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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192912285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19291228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19291228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-28
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1929
- Autor
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* Die Fra« «ud ihre Wett <* WaS Sorge ist." Die Kungel «rrönte. Georg und Herr» össi tn dem Gedanken: Wir sollen ja Schulm Hilde mutzte mit ihren verweinten Augen selber gehen, dielt schon ein« Münz« tn der -and, «m den etwaigen Bei schnell loszuwerden. Sie streckte dir Hand damit durch den Türspalt, d -l trübe Guckloch die Umrisse einer männlichen Gefü hatte. Doch das Geld wurde nicht genommen; vieln ÄhttMÄe. (Nachdruck verboten.) DnnkleS Tor, durch da» wir schreiten müsse» Noch veHchlossen — bis die Stunde schlägt» Zagend stehn wir vor dem Ungewissen, Dem u«S unser Fuß entgegenträgt. Dte wir jüngst durchmaßen noch die Pfade Hinter nuS — im Nebel — wettl Und an schon vergessene Gestade Dröhnt der Wogenschlag der Ewigkeit' To«« wtri I« Hoffen und Erzittere Unser Äug' nach jener Pforte späht. Wissen'» doch, Katz Nebel auch umwtttern Noch de« neuen Pfad, der vorwärts geht, VsrwärtS, vorwärts! Lockt » uns je, zu weilen - «immer bleibt zum Weilen Zeit! Den» »um Ziel ja -eitzt'S, zum Ziel zu eile» Und da» Ziel? Was tst's? - Die Ewigkeit) Ewigkeit liegt hinter uns beschlossen, Bor u»S Ewigkeit al» Wanderpreis! «arm» zagt ihr bang' noch, Weggenossen, Fragt nach dem, was doch di« Seele Weitz? Rebel lichten sich. Die Glocken läuten Offen steht die Pforte weit Frühen MMS hindurch — dieweil wir schreite«, Ja a»S Ewigkeit zur Ewigkeit! kloreutinv Oodkarckt. M Mtt Kraft. Von Marie Gerbrandt. (Nachdruck verboten.) -Ade Trautson arbeitete schweigend an ihrer kunstvollen Stickerei, aber sie dachte daran, wie ihr als vorbildlich gerühmter Fleiß sich viel freudiger betätigt hätte, wen» sie ihrer gewohn ten Beschäftigung hätte nachgehen dürfen. Aber seit dem erste» Dezember war sie entlassen worden tn dem Betriebe, in dem sie so gern gewirkt hatte, und hatte froh sein müssen, datz das erste Handarbeitsgeschäft des Vororts ihr einige Sticke reien auvertraut hatte. Doch nun, da die Zeit der Geschenke vorüber war, würde es Wohl damit ebenfalls vorbei sein, und die Decke, die sie in den Händen hatte, gab vielleicht den letzten Verdienst auf lange Zeit. Als Hilde sich unbeobachtet sah, trocknet« st« rasch eine Träne. Die galt nun doch Wohl nicht allein der verlorenen Einnahmequelle. Nein, mit dieser zugleich hatte sie eine Hoff nung verloren, die sich seit dem Sommer süß tn ihr Herz ge schmeichelt hatte. Denn jetzt sah sie Heinz Tormann nicht mehr, den jungen Kollegen, dessen Blicke so zärtlich auf ihr ruhten, dessen Stimme einen so milden Klang annahm, wenn er mit ihr gesprochen hatte. Nie wieder war er ihr begegnet. Sie hatte bis Weihnachten noch eine zage Hoffnung festgehalten, daß Tormann zu der Christfeier seine« Vereins ihr eine Ein- laduug schicke» würde. Daß es nicht geschehen War, hatte ihr btd Festtage in Dunkel gehüllt. »Mit neuer Kraft" m das junge Jahr hineingehen? DaS kann man nicht, wenn die Kräfte