namensgestaltung manchen Wan del gehabt. Früher hietz er in Deutschland vielfach „schwarzer Freitag" oder „guter Freitag", eine Bezeich nung, die sich im Englischen (good Fridav) erhalten hat. .Heiligen Freitag nennt ihn der Italiener und Franzose, großen oder schönen Freitag der Russe, — gelegentlich aber auch roten Freitag, nach dem Blut, das aus des Erlösers Wunden flotz. Auch um den Karfreitag schlingt sich der Volksglaube. Ein Karsreitagsbad, oder auch ein Trunk Wasser am Karsreitagsinorgeu soll gegen Krank- heiten aller Art schützen. Als gutes Schutzmittel gegen Unglück betrachtet man auch letzt noch vielfach daS Äer- zehren der verschiedenen Gebildbrote, auch Martha-Brote genannt, die mit einem Kreuz gezeichnet, am Karfreitags morgen gebacken werden müssen. Im Trinken solle man dagegen am Karfreitag sehr entyaltsam sein, — denn, so behauptet der Volksglaube, je weniger man am Karfrei tag trinke, desto mehr dürsc man das Jahr hindurch trinken. —* K i r ch c n >n u s i k in der Ostcrzeit. Die für den Karfreitag abend in Aussicht genommene, aber wegen Erkrankung des Herrn Kantors Schönebaum in der Vorbe. reitung unterbrochene kirchenmusikalischc Passions-Abend feier, in der als Hauptwerk „Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuze" von Heinrich Schütz aufgeführt werde» sollten, mutz aussallen. Der liturgische Gottesdienst findet aber nachm. S Uhr statt. An den beiden Feiertagen haben sich, wie immer schon, einheimische Künstler uneigenützig in den Dienst der Kirchenmusik gestellt. Am 1. Feiertage werbe» Teile des Requiems von Mozart für Chor (Chorverrin) und Orchester (Orpheus-Orchester) aufgeführt, am 2. Feiertag die Arie „Die Gerechten werden leuchten" auS „SliaS" von MendclSsohn-Bartholdy für Alt-Solo (Fran Dr. Recke), Violine (Herr Werner Beck) und Orgel. —* Geschwftsjnbilcium. Der Inhaber des Kolonialwaren-, Drogen- und Farben-Geschäfts Firma Wilh. Moritz Berg (früher Paul Koschel), Herr Moritz Berg, feiert beute den 25. Jahrestag der Uebernahme seines weithin bestens bekannten Geschäfts. Wir gratulieren herz lichst zu diesem Ehrentage! —* Auszeichnung. Dem kaufmännischen Ange stellten, Herrn Karl Seidel, der 25 Jahre bei der Firma C. C. Brandt tätig ist, wurde von der Handelskammer Dresden durch Herrn Braune das bronzene Ehrenzeichen nebst Urkunde überreicht. —* Auf eine 25jährige Tätigkeit al» Ange- stellter bei der Speicherei. und Speditions-Aktiengesellschaft konnte heute Herr Max Müller zurückblicken. Unter Ueberreichung von Geschenken wurde der Jubilar von der Geschästsleitung und einem Herrn der Angestelltenvertretung beglückwünscht. Der Kreis d«r Jubilare hat sich damit wie- der um einen Herrn vermehrt. —* EvanaeltsattonSvortrag. Auf den am Karfreitag abends 8 Uhr stattfiudeudeu Evangelisation», vortrag der lanbeSkirchltchen Gemeinschaft (Meura: „Da» Kreuz Christi und der moderne Mensch") srt nochmals hingewiesen. —* Ballon „Hindenburg" Le» Chemnitzer Ber- akn« für Luftfahrt und Flugwesen startete von seiner Füll station Nünchritz aus unter Führung von Herrn Dr. Hoch, muth, Chemnitz zu einer Vereinsfahrt. Nach sechsstündiger prächtiger Fahrt, die immer entlang ber Elb« führt«, wurde bet Stendal glatt gelandet. —* Unwetter in Sachsen. Am Dienstag gegen 8 Uhr