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MßklWMWwSkM. Die serbisch, Diktatur begnügt sich nicht nur damit, dl« Kroaten niederzuknNppeln und massenweise in« Geföngni« m schicken, ihr genügt auch noch nicht die gewaltsam« Unterdrückung jeder Opposition: sie mutz ihr« Herren««. lüft, auch gegenüber den nationalen Minderheiten rück« fichtglo« auStoben. Bisher ist da« Deutschtum in Jugo slawien öuherft loyal und zurückhaltend gewesen. Es bat immer darauf gehofft, auf dem Wege friedlicher Verstän digung seine kulturellen Ansprüche durchsetzen zu können. Deshalb ist auch beim Völkerbund bisher noch keine deutsche Beschwerde au« Serbien «ing,laufen. Der Erfolg dieses Verhalten« ist aber «in für di« Deutschen höchst über rasch,über. Di« serbisch« Regierung erklärt nämlich, diese« Fehlen einer deutschen Beschwerde sei der beste Brevet« dafür, daß di« Behandlung der deutschen Minorität in Jugoslawien mustergültig und datz da« Deutschtum völlig zufrieden sei. Da« ist natürlich da« Gegenteil der Wahr, beit, und deshalb hat di« deutsch« Minderheit jetzt endlich in einer »usammenfaffenden Denkschrift tbre Lag« in Serbien einmal dargestellt. Dies, einfache Tatsachensammlung wirkt al» schwerst« Anklage. Deshalb ist di« Veröffent lichung auch von der serbischen Regierung sosort verboten worden. Da« im Neusatz erscheinend« deutsche Bolksblatt fing mit dem Abdruck an, wurde aber sosort unter vor» iensur gestellt und mußt« di« Fortsetzung der Veröffent lichung unterlassen. Da« ist nun wiederum der beste Be weis für da« schlechte Gewissen der Belgrader Diktatur. Sie wird nicht viel durch ihr« Unterdrückung«»»»»» ge winnen. Man kann »war Druckschriften verbieten, aber Tatsachen trotzdem nicht auf dir Dauer verheimlichen. Schließlich ist jeder Reisende, den sein Weg durch Jugo slawien führt, Zeuge der wirklichen Verhältnisse. Selbst wenn er zunächst noch nichts von BevölkerungSziffern weiß, wird ihm auffallen, daß überall in öffentlichen Gebäuden di« Inschrift angebracht ist: »Sprich serbisch l" Deutlicher könnte die Anwesenheit einer starken andrrSsprachigen Minorität und zugleich da« Bestreben, dieser Mtnornät den Gebrauch ihrer Sprache zu verbieten, gar nicht gemacht werden. Die Schulkinder sollen auch außerhalb der Schule ihre Muttersprache nicht gebrauchen. Der leidende Patient im Krankenhaus darf seine subjektiven Beschwerden nicht in der ihm geläufigen deutschen Sprache ausdrücken. Selbst an diesen Stätten menschlicher Schwächen und Schmerzen erscheint das Plakat »Sprich serbisch!- 700000 Deutsche sind obn« eine einzig« deutsche Schulklasse. In Kindergärten und höheren Schulen gibt es nur die serbische Sprache. Volksschulen mit angeblichen deutschen Parallel abteilungen sind in Wahrheit auch nur serbisch» Anstalten. Der häusliche Sprachunterricht wird behindert, und amt lich angestellten deutsche» Lehrern der deutsche Sprach unterricht verboten. So wird denn wohl die Belgrader Diktatur künftig nicht mehr am di« Zufriedenheit ihrer deutschen Minoritäten Hinweisen können. Ak WIII Al MWieMfil klkljk. Moskau. Die Telegraphen-Agentur der Sowjetunion meldet: Nach einer Mitteilung aus Lbarbin leidet die Ost chinesisch« Eisenbahn an starkem Aohlenmangel, da di« ruffisch-chinesische Grenze gesperrt und Li« Zufuhr von Setschuankohl« «ingestellt ist. In den Muliner B»raw«rk«n ist infolge Lebensmittel- Mangels «in Streik der Bergarbeiter auSgebrochen * Ei« Schritt Tschaugmhliangs bei der Nankinger Regierung. Moskau. Die Telearavben-Agentur der Sowjetunion meldet: Di« Pekinger Presse berichtet, Tscdanasübliang habe di« Regierung von Nanking ersucht, den russisch-chinesischen Konflikt baldmöglichst beizulegen, da der militärische Schutz der Mandschurei für ihn «ine zu schwere Last sei und er durch den Konflikt bereits Verluste von über 10 Millionen Dollar erlitten habe. Tschangsühliang habe in Nanking darauf hingewiesen, dafl die Sowjetunion nicht di« Absicht hege, sich chinesisches Gebiet anznetgnen. Ebensowenig habe Mukden die Absicht, sich der Ostchinrfischen Eisenbahn zu bemächtigen. Unter diesen Umständen sei die Frage der Eruennung des Direktors der Oftchinefischen Eisenbahn für Mukden unwesentlich. * Rykow über den rusfisch-chinefische« Konflikt und die Verhandlungen m,t England. * Kowno. lTelunion.s Wie aus Moskau gemeldet wird, Veröffentlicht die Sowjetregierung den Wortlaut der Rede Rykows auf der letzten Tagung der Moskauer Sow- »ets. Rykow erklärte, daß er von verschiedenen Gruppen befragt worben sei, weshalb die Gowjetregierung nicht mili tärisch gegen China vorgehe. Wenn wir, so sagte Rykow, gegen China militärisch vorgegangen wären, wäre dieser Konflikt schon längst beigelegt und Rußland hätte sich sein Recht auf die chinesische Ostbahn schon längst geholt. Di« Sowjetregierung verfolge keine imperialistischen Ziel« im fernen Osten und sehe deshalb von der Durchsetzung ihrer Forderungen mit Waffengewalt ab. Die Gowjetregierung werde weiter eine friedliche Politik gegenüber China be folgen. Zu den gegenwärtige« russisch-englische» Berhanb- lungen Stellung nehmend, betonte Rykow, man wisse vor läufig nicht, ob die neuen Verhandlungen DowgalewSkiS ein Ergebnis zeitigen würben. Di« Politik der Arbeiter regierung gegen Rußland sei recht unklar. Auf der eine» Seite wünsche sie di« Verhandlungen mit Rußland aufzu nehmen, fürchte aber auf der anderen Seite, daß die Stel lung der Arbeiterregierung durch diesen Schritt geschwächt werben könne. Diese Politik werde der Arbeiterpartei nicht« einbringen. Eine chinesische Bank gestürmt. Peking. (Telunion ) Die chinesisch« Telegraphen« Agentur Tuschun meldet, daß der Oberbefehlshaber der chinesischen Truppen in der Provinz Guadun, General Snn- Ten-Jjin sich argen die chinesische Regierung aufgelehnt hat. Der General wurde vor zwei Monaten als Oberbe fehlshaber der chinesischen Truppen nach der Provinz Gua dun entsandt, um dort di« Aufftandsbeweguna gegen Tschiangkaischek zu bekämpfen. General Sun-Ten-Jjin hatte sich nun der AusstandSbewrgung selbst angeschloffen. Am Donnerstag morgen Ist e« in dem Gebäude der Kantoner Staatsbank zu Zusammenstößen »wischen chinefi- scheu Bürgern und Polizei gekommen. Die Bürger batten das Gebäude der Bank »«stürmt und verlangt, daß ihr« Banknoten in Silber «uh Gold umgetauscht würden, wa« von den Banken verwetgert wurde. Die chinesische Polizei mußte gegen die Bürger vorgeben und von der Waffe Ge brauch machen. Bet diese« Zusammenstoß wurden einig« Leut« getötet und »ermtndet. Di, Bank steht zurzeit unter schütt»« »tlitüttsche« Memmbmm. AtMUM WlMMk MklMkM. AMnMWN. vbz. Berlin. Am Donnerstag fanden wieder ver schiedene Sitzungen der Ausschüsse der Internationale» par lamentarischen Handelskonferenz statt. Der Ausschuß für WanderungSsrageu nahm eine Resolution an, wonach die Etnwanberungsländer verpflichtet sein sollen, den Etnwan- derern volle Freiheit zu gewähren, mit ihrem Ursprungs land« und ihrer nationalen Kultur innerlich verbunden zu bleiben, aber unter voller Achtung der Souveränität des Einwanderungslandes. — Dem Landwirtschaft-»Ausschuß lagen die vom Unterausschuß am Mittwoch ausgearbeiteten Entschließungen vor. Diese wurden in etwas abgeändorter Fassung angenommen. Die Entschließung zur Bekämp fung der Landflucht empfiehlt vornehmlich eine Verbesse rung der Erziehung unter Wahrung der Ueberlieferung, Gitten und gesunden Zerstreuungen der Landbevölkerung, Ermutigung der Landarbeiter »um Bodenerwerb, Bereit stellung von Kapital und billigen Krediten an Genossen- fchasten zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktion, Ausbau des landwirtschaftlichen Unterrichts im praktischen Sinn«, starke Verbreitung der Rationalisierungsmethoden bet der Arbeit auf den Gütern und in ländlichen Haushal ten, Ausdehnung der Kleintnbustrie, die im Hause betrie ben wirb, Entwicklung und Verbesserung der Wege, Was serleitungen, elektrische Leitungen, Ausbau des Telephon- netzeS und der Radto-Uebertragung und Ermutigung der landwirtschaftlichen Gesellschaften, die sich besonders mit dem Wohlergehen der Landbevölkerung befassen. Eine weitere Entschließung brückt den Wunsch aus, baß landwirtschaftliche Sachverständige ständig zu den Arbeiten des Wirtschafts komitees des Völkerbundes zugezogen werden sollen. Ak Wt SMW. In der letzten Vollsitzung am Donnerstag nachmittag, an der auch FtnanAminister Dr. Hilferding teilnahm, wurde die landwirtschaftliche Frage behandelt und die vorliegen den Entschließungen einstimmig angenommen. Sodann wurde beschlossen, die nächste Tagung IW» in Madrid abzu halten. Schließlich wurden noch die Berichte des Aus schusses für bas Handelsrecht und des Ausschusses für Wau» derungsfrageu angehört und die entsprechenden Ausschuß entschließungen einstimmig angenommen. Damit waren die Arbeiten der Konferenz beendet und cs folgten die üb lichen Schlußansprachen. — Am Abend versammelten sich die Teilnehmer der Konferenz auf Einladung der Reichs regierung zu einem Abschicdsbankett in den Kroll-Fest- sälen. Im Auftrage des Reichspräsidenten und der Reichs regierung begrüßte der Ernährungsminister Dr. Dietrich die versammelten Gäste in längerer Rede. Ms MW«-MM llklUl Ak MkkWtt M. vdz. Berlin. Am Donnerstag, dem letzten Taa« de« Juterdarlawentarilche« HandrISkonarrfleS begann in Berlin «in neuer internattonaler Konareß, nämlich di, Tagung der Jutrruatioualru Unia» dr» Hau«, nutz Grund- besitze», aus der durch mehrere hundert Delegiert« rund fünf Millionen Hausbesitzer au« 34 Staaten vertreten sind. Zur Eröffnungssitzung im Plenarsaal de« ReichSwirtlchaftSrate« waren Vertreter de« Reichskabinett«, der Preußischen Staats regierung, ferner di« Botschafter von Frankreich. Italien, Holland, Dolen und Rumänien sowie zahlreiche Parlamen tarier erschienen. Der Präsident de« Zrntralverbande» Deutscher Haus- und Grundbesitzer-Vereine Itadtrat Humar- München, betonte in seiner Eröffnungsansprache, besonder« da« im Grund- und HauSbesitz gebundene bodenständig« Privateigentum sei in allen Zeiten der Weltgeschichte da« Fundament der Völker gewesen. Jetzt, wo StaatSvolitik, Handel, Industrie und auch die Angriffe auf das Privat eigentum international geworden seien, müßten auch di« Hausbesitzer, die den größten Teil de« Privateigentums zu verwalten hätten, ihre Rechte in der ganzen Welt ae- schloflen verteidiae«. — Namen« der Internationalen Union dankt, Präsident Larmeroup-Pari« dem drut'chen Verband« sür di« ante Vorbereitung der Tagung und fügte hinzu, dir Grundeigentümer verträten nicht rein egoistische Inter- essen, sondern vor allem auch die internationalen Belange der Kultur der Menschheit. Für die Reichs- und die Preußische EtaatSregierung erklärte Min.-Dir. Dr. Weigert in seiner Begrüßungsrede, es werd« beute allgemein verstanden, wa» dir Wohnungs frage für das Schicksal der Völker bedeute Neben vielen anderen Ländern hätte auch Deutschland nach dem Krieg« nicht darauf verzichten können, von StaatSwrgen in di« Wohnung-Wirtschaft einzugreifen, um das Gesamtintereffe der Bevölkerung zu wahren. Die internationale Zusammen arbeit des HauSbefitzeS werde nicht zum wenigsten der Ver ständigung unter den Völkern dienen. — Don den übrige« Begrüßungsansprachen wurde vor allem von den Haus besitzern die Mitteilung de« italienischen Vertreter« mit Beifall begrüßt, daß Mussolini die Aufhebung der Wohnung«- zwangrwirtschast nach 16 jähriger Dauer für den 16. No vember 1930 angekündigt hab«. Präsident Humar teilt« noch mit, daß Reichspräsident v. Hindenburg wegen de« kürzlichen Ableben« seiner Schwester den beabsichtigte» Empfang einer Delegation des Kangreffe« absag«» mußt«, und gab u. a. «in BegrüßungStelegram« der spanischen Regierung bekannt, worin die Union grbeten wird, ihr« nächste Tagung in Madrid abzuhaltrn. — Dl« sachlich« Arbeiten werden in Kommission« - Sitzungen vorbereitet. Am Freitag wird der Kongreß durch dr« Stadt Berlin i» Rathaus empfangen. M BMMÄW MW M - MMsMW SM Mmmn Ilm Ile WMkltzMlzm. Berlin. In einer Unterredung mit einem Vertreter des WTB. erklärt« Direktor Oscar Wassermann, daß die praktische Durchführung der Verschmelzung etwa ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen dürst«. Tie eigentliche Arbeit, führte Oscar Wassermann aus, beginnt jetzt erst. Wir erwarten, daß die Verschmelzung der beiden großen Bankinstitute für die gesamte deutsche Wirtschaft fördernd und beispielgebend wirken wird. Die Fusion hat von beiden Seiten schwere Opfer verlangt, einmal nach der personelle« Seit« hin, zum anderen durch die Tatsache, -aß zwei große Unternehmungen mit einer alten Tradition aus ihre Selb ständigkeit verzichten müssen. Sie ist aber erforderlich ge worden aus dem Zwang zur Rationalisierung, den die moderne Wirtschaftsentwicklung uns auferlegt, und der namentlich im Bankwesen immer fühlbarer wird. Noch mehr als in Berlin drückt das Nebeneinander vieler Bank institute den Geschäftsgang in der Provinz. Wir müssen alles unterstützen, was zur Kapitalbilbung führt. Ein« ge wisse Kapitalbilbung ist in Deutschland wieder vorhanden, aber sie wird atomisiert. Das ist auch der Grund für die schlechte Lage der Börse. Man hat gesagt, die Ursache dieser Lage sei die Aktienscheu des Publikums, man hat auch man ches ander« angeführt. Aber das alles sind Scheingründe, denn wenn genügend Mittel für Aktienerwerb an sich vor handen wären, so müßten sie einen Ausweg in festverzins lichen Werten oder in Depositen finden. Das ist aber nicht der Fall. Es fehlt eben an Mitteln, die für den Aktien markt in Frage kommen. Deshalb muß die Kapitalbilduug durch Konzentration und durch Rationalisierung unterstützt werden. Das ist der Sinn unseres Zusammengehens, durch das di« »Deutsche Bank und Diskonto-Ges«llschaft" an di« beiden größten amerikanischen Banken und die englischen „Groben Fünf" heranrückt. Zum Schluß unterstrich Oscar Wassermann, datz die Verschmelzung entgegen gewissen Aeutzerungen in der Ber liner Abendpress« gegen niemand gerichtet sei. Ueter 1V« AiffichtsrSte. Der AusstchtSrat der neuen Bank wird durch di« Zu- sammenlegung der größte aller deutschen Aktiengesellschaften werden. Die Deutsche Bank hatte bisher 63 Aussichtsrats mitglieder, die Diskonto 46. Da außerdem die drei bis herigen Geschäftsinhaber der Diskonto, Dr. Salomonsohn, Dr. Ruffel und Frau» Urbig, neu in den AuffichtSrat «in- treten, wirb das gesamt« Gremium aus 112 Herren bestehen. O Sie Berliner MM« M BerWneirW. U«ber die wirtschaftliche Bedeutung der Verschmelzung der beiden Großbanken schreibt das „Berliner Tageblatt": Damit wird ein« Bankkonzentration durchgeführt, wie sie bisher in der Geschichte der deutschen vankwelt noch nie ¬ mals zu verzeichnen war. Selbst die bisher gröhte Fusion im deutschen Bankwesen, der Zusammenschluß der Darm städter mit der Nationalbank, wird durch diese neue Fusion bei weitem übertroffen. Tie vereinigten Großbanken, Deutsche und Diskonto, werden über ein Aktienkapital von 285 Millionen Mark verfügen. Ihr Bestand an fremden Geldern wird sich, bemessen nach der letzten Veröffentlichung ihrer Monatsausweise, aus nicht weniger als 4Z Milliarden Mark stellen und damit 40 Prozent der sremden Gelder aller Berliner Großbanken und 28 Prozent aller deutschen Kreditaktienbanken umfassen. Tie Deutsche Bank wird nach der Aufnahme der Tiskontogesellschaft «ine absolute Hege monie in der deutschen Bankwelt ausüben. Sie kann sich jetzt getrost mit den amerikanischen Großbanken messen. Ob di« anderen großen deutschen Banken dem Beispiel der Deutschen und der Diskonto folgen werden, steht dahin. Ge rücht« von Fusionsabsichten zwischen der Tanotbank und der Berliner Handelsgesellschaft werden seit langem kolportiert, sind aber bisher dementiert worden. Selbstverständlich wird der Zusammenschluß Deutsche Bank und Diskonto zu einer weitgehenden Rationalisierung der beiden Gesellschas- ten benutzt werden. Interessant ist, daß nach Newyorker Meldungen die National City Bank in Newyork einen Teil der neuen Aktien der vereinigten Deutschen und Diskonto- bank übernehmen wird. Ob das zutrisst, lassen wir dahin, gestellt. Eine solche Maßnahme erscheint nicht ausgeschlossen. Ueber die Folgen der Transaktion sagt der »Lokal- auzeiger": Beide Institute versügen säst an allen wichtigen Plätzen im gleichen Maße über Filialen und Nieder- lassungen, von denen ein Teil wird wegfallen können. Tie Deutsche Bank versügt über ca. 181 Niederlassungen im In land und 7 Niederlassungen im Auslände. Außerdem be sitzt sie 100 Depositenkassen, davon 37 in Berlin und 2 im Auslände. Die Zahl der Angestellten beträgt ca 13000, der Umsatz betrug 1928 225 Milliarden RM., di« Zahl der Kon ten 422 694. Di« Diskontogesellschast versügt über ca. 5t Filialen und ebenso viel Zweigstellen und über 30 Depo sitenkassen. Der Personalstab umfaßt ca. 7000 Personen, der Umsatz betrug 1928 120,6 Milliarden RM-, di« Zahl der Konten 166 765. