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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192909218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-21
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1929
- Autor
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* Lera. Zwei Arbeiter tödlich verbrüht. In der Weberei von Schütze L Lrube wurden die beiden Schloff« Fritz Lemmer au» Liebschwitz und Rudolf Kaiser von hi« bei d« Reparatur eines itillgelegten Dampfkrffels dadurch lebensgefährlich verbrüht, daß plötzlich Dämpfe einardrua» gen waren. Im Krankenhaus sind beide Verunglückt« ihren schweren Verletzungen «rl-gen. Weit«« örtl. und sächs. Nachrichten in der 3. Beilage« ; Verschulden gemacht, was Unfälle infolge des irr Schranken sich durch unverschlossene sich an der Lokomotive aus diese Weise einem s^ , —g. Dresden. Große nächtliche Schadenfeuer tm Müglttztale. Während der vergangenen Nacht wüteten tm Müglitztal zwei grobe Schadenfeuer. In Mühlbach» Häseltch brannte das « Meter lange Hauptbetriebs- geväude der Holzstoffadrik nebst Maschinenbau» und dem Lagerplatz geschnittener Hölzer vollständig nieder. Vierzehn Feuerwehren beteiligten sich an »en Ascharbetten. — Zn Km WliMlle MW Der „Volksstaat" bringt heute eine sensationelle MaP düng, baß die Stadt Meißen sich am Rande des Bankerott befind«, und daß Ler Staalstommiflar bereits vor der LH» steh«. Die Meißner Straßenbahngesellschast beschäftige «iw» vt«l zu große Anzahl Personen, -er Etat sei überlastet. I» ähnlicher Lage befinde sich bas Elektrizitätswerk. Heut» seien die Dinge so weit, daß die Regierung eingretfen müff«. An brr Stadtverordnetensitzung vom IS. September hab« ein Dtaatsvertreter teilgenommen und den Meißner Stadt vätern erklärt, baß sie sich mit Glashütte die Hand «eiche» könnten. Die Regierung lasse mitteilen, baß sie kein Gekd habe, um die Mißwirtschaft in Ordnung zu bringen, zumal ein sofortige Betrag von 4 Millionen notwendig sei, um das Notwendigste zu decken. Ans Anfrage teilt uns Oberbürgermeister Dr. Busch, Meiste», mit, daß die finanzielle Lage der Stadt zwar schwie» rig sei, bast ab« zu irgendwelcher Beunruhigung kei» Grund oorliege. Die Angabe« des Bolksftaates entsprechen zum gröstte« Teil nicht de« Tatsache» und stab in, übrige« tendenziös übertriebe«. Bon zuständiger Seite wird uns mitgeteilt, daß sich die Stadt Meißen zwar in graste» Geldschmierigkeite« befind«, dast »an ab« hoffe, die Schwierigkeiten «och behebe» »» können. Im übrigen wird uns auf Anfrage bestätigt, daß an der Meißner Stadtverorbnetensitzung vom IS. 9. in der Tat ein Vertret« der staatlichen Aufsichtsbehörde teilge- nommeu hab«. in der 8. Morgenstunde, ging in Svrechtritz da« doch ans dem Berge an der Straße nach BorlaS geleaen« Mullersch« Bauerngut in Flammen auf und brannte vollstäodttz nieder. Ein mit im Gut« wohnhaft« Ttuhlbau« Alfred Ehrlich vermochte mit Frau und Kind fast nur da« nackte Lei en zu retten. Don der Landgendarmerie wurden, wie be« kicktet, der Besitzer Reinhard Müller und auch dessen Schwiegersohn unter dem dringenden Verdacht d« Brand» fttstuna festaenommen und in da« NmtrgerlchtSgefangniS Dippoldiswalde eingeliefert. Inzwischen bat d« Schwitz» grrsobn Vito Müller einaestanden, dast der Brand »«» ibnt verursacht worden ist. Die« will « getan haben in d« Hoffnung, nach Auszahlung der Versicherungssumme sein« Schulden bezahlen zu können. Der Schwiegervater Gut«» besitz« Reinhard Müller wurde daraufhin au« der Unter« suchu»a«baft entlasten. 