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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191702129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-12
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1917
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A' nmde 11 M iL »uk Lattso. Urivkeu USV. .^->— ««kana «, an rang« «Wem einzigen Inner Barattum«, « «- ser« Liatm »tuzudriaaen. «« wurde jedoch durch tzandara- not»«' uud Baton«ttkamps wieder au« unserer Stellung venriedea. und so waren um 8 Uhr nachmittag« unser« Stellungen völlig wtederaewonnen. Sin feindlicher «Neger wurde durch unser Infantrriefeuer zur Landung gezwungrn. S» de» Kämpfe» ia Mesadotamtr». . 'Laag. Der »Manchester Guardian'' sagt »«.den Kämpfen in Mesopotamien r Die letzte» Berichte au« Meso potamien »eigen, daß dort «in noch ernste« Gefecht im Gange ist. und bad Fortschritt« jedoch nur schwer »u er zielen sind, und daß wir nicht so rasch vorgegangen sind, wie dl» etwa« unbestimmten Berichte über die Operationen glauben machten. Die Kämpfe scheinen dort ebenso vor sich »u geben wie in Europa. Gin« Maschinenfabrik tu Gittöbur« »erftört. . . )(Pitt«burg. Meutermeldung.) Eine Maschinen- favrik die »och bi« vor kurzem Granaten berstrllte^ist durch »euer zerstört worden. Der Schaden wird auf 2 Millionen Dollar geschätzt. Li« Rrgirrung hat «in« Untersuchung »u- 'Berlin. Di« Lemperaturerhöhung ist nur m ganz Nord- uud Mitteldeutschland etngetreten. während e« im Süden noch recht falt ist. Strenger Frost herrscht noch in Südwesteurova. namentlich in Ungarn und Serbien und dann im nördlichen Schweden. Trotz des wärmeren Wetter« macht sich aber die Kvhlcnuot im Reiche noch vielfach recht Unangenehm fühlbar. -(London. Der Her»og von Norfolk ist gestorben. Vermischtes. (5K. Die Ratschläge eine« französische« Südpolsahrerö gegen die Kälte. Tie Frage, lote der Soldat und der Zivilist am besten den Gefahren und Unannehmlichkeiten der Kälte begegnen könne, ist aegemvärtig in ganz Europa höchst aktuell. Besonder« sorgenvolle Aufmerksamkeit widmet man diesem Problem letzt in Frankreich, da das häufige Absrieren von Glied maßen und anderweitige höchst ernsthafte Frostschäden in der französischen Armee bewiesen haben, daß die Heere--- Verivaltung bisher nicht imstande war, genügend wirk same Schutzmaßnahmen gegen die Kälte zu treffen. Dar um regnet eS Ratschläge von allen Setten, und besonder beachtet wird neuerdings ein Artikel dcS Dr. Lharcot, der in der Information seine am Südpol gemachten Er fahrungen verlvertet. Zum Schutz des Gesichte- gegen die Kälte empfiehlt Dr. Charcot vor allem die nur Nase und Augen freilassenden Hauben aus Wolle, wie sie von den Touristen vielfach bei Gletscherpartien getragen wer den. ES sei zu bedauern, daß verschiedene französische Heerführer den Soldaten das Tragen dieser Hauben ver bieten mit der Begründung, daß das Gehör der Soldaten hierdurch verringert und der Posten durch die warme Maske eingeschläfert, werden könne. Mit den sog. Frost salben müsse man außerordentlich vorsichtig umgehen. Es gäbe nur ganz wenige Salbenarten, tue sicheren Schutz gewähren, wenn man aber bei starkem Frost unkundig irgend eine nicht geeignete Salbe auf daS Gesicht streiche, so könne das Fett frieren und die Gefahr noch vergrö ßern. Bei Handschuhen sei darauf zu achten, daß sie nicht zu eng sind und große