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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191702129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170212
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-12
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1917
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und Kenntnisse erforderte. Und das war gttt, daß wenigstens die Gorge um Gilfe behoben war. Sie war jetzt in der Besse rung. eigentlich konnte man sagen, sie war genesen. Soeben betrat sie di« Leranda. Sie kam an« dem anstoßenden Gßsaal, sorglich geführt von ihrer alten Rieke, znm ersten Male an die frische Luft. Znm ersten Mal« war sie nicht weiter gegangen, als aus ihrem Schlafzimmer heran« in daS angrenzende Wohn zimmer. Die Krankheit hatte sie schmaler gemacht, ihre schönen Farben waren von einer fahlen Bläss« verdrängt. Aber sie sah doch anders an« al« an dem Tage vor AuSbrnch der Krankheit. Da« unruhige Flackern in den Angen war ge- wichen. Sie blickten wieder klar, wenn auch sehr müde und ernst. Da« alte, vertrante Verhältnis zwischen den Schwestern war immer noch nicht wiederheraestellt. (Silfe beivahrte eine gewiss« Reserve Klara gegenüber, und Klara konnte die Angst nicht tiberwindrn, die ihr der damalige Anfall Gilfe« bereitet hatte. Rieke hatte ihren Pflegling zu einen, bequemen Sitz ge- führt, hatte si, mit Fußkisstn und Decken versehen nud war dann gegangen. Anch Klara, die noch mit Wilken« eine Be ratung abhalten wollte, »nachte Miene, sich zu entfernen. Aber Gils« hielt sie -nriick. „Bleib noch «in paar Augenblicke, wenn Du so viel Zeit hast, Klara," sagte sie. „Ich möchte mit Dir sprechen. Aber setze Dich mir gegenüber; e« strengt mich sonst zu sehr an, wenn ich so laut sprechen muß." Klara uahm einen Stuhl und zog ihn zu der Schwester heran. Aber sie sagte noch nicht«. „Du weichst mir au«, Klara," hob Silfe ivieder an. „Ich fühl, ,« wohl. Und Du bletbst auch jetzt ungern hier. Ach kann e« Dir kann» verdenken. Ich weiß, daß ich sehr heftig war »ind böse Worte gegen Dich gebraucht habe. Das trägst Du mir nach." „Nein. Gilfe, Du warst krank. Ich trage Dir nicht« nach. „Doch, Klara, wen» Du e« vielleicht auch nicht willst. Innerlich trägst Dn es mir nach. Soll ich Dich nun aber uin Verzeih»«»« bitten« Da« kann ich auch nicht. Ich will Dir ja ll««_olauoeu. wo« Du «ür_ kaaftft«. aber orändert nurd da« Inch ktn Schaden «ch keine Gekahr für «ud««, «bin« satzttSbesid entstehe. Der AbbTuchder dip^naüsch^d!. Siebungen zwischen den vereinigten Staaten und Deutsch- land km da« Verhältnis dieser SchifsSbesatzunaen zur Re- gierung der vereinigten Staaten nicht verändert oder ihr Röcht auf unsere Gastfreundschaft nicht aufgehoben. Di« getanen Schritt« beschränken sich auf die notwendigen Voli-eimatznahmLN, um Schaden am Besitz anderer oder Verstopfung der Hasengewässer zu verhindern. (ÄuS den vielen Worten geht leider das Wissenswerteste, worin n-m- l«h tue „getanen Schritte" bestehen, nicht hervor. Man mutz also annehmen, vaß eS sich um Maßnahmen handelt, die die Unbrauchbarmachung der Schisse tatsächlich ver hindern.) Ekelhafteste a« der ßauze» Geschichte. „Berner Tagwacht" bringt die Zuschrift eine« ameri- konischen Sozialisten, der gegenwärtig in Bern weilt. Dar in heißt es: Die Rolle, die Amerika in diesem Kriege gespielt hat, wird der großen Republik ewig zur Schande gereichen. Mr sind so richtig die Aasgeier