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* Die Fra« und ihre Welt Ws ß - -l!* V R i. WZ Ich hätte ihm am liebsten die Hand gedrückt und th« go- lagt, wie wohl mir sein Handeln getan »at, aber schon führ der Zug ab. Ueberhaupt ging alle- so schnell. — Sinnend schaute ich ihm nach, und dachte daran, wieviel schöner es wäre, wenn alle Männer dem Leibe gegenüber ritterlich wären. Und daß man nicht immer di« Ritterlichkeit bet Männern mit Lackschuhen und Glacehandschuhen autrtsst, sondern oft bet Männern mit Arbeitsschutz«» und Arbeit»- Händen. Und daß wir Frauen unter .Ritterlichkeit- nicht sade Galanterien verstehen und suchen, sondern zärtliche» Umsorgt» sein, liebevolles Behüten und ein Für-unS-eintreten. wenn -- unsere Kraft versagt. Wir ist eint »rkkimMte" Dam? Von Elfe Rema. (Nachdruck verboten.) Sie wird tagtäglich unzählige Male in Inseraten gesucht. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, obgleich es wahrlich «ine Unzahl von Frauen gibt, die nach einem Erwerb oder Nebenerwerb suchen und die doch nicht ans Ziel gelangen, trotz aller angewandten Mühen und aller Versuche. Scheinbar stehen der sogenannten redegewandten Dame viele, viele Wege offen, gewissermaßen Karriere zu machen, das heißt, viel Geld zu verdienen. Man kann zu einem Einkommen bis 500 Goldmark gelangen, und das bedeutet durchaus keine Vorspiegelung falscher Tatsachen von selten der suchenden Firmen; es ist die lautere Wahrheit, nur muß die redegewandte Dame auch wirklich eine solche sein. Der Begriff wird meistens mißverstanden, und darum scheint es der Mühe wert, sich ein mal mit ihm auseinanderzusetzen, denn die Chancen der Gegenwart, die sich immer mehr Bahn brechende Erkenntnis, daß durch die Hände der Hausfrau der größte Teil des Volks einkommens geht, lassen die Aussichten der redegewandten Dame mit praktischen Erfahrungen als sehr hoffnungsvoll und vielversprechend erscheinen. Vor einem Vierteljahrhundert noch repräsentierte sie zumeist nichts anderes als eine Reisende bei der Privatkundschast, und besonders bei weiblichen Interessentinnen und Konsumen tinnen; es waren ganz bestimmte Branchen, die sich solcher Frauen bedienten, die ohne kaufmännische Vorkenntnisse und ohne Ausbildung eines Tages genötigt waren, irgendwie zu verdienen. Fraucnbücher wurden auf diesem Wege vertrieben, Modeartikel, orthopädische, am wenigsten jedoch hauswirtschaft liche, allenfalls Lebensmittel, wie Kaffee, Tee oder Seife. Weltfirmen aus diesem Gebiet stellten auch mit Vorliebe so genannte Vortragsdamen an, die herumreisten und Vorträge hielten, in denen die betreffenden Waren dem Verändnis der Hausfrauen möglichst nahcgebracht wurden. Heute ist der Wirkungskreis der redegewandten Dame ein viel weiterer geworden, ja man möchte ihn unbegrenzt nennen, angesichts der Möglichkeiten, die sich tagtäglich bieten, nur muß die redegewandte Dame auch wirklich eine solche sein. Dem weiblichen Geschlecht wird im allgemeinen ein guter Zungenschlag nachgcsagt. Es figuriert in der Literatur als ge schwätzig, als redelustig über normales Matz hinaus. Die ge schwätzige, allzu plauderlustige Frau war schon von Moliöres Zeiten an zur komischen Bühnensigur geworden, die sich so leicht kein Lustspicldichter entgehen lietz. Auf der Kunst der Unterhaltung, der Fertigkeit sozusagen, über ein Nichts viele und schöne Worte zu machen, beruhte noch bis in das vorige Jahrhundert hinein die Laufbahn einer Salondame — dieser fast ausschlietzliche Beruf, der damals einer Frau der Gesellschaft osfenstand. Sie waren ausnahmslos „redegewandt", nur datz die Um wertung aller Werte auch hier ihr Werk tat. Salondame spielen, ist zu einer recht brotlosen Kunst geworden, die zwar immer noch von einigen wenigen Auserwählten