Volltext Seite (XML)
So rage» -er Reumarkt mit Ausnahme -er Rorö- icite -er größte Lett der Altoschatzer- und Hospital- Hasse, die kleine Webergaffe, -er größte Teil -er adere« «»- unteren Rosmaringaffe, ein -roher Lei! -eS Brühls und -er -reite» WebeWtffe, sowie -le Hälfte -er Babergaffe, -es KirchengäßchenS »»- der Ronue»- »aff« »e-ft einige» Häuser» am Altmarft, 1» Allem 1» Hauptgrun-stücke (wornntn -ie größte» und schönsten -äufer) »»- 157 Nebengebäude, sowie 8 Scheunen, zu- sannne» also 316 Gebäude, i« Schutt und Asche un frei schwebte setzt -er Blick vom Markt aus aus benach barte Felder un- Wiese»! Außerdem waren 41 Ge- -än-e -ur Verhütung der Weiterverbrcitung des Feuers »ie-ergerisseu o-er durch -ie Löschanftalten -e- . schädigt, — in alle» diese» Gebäude« ab« über 30» Familie» mit »n-efähr 1800 Persone» ihre» Obdachs, nach viel Mehrere ab« eines großen Teil ihrer Habe beraubt worden Diesen zu helfe» war jetzt die heiligste Pflicht, und «A ronrde daher schon am Morgen im Gasthofe zum Löwen, woselbst Se. Exzellenz -er Herr Staatsminister v. Rostiz und Jänkendorf, Herr »reisdirektor ». Fal- kenstein aus Leipzig, Herr Hofrat Streubel aus Dres den, Herr AmtShauptmam» von Welk aus Grimma, . »»eiche insgesamt teilnehmend in mrsre Mitte geeilt wäre«, sich eingefunden hatten, unt« Zuziehung -er Herren Superintendent M. Liebe, Lau-gerichtS-irektor Wil-e, Bürgermeister Hofsmann, Lan-gerichts-Assefsor Aust«, Sta-tv«ordneten-Borsteh« Müller, Adv. und. Sta-tveror-neten-Protokollant Dürisch, .Ritterguts besitzer Sa-egaft, sowie -es BersafferS ein Hilfsverein errichtet, -em dann noch mehrere angesehene Bürger, teils freiwillig, teils -azu ausgefordert, sich anfchlosscn, »»- welch« -ie Besorgung -er, bei -er Unterstützung d« Abgebrannten nötigen Geschäfte und die Annahme m»d Berwaltung -er eingehen-en milden Gaben für dieselbe» übernahm. Der feierliche Gottesdienst auf-ewRenmarktea» 11. September 1842. So wir Ler Sonntag herangekommen un- obwohl da- s«uer noch iminer nicht gänzlich gelöscht, «ar doch jede Gesahr beseitigt. Man beschloß daher, da die Ab haltung -es Gottesdienstes in -er anfänglich -azu be stimmten Gottesackerkirche, bei -em ans -er Umgegend z» erwarteten Andrange, bedenklich schien, die kirchliche Fei« unt« freiem Himmel mitten unter den noch rauchenden Ruinen -es Neumarktes statt finden zu lassen. Schon am früheste« Morgen fanden sich zahlreiche Fremde in der Stadt ein un- Tränen traten in all« Augen, als um 9 Uhr -er Anfang -es Gottesdienstes, in Ermangelung von Glocken, durch einen Zug -er Geistlichkeit un- -er Behörden, unt« Boraustritt der Lehrer «n- Ehorschüler, welche mit Begleitung von Posaunen einen Choral sangen, bezeichnet wurde. Als ab« nach Abfingen -es Glaubensliedes, unser wackerer Diakonus, He« M. Zschucke, die zu dies« Fei« schnell «baute un- schwarz behangene Kanzel bestieg un- mit von Tränen erstickt« Stimme folgende Intonation und Kollekte: »Der He« ist nahe allen, die ihn rufen, allen, die ihn mit Ernst anrnfen. Ewiger, allmächtiger Herrscher, -« du -ie Winde zu -einen Dienern un- -ie Feuerslammen zu -einen Boten machst, neige gnä-ig -ein Ohr dem Flehe» -ein« Kind«. Stehe au unsere» Jamm« »»- Elend, -en» Ver wüstung