abends ging über weite Gegenden Sachsens «in teil- weile schweres Unwetter hernieder, da» vielfach von Donner und Blitzschlägen begleitet war. In Naulet», Amt»- Hauptmannschaft Großenhain, schlug ein Blitz in die Scheune des Gutsbesitzer» Heide und zündet«. In kürzester Zett stand selbige in Hellen Flamme« und brannte mit «le« darin aufbewahrten landwirtschaftlichen Maschinen, Vorräten usw. vollständig «teber. , —* Die Notverordnungen. Die am 31. März erschienen« Nr. 11 de» Sächsischen Gesetzblatt«» enthält di« Notverordnungen über die vorläufige Wettererhebung der Vorauszahlungen auf di« Gewerbe- und Grundsteuer bi» -um 81. Juli 1928 und über dt« Aenderung de» Gesetze» über den GeldentwertungsauSgletch bei bebauten Grundstücken (MietzinSsteuer). Ueber den wesentlichen Inhalt der Ber- ordnunge« habe« «tr schon berichtet. Erwähnt sei noch zur MietzinSsteuer, daß sie bet Grundstücken, -le am 81. Dezem. ber 1918 entweder unbelastet waren oder deren dingliche prtvatrechtltche Belastung nicht mehr al» 50 Prozent de» Frieden-werte» betrug, zwischen 10 und 85 Prozent gestaffelt werden soll. — Eine im gleichen Blatte erschienene Verord nung de» Justizministerium» bestimmt, daß gerichtlich hinter, legt« Geldbeträge vom 1. April 1928 an bis auf weitere» mit jährlich 4 Prozent verzinst werden. -*Da» Sächsische Gesetzblatt veröffentlicht sein«» soeben erschienenen Nummer 10 eine AuSsührungS- verordnung -um Wohlfahrtbvflegegesetz und «in» der- vrbnima über die amtliche ^Krftgerfürsorge. ommeuem 1'<LL ihn Kitty "Hei Kausorän- und Vraa« Ist «»verein LKL Festftiee tue Vrstfaale de» vormaligen Friedrich-August- GAinar« ?,lgt gemeinsame» Mittagsmahl, »»dann um 5 Uhr Kirchenkonzert in der Sv. Hosklrch« und am Abend Besuch der Oper. —* Elektrisch« Zugbrleuchtuna in Perso- neuzüge«. Nachdem die Einführung der elektrische« Zugbeleuchtuna sich in den D-Zügen gut bewährt bat, ve- adfichtigt di« Deutsche Reichsbahngesellschaft, nunmehr auch die neu zu beschafsenben zweiachsigen Personenzugwageu durchweg mit elektrischer Maschinenbeleuchtung auSzurüsten. Die elektrisch« Beleuchtung der D-Züge wird fortlaufend ^-Ä^x^rjfkünbigung Inder Textilindustrie. Der Verband der Sächsischen Textilindustrie hat die Tarif verträge gekündigt. Bon diesem Schritt« werde« in West sachsen und Ostthüringen rund 2000 Firmen mit nahezu 200900 Arbeitern betroffen. Auch tu der «rzgebirgische» Posamenteninbustri« wurden di« Tarifverträge gekündigt. —* Sächsischer Hotelbesitzerverband. Die Jahreshauptversammlung de» Sächsischen Hotelbesttzerver- bande» findet am 8. April in Bad Schandau statt. S» wer- den sprechen RetchStagSaVgeordnete« Brodaus über „Ge- meindebesiimmung-reckt und Abstinenzbewegung" und Lanb- tagSabgeorbneter Ztller über „Schwierigkeiten der Hotel industrie in den Saisonorten." , —" Der zweiten juristischen Staatsprü fung unterzogen sich in der Zeit vom 28. Febrnar ins 23. Mär- 13 Referendare, voir denen acht da» Examen be standen, vier nicht bestanden haben und einer auf Grund der schriftlichen Arbeit zurückgewiesen worden ist. —WK. Kapttalabftndung für Altrentner. Der ReichSarbettSmintster weist erneut darauf ht«, daß nur diejenigen Altrentner eine Sapttalabftnbung nach den Vorschriften der 88 72 ff. RVG. erhalten können, bi« auf