Bewegungsfreiheiten gewähren. Bei sehr starkem Frost könne der Lederhandschuh keine« Schutz bieten, sondern eher die Gefahr vergrößern, und in diesem Falte sei jede Art von Muff weitaus da« Beste. Im übrigen sollen die Handschuhe womöglich nicht Finger haben, sondern nach Art der bekannten Faust handschuhe geschnitten sein. Für erfrorene Gliedmaßen gäbe es nur em« wirksame Behandlung, nämlich Ein reibung mit Alkohol. Die Unkenntnis der geeigneten Mit tel und der Man«! an diesbezüglichen Organisationen yabe den französischen Soldaten großen Schaden gebracht, den man unbedingt hätte vermeiden können. Wenn der Fuß friert, so ist die Hauptursache dafür fast stets in schlechter Älutzirkulation zu erblicken. Dieser schlecht« Vlutumlauf aber werde durch das ungeeignete Schuhzeug der französischen Soldaten l-ervorgerufeu. Die Schuhe sollten höhere Absätze haben und ziemlich groß sein, da mit der Fuß sich darin bewegen und dehnen kann. Bet Schnürschuhen ist darauf zu achten, daß sie bei starkem Frost nur lose zugeschnürt werden. Schließlich empfiehlt Dr. Charcot häufiges Abreiben der Füße mit kaltem Wasser. CK. Ein« neue Berliner Borortstation „Scheiben gefroren". In diesen kalten Tagen, fit denen das Thermometer bis auf 20 Grad Kälte herunter kletterte, ereignete sich auf einer Berliner Vorortstation, so schreibt uns ein Mitarbeiter, folgende hübsche Ge schichte: ES besteht die Vorschrift, daß, wenn bei starker Kälte die Scheiben der Abteile so stärk bereist sind, daß die in den Wagen sitzenden Fahrgäste die Namen der, Stationen, die in großer Schrift mehrfach auf den Bahn steigen angebracht sind, nicht lesen können, die Namen der Stationen durch das Bahnhofspersonal laut auSgerufen werden. Nun ereignet« eS sich, daß «ine auf einem Ber liner Vorortbahnhof beschäftigte weibliche Hilfskraft de« Namen der Station nicht laut genug ausrief» vielleicht der Kälte wegen, vielleicht aber auch, weil sie nicht über genügend kräftige Stimm-Mittel verfügte. Au den Bahn hofsvorsteher gelangten nun verschiedene Beschwerden von Fahrgästen, die über daS Ziel hinausgefahren ivaren. Der Bahnhofsvorsteher ging nun an seine bekuiehoste und eisen« bahnbemützte Gehilfin heran und sagte zu ihr: „Schon wieder sind Beschwerden an mich gelangt, daß Sie nickt laut genug gentten haben. Ich inuß verlangen, daß Sie lauter rufen. Die Scheiben sind gefroren/. Im näch sten Augenblick lief ein neuer Zug ein, und desfen Fahr gäste staunten auf daS höchste, als plötzlich der Nam« einer ihnen ganz unbekannten Station an ihr Ohr klang. Denn die weiblich« Hilfskraft rief und schrie eiligst den Zug entlang laufend mit dem Aufwand all ihrer Stimmittel: „Scheiben gefroren! Scheiben gefro ren!" X Rotterdam Dt« „Morntngpost" schreitzt überden v«rfchärft«n Tauchbootkri«: Da Deutschland «dir Anzahl »euer Tauchboot» strtlgg,stellt hat. tft e« jetzt di dtt Lao«, hie Flotten der Alltierttn zu verhöhnen unh dir Lee für die oesamte Handelsschtffahrt avzuschließen. G« ist nicht wahrscheinlich, daß Brtbmann-Hollweg hier ein« leere Dro- bung ansaesprochen bat. vielmehr ist »um mindesten sicher, daß kein Handelsschiff der Neutralen oder Kriegführenden mehr in See stechen kann, ohne mit möglicher Mrnichtuna zu rechnen. Wir mllffen also annebmen, daß tatsächlich eine Vernichtung von Handelsschiffen in größerem Umsange eintretrn wird. Deutschland berechnet außerdem »wrifello« di« moralische