wanken unter einer zer malmenden Last, die sich tiefer und tiefer senkt. Wen» andere sich aufrichteten zum Jahresbeginn — Hilde duckte sich und wußte: Entsagung, Geduld, Freudlosigkeit waren ihr Teil. Als ihre jüngeren Geschwister, Georg und Herta, zur Schule gewandert waren und ihre Mutter lächelnd meinte, e« sei, als ob ein Sturm plötzlich nachgelassen habe, breitete sich in der Stille um sie her Hildes Traurigkeit und Sehnsucht so mächtig aus, datz sie ganz nervös davon wurde. Sie fuhr zusammen, als es klingelte, und sah der jungen Dame, die die Mutter hereinführte, mit einem ihr unerklärlichen Widerstreben ent gegen. Die große Liebenswürdigkeit deS Besuches beschämte st« etwas. Sie habe zu Weihnachten mehrere wunderschöne Hand arbeiten erhalten, und auf Nachfrage im Geschäft habe man ihr Fräulein Trautson als dre Verfertigerin genannt, erklärte die junge Dame, die mit unauffälliger Eleganz gekleidet und zu dem sehr hübsch war. Da wollte sie fragen, ob Fräulein Traut son vielleicht noch einige solcher Kunstwerke für sie Herstellen wolle? Sie habe sich nämlich Weihnachten verlobt. Aber Fräu lein Trautson auch mit dem Sticken der AuSstattnngSwäsche zu bemühen, wage ste doch nicht — „Ich würde auch dies« Arbeit sehr gern übernehmen", sprach Hilde mit zugeschnürter Kehle. In ihr kämpfte der Gedanke: Wäschestickerin werden! — mit der Verpflichtung: „Ins neue Jahr mit neuer Kraft!" — und diese siegte. „Ich habe nämlich meine Stelle verloren — so mancher mutz sich ja jetzt um stellen." „Richt wahr? Das sagte auch mein Vater immer." Sie nannte einen in der Geschäftswelt bekannten Name», und Hilde begriff, datz ihr die Kundschaft dieser Familie wertvoll sein mutzte. So erörterte ste alles Nötige mit der glücklichen Braut, die in den nächsten Tagen die Wäsche zu schicken versprach. Die Mutter war sehr froh. „Dabet kann ich dir sogar helfen! Denk' dir, Kind, solch eine Aussteuer. Da hat das neue Jahr gleich etwas Gutes gebracht!" Hik>e wollte sich mitfreuen, aber ihr Herz schrie danach, auch einmal so froh sein zu dürfen wie Fräulein Marquardt, die ganz und gar von Glück durchleuchtet schien. Als sie die fertige Decke im Geschäft ablieserte, wurde sie ge fragt: „War das Fräulein Marquardt bei Ihnen? — Die kann etwas draufgehen lassen! Der junge Tormann macht eine gute Partie!" „Sie heiratet —" „Einen gewissen Tormann — Ingenieur. Ich dachte, Sie kannten ihn; man sagte, er wäre mit Ihnen in einem Betriebe gewesen." „Ein Tormann war da", entgegnete Hilde mit bleichen Lippen. Sie wußte nicht, wie ste auf die Straße gekommen war. Darum hatte Heinz Tormann ste nicht eingeladen. Darum war er ihr nie begegnet. Und ste hatte, töricht und schamlos hundertmal gedacht, er würde die Gelegenheit suchen, ihren Weg zu kreuzen! Fahr wohl, fahr Wohl! Den ganzen Tag dachte sie nichts anderes als dieses. Jetzt erst wußte ste, wie sehr ste Heinz geliebt hatte, da die Welt so dunkel war, W«U ste sein Bild ausschalten mußte. Abends erlaubten sich die Eltern einen billigen Theater besuch. „Morgen kommt vielleicht schon die Wäsche, dann muß ich fleißig sein", sagte Frau Trautson als Entschuldigung. Die Wäsche für das junge Paar sticken? Warum nicht auch daSI Tiefer konnte Hilde nichts beugen, als die Erkenntnis, von Heinz