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wird, als er aus Jahrzehnte nachwirkt. Hierin wird die Neueinrichtung in den Staatsforsten einigen Wandel schaffen, der Staatskasse höhere Bareinnahmen als die der bisherigen Pachtgelder aber kaum bringen. Eine* solche Erwartung wird die Ma »regel auch nicht veranlaßt haben, sondern der Wunsch, den Forstbeamten die Aus übung der Jagd auf den ihnen anvevtrauten Revieren zu erhalten gegenüber dem Drängen auf Verpachtung an den Meistbietenden. Tabei bietet die Neueinrichtung einige Gewähr dafür, daß künftig Rücksichten aus hohe Jagderträge die auf die Waldpslcge nicht überwiegen und daß dem Jagddienst besonders auch seitens deS dazu beorderten Hilfspersonals zu viel Zeit und Kraft auf Kosten forstlicher Interessen gewidmet wird. Eine Verödung der Staatsreviere an Wild ist nicht zu be fürchten. Tie Forstverwaltung hat es in der Hand, die Höhe deS WildltändeS,zu bestimmen. ES ist zu Höffen, daß ein mäßiger Wildstand, den der Wald durch Er zeugnisse, die sonst ungenützt bleiben würden, Ernähren kann- gehalten werde. Gleicht doch ein Wald ohi^e Wild einem HauS ohne Menschen. —u Sicherem Vernehmen nach findet die nächst jährige Kaiserparade der beiden sächsischien Armeekorps am 29. August auf dem Truppenübungs plätze Zeithain statt. Hieran schließen sich die Bri gade- und Tivisionsmanöver. Tie Kaisermanöver selbst, an denen daS 3., 4., 12.- und 19. Korps teilnehmen, wird für die Zeit vom 19. bis 14. September in Aussicht genommen. — Der WeihnachtsVerkehr auf den sächsischen StaatSeisenbahnen war, soweit der Lokalverkehr in Frage kommt- ebenso lebhaft- wie in den vorhergehenden Jahren- vor allem am 23. und in den Vormittagsstun den deS 24. Dezembers. Hingegen war der weitere Ver kehr, vav allem nach den Wintersportplützen im Erz-, Mesen- Ulü) Fichtelgebirge infolge der ungünstigen Wit terung»- und Schneevechältntsse äußerst still. — Da von den Bestimmungen der Post über dt« Versendung der Neujahrskarten und -briefe vieles immer wieder vergessen wird, bringen wir dies« Bestimmungen auch Heuer wieder in Erinnerung. ES ist folgendes zu beachten: AIS Drucksachen können be- fördert werden all« Art«n von grdrucktrn (auch mit Kaut schukstempel«), autographierten oder hektographierten Karten usw., gleichviel ob dieselben nur Druck oder auch Abbildungen und dergleichen enthalten. Außerdem ist e» zulässig, auf allen Drucksachen den Ort, da» Datum, den Namen und d«n Stand de» Absenders handschriftlich oder auf mechanischem Wege anzugeben oder abzuändern. Dagegen find Karten usw. mit anderen schriftlichen Angaben, ins besondere auch solche, welche zur Bezeichnung de» Absender schriftliche Vermerke, wie «Deine Freunde", «Eure Kinder" usw. enthalten oder auf denen «ein Gruß" niedergeschrieben ist, gegen die Drucksachentax« nicht mehr zulässig, sondern al» geschlossene Briefe zu versenden. Al- Drucksachen können im wetteren versandt werden: 1. gedruckt« Visiten karten, auf welchen di« Anfangsbuchstaben üblicher Formen zur Erläuterung de- Zwecke» der Uebersendung der Karte, hier also der Ausdruck eine- Glückwünsche», wie z. B. »U. G. z. w." oder ,p. s." usw. handschriftlich angegeben sind. Auf Visitenkarten kann ein Glückwunsch aber auch vollständig niedergeschrieben werden, sofern dazu nicht mehr al» fünf Wörter verwendet werden, zum Bei- spiel also: «Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahrl" Im weiteren kann auf den Visitenkarten auch noch Titel und Adresse de» Absender», sowie da» Datum