Wirkung seiner Seeräubereserklärung und rechne darauf, daß neutrale Schiffe nickt au«fabren werden und daß unter dem Druck, fall« er nur einige Wochep anhält, die Alliier ten so schwer »u leiden bade» werden, daß sie auf die Kni« gezwungen wurden. Die Leiter Drutschland« find nickt leichtsinnig und haben die Wirkung ihrer Greranbereierklä- rung auf die Neutralen vorauSgesehen. Deutschland braucht nicht die Flotte der Vereinigten Gtaattn zu fürch ten, da diese gegen Tauchboot« nicht« ««»richten und an die deutsche Flott« nicht herankommen kann. Zu Lande braucht Deutschland nicht« zu befürchten, da die Vereinigten Staaten keine Truppen transportieren kön- nen und Holland und Skandinavien dnrch Deutschlands Waffengewalt in Schuck gehalten werden. Gelingt »S Deutschland, England zur See abzuschließen und die Stimme der Neutralen unbeachtet zu lassen, so wird eS den Krieg gewinnen. Französische Hoffnnnge». ' Genf. Der französische Martnemlnlster Lacaz« er klärte AuSsraaern, er versorge gegenwärtig die Handels- flotte mit geschickten Kanonieren. Trotz der unleugbaren Manövrierfähigkeit der deutschen U-Boote bestehe die Hoffnung, deren Zahl, die angeblich 200 betrage, zu ver ringern. Ueber die geplanten amerikanischen Ubootjäger, die «ine Geschwindigkeit von 2K Knoten besitzen sollen, be wahrte der Minister Stillschweigen. ' Die Kohlendebatte im franzöflschrn Senat. )l Bern. Ueber die Kvblendebatte im französischen Senat wird noch berichtet: Die Regierung wurde weiter heftig angegriffen und auch das Abkommen mit England kritisiert. Servant sagte, der Staat habe das Monopol für die Kvhlencinfuhr übernommen und darüber mit Eng- land verhandelt. Diese Lösung ist vielleicht günstig für unsere Verbündeten, aber nicht für den französischen Han del und die französische Industrie. Dabierre und Berenger schlossen sich dem Redner an, indem sie Freiheit für den Handel forderten. Minister Herriot antwortete: Wir ha ben ein Abkommen mit England. Man könnte darauf verzichten, und ich würde gleich zu diesem Mittel greifen, wenn Frankreich nicht darunter litte. Wer Sie wissen, wodurch gegenwärtig die Schiffe verhindert werden, in unsere Häfen zu gelangen. Wenn wir das Abkommen mit- England nicht lösen, so müssen wir eS loyal einhalten, es aber nicht in Einzelheiten durchlöchern. DaS Abkom men hat übrigens große Vorteile. ES ist gegenwärtig daS größte Glück, das man haben kann, auf dem Meer Englands Verbündeter zu sein. Zweifellos mutz man daS Abkom men wirksamer und kaufmännischer gestalten. Aber Eng land bat sich bereits Frankreich gegenüber bei der Vertei lung deS verfügbaren Frachtraumes sehr liberal gezeigt. Großbritannien hat ferne Einfuhr entschlossen herabge setzt, wie wir eS /ruch müßten. Man spricht von Verschiff- ungsfreiheit als von einem möglichen Hilfsmittel. Mer die Beschränkung der verfügbaren Tonnage betrifft die geregelten wie die ungeregelten Transporte. Wir hätten also nicht mehr Schiffe zur Verfügung, wenn wir auf das jetzige System verzichteten und dem Handel Freiheit ließen. BrtaadS zrrsammengeschntmpfte Mehrheit. )( Bern. Mch zuverlässigen Mitteilungen war im Gegensatz zur Havasmeldung die .Mehrheit BriandS bei der letzten Abstimmung in der Kammer über die Kredite der Unterstaatssekretariate im Zusammenhang mit der Vertrauensfrage nicht 389 Stimmen, sondern nur 290. L'heure und Homme enchain machen