'Chemnitz. Im Steinbruch erschlagen. Donn««tag nachmittag in der vierten Stunde lösten sich plötzlich ohne vorherig« Anzeichen von einer Bruchwand im Steinbruck de« Scheibenberg»« mehrere vasaltiäulen, di« au« fünf Metern Höh« abftürzten. Ein wenige Schritt« davon ent» sernt arbeitender 41 Jahre alter Steindohrer au« Crösten« darf wurde von einem dreißig Zentner schweren Basaitftück getroffen. Drm Unglücklichen wurde d« Brustkorb eil gedrückt, sodaß der Tod ans der Stell« «intrat. Nach de» sofort angestellten Untersuchungen trifft niemanden dw Schuld an dem bedauerlicken U»glllck«fall. * Chemnitz. Bitt kackendem Wasser überaoffe». De« 11 jährige Walter Czernig riß in der Küche in einem »nba« wachten Augenblick einen Topf kochenden Waffer« h«u«tck und wurde io schwer verbrüht, daß er bald darauf tm Kram kenhnuse starb. Hartman nrdors. Kantor em. Wettleg stmnG am 19. September mii seiner Gemahlin das Fest der di« mantenen Hochzeit seien,. Er war 38 Jahre lang Kautotz und Lehrer in Großdalzig. ' Auerback Zuiammenstoß zwischen Auto und Lo» komotio«. Am Mittwoch abend fuhr bei Jägersgrün «tt Lastkraftwagen, dessen Führer nicht mehr rechtzeitig bre« s«n konnte, durch die geschloffene Schrank« und prallt« mm der Lokomotive eines haltenden Güterzuge« zusammeck Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. Menschen wuck den nickt verletzt. Rochlitz. Spurlos oeZchwi.- .-c > Vermißt wird foS ungefähr Ende August die WirtichairSaebtlfin MargareA Wiesckorlek aus Sachiendori. T e Vermißte ist 24 Jahr« alt. Urb« die Gründe ibres Verbleibens ist nicht« betannN 'Zwickau. Zur Flucht der Lohngeldräuber. D« Chauffeur Schumann aus Apolda, der ahnungslos mit seinem Wagen die Zwickauer Lohngeldräuber von Avoldck nach dem Westen befördert hatte, ist dorthin zurückgen-r» Er teilte mit, daß die drei Fahrgäste ui Köln auSgrstiegr» seien. Er hab« für die Fahrt 600 Mark erhalten. ' Zwickau. Todesopfer des Verkehr». Donnerstag abend stieß aus der Staatsstraße nach Greiz oberhalb d« Brückenbrrgschachtes ein Verlonrnkraitwagen mit einem Motorradfahrer zusammen, der schwere Verletzungen davon trug. Er starb bereits auf dem Transport ine Kranken» hau». Auch d« Kraftwagen wurde stark beschädigt. 'Plauen. Tödliche VrrkrhrSunsälle. Ler 4jShng« Sohn de» Maur«s Lrltzschrr wurde Freitag mittag auf der Hohen Straße von einem Kraftwagen über>ahrrn. Da« Kind «litt so schwere Quetschungen, daß es unter den Händen des Arzte« starb. — In Mühltroff stürzte an «n« gefährlichen Kurve rin Motorrad so ichwer, daß der Fahr« Rippen- und Sckädelbrüch? davontrug. Er wurde m« Plauen« Krankenhaus in bedenklichem Zustande eingeliesert. M iilUkll WklWltkll. Hamburg. (Funkspruch.) Die Hapag gibt di« Ei», zelheiten üb« die geplante« nächste« Zehrten bes Ge«f Zeppelt» brennt. Am SS. oder SS. 9. wirb bä« Luftschiff z« ein« 8-Stnnbenfahrt üb« Schweizer Gebiet ansfteig»«, an der 94 ««ffeßirre teiluebmeu kV«»«». Dee Fahrpreis ist vom Lustschtssbau ans RM. 4VS festgesetzt worben. Einige Tage später, am S8. oder 99. 9. soll eine 8stündige Süß» dcntschlandsahrt nördlich bi» Ulm zurück über München am getreten werde«. Die Zahl der Passagiere beträgt wieder 24, der Fahrpreis ist der gleiche. Die S. Fahrt am S. «der g. 1«. führt über Schlesien nach Berlin. Dort wird da« Luftschiff möglicherweise «ine Nacht am Ankermast fest»«' chen. Di« Heimfahrt «folgt übe, Ostpreußen. All« Plätze dies« Reise find bereits ansverkanst. Schließlich wir» d« Zepp^t« am 10. 