ist bei t»S eingezoge» nnd Grauen »er Bern twtn na nntgtbt n»S« Darum ritten wir -u dtr um Hülfe und Rettung. Reiche uns deine Rechte, zeige uns -eine Kege,und. erquicke uns mit -em Tröste -einer Gnade, -aß wir in Demut -eine Ratschlüffe verehren und mit Zuversicht auf -ich hoffen, um -einer Liebe willen durch Jesum Chri stum." zu welch« -ie Umgebung den besten Kommentar lie ferte, vortrug, -a brach fast alles in lautes Schluchzen aus. Der Verlesung von Jerm. Klagel. Kap. 3, B. 22—25 UN- 31—33 folgten dann -ie Abkündigungen, -ie Aufgebote »sw. und dann -as schöne Hauptlied Rr. SVO -es Dres-n« Gesangbuches, worauf uns« hochverehrter Superinten-ent, He« M. Liebe, über -en aus Jerem. Klage!. Kap. 1 un- 3 höchstpaffen- ge wählten Text eine treffliche Pre-igt hielt, worin er uns aufforderte, in -er furchtbaren Not, die uns be troffen habe, den Fing« -es Herrn zu erkennen, denn unsere Rot sei feine Fügung, seine Hülfe unsere Hoff nung und neue Entschließungen zu tätigem Christen finne müßten seine beste Segnung und unser sicherster Gewinn werden; — und daran zugleich erhebende Worte -es Trostes knüpfte. Dann sprach Herr M. Zschucke noch ein alle Herzen ergreifendes Gebet, das ebenso wie die Pre-igt bei der in lautloser Andacht versammelten Menge eine tiefe Rührung hervor brachte, worauf nach Absingen des Liedes Nr. 687 der Zug sich in derselben Ordnung wieder in die Schule zurück begab. — So endete eine Feier, -ie in jedem fühlenden Herzen einen unbeschreiblichen Eindruck zu- rücklietz. Der «ene Brand am 13. September Noch hatten wir von dem Schrecken des großen Brandes uns nicht erholt, als heute mittag um 2 Uhr neu« Aeuerrnf alle Gemüter aufs furchtbarste er schütterte. Es war vorm Altoschatzer Tore in dem znm Hause d« verw. Wolke gehörigen Schuppen durch eine noch nicht ermittelte Ursache ein Brand ansgebrochen, -er jedoch durch -ie schnell Herbetgeeilte Hülfe und -urch das tätige Einschreiten -er noch anwesenden Sapeurs, welche die brennenden Balken sofort Herab riffen, schnell unterdrückt wurde und auf -en erwähn- ten Schuppen beschränkt blieb, so -aß selbst von dem anstoßenden Hauptgebäude nur das Sparrwcrk teil weise angekohlt wurde. Dagegen wurden in Folge -er beim letzten Brande gemachten traurigen Erfah rungen, -er drohenden Gefahr wegen, nicht nur die benachbarten Strohdächer von Nr. 439 und 440 nieder gerissen, sondern auch -ie etwas weiter davon nach der Stadt zu gelegenen Strohdächer von Nr. 432 und 466 abgedeckt, weil bei -em wehenden Westwinde eine Ent zündung derselben durch Klugfeuer zu besorgen, dann ab« auch für einige, nicht weit davon entfernte Schin deldächer -er Stadt neue Gefahr zu befürchten war, weshalb denn die Notwendigkeit dieser Maßregel auch allgemein anerkannt wurde. Außerdem wurden noch einige andere Gebäude durch die Löschanftalten beschä digt und wieder über 20 Familien des größten Teils ihrer Habe, ja teilweise sogar ihres Obdachs beraubt. Es wurden durch die Brände vom 7. und 13. Sep tember 137 Haupt- un- 176 Nebengebäude linkl. der eingerissenen 7 Haupt- und 2 Nebengebäude) größten, teils zerstört, 44 Grundstücke aber mehr oder weniger beschädigt. Die sür diese 364 Gebäude aus der Brand kaffe gewährte Entschädigung