darauf aufmerksam, daß Briand nicht mehr berechtigt sei, im Namen des Landes zu sprechen. Rußlands Warenbezug aus Deutschland. )( Kopenhagen. ..Berlinske Tidende" zufolge teilt „Birschewija Wjedomosti" mit, daß in der letzten Sitzung des Budgetausschusfes der Duma über die deutsche Waren ausfuhr nach Rußland beraten wurde. Man kam zu der Ansicht, daß auch in Zukunft ein Teil der russischen Waren ausfuhr aus Deutschland bezogen werden müsse. Die Gewerkschaften als Frieden spioniere. * Berlin. Aus Stockholm wird der „Internatio nalen Korrespondenz" gemeldet: Auf Veranlassung der ge werkschaftlichen Zentrale Schwedens hat das Internationale Getv-erkschaftlicl>e Sekretariat in Berlin bei den Gewerk schaften der skandinavischen Länder angefragt, ob sie ge neigt wären, sich auf einer Jnternatimralen gewerkschaft lichen Konferenz vertreten zu lassen. Die französischen, belgischen und deutschen Landeszentralen haben emer sol chen Konferenz zugestimmt, während von englischer Seite keine Zusage über eine Teilnahme eingetrvffen ist. Die schwedische Landeszentrale hat ihre Teilnahme -»gesagt, vorausgesetzt, daß auch die anderen nordischen Länder sich vertreten lassen. Hierzu bemerkt der „Vorwärts": Zum erstenmal seit dem Ausbruch deS Krieges nimmt so mit der Gedanke eines internationalen Arbeiterkongresses während des Krieges festere Gestalt an. Festgestellt sei nur, daß die sozialdemokratische Partei Deutschlands eben so wie die freien Gewerkschaften vom AuSbruch deS Krie ges an stets bereit waren, zu einem internationalen Kon greß zu erscheinen. Wir dürfen jetzt die Hoffnung hegen, daß sich die Arbeitervertreter doch noch früher miteinan der an den FriedenStisch setzen werden als die Diploma ten. Amtlicher bulgarischer vertcht Sofia. Amtlicher Bericht de« Generalstabs vom ebruar. Mazedonische Front: Während des ganzen Tages bat der Feind ein ziemlich heftiges Geschütz- und Minenfeuer unterhalten, daß gegen Abend in ein Trommel feuer auf unsere Stellung südlich vom Doiransee überging. Gegen 10 Ubr abends ging ungefähr ein Bataillon der Engländer gegen unsere Stellung vor, wurde aber von unseren Truppen mit Bajonett und Bomben seinerseits an- aeariffen und blutig znrückgeworfen, wobei er schwere Ver luste an Toten, Verwundeten und Gefangene«) erlitt. Biele tote Feinde liegen in und vor unseren Drahtverhauen. Wir erbeuteten ein Maschinengewehr. Jnfanteriegewehre und anderes Kriegsaerät. Unter den Gefangenen bestNort sich ein englischer Offizier. Amtlicher türkischer Bericht. , )( Konstantinopel. Heeresbericht vom 10. Februar. Tigris-Front: Am v. Februar griff der Feind nach Ar tillerievorbereitung, die bereits am Morgen begann, um 10 Uhr vormittags unsere Stellungen südlich vom Tigris an. Der Angriff wurden unter großen Verlusten für den Feurd abgeschlagen. Bei einem zweiten Angriff des Geaner« Finanzielles. In der am 10. Februar 1S17 in Gegenwart des König licken StaatskommisiarS abgchaltrnen Sitzung des Aufsicht«- rat« der Sächsischen Bodencredttanstalt wurde dem Antrag des Vorstande« entsprechend beschlossen, der am 8. März 1917 stattfindendcn Generalversammlung vorzuschlaaen, wieder «in« Dividend« von 8°/. zu verteilen und in Rücksicht aus den Kriegszustand Rücklagen in reichlicherem Maße zu Allen. Der Reingewinn für das Jahr 1916 beträgt M. 1,218,228.9k (i. D. M. 1,201,849.42». Die gesamten Rücklagen werden sich