geüdr wird, aber die soziale Umschichtung hat viele von ihnen hinaus auf das Gebiet des Handels und Wandels getrieben, das heißt, die kommer zielle Verwertung ihrer Redegewandtheit zum Gebot der Stunde gemacht. Man stelle sich den Beruf nicht etwa leicht vor. Er ist schwer, viel schwerer als Stenographin, Sekretärin oder Ver käuferin sein. Denn die redegewandte Dame zählt zu den freien Berufen. Sie bekommt mitunter Fixum, aber meist ist sie auf Provision gestellt, gewissermaßen aus Akkordarbeit. Wenn sie etwas leistet, hat sie etwas. Andernfalls nichts. Auch zu dem festen Einkommen gelangt sie erst nach vollgültigen Be weisen ihrer Tüchtigkeit. Worin besteht diese?! Erstlich einmal muß die betreffende Dame über eine ge hörige Dosis Intelligenz verfügen, die sie befähigt, aus Grund vorhandener Warenkenntnisse, wie sie jede Frau mit offenen Augen als Konsumentin im täglichen Leben zu erwerben ver steht, sich auch auf neue Branchen einzurichten, wobei sie oft nur vertiefen und vervollkommnen braucht, was sie bereits weiß. Fernerhin mutz ihre Rede Schlagfertigkeit zeigen. Sie mutz jedem Einwand zu begegnen, ihn zu entkräften wissen, sie darf sich niemals verblüffen, niemals abweisen lassen, dabei mutz sie immer Dame bleiben, immer höflich und liebens würdig, stets imstande, die Psyche der werdenden Kundin zu erfassen und dementsprechend zu behandeln. Hier gipfelt m erster Reihe der Erfolg einer, wie man sich im Geschäftsleben ausdrückt, Verkaufskanone. Es gibt sicher auch weibliche, bisher aber beherrscht das männliche Geschlecht hier den Handels markt. Die redegewandte Dame hat es stets mit der weiblichen Privatkundschaft zu tun, die in solchem Falle in ihrer eigenen Äebausuna ausgesucht werden mutz. Hierin beruht eine der größten Schwierigkeiten, die in einer Großstadt, wie Berlin oder beispielsweise Wien, sicherlich noch viel schwerer zu überwinden ist als in der kleineren Stadt. Denn hier werden die vornehmen Haushaltungen mit Argus augen behütet und bewacht. In erster Reihe vom Portier. In zweiter von den Hausgehilfinnen, die in vielen Fällen ge drillt sind, niemanden, der sich nicht ausweisen kann, vorzu lassen. Scylla und Charibdis drohen überall. Nur wer einem weiblichen Odysseus gleich an ihnen Vorüberschisfen mußte, weiß, was es kostet, ehe eine redegewandte Dame überhaupt dazu gelangt, zur Frau des Hauses vorzudringen und ihr ihre Offerte zu machen. Darum wird von einer redegewandten Dame immer repräsentables Auftreten, gute Toilette verlangt: denn Kleider machen nun einmal Leute, siehe Paul Kellers reizende Novelle, die niemals ihren Wirklichkeitswert verlieren wird. Angestell ten imponieren, ist erste Pflicht der Reisefrau. Putz- und Modeartikel, auch Lebensmittel werden heutzu tage immer weniger durch die redegewandte Dame in den Kreisen der weiblichen Privatkundschast Vertrieben, die Waren häuser mit ihren billigen Preisen und ihrer freien Zustellung von Haus zu Haus haben hier Wandel geschaffen; dafür aber hat durch unser Mechanisierungsbestreben, durch den immer weiter um sich greifenden Taylorismus, teilweise auch durch die Umstellung unserer Kochkunst auf die modernen Forde rungen der Ernährungswissenschaftler, durch einen neuen Modus, die Hausfrauen über Erfindungen und Haushalts- fertigketten zu unterrichten, der Wirkungs- und Betätigungs kreis der tüchtigen, redegewandten Dame eine nie geahnte Weiterung erfahren. Man denke nur daran, datz die städtischen Gasanstalten in allen Ländern zur Einrichtung von Beratungs stellen übergegangen sind, daß auch sie eine Propaganda ihrer Fabrikate treiben, an die man vor einem Vierteljahrhunvert noch nicht dachte. Die Vortragsdame, diese Steigerung der redegewandten Dame, hat ebenfalls durch den Geist der neuen Zeit ein ganz anderes Feld zu ihrer Entwicklung vor sich als ehedem. Es ist in diesem Zusammerchang zu erwähnen, daß das Reichsversorgungsgericht, wie alle anderen Reichsverbänd«, Hüte dich m Nsltk«, die... (Nachdruck verboten.) 1. zu Hause gegen ihre Mutter nicht ehrerbietig sind; 2. die allzu vergnügungssüchtig sind; 3. die jeder Häuslichkeit abgeneigt sind; 4. die sich lustig machen über Menschen, di« arbeite»; 5. denen es nur aufs Aeußere ankommt; 6. die nie Zeit haben, ein gutes Buch zu lesen; 7. die nervös werden, wenn kleine Kinder in der Näh« studz 8. die den halben Tag vor dem Spiegel stehen; 9. die immer und ewig Einkäufe zu machen haben; 10. die gar kein Verständnis für Sparsamkeit und Ein teilung haben; 12. und vor allem vor solchen, die jede» Man» etnfanaen wollen. o.k. Sie praktische Haarsrm. k. Lavendel, ein Mittel gegen Fliegen. Ein Schwamm mit Lavendel getränkt und in der Nähe des Bettes aufgehängt, ver treibt die Fliegen an dieser Stelle. Fliegen scheuen den Laven delgeruch. k. Linderung «einer Brandwunden. Sofort begieße man ste mit Oel. Das verhütet Blasenbildung und lindert den Schmerz. Sind die verbrannten Stellen schon größer, so benütze man eine Brandbinde, die in jedem Haushalt vorrätig sein sollte. Ueber die Binde lege man etwas Wundwatte und befestige diese mit einer Mullbinde. k. Blumendünger. Ehe der künstliche Dünger auflam, ver wandten viele deutsche Gärtner als besten, wirksamsten Dung den Ofenruß, der mit dem Gießwafser verrührt wurde. Dieses Verfahren ist auch heute noch, namentlich zur Wtnterzeit, für unsere Zimmerpflanzen zu empfehlen. Mit der Anwendung von Kunstdüngerarten ist Vorsicht geboten; denn was der einen Pflanze zuträglich ist, schadet vielleicht der anderen. Selbst der in Blumen- oder Samengeschäften zu kaufende Dünger kann, in zu starken Mengen gegeben, viel« Pflanzen zum Abfterberr bringen. k. Geschlrrabtrocknen ohne Süchentücher. ES ist der ewige Jammer jeder Hausfrau, datz man so viel« Küchentücher nicht austretben kann, wie man eigentlich zum Geschirrabtrocknen braucht. Die Trockentücher befinden sich meist in einem wentg erfreulichen Zustande. Doch gibt es ein einfaches Mittel, jede» Geschirrtuch zu sparen. Nachdem man da» tadellos gespült« Geschirr zum Ablaufen gestürzt hat, tauche man einen ganz saubere« Leinenlapven in so heiße» Waffe», als die Hand er trägt und wringt ihn sehr fest au». Mit diesem feucht-heiße« Lappen poltert man da» abgelaufene saubere Geschirr (auch Emaille). Doch mutz der Lappen immer heiß sein. La» so be handelte Geschirr wird tadellos blank, ohne jegliches Nach trocknen. Versuchsstelle eingerichtet, in der Haushaltmafchtnen, Appa rate usw. auf thrx Verwendbarkeit geprüft werden. Hier fungieren erfahrene Hausfrauen an der Sette von Wissenschaft lern und Praktikern zum Wohle ihrer Mitschwestern. Auch beim HauswirtschaftsauSschutz de» Reichskuratoriums sür Wirtschaftlichkeit fungieren Frauen beratend und ausschlag gebend. Außerdem steht die Errichtung weiterer unabhängiger, neutraler Beratungsstellen bevor. Die weitesten BetätigungS- und Verdienstmöglichkeiten bieten jedoch die Fabrikanten aller hauSwirtschastlichen Maschinen und sonstiger Artikel den rede gewandten Damen; ihre Arbeit hat sich insofern erleichtert, als die Hausfrauen von heute sehr Wohl den Wert neuzeitlicher Erfindungen erkannt haben und demzufolge wißbegierig sind, sich über deren Anwendung sachgemäß informieren zu lallen. Und wie könnte es ihnen bequemer gemacht werden, al» daß eine Dame von guten Formen und repräsentablem Auftreten als Abgesandte der Firma erscheint, die ihnen, auch wenn ste nicht sofort kaufen, geduldig jeden Handgriff und seinen Sinn zeigt und erklärt. Aber trotz- und alledem, man unterschätze die Aufgabe der Redegewandten nicht; viele fühlen sich berufen und wenige sind auSerwählt. ES ist zweierlei, als Salondame oder als Reisedame Redekünste zu entwickeln. Die MkergSrtllNill. (Nachdruck verboten.) Der Beruf der Kindergärtnerin ist einer der wenigen, die heutzutage noch Volksschülerinnen offen stehen. Da er durch Ablegung einer staatlichen Prüfung erlangt wird, bietet er auch Aussichten auf feste Anstellung für die, die ernstlich nach solcher streben. Junge Mädchen mit höherer Schulbildung haben auch die Möglichkeit des Aufstiegs in verwandte, höhere Berufe. Die Ausbildung geschieht in besonderen Kursen, die jeder Frauenschule angegliedert sind und sür Schülerinnen höherer Anstalten 1 bis 1A Jahre, für Volksschülerinnen 2 Jahre währen. Die Aufnahme erfolgt erst nach vollendetem 16. Jahre. Volksschülerinnen oder solche, die das Ziel einer Oberklasse höherer Schulen nicht erreichten, müssen eine Aufnahmeprüfung ablegen. Auch wird eine Vorprüfung verlangt, entweder in der Herstellung eines einfachen Mittagbrots, im Plätten oder Hausreintgung, oder der Nachweis einer zweijährigen prak tischen Tätigkeit in Hauswirtschaft oder Kinderpflege. Volks schülerinnen tun daher klug, gleich nach der Konfirmation erst Stellen als Haushilfen anzunehmen, um diesen Nachweis bringen zu können, ehe sie an die Ausbildung zur Kinder gärtnerin gehen. An einzelnen Kindergärtnerinnen-Seminaren wird für Schülerinnen, die jene in der Vorprüfung verlangten Fertigkeiten sich anderwärts nicht erringen können, ein besonde rer Kursus eingerichtet, der ein Jahr währt, bevor Aufnahme prüfung und Ausbildung erfolgt. Für die Ausbildung sind folgende Fächer vorgesehen: Er ziehungslehre, Geschichte der Pädagogik, Psychologie, Deutsch, Jugendliteratur, Bürgerkunde, Gesundheitslehre, Säuglings pflege, und in konfessionellen Anstalten Religion. Dazu treten Turnen und Bewegungsspiel, Zeichnen, Modellieren, Aus schneiden, Fröbelarbeiten. Nadelarbeit und Gesang. Die Kosten können einschließlich Lebensunterhalt auf monatlich 100 Mark veranschlagt werden; Schulgeld allein 20 bis 30 Mark. Die Kindergärtnerin findet Anstellung als Erzieherin jünge rer Kinder in Familien, als Gehilfin in Kinderheimen und Kindergärten, als Leiterin kleiner Kindergärten. Bei später nachgewiesener praktischer Bewährung oder größerer Schul bildung kann ste nach Vollendung des 19. Jahres noch die Be rechtigung als Jugendleiterin, als Lehrerin an Kinderpflege rinnenschulen, als Hortnerin oder Jugendpflegertn erwerben, wozu natürlich weitere Ausbildung nötig ist. Die Aussichten sind für alle diese Berufe zurzeit keine schlech ten, so datz sie den Heranwachsenden Mädchen empfohlen werden können, zumal sie ja auch dem weiblichen Wesen und der weib lichen Neigung entsprechen. k. Oobdarät. Vm Spkel nk Tlnaei. (Nachdruck verböte».) Ist e» für ein Kind angenehm, viel« Onkel und Tante» »» haben? Sicherlich angenehmer, al» gar keine. Dem» Ktnder brauchen viel Liebe und noch mehr Bewunderung; die Tante» sind immer gern bereit, zu bewundern, anzuerkennen «Nd vor allem dem Willen des Kmdes nachzukommen. Stimmt zu Hause etwas nicht, hat di« Mutter Kovfweh »der schlechte Laune, wird geputzt oder gewaschen —, heidi, fort geht es zur Tante. Die hat schon Zeit und Verständnis für de» kleinen Ausreißer. Hier kann man dann machen, was ma» will; Tantchen übt gern Nachsicht. Allerdings für die Mutter der glücklichen Ktnder tst dies nicht allzu freundlich. Meistens haben die Tanten «nd auch di« Onkel selbst nichts auszusetzen, aber an der Erziehungsmethode allerhand. Die Tanten, besonders die unverheiratete«, wisse» zu erzählen von den Tugenden anderer Kinder, haben meistens theoretische Kenntnisse in Pädagogik, schildern anschaulich, was daraus