Tormann vergessen zu sein. Georg und Herta machten im Htnterzimmer Schularbeiten. Hilde schaltete da» Licht im Wohnzimmer aus und gedachte sich im Dunkeln in den Lehnstuhl zu setzen und ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Doch der Schmerz trieb ste hin und her. Und immer sagte ste sich: „Er hat mir ja nie von Liebe ge- zwischen. Ach, und ich bedauerte ihn, datz auch er vielleicht en», lassen sei und darum nichts von sich hören ltetz — während er einfach ein« reiche Frau nimmt und nie mehr wissen wird, WaS Sorg« ist." "neten natürlich nicht, »beiten machen! — " " und sttler da- trüste Guckloch hie Umrisse einer männlichen Gestalt^entdeÄ batte. Doch da» Geld wurde nicht genommen; vielmehr fühlte sie, wie ihr« Hand ergriffen, wie «tn langer Kutz darauf ge drückt wurde. „WaS tun Ste? — Herr Tormann!" rief Hilde, im ersten Augenblick schwach, im zweiten voll Entrüstung. Der junge Mann trat schnell «in und drückt« dte Tür hinter sich zu, hatte mit einem Griff gleich den Lichtschalter gefunden. „Ich habe ein Anliegen — verzeihen Ste meine Eigen mächtigkeit l" sprach er und strahlte über da» ganze Gesicht. Unendliche Bitterkeit bemächtigte sich Hildes. Der sollt« wohl strahlen! Daß er aber noch glaubte, ste auch zu beglücken, wenn er ihr die Wäsche seiner Braut brachte — „Ich sehe. Sie bringen mir Verdienst", sprach ste, so stolz es ihr möglich war, und langte nach dem Päckchen, das er unter dem Arm trug. „ES ist gut, aber Sie hätten sich nicht selber zu bemühen brauchen." „Welch ein Ton — Fräulein Hilde I" rief der junge Mann, sichtlich bestürzt. „Ich war glücklich, einen Vorwand zu haben, unter dem ich den Weg zu Ihnen finden konnte, und nun lassen Sie mich nicht einmal ins Zimmer treten?" Hilde öffnete di« Stubenkür, machte Licht «nd zog sich mög lichst ins Dunkel zurück. Heinz Tormann sah sich tn dem bescheiden auSgestatteien Raum um. „Wie traulich! Hier müßte eS sich vergnüglich plaudern." Er setzte sich an den Tisch. „Wollen Sie mir nicht das Vergnügen schenken?" Dabei sah er so herzensgut und gewinnend aus, daß Hilde verzweifelt meinte, ste habe nicht gewußt, wie hübsch er sei. Tonlos antwortete ste aus dem Hintergründe: „Ich sitze schon hier." „Leider!" bestätigte er tn komischer Betrübnis. Fräulein Marquardt, dte neulich hier war, wird Ihnen gesagt haben, daß ste mit meinem Bruder verlobt ist." „Mit Ihrem —" Hilde versagte der Atem. „Mit meinem Bruder Walter, ja. Er ist Ingenieur wie ich und tritt tn die Fabrik seines Schwiegervaters ein. Ich armer Teufel" — sein Antlitz strahlte wieder auf — „habe zu Neujahr auch meine Stelle verloren." „Das scheint Sie sehr zu erfreuen", sprach Hilde, näher kommend, und ein Lächeln stand verklärend auf ihrem ver weinten Gesicht. Heinz Tormann griff nach ihren Händen und zog ste noch näher zu sich heran. „WaS mir die Stellung wert machte, war ja doch nicht mehr da. Fräulein Hilde, ich kann's Ihnen nicht beschreiben, wie sehr Sie mir gefehlt haben! Darf ich annehmen, daß auch Sie mich ein wenig vermißten?" Hilde nickte erglühend. „Oh, das tst's, was ich wissen wollte!" ries er, aufspringend. „Mir ist nämlich eine viel bessere Stellung als die bisherige in der Fabrik von Herrn Marquardt sicher." — Tastend fügte er hinzu: „Eine Stellung, auf die hin