Grund des KapitalabfinbungSgeseht» Kapitalabftnbung er halten konnten; da» find «ltrentner, die au» ber Zeit vor 1V14 Anspruch auf Krtegsversorgung (Kolonialselbzüge) hatte«. Alle übrigen Altrentner komme» demnach für eine Kapitalabftnbung nicht tn Frage. —* Wiedersehen Sfeier aller ehem. 105er tn Leipzig. Zur Erinnerung an die vor 225 Jahren erfolgte Gründung des Regiments findet am 5. und 8. Juni dieses Jahres eine große WtederschenSfeier ber Angehörigen sämtlicher Formationen dieses Regiments tn Leipzig statt. Dt« Vorarbeiten hierzu sind in vollem Gange, sie liegen in den Händen des Kameraden E. Böttcher. Leivzig-Vo., Mariannenstraße 05, an den die Anmeldungen und Anfragen zu richten sind. Die genannten Tage versprechen sreube- bringenbe Stunden für alle Teilnehmer. —* Volk Shoch sch ulheim Sachsenburg. Wie bereits mitgeteilt, hat das Gesamtmtntsterium beschlossen, die Sachsenbnra dem Ministerium für Volksbildung zur Ein richtung «ine» BolkShochschulheimes zu überlassen. Die bisher in diesen Räumen untergebrachte LandeSkorrektionS- anstalt ist nach Colbitz verlegt worben. Korrekttonäre sind deshalb vom 1. April dieses Jahres ab nur noch nach Colbitz einzuliefern. Vom gleichen Tage ab werde» von ber LanbeSanstalt Colbitz auch die bisher tn ber Bezirks anstalt DreSden-Leuben untergebrachten weiblichen Korrek- tionäre mit ausgenommen. —* Buchhandel und RcichsgesunbheitS- woche. Der Vorstand des Börsenvereins ber Deutschen Buchhändler — bekanntlich die Organisation, in der ber gesamte deutsche Buch-, Kunst- und Mufikaltenverlag und »handel zusammcngefaßt ist — fordert im Buchhändler- Börsenblatt den Gesamtbuchhanbel dazu auf, bte vom 18. btS 25. April dieses Jahre» stattftnbende Reichsgesunb- heitSwoche, „dieses begrüßenswert« Unternehmen, das tu breitest« Volksschichten das Bewußtsein der Notwendigkeit moderner Gesundheitspflege htneinzutragen bestimmt ist", tatkräftig zu unterstützen und für feine» Teil zu glücklichem Gelingen diese» Plane» beizutragen. Der deutsche Buch handel, ber ja durch die Herausgabe einer Unzahl von Schriften über GesundheitSlehre, Gesundheitspflege, Kürver- kultur, Gymnastik, Sport usw. seit langen Jahren Vor bildliche» im Sinne gesundheitlicher BolkSaufklärung ge leistet hat, wird durch Sonderschaufenster und durch Ausstellung der in Frage kommenden Literatur an ber ReichSgesundheitSwoche tctlnehmen und durch die Verteilung - von Werbehesten und Schristennachweisen di« Kenntnis ge eigneter Bücher zu verbreiten suchen. —* Weitere Verschlechterung de» Arbeits markte» tn Sachsen. Das LandeSamt für Arbeit»- Vermittelung verüsferttlicht über die Lage auf dem sächsischen ArbeitSmarkte für die Zeit vom 21. bis 27. März ISA, folgenden Bericht: Die Arbeitsmarktlage ließ tn dieser BertchtSwoche ein« wettere Verschlechterung erkennen. Zur Entlassung kamen diesmal vorwiegend Arbeitskräfte, die berettS seit längerer Zett kurz arbeiteten, und zwar in ber Metallindustrie, im Spinnstoffgewerbe und in ber Papier-, Leber, und Holzindustrie. Auch im Nahrung»- und Genuß- mittelgewerbe, im Bekleidungsgewerbe, für Bedienungs personal im Äastwirtsgewerbe, für Hausangestellte und für ungelernte Kräfte hat sich die Arbeit-Marktlage nicht gebes sert, und nach wie vor trostlos sind bte