entstehen kann, wenn der Sprötzling Wetter so erzogen wird, usw. Doch häufig beruhen diese guten Ratschläge nur aus Theo rien, denn die Mütter können in einem unbeobachteten Augen blick zusehen, wie die Tante das Kind verwöhnt, ihm alle «lös lichen Süßigkeiten zusteckt (uns hat ste dies strengstens unter sagt), Märchen erzählt, mit ihm Dummheiten macht, herum tollt, kurz und gut alles das macht, was sie an der Erziehung rügt. Und das ist gut so. Die guten Anverwandten vergessen beim Anblick der kleine« Kobolde ihre ganzen pädagogischen Theorien und bewundern die Neffen und Nichten so unverhohlen, trotz ihrer Fehler, datzi es doch ein Glück tst, daß es noch Onkel und Tanten auf der Welt gibt. Isabella. Vallm Mer dm Ailssm. (Nachdruck verboten.) Nichts ist häßlicher für eine Fraü, ob jung oder alt, als wenn sie Ballen unter den Augen hat. Dieses Nebel kann ver schiedene Ursachen haben, zum Beispiel Anlage zu Rheumatis mus, zu viel Säure im Blut, oder zu wentg Schlaf. Ist letz teres der Fall, dann erscheinen die Ballen nur zeitweise und fwc einige Stunden. Ruhe und Schlaf wirken da Wunder. Wenn aber die Ursache ernsterer Art ist, dann bemerkt man ste schon morgens beim Aufstehen, und man kann in dem Fall verschie dene Mittel anwenden. Die Menge Zucker, die man täglich ge braucht, muß auf ein Minimum herabgesetzt werden, und täg lich trinke man ein frisches, kaltes Glas Waffe». Jeden Abend vor dem Zubettgehen nehme man ein Glas Zitronenwaffer, Weiter bade man abends und morgens die Haut um die Augen herum mit kaltem Wasser und gebrauche danach eine »arte Hautcreme, die man um die Augen tupft. Ai. dl« MerlWelt. Von Erika Thomtz. (Nachdruck verboten.. Ich stehe auf dem Bahnsteig. Ein Zug läuft gerade ein. Ein Personenzug. Hasten — Treiben — Drängen — Rufen? Plötzlich fällt mein Blick auf ein junges Weib, das daher gekeucht kommt. Schweißperlen rinnen von seinem Gesicht. Es ist hektisch gerötet. Von der Aufregung, ein freies Abteil zu finden, und von der schweren Last, die es trägt. Einen großen Koffer. Und einen kleinen Koffer. Und ein Bündel. Ein Bündel Kiffen. Und in dem Kiffen ist ein Kind. Nicht etwa ein ganz kleines Baby, nein, ein größeres Kind. Es ist Wohl krank. In den Augen des WeibeS steht Qual. Bittergrotze Qual. Niemand sieht es, denke ich; jeder hat nur mit sich zu tun, und ein Groll steigt in mir hoch. Ein Groll gegen die Lieblosigkeit der Menschen. Gerade, wie ich auf das jung« Weib zueilen will, entringt sich dessen Lippen: .Ich kann nicht mehr weiter!" — Es ist kaum ein Sprechen zu nennen, vielmehr ein Aechzen und Stöhnen, aber es hat daS Ohr eines Mannes erreicht, der in einem Abteil sitzt. Eilfertig erhebt er sich, verläßt das Abteil, und steht augen blicklich vor dem jungen Weibe. - »Dars ich Ihnen behilflich sein?" fragt er artig. „Wo wollen Sie hin?" Und dann nimmt er dem jungen Weibe den größeren Koffer ab; und er nimmt ihr auch das grobe Bündel mit dem Kind ab. In des Weibes Augen glimmt Freude. Freude und Dank. Unterdessen verhandelt der fremd« Man« mit dem Schaff ner, ob er nicht di« junge Frau mit den Kindern — drei Mädelchens find es, nur immer ein Jahr auseinander, und trippelten vorhin ängstlich neben ihrer Mutter her — in» Dienstabteil nehmen könnte, da all« anderen Abteile überfüllt find. Und da der Schaffner nicht von der Art feiner brummigen, unhöflichen Kollegen ist, nimmt er da» Schild vom Fenster mit dem Vermerk: Dienstabteil, und geht lächelnd von dannen. Beglückt steigt das junge Weib ein. Der fremde Mann tst ihr behilfltch. Dan» begibt er sich eilig in sein eigene» Abteil. — Im Vorbeigehen seh« ich an seiner Hand d«n Trauring. Sin Ehemann also. Vielleicht hat er an sei« Fran gedacht, indem er dem fremde» Weib« de» Liebesdi-nst «wies.