10. «ine I4ftü«dtge Fahrt nach Holland «ntcraehme«, an der »9 Passagier« ,» ei««» Kahrpreis —» RM. 790 teil»«h»e» U»,«. Straie Miß« 9» «A«n. Di« OPD. Ehemnttz 'hattc de« Vobrapparat. «tu englische» Patent, da» wahrscheinlich eine KrtegSerfiuLuugist, leihweise für den ««such zur Verfügung geffeLt. Der Apparat -ßsteR «u» ein« hydrau lischen ^lbruckpnmp« n»d einem Kü-r«ng»seg»ent für di« etwa 1 Meter lange« Stahlstempel, welche nacheinander durch de« gewaltige« Druck in da» Erdreich «trieb«, «er- . den und gner dnrch die Straße in gewünschter Tief« eine Höhlung schassen, durch welch« bann da» Kabelrohr gezogen werden kann. Da» Durchbohren und di« Rohrleaung dauern etwa zwei Stunden. Abgesehen von dieser wesent lichen Zeitersparnis gegenüber den, früheren verfahre« wird vermieden, daß da» Pflaster ausaeriffen wird, wobei bekanntlich nach Beendigung der Kabellegung selten der ursprüngliche Zustand der Straße wieberhergestellt «erden konnte. Die Einführung des Apparate» bürste auch von dem Straßen, und Wasserbauamt «arm begrüßt «erden. Der Versuch gliickt« vollkommen, di« Vorteil« waren offen sichtlich, so daß wohl auch bas Telegraphenbauamt Leipzig in ihrem Banbezir» in Zukunst diese Magnal-Stoßbohr- apparat« verwenden bürst«. —* Dte Schtffdftockungen auf der Elbe. Die Stock«»« In der Slbeschtssahrt konnte jetzt dnrch Bag gerung soweit behoben werden, baß der Strom von Var. förbe viS Vottzenburg wieder frei ist. Beleuchtet dte Hausfluren nach Dun- kelwerdeni Dieser Ruf richtet sich an die Hau»besitzer, die letzt nach dem zeitigen Einbruch der Dunkelheit ver- pflichtet sind, durch genügende Flur- und Trevvenbeleuch- tuns für Sicherheit beim Aus- und Eingang tm .Hause zu sorgen. -'Einziehung der 50»Pfennigstück« au» Aluminiunibtonz«. Der Retcksrat stimmt« in seiner Donnerstagsitzung der Verordnung zu, wonach die 50-Pfg.- stücke au« Vlumtniumbronze eingezogrn und außer Kur» gesetzt werden sollen. Dl« Außerkurssetzung soll erst am 1. Dezember diese» Jahres erfolgen. Die Verpflichtung zur Einlösung durch die öffentlichen Kaffen soll von da an noch zwei Jahre baue, . —* Keine Erhöhung der «ltmteten in Vor bereitung. Entgegen anderslautenden Nachrichten, wo nach der Staatssekretär im preußischen VolkSwohlfahrtS- Ministerium auf de- schlesischen Siedlung», und Hetmstätten. Woche in VreSla« auSgeführt haben soll, daß mit einer Er höhung der gesetzlichen Altmtete aus 140 Prozent Friedens- miet« zu rechnen sei, erfahren wir von unterrichteter Seite, baß Staatssekretär ScheibS nicht in dieser Form und mit Zahlenangaben über ein« bevorstehende Erhöhung der Alt- mieten gesprochen habe. Staatssekretär Scheids habe im allgemeinen darauf hingewiesen, baß dte 120 Prozent Krte- benSmiete sür AUnwhnungcn nicht für alle Zeiten bestehen bleiben, sondern im Hinblick darauf, daß das Ziel einer An gleichung der Alt- und Neubaumieten sei, einmal erhöht werden würden. Er habe aber ausdrücklich betont, daß weder irgendwelche Beschlüsse über die Erhöhung schon ge faßt seien, noch Vorbesprechungen stattgesunden haben. Eine Erhöhung um SO Prozent hält man, wie wir weiter erfahren, im Wohlsahrtsministerium für völlig abwegig, da eine solche Heraufsetzung sich auf die Preise für Neuwohnungen und Labenmteten und vor allem auch auf die allgemeine PreiS- und Lobnaestaltnna, auswirken würbe. —* Keine Entlohnung für die Gesellen» prÜsungszeit. Wohl in allen Gewerbe» bestehen In nungen, meisten- Zwangsinnungen, die nach bestandener Lehrzeit und nach abgelegter Prüfung den Lehrlingen den Gesellenbrief ausstellen. Dieser Brief ist wiederum Voraussetzung für- den etwaigen zukünftigen Meisterbrief, der daS Recht zur Ausbildung von Lehrlingen verleiht. Die Herstellung