bei Genehmigung der Vorschläge auf M. 4,743,067.78 (gegen M. 4,SKI,801.27 Ende 191k) er höhen. dt« Absage, dü er sich allerort« gzkwtt hat. » Lachemti ttne« diplomatischen Mißerfolg« ischen Meldungen au» Amerika schiene» im a»s gerichtet zu setn, uns Furcht einzujagen, um er Ausführung der angckündtgte« Entschlte» »bringen. ich« eidliche Uutsagen von Deutschen, die au» Amlerun und Logo nach der französischen Kolonie Dabo- mev in Gesängenjclmst verschleppt »varen. gaben, der Nord deutschen Allgemeinen Zeitung zufolge, ein erschüttern- steS Bild von den entsetzlichen Leihen, deren die Gefangenen in den Lager» dieser Kolonie monatelang erdulden mußten. Amerikas Haltunff. X Nrwvork. (Funkspruck vom Vertreter de«W.L.'B.) Associated Preß meldet au« Washington, daß amtlich mit- g«trtlt wurde, e« bestehe keine Absicht, deutsche Schiffe weg- tunehmen. Durch Vermittlung der spanischen Botschaft Kien Depeschen nach Deutschland gegangen, betreffend die Rücksichten, die de» früheren deutschen Vertretern in Amerika oerbÜrat wurden, und man hoffe, daß sie irgendwelche Miß verständnisse in Deutschland betreffens Amerika« Haltung vollständig beseitigen würden. Die AritßSerklitruuq Amerikas bevorstehend. 'Lugano. „Secolo" meldet aus Paris: Alle Nach richten aus Amerika lassen übereinstimmend die Kriegs erklärung der Vereinigten Staate» an Deutschland al« nahe bevorstehend erscheinen. ' Haag. Der Korrespondent der „Time-- In Wa- fhtagton meldet, daß „New-Bork World" in einem Ar tikel de» Krieg als unvermeidlich bezeichnet, und sagt, Amerika müsse sich auf Fcindscligkciten mit Deutschland vorbereiten. „Berlin", so führt der Korrespondent weiter au-, hat augenscheinlich beschlossen, seinen Feldzug fort- «usechen. Dann gibt eS für Amerika nur «inen Weg. Diese Formel ist eine korrekte Wiedergabe des Pessimis mus tn Washington. Die Spannung ist trotz einer Woche Wartens hier nicht verringert. ES kann aber nun kein« Woche mehr nach der allgemeinen Ansicht dauern, und Amerika tut den lvichtigsten Schritt in seiner Geschichte; denn.so beschränkt auch Amerikas Teilnahme am Krieg fein mag, es kann unmöglich seine alte Einzelstellung in der Welt wieder aufnehmen. Amerikas militärische Borbereifimaen. 'Genf Der Matin weiß von fieberhaften militä rischen Vorbereitungen Amerikas zu berichten. Eine halbe Million Suffragetten sollen fick dem New Barker Gouver neur zur Hilfeleistung angeboten haben. Der Landesver band der Wollsabrikanten stellte seine ganze Produktton im Werte von 2'/. Milliarden Francs der Regierung zur Ver fügung. 19 Fluazeugfaürikanten erklärten, der Regierung wöchentlich 200 Flugapparate liefern zn können. Amerikanische Maßnahmen gegen den N-Bootkrteg. ' Kopenhagen. Aus New Jork wird Politiken zu folge gemeldet: Dre internationale transatlantische Ameri- kafinie hat im Ministerium des Aeuhern um endgültige Instruktionen betreffs der Abreise der amerikanischen Poft- damvfer gebeten und nngefragt, ob eS notwendig fei, die Schiffe van Kreuzern begleiten zu lassen. Sie erhielt darauf die Antwort, die Regierung könne sich nicht gegenüber Privatpersonen darüber auSspcechen, wieweit man Handels- dampfcr nach den europäischen Häfen fahren laßen solle. Sie verpflichte niemanden, die in der letzten deutschen Er klärung umschriebene Gefahrzone zu passieren. Indessen stebe die Regierung auf dem Standpunkt, daß amerikanische Fahrzeuge