der Welt, die aus den» scheußlichsten aller Menschengemetzel fett und reich geworden sind. Das Blut von Hunderttausenden hat nns Berge von Geld gebracht. Daß »vir aber zur gleichen Zeit den .Heiligenschein bewahren wollen, und unser Präsident belnnipten will, daß wir für Menschlich keit und Menschenwürde eintreten, das ist wohl daS Ekel hafteste an der ganzen Oieschichte. Was sind di^Tatsachen? England verhängt die Blockade gegen die Mittemäckzte und schneidet dabei einen bedeutenden Teil unseres Handels ab. Wilson »nacht einen platonischen Protest, läßt es ruhig geschehen, und es werden keine Tränen für die hungern de»» Säuglinge vergossen. Ja, als »vir in Amerika diesen Säuglingen Milch schicken wollten, erließ er. dem Drucke Englands gehorchend, ein Ausfuhrverbot. Jetzt aber, da die Gegenpartei zur gleickx-n Waffe greift, und unS den Rest des europäischen Handels abschneiden will, droht er mit den Waffen. Dieser Schritt beleuchtet blitzschnell die Echtheit unserer „Neutralität". Ich bin überzeugt, daß es unseren Großkapitalistei» vollständig gleichgültig gewesen wäre, ihre Munition an die Gegenpartei zu liefern, oder, wenn möglich, sogar beiden, solange sie nur dabei zu ihren» Prosit gekommen wären. Sobald aber dieser Mord handel bedroht wird, schreit man vom Krieg im heilige»» Namen der Menschlichkeit, natürlich aus dem einzigen Grund«, daß man das Mordmcuerial »netter liefern kann unter dem Schutze und der Deckung der Kriegsschiffe. Gerards Abreise ans Berlin. Den gestrigen Berliner Morgenblättern zufolge verlie ßen der Botschafter Gerard, die Mitglieder der Botschaft und ein Teil der in Berlin und Norddcutschland ansässigen amerikanischen Staatsbürger, im ganzen 115 Sersouan, an» Sonnabend abend Berlin in einein von der deutschen Re gierung zur Verfügung gestellten Sonderzug nach der Schweiz. Zum Mschicd waren Graf Montgelas voin Aus wärtigen Amt und mehrere Mitglieder des diplomatischen Korps auf dein Bahnhof erschienen. Berlentt. Unter den am S. Februar als versenkt gemeldeten V Dampfern und drei Segelschiffe» befanden sich zwei Dampfer, die Eisenerz geladen hatten, je einer mit La dung Weizen bezw. Nüssen nnd einer, der Grubenholz für England an Bord batte. Bon den Segelschiffen führte»» zwei Lebensrnittel nach England. — Weiterhin wurden versenkt 1V Dampfer nnd IS Segelschiffe mit insgesamt 82000 Tonnen, sowie acht Fischdampfer. Nack den» „Daily Chronicle" waren von den in der Zeit vom 6. bis 8. Februar versenkten 27 Schiffen, die 60686 Tonnen zählten, 18 englischer (46000 Tonnen), 5 norwegischer (9000 Tonnen). 1 spanischer, 1 russischer, 1 schwedischer, 1 peruanischer Herkunft. — Nach der „Neuer» Zürcher Zeitung" beträgt die Gesamtzahl der vom 1. bis 8. Februar erledigten Raumtonncn 200000, eine Zahl, die natürlich nicht als authentisch angesehen werden darf. Eines nnsercr Unterseeboote hat in der Nordsee neuerdings fünf unbekannte englische Dampfer von ins gesamt 14 000 Raumtonneu im Ünterwasserangriff ver- Lloyds meldet, der englische Dampfer „Japanese Prinee^ und die norwegischen Dampfer „Ellavore" und „Hcrrgard wurde»» versenkt. Der Kapitän der „Ellavore" ist gelandet, der Maat und 11 Man»» werden vermißt. — Lloyds mel det ferner, daß die englischen Dampfer „Lulliugton" und „Matvla" versenkt wurden. Die Besatzung des „Lullina- ton" wurde gelandet. Der norwegische Dampfer „Sold- bakken" soll vcrsenkt worden sein. Zwei Mann sind um