Aussichten auf Be schäftigung für kaufmännische und Büroanaeftellte geblie ben. Zurückgegangen sind tn dieser BertchtSwoche auch «teber die veschäftigung-müglichk-tten im graphischen Ge werbe und für Musiker und Sühnenangehörige. Im Bau gewerbe «ar di« VermtttelungStätigkeit infolge der nn- günstigen Witterung ebenfalls nicht befriedigend, so baß Fachkräfte aller Art noch in großer Zahl zur Verfügung stehen. Eine leicht« Befferung der Arbeitsmarktlage konnte In -er Industrie ber Steine und Erben, insbesondere in den Gteinbruchbetriebe« beobachtet «erben. In der Land wirtschaft ist der Mangel an jungen männlichen und weib lichen Kräfte« nicht zu beheben, während ältere Leute ohne Erfolg nach Arbeit nachfragen. Forstarbeiter und Kräfte Air den Gartenbau wurde« allgemein nicht verlangt. Zur Verfügung stehen noch offene Stellen für Häuer und Lehr-. Häuer tm Bergbau. —* Ostertagung de» Retck-elternparla- ment». Der heute tn 18 Landes« und Provinzialverbän- den tausende von Ortsgruppen umfassende evangelische RetchSetternbund, bte Großorganisatton der Elternbcwe- gung »n Deutschland, tritt unter dem Vorsitz von Senats präsident Radtke-Berlin am S. April in Jena zusammen, «m zur Schul- und kulturpolitischen Lage Stellung zu nehmen. Neben Len aktuellen Fragen der Schulpolitik tm Reich nn- tn Len Ländern: Reichsschulgesetz, Lehrerbildung, Elternrecht, höhere Schule u. s. w., die in geschlossenen Vertreter, und Fachfltzungen zur Verhandlung kommen, wirb di« Auseinandersetzung mit ber modernen pädago gischen Bewegung da» Reich-elternparlament beschäftigen. Referent ttver diese» Thema ist Universitätsprofessor Dr. Rein-Jena. In einer öffentlichen Kundgebung im Jenaer ) Volk-Haus spricht Geheimrat Professor Dr. Roethe-Berlin über ^Luther nn» di« beutsch« Zukunft". -- In einer reli- ' gtons-pädagogischen Konserenz in ber Universität und einer , Sitzung des Konvent» der neugegründeten Gesellschaft für evangelische Pädagogik unter dem Vorsitz des Btzepräjsi, denten Dr. Waffner-Magbeburg «nüet am 9. Avril del BrichSelterntag srivrn Abschluß. —» «lsmarckkeler. Bei «per VetrManna «ah« dl« qeftriiw «nn Alldeutschen.vertzind« veranstaltet» VI^ marckftftr I« Stern »inen schönen Verlauf. Der Saal «ar dervorraaend mtt Schwarz-meist-rat aeschmückt. An der Bühnen. Balustrade stand die Büste Vftmarck«,.darunter ein Küraß mit Helm uns Södel der frsideren Haiber^üdttr .«After« Sahnen, - .lende« en Saal aedrackt — da» ftarMftßt« »na de« Herrn vbermnfikmeister Himmler. Neben Märschen. Wauen» und anderen Melo- dien verdient belondere Hervo una da« Vorspiel -n „Merlin", da» tniola« seiner pramligen Wiedergabe der entzückenden Pgxtonun« »n stürmischer kftaeisteruna blnriß. Herr Oberlehrer I a nke beantwortete in seiner Bearüßuna«. anlvrache di« Fraoe, ob es noch Sinn habe, beute den Ge- durtStag Bismarcks zu begehen, dahin, dast der Festabend vor alle« dazu dien», neben den Lagen der Erinnerung an die Gefallenen den BiSmarckscken wrundläde» Sbr», Achtung und Geltung »u verschaiftn. Redner schloß mit dem Wunsche, dast di« Feier in alle» ein« helliae Begeisterung entfachen möge und dast lie einem Jeden geb«, wa« mir brauchen und was nn» nottue zur Verwirklichung dr» Gedanken«: „An vaterland, an- teure, schließ dich an ..." Mehrere