niedergeschrieben werden. Dagegen sind ander« Zusätze wie «und Frau", ,nebst Familie" usw. unzulässig". — 2. Auf gedruckten Weihnacht»- und Neujahrskarten können mit höchsten» fünf Worten oder mit den üblichen Anfangsbuchstaben Widmungen, gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileidsbezei gungen und andere Höflichkeitsformeln handschriftlich hinzu- gefügt werden. — 3. Am meisten werden die Bestimmungen bezüglich der offenen Karte» (Ansicht-post- karten) außer acht gelassen. Solche Karten können ebenfalls al» Drucksache versendet werden, wenn außer der handschriftlichen Angabe von Ort, Datum, Name und Stand de» Absender» weitere Zusätze nicht gemacht werden. Auch muß auf solchen Karten die ursprüngliche Bezeichnung «Post karte" beseitigt oder durch den Vermerk «Drucksache" ersetzt sein. Sonst sind die Karten, glelchipohl ob alle» gedruckt ist oder nicht, wie gewöhnliche Postkarten mit 5 Pfg. zu frankieren oder sie werden von den Postanstalteu mit Strafporto (da» im Postdienstbetriebe beschönigend «Zuschlagsporto" heißt) belegt. — Nun noch einige Winke beziehentlich der Neujahr» briefe. GS werden sehr häufig in verschlossene einfache — mit 10 Pfg. frankierte — Briefe GratulationSkarten von höherem Gewicht al» 20 Gramm eingelegt, so daß die betreffenden Empfänger dann da leidige Strafporto von 20 Pfg. entrichten müssen, wenn sie nicht, wa» oft geschieht, deshalb lieber die Annahme ver weigern. In diesem Falle muß dann der Absender bei der Rückgabe eine» solchen Briefes dieses Strafporto selbst bezahlen oder der Brief wird von der Post vernichtet, fall« der Absender nicht zu ermitteln ist. Man lasse also in zweifelhaften Fällen die Briefe stet- erst am Postschalter oder beim Kaufmann Nachwiegen. Bei Briefen an Empfänger in mselben Orte beziehentlich nach Lafib- orten, die von der Aufgabeanstalt bestellt werden, besteht diese GewichtSbeschränkung nicht; solche Briefe kosten bi» ;um Gewicht von 250 Gramm nur 5 Pfg. Erwähnen wollen wir endlich noch, daß unzulässige Drucksachen dem Empfänger nicht mehr gegen Entrichtung eine» Straf porto» ausgehändigt werden, sondern dieselben werden nach dem Aufgabeorte -urückgeschtckt und wenn der Ab sender nicht zu ermitteln ist, einfach vernichtet. Des halb ist doppelte Vorsicht geboten. * Zeithain. Der hiesige Frauenverein machte unsrer Kirche rin schöne» Weihnachtsgeschenk, indem er ihr au» eignen Mitteln einen wertvollen Läufer für den Mit- trlgana de» Schisse» schenkte. Prteshewitz. Ein raffinierter EtnbruchSdiebstahl wurde in der Nacht vom 1. zum 2. Weihnachtsseiertag zwischen 2 und S Uhr in das Gastzimmer der hiesigen BahnhofSrejrauration verübt. Der oder die Tiebe haben dort ein Fenster zerschnitten und gelangten nach Auf wirbeln de» FenitzrS in da» Gastzimmer. Die Diebes beute bestand in einigen Hundert guten Zigarren und Zigaretten, die billigen wurden liegen gelassen. Ferner räumten die Diebe die Kosse deS GeflügelzüchtervereiitS und hießen einen wasserdichten Reisemantel, der im Gastzimmer hing, mitgehen. Ein in detn Mantel befind liches Sparkassenbuch und eine Anzahl Geflügellose brei teten die Diebe fein säuberlich auf dem Tische au». Die polizeilichen Ermittelungen sind im Gange. Bei dem Versuche, an einer andren Stelle im Orte einzubrechen, scheint der Dieb gestört worden zu sein. Man fand am Mdvgen am Tatorte eine Menge abgebrannter Streich hölzer. Dresden. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl wurde am zweiten Feiertage unternommen, bei dem folgende Wertpapiere gestohlen wurden: 1. ein Bankbuch der Säch sischen Bank Nr. 15 831, auf den Namen Emil Beyreuther lautend, mit 560 Mark Einlage,- 2. ein Depotschein der Sächsischen Bank Nr. 27 207, auf den' Namen Martha Marie Elisabeth Beyreuther lautend, auf welchem Wert papiere im Werte von 16 400 Mark hinterlegt sind; 3. Anteilscheine deS Dresdner Spor- und Bauvereins e. G. m. b. H. ä 200 Mark mit AinSbogen a 48 Mark auf den Namen Emil Beyreuther lautend. Tiefe Anteil scheine haben folgende Nummern: 1640, 2554, 5117, 5704, 6705- 5706 und 5707; 4. ein Sparkassenbuch der Spar kasse zu Tolkewitz Nr. 2442- auf den Namen Martha Beyreuther lautend, mit 5-—6000 Mark Einlage. Um sachdienliche Mitteilung bittet die Dresdner Kriminal polizei. — Im Fieberwahn stürzte am ersten Weihnachts feiertage der 13 jährige Sohn eine» im fünften Stock deS HauseS Nr. 14 der Frauenstraße wohnhaften Tiefbau- arbeiterS auf die Straße hinab. Zwei vorübergehende Männer brachten den schwerverletzten Knaben in die Wohnung zurück, wo er bald daraus verschied. Tolkewitz. Weitere Ueberraschungen sind in der Wohnung eines kürzlich hier verstorbenen Rektors a. Ti unter dessen Bett- wie gemeldet, vier Zigarrenkisten mit 140000 Mark in barem Gelds gefunden wurden- ge macht worden. Bei weiterer Nachforschung wurden noch 160000 Mark in Wertpapieren aufgefunden, so daß sich der Nachlaß aus rund 300000 Mark beziffert. Tabei hat der Geizige so kümmerlich gelebt, daß er und seine ebenfalls gestorbene Tochter tatsächlich an Entkräftung zugrunde gegangen sein sollen. Der verstorbene Rek tor hat sein Vermögen zwei Dierschutzvereinen in Berlin und Breslau vermacht. Der Staat wird allerdings vor her die hinterzogenen Steuern beanspruchen. Naunhof. Der durch den Rücktritt von fünf Stadt verordneten stark geschwächte Gemeinderat wählte in ge heimer Sitzung den Bürgermeister Miller auf wettere 12 Jahre zum Oberhaupt der Stadt. * Iah« »ha in bet Kohren. Herr Robert Uhlig, Obergütervorsteher am Bahnhof in Riesa, hat in freund licher Erinnerung an seine eigene Schulzeit in JahnShatn für die Schülerbibltothek der hiesigen Volksschule ein Paket wertvoller Jugendschristen übersandt. Solche» hat er auch regelmäßig zu Weihnachten in den früheren Jahren getan. Für diese« schöne Zeichen der Liebe und Dankbarkeit gegen die Volksschule seine» Geburtsorte» sei Herrn Uhlig auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Mügeln b. Pirna. Die bisher in Dresden wohn hafte 57 Jahre alte Frau Charlotte Meyer kam am Sonn tag mit dem Dresdner Zuge hier an und wollt« mit der Kleinbahn nach Häseltch fahren, um in Mäzen lebende Verwandte zu besuchen. Trotz Warnung eine» mitfahrenden Passagier» öffnete die Frau auf der verkehrten Seite die Abteiltür und stieg au». In demselben Augenblick kam von Pirna her ein V-Zug durch die hiesige Station gefahren, der die Frau erfaßt« und ihr derartige Verletzungen bei brachte, daß der Tod sofort etntrat. Pirna. Elektrische Bahnprojekt« stehen zurzeit wieder sehr lebhaft zur Erörterung. Zunächst handelt e» sich dabei um die Herstellung einer Rundbahn DreSden-Pillnitz-Graupen- Pirna-Mügeln-Dre-den, wofür in den in Frage kommenden Ortschaften sehr eifrig agitiert wird. Da« -weite Projekt betrifft die Erbauung einer elektrischen Bahn durch da» Bielatal von Königstein au» nach Schweizermühle-Rosen- thal. Die Kraft zu dieser letzteren Bahn soll durch da ehemalige städtische Elektrizitätswerk zu Königstein geliefert werden. Sebnitz. Am heiligen Abend entstand im benach barten Niedereinsiedeln ein großes