gekommen. Der norwegische Segler „Siorskoiv" wurde von einem Unterseeboote versenkt. — Nack einer Llaydsmeldung soll der englische Dampfer „BeechtratreS" (1277 Brutto- registertonneiO versenkt worden sein. Der „Nicuwe Notterd. Cour." vermutet bei 30000 To. durch die Tatsache nicht für »»ich. Ich bin und bleibe ge fesselt." „Nein, Gilfe, ich sprach schon mit Wilhelm darüber. Da« sollst Dn nicht sein. Ich will Dich nicht halten. Geh nach Berlin, studiere und werde dort glücklicher, als Dn e« hir, „Ja, aber Vaters Wille? Ich kann doch nicht gegen seinen Willen handeln. Er hat gewünscht, daß wir hier zusammen weiterleben sollen " „Er hat eS gewünscht, aber nirgends bestimmt. Er Hai »»>»8 die Ziegele» nnd das HanS vermacht, damit wir hier wie bisher znsamme» weiterleben könnten, damit wir ein Heim hätten. Er Hal nirgends gesagt, daß wir nnn alle hier leben müßten. Das Hein» bleibt Dir, wie eS allen Geschwi stern bleibt. Willst Du aber hier nicht leben, so steht dein nichts im Wege." „Klara!" „Nein, Gilfe, Dn sollst Deinem Wunsche folgen können. Ich werde Dir «in Taschengeld anSsetzen, daS Dir erlaubt, in Berlin zu lebe»». Dein Vermögen kam» ich Dir natürlich nicht. auSzahlen. DaS ist mir so rasch nicht möglich. DaS wirst Dn verstehen, und es wäre auch direkt gegen V uerS Wunsch. Und mm, Schwester, hoste ich, wird Dein Mißtrauen gegen mich schwinden. Ich jedenfalls habe nie daran gedacht, Euch unter meinen Willen zwingen zu wollen oder Euch ein« Ueberlegenheit zu zeige», die wahrlich nicht vorhanden „Doch, Klara, dis Ueberlegenheit ist da, dem» Du bist besser als ich. Ich habe Dir noch immer gcziiritt, ich habe Dcr Unrecht getan, ich fühle es jetzt. Kumm, sei mir nicht böse. Ich danke Dir, Klara. Mir ist leichter nmS Herz, mm ich denke»» darf, daß ich hinaus kann, ans der Enge hinaus in« Leben. Vater hätte das Wort von dem „warmen Nest" nicht schreiben sollen. Ich kann eS nicht hören. Ich muh stet» an ei»» kleines, dnmpfes, enges Luch denke», in den» ich, ein freier Vogel, «ittgesperrt werden soll. Aber ich will den Fing ver suche»» in die Selbständigkeit, in da» freie königlich« Künst lerleben !" 248,20 Tin Heller Schein glitt über ihre schönen Züge nnd ver scheuchte wie im Nn die letzte» Schatte»» d«r Krankheit, Sie reckt« di« Arme weit ans. ,«««, »«ertkmifich« Gchtfft,u»»t«n,«du»»a sotU«, u»ird «ft- son di« Fraae dem Kongreß vorüoen, aber er wird nicht M ViFtzSerNHrnnt. hwntrien/sOntzern lediglich um dl« Grmächttoung naMfnchen, Maßnahmen »um Schutze der «MENkiMtk DU trEifEN. tkel«e Gchrttte A«ertk«s »eße» der verse»k»»ß tzer „C«Nf«r»ta"' „Matin" meldet au« Newyork, Amerika werde wahr scheinlich im Falle der „California" nichts unternehmen, da keine Amerikaner dabei zum Opfer gefallen seien. Die Reeder weigern .sich.ibr« Schiff« abfahren zu lasst», weil di« Regierung keine Bürgschaft übernehme. Die American Lin« machte alle. Fahrkarten ungültig. „Petit Parisien" meldet au» Washington, der amerikanische Handel sei durch di« deutsche Regierung tatsächlich blockiert. A»ertkada»pfer. Au« Newyork wird gemeldet: Am Sonnabend sind zwei unbewaffnete amerikanische Dampfer, nämlich „Orle ans und „Rochester nach der KriegSzon« mit dem Bestim mungsort Bordeaur abaegangen. Sie werden die erste», Schisse unter amerikanischer Flagge sein, die nach der deutschen Note iibrr die Derschärmng des U-Bootkrieges dorthin fahren. Auf den Seitenwänden beider Schiffe ist in großen