Sprech- vorträgr bot der Schauspieler und Dozent Rudolf Friedrich au- Leipzig. F» ihm lernte» wir einen Künstler vou her vorragender Bedeutung kennen. Sein« an-gezeichnete vor- trag-weift erfaßt« da- Gemüt de» Zuhörer« und riß zu ungestümem Beifall bin, der den vortraasmelfter »« wieder- Holtern Auftreten veranlaßte. Die ersten Vorträge, u. a. „VXmarck" von Verver, „Stndenirnfahrt" von vuift, „Mah nung" von WIldenbruck, begeisterten ssir die hervorragend« Persönlichkeit Bismarck« und dessen Verehrung durch da deutsche Volk. Die übrigen Svrechvorträge feierten da deutsche Vaterland. Im Rahmen der nnterbaltende» Dar- bietnngen stand die Rede de» Professor Hans Haefke an« Berlin-Pankow über „Bi-marck und Genf". Er führt« in feinen Hauptgedanken folgende« au«: Zu den größte» Leistungen Bismarck« gehört, daß er den diplomatischen Verkehr von der Phrase gesäubert bat. Im Gegensatz dazu herrscht brüte wieder die Phrase: Völkerverbrüderung, ewiger Friede, Abrüstung, Alleurova, Zivilisation, Selbftbestim- mungsrecht. Bibel der Wirtschaft, Geist von Locarno, ehe- malia« Gegneri Und dabei wird da« deutsche Volk aus- gevlündert, wird der deutsche Mann überall in den Schmutz gezogen, werden noch immer die frechen Lügen von der deutickrn Kolonialschande, der deutschen Kriegsschuld und den deutsche» Kriegsgrrurln durch die Länder aebetzt. Bis marck kannte nur anfangs den preußischen, später den deut schen Standpunkt, und er bat nnablässia daran gearbeitet, auch das deutsche Volk nnd selbst den deutschen Reichstag dabin zu bringe», daß auch sie das Weltgeschehen vom deutschen Standpunkt aus betrachteten. Ja, w sedr war Deutschland der ihn beherrschend« Gedanke, daß er soaar fti der Todes stunde trotz schwerer körperlicher Schmerzen sich nnablässia mit der gefährdeten Zukunft DeutlchlandS beschäftigte. Heute dagegen hören wir nur von „Europa" und der „Menschheit". AU« Gegensätze gegen die BiSmarckzeit vereinigen fick in dem Völkerbünde. Sein« Deutschielndlichkeit tritt zu Tag« in seiner Entstehung, seinen Satzungen nnd seiner Geschichte. Er Hat, kann man lagen, sein« Dentschseindiichkeit geradezu planmäßig nnd »ielbewußt in allen Frage», die Deutick- tand berührte», kundgetan. Au« deutsch«» Geist heran ist deshalb der Anschluß des Reiches an ihn eine innere Unmöglichkeit. Der Anschluß wäre zugleich eine schlimme weschichtssälschung, weit er die Deurschieindlichkeit des Bundes verschleiern würde. In der Tat ist denn auch der Anschlußgedank« ein Erzeugnis des Wahnes, daß uns Hilf« nur vom Ausland komme» könne und auch werde. I» unserer tausendjährige» Geschichte haben wir mit der Aus- landshilfe di« traurigsten Erfahrungen gemacht — zuletzt ja noch mit dem Dawesplan, dieser Schlinge um heil SglS dsr Leutschm Wirtschaft. Schon Scheffel zürnte: fremdem Lug und Trug vertrauens Nie aut eig ne Urkraft bauend, Selbst sich kettend Fuß und Arm — Kühn, Tat? — Das Gott erbarm l" Die eigene Urkraft ist der deutsche Geist, der sich seit Luther in Bismarck am vollkommensten offenbart bat. An ihm lernen wir also die deutsche Urkraft am betten kennen. Es ist aber nicht damit getan, daß wir von Bismarck allerlei oder gar sebr viel wissen — so wichtig und unbedingt nötig dies auch ist — da« Wichtigere, weil erst Heilbringende, ist, daß