des Gesellenstücks erfordert oftmals eine nicht unerhebliche Zeit, und zuweilen entsteht Streit darüber, ob der Lehrmeister auch während dieser Zeit seinen Lehrling zu vergüten verpflichtet sei. In einem derartigen daS Baugewerbe betreffenden Fall hat nun oas Reichsgericht dem Sinne nach wie folgt entschieden: Lehr linge sind im Baugewerbe für di« geleistete Tätigkeit zu entlohnen, aber nur für die wirklich geleistete Arbeit. Wenn Schulstunden wie Arbeitsstunden bezahlt werden, so ist dies eine Ausnahme, die nicht auszudehnen ist. Die praktische Prüfung, die auf der Baustelle eines anderen Arbeitgebers stattfindet, hat sür den eigenen Arbeitgeber keine Produktive Bedeutung, ist somit auch nicht zu be zahlen. (RAG. 612/28 vom IS. ö. 1929.) —* Zusammentritt deS Landtags am 24. Oktober. Landtagspräsident Wecke! hat den Protest der Kommunistischen Landtagssraktion gegen die Verlegung deS Landtagszusammentritts vom 17. auf den 24. Oktober abgelehnt mit der Begründung, daß eine Einberufung oeS Landtags auf den 17. Oktober nicht möglich sei, da die Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartet wegen der Reichstagung der Deutschen Volksvartei in Mannheim dte Verschiebung per Einberufung biS zum 24. Oktober beantragt habe. —* DaS Dresdner Gastspiel in Genf. Au» Genf wird gemeldet: Dte Genfer Presse berichtet in spalten langen Artikeln über das Konzert der Sächsischen Staats kapelle unter der Leitung des Generalmusikdirektors Fritz Busch mit Professor Adolph Busch als Solist. Dte Diri- gentenkunst Fritz BuschS wird eingehend gewürdigt, die Exaktheit des Orchesters gerühmt und daS Zusammenspiel der Gebrüder Busch tm Violinkonzert von Bach al» schlecht hin vollendet bezeichnet. Die Genfer Kunstwelt nimmt außerordentlich lebhaften Anteil an dem Gastspiel. Sämt liche Veranstaltungen der Sächsischen Staatsoper und der Sächsischen Staatskapelle sind ausverkauft. — Die schrankenlosen Bahnübergänge. — Eine bemerkenswerte Statistik. Recht interes sant sind die Erfahrungen, die nach der amtlichen Reichs- hahnstattsttk im Jahre 1928 mit den unbewachten schran kenlosen Bahnübergängen gemacht worden sind. Es haben sich 1928 weniger Unfälle solcher Art als im Jahre 1927 zugetragen. An unverschlossenen Uebergängen sind nämlich ein Drittel weniger Unglücke entstanden als im Jahre 1927. Hingegen hat sich da» eigene " " " der Kraftfahrer recht unliebsam bemerkbar l die Tatsache beweist, daß 1SW mehr Unfälle gewaltsamen Durchbrechen» verschlossen« " ereignet haben aW Unfälle, die durä, Schranken verursacht wurden. Oschatz. Ein Zusammenstoß »wischen einem hie sigen Motorradfahrer und einem Kraftwagen aus Grimma erfolgte Donnerstag an -er Ecke Neumarkt-Altoschader und Hospitalskaße. Der Motorradfahrer erlitt eine Zerrung de» linken Fuße« und ein« Hautabschürfung am linken Knie; beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. Ein Verschulden konnte bmdersettS nicht festgestellt werden, da die Fahrer, welche im Besitze von Führerscheinen sind, im letzten Augenblick die Geistesgegenwart ver loren hatten. — Ferner hatte et«' Radfahrer, der von der Hospttasitraße kam, das Unglück, an den anfahrenden Mügelner Zug zu stoßen, ehe dieser zum Halten gebracht werben konnte. Der Radfahrer besaß die Geistesgegenwart, sich an der Lokomotive festzuklammern, so daß derselbe aus diese Weise einem schweren Unglück entronnen ist. Laueustet« ging -er Dachstuhl vom Bahnhofsgebäude in Klammen auf. Hierbei wurden mehrere Fremdenzim mer und 9 Famtltenwohnungen zerstört In beiden Fälle» wird Brandstiftung angenommen. Dte