Schadenfeuer. Ein der Firma Hohlfeld u. Proschek in Sebnitz gehöriges Gut, bestehend aus zwei Wohnhäusern, Remise und Scheune, siel den Flammen vollständig zum Opfer. Die gesamten Erntevorräte sind vernichtet. Tas Weh und einiges Mo biliar konnten gerettet werden. Man vermutet Brand stiftung. Es ist dies binnen kurzem der fünfte Brand in Nicdereinsiedcln. Unter dem Verdacht der Brandstif tung wurde am 1. Weihnachtsfeiertag der 16 Jahre alte ArbeitSbursche Pilz aus Mindorf verhaftet. Falken stein. Der lebhafte Geschäftsgang in der Stickerei-Industrie hat rege Nachfrage nach Stickern im Gefolge. Im Falkensteiner Jndustriebezirke kann man die Wahrnehmung machen? daß eine Anzahl Stickmaschinen still stehen, weil es an Stickern mangelt. Tüchtige Stil ler erwerben sich vielfach selbst Maschinen. Auch in Hilfspersonal ist vielfach Mangel, namentlich fehlt eS an Wiehlerinnen, und Bedienung für die Maschinen, Leipzig. AuS einer Garage in der Lößnitzer Straße wurde in der Nacht zum Dienstag unter er schwerenden Umständen ein Automobil im Werte von 12000 Mark gestohlen. Ten Diebstahl haben zwei Männer verübt, die in der Richtung nach Markranstädt davon fuhren. Kurz vor Markranstädt ist das Automobil mit einer Droschke zusammengestopen, wvbei beide Fahrzeuge erheblich beschädigt wurden. Die Tiebe ließen darauf das Automobil in Stich und flohen. Lu» dem Vogtland». Auf Planschwitzer Flur kam der Jagdpächter Hotelier Roth au» OelSnttz zu schwerem Schaden. Er war an einem Waldrande, teilweise von einem Baume gedeckt, postiert, al« plötzlich «in RH au» dem Walde herauSsprang. Ein etwa 25 Mir. von Roth entfernt stehender Jäger schoß auf da» Reh und dabei drangen dem Roth eine große Anzahl Schrot« in den Kopf und in die Hände. Di« Jagd wurde sofort abgebrochen und ärztliche Hilf« herbeigerufen. Lis Mik« ui iie Lückm j« ZntWS> ui Hchirchmnit. Die Bedeutung der Lohnfrage im ZeitungS- und vuchdruckgewerbe geht weit über den engen Rahmen oeS speziellen Fach- und Verufsinteresses hinaus und berührt das Erwerbsleben unseres gesamten Bolles und dessen so- zialen Frieden aufs engste. Es ist deshalb hvcherfreulich, daß auch die größeren Tageszeitungen diese Lebensfrage des gesamten Truckgewerbes dem Interesse weiterer Kreise näher zu bringen versuchen. So war kürzlich im -.Hamburger Fremdenblatt" eine recht sympathische Be trachtung zu lesen, die wir unseren Lesern nicht vorent halten möchten. Das genannte Blatt schrieb nämlich: Vor einigen Wochen brachten die Tageszeitungen die Mitteilung- daß der Tarifvertrag zwischen den Prin zipalen und Gehilfen des Buchdruckgewerbes auf wettere fünf Jahre erneuert worden sei. Tie Leser unseres Blat te» haben also volles Anrecht darauf, einmal einige nähere Angaben über die Tarifverträge im Zeitungs und Buchdruckgewerbe und deren wirtschaftliche Konse quenzen zu erhalten. Die Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker beruht auf dem sozialen Gedanken des kollek tiven Arbeitsvertrages, die Lohn- und Arbeitsbeding ungen werden zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Friedenszeiten gemeinsam festgesetzt. Eine erste ver tragsmäßige Fe.rsetzung fand im Jähre 1873 statt; in unablässiger mühevoller Arbeit, unter schweren Kämpfen und unter noch sckwereren Opfern der Prinzipalität ist der Tärisgedanke in der langen, seither verflossenen Pe riode ausgebaut und befestigt worden. Eine ernste Unter brechung der Entwicklung fand im Jahre 1891 statt. Auch damals handelte es sich, wie auch jetzt wieder, um die Erneuerung des