sich ein Hausstand gründen ließe, Fräulein Hilde." „Können Sie sich denn so — umstellen?" fragte Hilde, zitternd vor Verwirrung und in seliger Ahnung. „Wer das heute nicht kann, der kommt unter die Räder. Und ich möchte sagen: sofern er noch jung ist, geschieht ihm recht damit." Tormann hatte schon wieder ihre Hände er griffen und zog Hilde noch ein wenig näher an sich. „Das war's ja gerade, was mich heute so unternehmend machte, als ich erfuhr: Sie haben sich auch umgestellt. Da dachte ich mehr als je: das ist die Rechte für dich! fuhr er leiser fort. „Habe ich mich getäuscht» Fräulein Hilde?" Sie schüttelte den Kopf und sah ihn an mit einem Blick, daß er nicht weiter forschte, sondern ste stumm an seine Brust zog. „Und nun vorwärts mit frischem Mut!" rief er begeistert. Ein neues Jahr, ein neuer Beruf, ein neues Glück! — Soll ich das nachher wieder mitnehmen?" Das galt dem Wäschepaket. Hilde riß es an sich. Es schien ihr plötzlich eine entzückende Aussicht, die Wäsche ihrer Schwägerin zu sticken. „Bewahre! Ich habe mich nun einmal umgestellt —" Und beide lachten sich fröhlich an. Re Han-Asche. Von I. Adams. (Nachdruck verboten.) Meine Frau hat eine Handtasche. Vielmehr hat ste sie nicht. Wenigstens nicht, wenn ste sie braucht. Wenn ste ste nicht braucht, etwa nachts, dann liegt sie friedlich neben ihrem Bett. Es gibt nichts Unzuverlässigeres auf der Welt als eine Handtasche. Wenigstens die meiner Frau. Da ist mir doch ein Hund schon lieber. Er ist allerdings keine Handtasche. Dafür kann man sich aber auf ihn verlassen. Der kommt doch, wenn man ihn ruft. Die Handtasche kommt nie. Da mag meine Frau rufen, soviel ste will. Es ist wirklich ein Leid mit so einer Handtasche! Meinen Sie, man könnte sie jemals so groß bekommen, daß ste groß genug wäre? Nämlich für das, WaS ein« Frau hinetntun will. Und hineintun will eine Frau doch alles. Angefangen beim Schlüsselbund, merke Wohl, wenn ste ihn nicht gerade verlegt hat, bis zum Taschentuch, wenn sie es nicht zu Haufe vergessen hat. Vom moderne« weiblichen Toilettenarsenal nicht einmal zu reden Handtaschen werden mit der Zeit so dick, wie früher Madams Möpse, die zu gut gefüttert wurden und bei denen man immer fürchtete, st« möchten Platzen. Wenn eine Frau erklärt: „DaS geht noch hinein" — dann mutz e» eben hinein gehen, wenn es auch nicht hinetngeht. Daß daS eine Handtasche übelnimmt, ist weiter nicht verwunderlich. Ein Kapitel für sich ist der Verschluß Nachdem bereits all« Arten von Verschlüssen ausprobiert wurden, die sich doch immer wieder klemmten, aufsprangen oder versagten, kam endlich einer auf den ingeniösen Gedanken des Reißverschlusses. Der Reiß verschluß ist eine himmlische Einrichtung! Wo ist daS Denkmal für den Mann — vermutlich war es sogar et« verheirateter Mann mit einer Frau, deren Tasche nie richtig schloß! —, der den Reißverschluß der Frauenwelt schenkte?! Der ReitzverMuß verhält sich zu den früheren Verschlüssen wie etwa der Druck knopf zum altmodischen Haken. Erinnern Sie sich noch der Frauen, dte „zugehakt" werden mußten? Zeitweilig sogar tnr Rücken oder unter den Armen. Sowa» kann man sich heut« nicht mehr vorstellen, wo die Frau einfach alle» über den „Bubi" jumpertl Und im Nu fertig ist ohne männliche Hilfe. Seitdem di« Taschen