betrug 183,321 Thlr. 7 Rgr. 7 Pfg., wovon 124,244 Thlr. 20 Ngr. auf die Total- und 59,076 Thlr. 17 Ngr. 7 Pf. auf die Partialschäden kamen und worunter die Vergütungen für etwaige Bauplatzveränderungen, sowie -ie für Orgel, Glocken »nd -«gl. zu gewähre»-«» Summen noch nicht mit bearttken wmee»» Sackilenr oberste evangelische ILirckieiidetlorcke bis rum Zalire 1800. Rach älteren Quellenwerken bearbeitet vo» JohannesThomas, Riesa. In Martin Luthers gewaltigem Werke -er Re formation ist -ie konfessionelle Spaltung -« christ- lichen Lehre in -ie römisch-katholische und -ie evange lische Kirche begründet. Dem Rufe -es Reformators folgten eine stattliche Zahl deutscher Fürsten, -ie ihre» Ländern den neuen Glauben zugänglich machten. Unser Sachsenland (die Meißner Mark, usw.) war zur Zeit der Reformation ein Herzogtum, das vom Jahre 1500 bis zum Jahre 1539 -er Sohn Albrechts -es Be herzten, Georg -er Bärtige, regierte. Dies« wahrhaft grimmige Fürst ist ein streng« Katholik gewesen, «nd hat den Neugläubigen in seinem Lande das Leben recht schwer gemacht; soweit ihm die Annahme -« lutherischen Lehre von einzelnen seiner Untertanen bekannt wurde, bedrohte er diese sogar mit Landes verweisung. Staatspolitisch verschloß er sein Herzog tum streng -er neuen Lehre. Ei» großer Verdruß war es ihm vor allem, -as sei« Bruder Heinrich, -en -ie Geschichte den Frommen genannt hat, und -er mit sei ner Gemahlin zu Lebzeiten Georgs in Freiberg resi dierte, den evangelischen Glauben angenommen hatte. Un- so kam es, als Herzog Georg 1539 ohne Erben starb, mithin -ie Regierung sein Bruder Heinrich -er Fromme über das Herzogtum antrat, daß unser liebes Heimatland im gleichen Jahre seine Tore weit zum Einzuge des lutherischen Glaubens geöffnet hat. geistlichen Rate, oder wie man -ies nachmals bleibend« Institut bezeichnet hat, mit dem (Landes-jKirchenra- gemeinsam in -as sogenannte Ober-Confistotium um« gewandelt, wobei aber beide Einzelrefforts, Confist« rium wie Kirchenrat, getrennte Berwaltungsgebietö inne hatte« un- selbständige Behörden innerhalb -er rmnmehr höchstens Behörde, eben -em Obcrconsisto- rio, blieben. Bezeichnung un- Berfaffung -ieser ober sten Ktrchenbehvr-e blieb bis zum Anfang -eS vorige» Jahrhunderts diejenige des Jahres 1«V7. Der Sitz dieser Behörde ist auch heute, nach -er Lostrennung -er Kirche vom Staate (o-er umgekehrt), Immer »och Dresden. Das Bertvattirngsgebiet -es Oberconfistorinm- umfaßte fett -em Jahre 1697 nach dem früheren geos graphischen AuSmaße -es Kurfürstentums Sachsen den ganze« Meißnischen Kreis mit Ausnahme der Super« intendentur Torgau, -en größten Teil -es Erzgebir« gischen Kreises, ein Stück vom Leipziger Kreis un- die ehemalige Herrschaft Dobrilugk. Aus einem Quellen werk -es Jahres 1794 ist -er Machtbezirk -eS Ob«« consistoriums für jene Zett wie folgt genau feststell bar, un- zwar sind -ieS -ie Bezirke von 13 Super- tntendenture» mtt -en zu ihnen gehörigen Kirche« un- Pre-igern gewesen: Herzog Heinrich ordnete nun zum Zwecke der Ein führung -er Reformation in Sachsen eine allgemeine Sirchenvisitation in den meißnischen Landen i. 1.1539 an. Er fühlte, -aß zur Wahrung -er neuen kirchlichen Interessen un- Rechtsangelegeuheiten eine