Buchstaben „U. S.A." angebracht. Die „Orleans" bat an Bord einen amerikanischen Kapitän und eine Be- satznng von 85 Mann, unter der sich 32 amerikanische Staatsangehörige befinden sollen. Der D«»tzser „St. Louis" bewaffnet. „United Preß" meldet ans Newyork, daß der ame rikanische Dampfer „St. Louis" bewaffnet wurde. Ma» erwarte, daß er demnächst nach England abfahre, aber nicht mit Farben bemalt werde, wie Deutschland eS vor geschrieben habe. Die amerikanischen Blätter schreiben, daß daS NichtauSfahren bedeuten würde, daß Amerika die Blockade seiner eigenen Häfen anerkenne. Keine Bekanntgabe über Abfahrt vo« Schiffer» au- Amerika. Wie die Newhorker Zollbehörden mitteilen, wird auf Anweisung aus Washington jede Veröffentlichung über die Abfahrt von Schiffen für gegenrvärtig unterbleiben. Amerika- eigener Krieg. Zur Frage, ob die Bereinigten Staaten sich im Falle des Kriegsausbruchs an die Alliierten anschließen, oder ihrer Doktrin getreu ihren eignen Krieg führen werden, wird dem Petit Parisien aus New-York gemeldet, daß die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher sei. — Petit Parisien meldet aus Washington: Senator Woorks bekämpft iin Senat die Schritte des Präsidenten Wilson gegen die Deutsche»» und sagte, er betone, daß »veder ei» Privat mann noch der Präsident, »wch der Kongreß berechtigt seien, die amerikanische Nation in den Krieg hineinzuzichen oder ihren Frieden zu gefährde» aus irgend einem falschen Gefühl des Mutes, des nationalen Ansehens oder der Würde heraus. WoorkS führte aus, daß die Bercmtwvrtung für die Lusitania-Tragödie den Vereinigten Staaten zur Last falle, da sie trotz der Warnung Deutschlands das Schiff mit amerikanischen Bürgern habe abfahren lassen. Gegenwärtig müsse Amerika seine Schiffe und seine An gehörigen außerhalb der Gefahrenzone Halten, bis de»; 5kr»eg beendet sei. Gt« amerikanisches Dtenstpflichtgesetz. Reuter meldet aus Washington: Der Senatscinsschnß für die militärischen Angelegenheiten hat sich zugunsten eines allgeineinen Militärdienstgesetzes ausgesprochen, tvcl- ches vorsieht, daß sämtliche männlichen Bürger zwischen 19 »urd 26 Jahren sich selbst Monate einer militärisihen oder Marineausbildung zu unterziehen haben. Amerika u«d die deutsche» Schiffe. Kciegssekretär Baker hat mitgeteilt: In den Häfen von Manila und anderen Orten auf den Philippinen, von Colo»» und Panama ist bemerkt worden, daß deutsche Schiffe Teile ihrer Mascknnen entfernt haben, und daß anscheinend Vorbereitungen zu ihrer Versenkung getroffen wurden. Nur zu dem Zweck, diese Häfen und anderen Schiffahrts zubehör in ihnen zu schützen, sind Schritte getan worden., Schaden zn verhüten, aber keins von diesen Schiffen ist durch die Regierung der Vereinigten Staaten beschlagnahmt nwrden. In allen Fälle»» sind Kapitäne und Mannschafte»» verständigt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten keine Beschlagnahme aussprechen, keine Rechte über die Schiffe in Anspruch nehmen wolle und da§ Recht der Mannschaft nicht bestreite, das Schiff gcbrauch-snnsähig zu machen, falls sie dies für richtig l>oite, so lange die Zerstörung auf eine Weise geschieht, daß die Sch»fsahrt in den Gewässern des Hafens nicht behindert werde, oder -»«chrichtenWNmverr. Di« Frage: was wird Amerika ttm« drängt seit 1'/, Wochen all« andern in den Hintergruadr bet un» wie bet den Gegnern. Den Vordersatz seiner Antwort haben wir fÄLL «'.Ni auf haltlosen