das Recht haben, überall ans der weiten See zu fahren. Dieses Recht sei jetzt dasselbe wie vor der Er klärung der deutschen Blockade. Ein neutrales Fahrzeug, dessen Besitzer einen unberechtigten Angriff befürchte, müsse die notwendigen Maßregeln treffen, , dem Angriff vorzu- beugen oder ihn abzuwehren. A« Rrw Aork. ' Haag. Nach engliscken Blättern herrschte am 7. Fe bruar ,n New Bork eine Panik. Ans Lang Island kamen die Einwohner flüchtend nach New Jork und erklärten, daß di« Deutschen bereits die Küste dort bombardierten. Man hörte schweren Kanonendonner, Gerüchte über eine deutsche Jnvafion schwirrten durch die Luft. In Wahrheit handelte es sich um ein Probeschießen mit schweren Geschützen der Forts. Die Heimreise Gerards. )( Bern. Botschafter Gerard ist gestern abend hier eingetrvffen. Wilfo» «nd RtchlanL «Stockholm. Dem Auftreten Amerikas gegenüber zeigt sich die russische Presse gänzlich unorienttert. Die Blätter, die noch kürzlich die schärfsten Angriffe gegen Wil- son wegen seiner Fricdcnsnoten richteten, können nach der neuen Wendung noch nicht die erforderlichen Begrüßungs- wortt finden. In ihrer Hilflosigkeit wandten sich die Tages zeitungen an den Außenminister Pokrowsky und erbaten Richtlinien. Pokrowsky soll geantwortet haben, die Situa tion sei selbst der Negierung so unklar, daß er gegenwärtig unmöglich etwas sagen tonne. Das Außenministerium schwebe im unklaren, ob und wann eine Kriegserklärung erwartet werden könne. In der Petersburger Oeffentlich- kett kursierten natürlich sofort nach Einlaufen der Nach richten die üblichen blöden Gerüchte über Unglücksschläge, die die amerikanische Kriegsflotte betroffen hätten. New Bork sei bombardiert worden. Diese Gerüchte verdichteten stch so stark, daß st« sogar Eingang in die Presse fanden. Djen wandte sich deshalb an die amerikanische Botschaft, von der er ein Dementi erhielt. Losung«» find gut. Laten «och beflev XKopenhaaen. Georg Brandes teilt im «Politiken* mit, die „Newyork Times* befragte sich in einem Telegramm vom 80. 1., das sedoch erst am 4. 2. in meinen Besitz kam, wegen meiner Meinung zur FriedrnSnote WilsonS. Ob gleich di« Lage seit Absendung des Telegramms eine ganz andere geworden ist, konnte ich es nicht ohne Antwort lassen. Ich antwortete: Die Losung Wilsons „Frieden ohne Sieg* ist genial. Hätte er jedoch nach dem Vorbilde Washington allen Bürgern der Vereinigten Staaten verboten, irgend einer kriegführenden Partei Waffen oder Munition zu geben oder zu verkaufen, so wäre der Frieden schon längst wieder bergestellt. Geniale Losungen sind gut, Taten je doch besser. Kmrdgebnirg für DeirtfchlLvL * Genf. Der Lyoner „ProgeS" meldet au» Madrid: Arbeiter und Kleinbürger durchzogen gestern die Haupt straßen und riefen: „Nieder mit der Intervention!" Man vernahm auch Rufe: „Hoch Deutschland!" Die Verluste der spanischen Handelsmarine. ' Madrid. Nach Erklärungen beteiligter Kreise hat die spanische Handelsmarine, die im Juli 1914 640 Fahr- zeuge mit einem Gesamtinhalt von 846 49) Tonnen zählte, vis zum 31. Jan. 1917 iufolge des Weltkrieges folgende Verlust« erlitten: 22 Dampfer mit 60 LOK Tonnen wurden durch Unterseeboote versenkt und 7 Dampser mit 18862 Tonnen gingen durch Minen verloren. Die Verlust« stellen 12°/. der spanischen Handelsmarine und «inen Wert von Millionen Peseta« dar.
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