Tarifvertrags; eine Einigung konnte nicht erzielt toerden, und so legten die Gehilfen im Nopember 1891 allgemein die Arbeit nieder. Ter auf beiden Seiten mit großer Energie geführte Kampf brachte dem Zeitungs- und Buchoruckgewerbe^ sowie den ver- toandten Berufszweigen schwere Verluste. Tie Gehilfen schaft mußte den Kampf nach zehnwöchiger Tauer aus geben; sie hatte an Unterfvützungsgeldern ungefähr zwei Millionen Mark aufgewandt. Tie Verständigung zwischen Prinzipalen und Gehilfen fand am 16. Januar 1892 statt- doch kam es noch nicht zu einem neuen Tärifabschluß. Erst im Jahre 1896 wurde der Tarif, wie er iv seinen Grundzügen früher bereits bestand und jetzt wie der besteht, erneuert. Seitdem wurde der Friede im Buch druckgewerbe erhalten und Kämpfe vermieden, die sich bei der ungeheuren Ausdehnung, die besonders das Zei tungswesen genommen hat, im wirtschaftlichen Leben u>> seres Volkes auf das schärfste bemerkbar gemacht hätten. Um unseren Lesern zu zeigen, welche Werte bei einem Kampfe im Zeitungs- und Buchdruckgewerbe auf dem Spiele fischen und welche Massen der Bevölkerung von dem Kampfe direkt oder indirekt in Mitleidenschaft ge zogen werden würden, führen wir nachstehend einige ZaP> len von allgemeinem Interesse au. Im Jahre 1910 be trug die Zahl der Setzer und Trucker 58029, die einen jährlichen Lohn von 94 508155 Mark bezogen. Hierzu kamen noch die männlichen und weiblichen Hilfsarbeiter- sowie die Lehrlinge, deren Zahl insgesamt 50017 be trug; die Löhne dieser Arbeitergruppc erreichten die Höhe von 37 899941 Mark. Mir hatten also 1910 mit einem Gesamtper;onal von 108046 Personen zu rechnen, dem eine jährliche Lohneinnahme von 182408096 Mark zu floß; bei der stacken Entwicklung des Zeitungs- und Buchdruckgewerbes kommen jedoch bereits wesentlich höhere Zahlen in Bettacht. Wohlgemerkt, handelt es sich bet all diesen Angaben nur um das technische und ge werbliche Personal. Aus den hier in großen Umrissen wiedergegebenen Arbeits- und Lohnverhältnissen des Zeitungs- und Buch druckgewerbes geht mit Deutlichkeit hervor, welches be deutsame Gebiet unserer Volkswirtschaft durch den Ab schluß des Tarifvertrages aus weitere fünf Jahre ge regelt worden ist!. Auch dieses Mal ist es, nicht ohne Schwierigkeiten gelungen, den Taris unter Dach und Fach zu bringen, und die Gefahr, die für das Erwerbsleben des Volles und den sozialen Frieden aus einem Scheitern der Verhand lungen zu entspringen drohte, zu beschwören. Freilich ist dieser Friede für die Prinzipale teuer erkauft! Unter Be- rücksichtigung einer direkten Lohnerhöhung von 10 Proz.- schwankender Lokalzusckläge und einer Verkürzung der Arbeitszeit um 1 Prozent kann die Mehrbelastung, dis die Prinzipale durch den neuen Tarif zu tragen haben- je nach den in Betracht kommenden Orte» auf 12 bis 15 Prozent geschätzt werden. An Hand der Ziffern über die Zahl der Beschäftigten kann sich jeder selbst ausrechnen- daß die Mehrbelastung der Prinzipale mit insgesamt min destens 10 bis 12 Millionen Mark jährlich angesetzt wer den muß. Für die nächsten fünf Jahre haben die Zei tungsverleger und Buchdruckereibesitzer an Löhnen für Setzer und Trucker mindestens 50 bis 60 Millionen Mark mehr aufzubringen; dabei ist das Hilfspersonal noch gar nicht mit berücksichtigt worden, da sich auf dieses der jetzt abgeschlossene Tarif nicht bezieht. Es ist ein- leuchtend, daß eine derartige Belastung, wenn sie nur von den Unternehmern allein getragen werden müßte- einen Höchs« bedenklichen Zustand schaffen und vtellächt