Vermutungen oder Deutungen unbealaubsater Nachrichten aufbauen, teils bloßer Phantasie ihr Dasein verdanken. Und was ans Amerika an Meldungen herüber- kommt, bringt entweder aus dem Hause Reuter seinen Auf putz mit oder ist auf dem Umweae über irgend eine neutrale Nachrichtenstelle vdn englischer Tünche auch nicht unberührt geblieben. Die abenteuerlichste Post ist wohl die von dem Ver suchsschiff« Saint Loui«. Sie trägt in hohem Maß« den Stempel englischer Mache. Denn „United Preß", ihr« Geburtshelferin, hat sich nicht einmal die Hetzklausel ent gehen lagen, wen»» die Abfahrt dieses Schiffe« unterbleibe, bedeute das eine Anerkennung der Blockade von Amerika eigenen Häfen. Diesem VersuchSkarnickel St. Loui« soll also die Aufgabe zufallen, die Probe auf« Erempel der deutsche», Audrohungen zu machen. Es soll fich bewaffnet und nicht mit den deutscherseits gewünschten Farben Über malt ins Sperrgebiet binetnbeneben und abwarten, wa« dabei herauskommrn wird. Man möchte an di« Traub denken, welche die Argonauten vorausschickten, ehe sie die zusammenschlagendeu FelStorc an der Mündung oe« VoS- poruS passierten. Geht« gut, so ist der freien Schiffahrt eine Gasse gebrochen. Mißlingt-, so ist der Konfliktsfall geschaffen. Und den sehnt mai» in England mit Ungeduld Herbeil Denn man beeilt sich auch hinzuzusttzen, daß solche amerikanischen Reeder, die ihre Schiffe schonen wollen, von dem Sprachrohr der öffentlichen Meinung, den Zeitungen heftig anacseindet würden. Mit äbnlichen'Tonfiaurrn setzt« im Frühjahr 1915 das Vorspiel der italienischen Kriegs» beteilig»»«« ein! — Selbstverständlich wird die Behandlung der St. Louis wenn sie sich im Sperrgebiete zeigen sollte, fich lediglich nach den Bestimmungen der deutschen Note vom 31. Januar richten können. Man scheint sich denn anch drüben auf alle Fälle rin- richten z« »vollen. Schon wird daraus hingewiesen, daß die ^»mexikanische MunitionSanSfuhr sich nicht nur nicht vermindern, sondern sogar vermehren würde, sollte eS zum Kriege kommen, da das amerikanische Kriegsdepartement zahlreiche bislang anderen Zwecken gewidmete Fabriken dann übernehmen und in Munittonswerkstätten umwandeln werde. Ob freilich solche Frachten an ihren Bestimmungs ort gelangen werde»», hängt natürlich nicht vom amerikani schen Witten allein ab. Dann heißt eS, »»»an wandle drüben bereits so weit in Englands Spuren, daß selbst naturalisierte Deutsche aus dein Küstenmachtdienste ausgemerzt würden, Leucht- tnrmwärter und dergleichen, ebenso aus den» Transport wesen. lind die angebliche Anweisung Wilsons, deutsche Besitztümer im Kriegsfälle nicht zu beschlagnahmen, würde ja auch in das Kapitel der Einstellung auf den Kriegsfuß gehören. Eine sonderliche Noblesse drückte sich nicht in einer solchen Zurückhaltung ans, sondern sie entspränge lediglich den Bestimmungen des Artikels 28 im preußisch-amerikani- scheu Frcundschastüvertraae von 1799, welche sich ausdrück lich auf die Möglichkeit kriegerischer Zusammenstöße beziehen. Sie zur Richtschnur zn nehmen, wäre nichts als Amerikas verdammte Schuldigkeit, will es als ei,» Land in der Welt dastehen, den» das Wort seiner Verträge heilig ist. Ob die Stimmung drüben so erregt ist, daß in Versammlungen der Friedensfreunde diese von gegnerischen Teilnehmern über stimmt werben und nicht zu Worte kommen können, wie eS in Colorado geschehen sein soll, muß auf sich beruhen. Solche Vorgänge können sich überall