oberste Behörde notwendig sei, un- legte deshalb in proviso rischer Form ein geistliches Gericht, oder wie es üblich genannt war-, ein Konsistorium an. Der Sitz desselben war zunächst Meißen. Der Sohn Heinrichs -es From men, Herzog Moritz, -er sich später die Kurwürde Sachsens erwarb, folgte seinem Vater im Jahre 1541 IN -er Regierung. Nach -er Umgestaltung verschiede ner Verwaltnngseinrichtungen richtete er noch als Herzog von Sachsen das Meißner Konsistorium'völlig als ordentliche oberste Kirchenbehörde ein, und setzte einen Präsidenten an seine Spitze. In der Schlacht bei Sievershausen unweit Braun schweig fiel im Jahre 1553 der 1547 zum Kurfürsten erhobene Moritz von Sachsen; die Regierung ging in die Hände seines Bruders August über, den die Ge schichte seiner vorbildlichen landesväterlichen Güte wegen Bat« August genannt hat. Dieser Fürst ver legte das Consistorium im Jahre 1580 von Meißen nach Dresden, wo es allerdings nur acht Jahre geblie ben ist. Der nachfolgende Kurfürst Christian i. verlegte -as Consistorium 1588 nach Meißen zurück. Er über gab ihm -ie Aufsicht über alle Kirchenangelegenheiten im Meißnischen nnd im Erzgebirgischen Kreis -es Kurfürstentums. Doch immer noch nicht sollte das Consistorium seine bleibende Stätte gefunden haben. Auf einem Landtage zu Torgau vom Jahre 1606 stell ten die Landstände jener Zeit -en Antrag, daß das Meißner Consistorium mit dem geistlichen Rate ver einigt werden sollte, den der damalige Vormund des noch minderjährigen Kurfürsten Christian il. im Jahre 1602 zu Dresden ins Leben gerufen hatte. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Jnfolgedeffen ward im Wint« 1607 das Meißn« Consistorium abermals »ach Dresden ««lagt, nnd -ort mtt -e» Etadtkirchen Landparochien Filiale Prediger Dresden 9 47 6 «2 Freiberg S 58 14 82 Chemnitz 6 42 I« 64 Annaberg 18 28 8 63 Colbitz 2 II 7 16 Leisnig 1 7 5 12 Waldheim 2 5 I 10 Oschatz 4 41 IS 53 Meißen 2 29 4 38 (Großen-) Hayn 8 61 SS 76 Pirna 17 46 8 64 Bischofswerda 3 15 6 23 Dobrilugk 2 12 11 15 13 Sa. 83 402 144 578 Das Consistorium zu Dresden besaß über -en ge samten Bezirk -es Oberconsistoriums, soweit eS Kirch stellen betraf, nach den damaligen Gesetzen auch die Gerichtsbarkeit üb« diese untergeordneten geistliche« Positionen. Hiervon ausgenommen und in Rechtsan gelegenheiten mtt eigener Machtvollkommenheit aus gestattet, lediglich -em Kirchenrate, als Aufsichts behörde, unterstellt, waren die folgenden geistlichen Positionen: ») Die St. Afra-Kirche zu Meißen mit ihrem Pre diger und den dahin Eingepfarrten (z. vgl.: I. Fr. Urstnus, vom Ursprünge -er Kirche nnd des Kloster- St. Afra in Meißen, Lpzg. 1780). d) Die Schloßkirche und der Schlohprediger z« Weesenstein bei Pirna, einem früher von Bünau'sche» Schlöffe, das um 1800 -en Freiherren von Uckermai»» gehörte. — Rudolph v. Bünau, Herzog Heinrichs Hof meister und Amtshauptmann zu Freiberg, soll »och zur katholischen Zeit mit seiner Gemahlin Elisabeth von Starschedel aus dem Hause Mutzschen, im Jahre 1513 eine Kapelle mit drei Altären zu Weesenstein ge stiftet und sie mit verschiedene« Zinsen aus den be nachbarten Dörfern ausgestattet haben; hierüber existiert ein« Bestätigung in Form ein« Urkunde -e-