den Reißverschluß haben, ist wentMmS : Sekt hinzu. Man verwend« zu AnanaS- oselwein. Sie muß gut gekühlt serviert Re PMfche Havsm. k. Verhütung des Anlaufens von Metallgegenftände«. Erst reinigt man die betreffenden Metallaegenstände gründlich vom Staub; dann bereitet man eine Mischung aus Weingeist und Kollodium. Mir dieser Flüssigkeit reibt man das Metall ab, und zwar sehe man darauf, daß die Flüssigkeit ganz gleich stark aufgetragen wird. So behandelt« Metallgegenstände behalten jahrelang ihren Glanz. k. Schonung von Lackschuhen. Das Tragen von Lackschuhen ist deshalb teuer, weile- Glückssache ist, ob der Lack bricht oder nicht. Um allyr schnelles Brechen zu vermeiden, stecke man so gleich nach dem Ausziehen der Schuhe, also wenn der Schuh noch warm ist, Leisten hinein; doch beachte man, daß auch di« Spitze auSgefÜktt ist, damit sich auch nicht daS kleinst« Fältchen SÜWM fatw« Wenn nun noch der Mann kommt, der den Handtasche», ähnlich wie oen Papageien, da« Spreche« angewöhnt, dann sind unsere Damen sein heraus. Den» eine Handtasche, dte selbständig ruft: -Vergißmein nicht I" — oder: „Nimm mich mit!", lätzt man w leicht nicht liegen. . Vir Sr« M t« Kllch«. (Nachdruck verbale»-) Eine englische Zeitung stellte ihren Leser« dte Fraaer Ob dte meisten Speisen, so wie di« Frau«» ft« ihr«« Mu»«e» vorfetzen, genug Nährwerte enthielten? An Hand der vielen Antworten, di« etngtnge«, wurde fest- gestellt, daß nur wenige Frauen «S verstehen, «in wirklich aüteS Essen zu bereiten. Ein Einsender schrieb, daß viel« ping« Frauen selbst nur wenig esse» würde« und daher et» gute» Mittagessen nicht zu schätzen wüßten. Der Grund sei eine ge wisse unbewußte Sparsamkeit, hervorgerufen durch dte ab hängige Stellung, die dte Frau, was die Haushaltung betrifft, dem Manne gegenüber etnntmmt. Gute» Essen kostet viel Geld, und viele Frauen sparen hier lieber und gebe» da» Seid für ihre Kleidung au», schließt der Einsender. Die Gleichgültigkeit beim Kochen habe schon Jahrhundert« hindurch zu Streit und Uneinigkeit in der Familie geführt. Wieder ein anderer Einsender teilt mtt: Wenn die Frane« genau so viel und dasselbe essen würden wte dte Männer, würden sie nach dem Essen ebenso schläfrig «nd ungenießbar sein wie diese. Die Lebhaftigkeit der Frauen schreibt man d« leichte» Diät zu. nach der sie leben. «. bl. Sers die Srm ehre Erl«t«ir t« Mm« We Briest iWr? (Nachdruck Verbote».) Das ist eine Frage, über die schon sehr viel diskutiert wurde. Ohne Wissen und Willen des Mannes ist die Fra« juristisch nicht berechtigt, di« Briefe an ihren Mann zu öffnen. Umgekehrt darf nach heutiger Rechtsanschauung auch d«r Mann dte Briefe an seine Frau nicht öffnen. Jeder Teil ist für sich vollständig selbständig und unabhängig, und nur tn eheliche« Dinge» haben sich Mann und Frau nacheinander z« richten. So schwsbt das Gesetz es vor. Und wie steht es mit dem Brieföffner» im praktische« Lebe« aus? Seien wir ehrlich! Uns Frauen fällt es in der Mehrzahl recht schwer, einen an unseren Mann adressierte« Britt un berührt liegenzulassen. Meistens wird er hin «nd her Mbreht, um schließlich doch gelesen zu werden. Häufig wird da«» di« Neugierde enttäuscht, und wir würden was darum geben, läge der Brief noch uneröffnet da. Denn fast immer ist es