wir da« Wissen in Wolle» nnd Handel» umsetzen, daß wir, um mit dem Apostel Paulus zu sprechen, Bismarck in uns Gestalt gewinne» lassen. Erst dann, dann aber auch gewiß, können wir sieg,»sicher singen: Da» Reich muß uns doch bleiben! Das walte Gott! — Den fesselnden Aus führungen de« Redner« folgte der gemeinsame Gesang des Btsmarcktiedes von Pili. Im Anschluß hieran schilderte Herr Oberlehrer Janke Ereignisse bei verschiedenen Besuche» Bismarcks auf sächsischem Bode» und einen eigenen Besuch in Frtedrichsruh, wo er kur» vor dem verbängniSvollen Friedensschluff« im Jahre 1918 an der Ruhestätte des Fürsten weilte. Empsoblen wurde ganz besonder« rin Bismarck-Heftchen, riitvaliend persönliche Erinnerungen an den Fürsten, Urteile im Ausland«, Anekdote» von Bismarck usw. Las Heftchen gab die deutsche Kulturgemeinichaft heran» und zählt den Proftffor Haetke -u seinem weient- ltchsteii Mitverfasser. Nach Abbrmaen der Tabuen und dein Schlußmarsch „Für Ruvm und Vaterland" ginge« die Fest- teilnevmer gegen '/,1S Ubr auseinander in dem Bewußtsein, einige Stunde«» erhebenden Gefühles vaterländischen Gmpsin- deu» miterlebt zu dabrn. —* Film schau. Zentraltheater Vröba. „Der schwarze Engel". Nach dem Theaterstück „The Dark Angel" von H. V. Trevelyan. Hauptmann Allan Trent von der Kelbarttllerte wtrd nach kurzem Heimaturlaub an die Front -urückgerufe». Die drängende Zeit gestattet e- ihm nicht, sich mit Kitty Bane regelrecht zu verheiraten. Jedoch geben sie Hb gegenseitig das Eheversprechen, und Kttty trägt keine Bedenken, Trent »ach Dover zu begleiten, von wo au» die Truppe» am nächsten Morgen ausfahren sollen. Die Nacht verbringt sie mit ihm tm Zimmer «ine» ärmlichen Gasthaus«». In Küher Morgenstunde blase« die Fanfaren »um Ausbruch. Die beiden Liebenden versuche«, durch erzwungene Fröhlichkeit Len Schmer, zu betäube«, keiner will vor Lem anderen schwach erscheinen. Schon verschwindet Trent tn Lem endlose« Krieg»,uge, der sich auf »er Landstraße hin zur Küste wälzt. Draußen tm Selbe steht da» Heer, während die Dahetmgebltebenen nach ihren schwachen Kräften Arbeit für da» Vaterland leisten. Kttty» Gedanken gehen von allen Sorgen de» Tage» immer wieder zu dem fernen Geliebten. De» Nacht» glaubt st«, -en Engel de» Todes durch da» Zimmer schweben zu sehen: Allan... ist ... tot. Zur selben Stunde hat mitten im tobenden Trommelfeuer etn Grancrtsvlttter Trent schwer verwundet. Da» Blut sickert au» einer klasfenben Kopf wunde, und Gerald, -er treue Freund, verläßt ihn tn hoff nungslosem Zustand mit einer letzten Botschaft an Kttty... — Heim kehren beim Kriegsende die gelichteten Regimenter. SÄ wird Winter und wieder Frühling. Kitty hat tapfer ihr Schicksal getragen. E» ist nicht in Allan» Ginne, wen» sie weinen würde. DaS Leben ruft nun stärker und stärker, nnd Gerald »»acht sich mjt Recht Hoffnungen, Kitty einmal heiraten zu dürfen. — Währenddessen war der Totgeglaubte in deutsche Gefangenschaft gerate« und tm Lazarett wieder hrrgestellt worden. Da» Anaevll»» kreitt» lavnt« «dm An Küraß mit Helmund Süd Küraifier», tzem Leldreaiinent fick von vaterländischen die nach dem ersten lli Marsche« Mit klinaen! wurden. Gin vorzüalft Orpheus-Orckester unter!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)