ereignen. Daß selbst wenn es znm äußersten käme, eine Minderheit, auch die Deutsch- Amerikaner, Iren, Sozialisten und strenge Pazifisten abge rechnet, einem kriegerischen Entschlüsse der Regierungen nnd der Mehrheiten nnr widerwillig sich unterwirft, bat man sogar in England erlebt. Für den Lauf der Ereignisse bleiben Einsprüche solcher Minderheiten außer Ansatz, nnd Voraussagungen dürfen nicht auf sie gegründet werde»». Aus der Fülle der Nachrichten wäre vielleicht noch her- vorzuheben, daß dentsche Kapitalbesitzer ihre Fonds, beson ders in Gold, nach Südamerika schafften, teils um sie vor Beschlagnahme zu sichern, teils um nach dem Kriege den auswärtigen Handel nentralgebliebencr siidamerikanischer Länder an sich zn reißen. Das erstere wäre ja nun nicht nötig, Iven», ans der Union Vertragstreue Verlaß sein sollte. DaS zweite Motiv aber klingt wie eine vorhetzende Denun- zatio» englischer Mache.' - Alles in allein: der Nachrichtenivirrwarr wird schon zu seiner Zeit sich klären. Wir waren ans alle Entscheidungen drüben gefaßt, als »vir unsere Entschlüsse trafen. Wilsons PlSne. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Newvork: Für den Fall, daß Deutschland eine unzweideutige Handlung > Zm trauten Elternhaus. Rpmrm von G. v. Wtziterfeld-Warnow. v . Eben lehnt« st« an der Brüstung der großen Veranda, di« imf den Kanal hinanSging, und sak verlorenen Blicke- auf ein Boot, daS unten langsam vorüberzog. Und mit einem Mal« glitt ein Lächeln über ihre ernsten Züge. Auf dem Schiff lief ein kleiner Knabe in» Hemdchen fröhlich auf den» DoolSrand entlang. Er hatte keine Ahnung von der Gefahr, die ihn» auf dem schmalen Steig drohen konnte. In demselben Augenblick kam der Hund de» Schiffer«, ein kleiner Spitz, und zerrte den Kleinen am Hemdchen von Lern gefährliche» Spazierwege herunter. Der Klein« macht« ein ärgerliches Gesichtchen und wollte nach den» Hund« schla gen; der aber setzle sich stolz und ruhig daneben, und man las von seinem kluge»» Spitzgesicht den Gedanken ab: „Schimpf Du nnr, ich hab meine Pflicht getan I" Da kam aus der Kajüte die Frau des Schiffers gelaufen und «ahm den Kleiner», der ihr beim Ankleiden entwischt »vor, beim Schopf. Den» Spitz klopfte sie dankbar den Kopf. Klara hatte schon oft mit stillen» Vergnüge»» diese häus lichen Szenen beobachtet, die sich auf den Booten abspielten. Bein» Durchschleiisen, wenn der Mau»» »nit den» Abstoß«» beschäftigt ivar, stand meist, »iS die Frau am Steuerruder, hoch anfgerichtet, frei in Wind und Wetter. Ma»» sah pracht volle Gestalten darunter. Die Leute lebten ja ganz anfihrem Kahn; sie wnscheu und trockueten Wäsche,, sie kochten und zo- wr» sogar Blumen in künstlichen Blumenkästen. ES ivar eben ihr alle», dieses schwimmende Heim. Und hatte ihr der Anblick der geplagten Treidelpferd« da« öerz schwer gemacht, so heitrrle d»e« kleine Gemebildchm sie jetzt ivieder auf. Sie wollte e» mache» wie der brave Gpiß: ihre Pflicht tun: niochlen danu.anch die andern schelte». Zu einem Besuch in der Klarahütte war keine der Schw«» sttru seit de« Vater» Tode gekommen, »Md auch jetzt sand Klara noch keine Zeit dazu. Seit Gils« ti» der Besserung war, konnte sie ihre Tage ganz dein großen Werke widmen, da« Verzeih»»»»« bitten? Da» kam» ich auch nicht, w UnttN-der Vaier binterlallri» ball« und de« ko vl-l« UmttLt ^ alleS-olauoeu. wa« Du «ür, kaai«st.4 aber geändert
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