d«n Manne angenehmer und lieber, er öffnet selber die an ihn ge richteten Schreiben. Auf alle Fälle empfindet er es mit der Zett, oft nur im Unterbewußtsein, als eine Indiskretion oder eine Bevormundung. Und welcher Mann läßt sich gern tn alle» dreinreden l Also seid klug; beherrscht eure Neugierde «nd laßt die Finger von den Briefen eures Mannes! Und wie ist es umgekehrt? Soll oder darf der Man« dte Briefe seiner Frau öffnen? Natürlich gerade so wenig. Ihn treibt meistens die Eifersucht dazu. Der Briefwechsel soll al» rein persönliche Angelegenheit gelten. Sowohl Mann als auch Frau sollten voreinander soviel Achtung und Vertrauen haben, daß sie ruhigen Gemüts geschlossene Brieffendungen, die nicht an ste gerichtet sind, unberührt liegenlassen können. lssixBo. Re SilRstrr-VWle. (Nachdruck Verbote«^ k. Einige allgemeine Hinweise für die Zubereitung einwand freier Bowlen. Selbstverständlich kann man von minderwerti gen Zutaten keine hochwertige Bowle erhalten Es gibt genug Leute, die glauben, jedes mit irgendeiner Rhein- oder Mosel weinetikette versehene billige Produkt sei für eine Bowle gut genug. Weit gefehlt! Man kann Wohl leichten Wein nehmen — der Hauptinhalt einer Bowle soll sogar daraus bestehe» —, aber er muß rein, muß gepflegt sein. Gibt man, je nach dem Umfang der Bowle, eine oder mehrere Flaschen schweren Wein hinzu, so gewinnt sie dadurch nur. Anstatt des Stück- oder gestoßenen Zuckers verwendet man am besten Zuckerstrup, den man eigentlich immer im Haushalt vorrätig haben sollte. Jedenfalls setze man alle zur Bowlenbereitung in Frage kommenden Früchte eine Weile mtt dem notwendigen Zucker an, da dadurch ihr Aroma kräftig entwickelt wird. Da man sich heute bei jeder Bowlenbereitung vielfach der in Zucker konser vierten Früchte bedient, dte man in jedem Filialgeschäft er hält, so achte man darauf, datz das Getränk nicht zu süß wird. Eine Bowle, die kalt getrunken werden soll, muß es auch wirk lich sein, wenn sie erfrischen soll. Man stelle sie also zeitig recht kühl, gebe ihr auch einige Etsstückchen bei. k. Pfirsich-Bowle. Wenn man die Haut der Früchte vorsichtig abgezogen hat, schneidet man die Pfirsiche in hübsche Stückchen und zuckert ste entweder mtt gestoßenem Zucker oder Zuckerstrup recht gut ein. So läßt man ste unbedingt einige Ständen ziehen, ehe man den gutgekühlten Wein am besten Rheinwein, hinzu fügt. Nach vorsichtigem Umrühren läßt man die Bowle noch eine Weile vor dem Gebrauch stehen. In Weingegenden wachsen die sogenannten Weinbergpftrstch«, deren Inneres von wunder barem Aroma und köstlicher roter Farbe ist. Et»e mtt ihnen bereitete Bowle ist ein besonders von Männern sah» geschätzter Trank. Im übrigen sind die Büchsen-Psirstche sehr zur Bowle zu empfehlen. k. Ananäs-Bowle. Auch zu dieser Bowl« bedient man sich gern der konservierten Früchte. Man gieße ein GlaS Mcweira oder Maraschino über die Früchte und lasse das Sanz« fest zu gedeckt einen halben Tag oder auch länger stehen Dann gieße man zunächst eine Flasche Wein zu und nach etwa einer halben Stunde das benötigte Quantum. Wer es liebt, gieße vor dem Gebrauch eine Flasche Sekt hinzu. Man verwend« zu AxanaS- Bowle am b Moselwein Sie muß gut gekühlt serviert werden.
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