kriminellen Unter suchungen dauerten in den Mittagsstunden noch sort. * Dresden. Brandlegung in geistiger Verwirrung. Die Feuerwehr wurde Krettag morgen nach Mickten ge- rufen, wo ein Schuppen und Holzstapel brannten. Es konnte festgestellt werben, baß an verschiedenen Stellen de» Hauses Petroleum vergossen war. G» ergab sich, daß die schwerkranke Tochter der Hausbesitzerin in einem Anfall vo« Geistesverwirrung den Brand angelegt hatte. Sie wurde der Heil- und Pflegeanstalt »«geführt. Da» Keuer konnte schnell gelöscht werden. —g. Dresden. Festnahme eine» gefährlichen Be trüger». In Len NachmittaaSstundcn des Freitag wurde in ter Expedition bes Dresdner Anzeiaer» durch die Auf merksamkeit eine« Angestellten -er 21 Jahre alte Arbeiter Paul Johann Gellert festgenommen, der speziell Erwerbs lose um Gelb und Kleider betrogen hat. Gellert begtng nebenher noch alle möglichen Betrügereien, er war auch al» Erpresser ausgetreten. Bor diesem Schwindler wurde erst am Tage zuvor seitens des KrimtnalamteS Dresden ge warnt. * Dresden. Freispruch in einem politischen Prozeß. Aus Kassel wir- gemeldet: Der Major a. D. Fabrikbesitzer Dr. Wildgrube, Dresden, war nach 8 8 Abs. 1 de» Repu- bltkschutzgesctzeS wegen Beschimpfung der Weimarer Ver- fassung vom Großen Schöffengericht in Kassel am SO. April d». I«. zu einer Geldstrafe von IlXM Mark an Stelle einer Gefängnisstrafe von 1 Monat verurteilt worben. Der An geklagte sowie die Staatsanwaltschaft hatten gegen da» Urteil Berufung eingelegt. Die Große Strafkammer unter Vorsitz von Lanbgertchtsdtrektor Uhlsdorff erkannte auf Freispruch deS Angeklagten mit der Begründung, baß eine Beschimpfung, und zwar eine Beschimpfung in roher Form, in der seinerzeit gehaltenen Rede des Angeklagten nicht vorltege. Di« Krage, ob nach Ablauf des Rcpublikschutz- gesetze» »och eine Verurteilung begründet werben könne, wurde vom Gericht bejaht. Die Zuhörer nahmen das Ur teil mit Bravorufen auf, waS vom Vorsitzenden gerügt wurde. ' Dresden. Tod in der Elbe. Nm Donnerstagabend wurde d-merkt, wie fick ein Mann non der Friedrich-August- Brücke in die Elbe stürzte. Trotzdem sokort da» in der Näh« lieaende Feuerlöschboot benachrichtigt wurde, gelang e» nicht, den Lebe-Smüden zu berge». —g. Krippen. Festnahme und Geständnis der Spitz buben. I» der Nackt zum 27. August waren dem Pächter eines größeren ScknnkzelteS — Gastwirt Eckeri vom Feld» scklößcken in Pirna — eine Kassette mit der darin ver wahrten Bogelwiesencinnahme in Höhe von rund 7000 Mk. Bargeld gestohlen worden. DaS Geld bestand au» etwa 5000 Mark in Scheinen und 2000 Mark Hartgeld, von der Gendarmerie wurde bald festorstellt, daß al» Spitzbuben rwei jüngere Männer in Betracht kamen, die als Schau- stellergebilfen auf Eckützen'esten, Jahrmärkten niw. tätig waren und mit im Land« hernmziehrn. Er betraf die« einen gewiffen Emil Wicker, geboren 1905 zu Roßberg in Schlesien, und den angeblichen etwa 25 Jahre alten Gr- legenbeittarbeiter Johann Parusel, ebenfalls von dort ge- bärtig. Beide waren seit jener Nackt von der Bildfläche verschwunden. Jetzt kommt aus Beuthen di« Nachricht, daß man die gesuchten Voaelwiesendiebe daselbst ermittelt und feftgenommen bat Eie gaben den Diebstahl zu, wollen aber nur einen Teil des Geldes an fick genommen haben. Di« behördlichen Erörterungen dauern gegenwärtig noch fort. ES erscheint unglaubhaft, war von ihnen bezüglich der Entnahme «ine» kleinen Teile» der gemachten reichen Beute bisher angegeben worden ist. —g. Stolpen. Aufgeklärte Brandursachen. Bor mrhreren Tagen entstand in Rennersdorf bei Stolpen im Gute von Schumann in dessen Scheune rin Brand, der große Ausdehnung annahm. In kurzer Zett bildet« Li« geiamte Wirtschaft «in einziges Feuermeer. Die Flammen sprangen auch auf eine angrenzende Scheune des Zimmer manns Rotzig über. War vom Feuer ergriffen worden war, brannte vollständig nieder. Als EntftehuugSursach« wird Hrihlaufen eines Teiles der Dreschmaschine angenom men. — Auf gleich« Ursache wird rin gröberer Feldscheunen brand zurückgrführt, der am Mittwoch in Kur Lanaen- hennerrdorf zu verzeichnen war. Da» Brandohjrkt gehsrte dem Gutsbesitzer Dr. Schöne, «r wurde vollkommen mit allen darin enthaltenen Ernteerträgniffen, landwirtschaft lichen Geräten und Maschine« «ingeäschert. Zeitweise, be stand auch Gefahr, datz di« Flammen den nahen Wald ergreifen tonnten. Wurzen. Nach jahrelanger Krankheit ist in seinem 57. Lebensjahre Herr Heinrich Beda am Mittwoch Ver schieden. Äon 1909 bis 1918 war er Landtagsabgeoumeter und gehörte der nationalliberalen Partei an, auch in die sächsische Volkskammer von 1919 zog er «in, und zwar al» Demokrat. * Leipzig. Tödlich überfahren. In der 5. Nach mittagsstunde des Donnerstag wurde der 74jährige Schmied Taßler in der Karl-Heine-Straße von einem Wagenzug der Straßenbahnlinie 2 erfaßt, ein großes Stück wettergeschleist und schließlich unter -en Wagen gedrückt. Mit doppeltem Schäüelbruch und schweren inneren Verletzungen wurde er durch dte herbeigeeilte Feuerwehr unter -em Wagen her vorgezogen. Auf dem Transport nach dem Diakontssenhaus erlag er jedoch seinen schweren Verletzungen. * Leipzig. Maßregelung eines Stadtverordneten. Di« Stadtverordneten beschlossen in geheimer Sitzung, den Stadtverordneten Amtsgerichtsrat Dr. Wallner auf zwei Monate von den Sitzungen auSzuschließen, weil er Mate rial aus geheimer Sitzung in die Presse gebracht hatte. Wallner ist auch LandtagSabgeordneter der Bolksrechtpartei für -en Wahlkreis Leipzig. * Leipzig. Bor einem großen . Einbrecherprozeß. Am Dienstag beginnt vor dem Gemeinsamen Schöffen gericht ein großer DtebstahlSprozeß gegkn Len polnischen Einbrecher und Hehler Aibuschütz und sieben Genossen, die von Berlin aus lange ganz Deutschland heimgesucht hatten, bis man ihrer im vorigen Jahre in Leipzig habhaft werben konnte. Da im Prozeß zahlreiche Einzelheiten der Ver brecherbekämpfung zur Sprache kommen werden, ist mit dem Ausschluß der Oeffentlichkett für die Verhandlung zu rechnen, die etwa zwei bis drei Wochen dauern wird. Es sind so Zeugen geladen. * Leipzig. Verhaftete» DiebeSpaar. In der letzten Zeit sind aus Autos, dte auf der Straße parkten. Gegen ständ« gestohlen worden. Jetzt gelang «S, zwei Diebe z« oerhasten, denen bereits S solcher Diebstähle nachgewiesen werben konnten. Am 17. ds. MtS. beobachtete ein Kraft- Wagenführer, wie sich ein Mann in verdächtiger Weise an seinem Wagen zu schaffen machte. Er stellte den Unbe kannten zur Rebe und veranlaßte sogleich seine Festnahme. Zu gleicher Zeit wurde eine Frau festgenommen, die an der Verhaftung de» Manne» auffällig Interesse nahm. Bei einer Haussuchung in der Wohnung -er Verhafteten wurde allerlei aus Autobievstählen herrührendes Diebesgut ge funden. Borna. In der Freitag-Nacht starb nach voran- gegangenem Krankenlager an einem inne-en Leiden Pfarrer RSchcher im 66. Leb -nS ahre. Der Verstorbene, der alS Mensch und alS Seelsorger das Vertrauen wei tet Kreise besessen batte, amtiert bereits seit de n Jahre 1894 in Borna, nachdem er vorher seit 1890 alS Diakon in Dahlen gewirkt hatte.
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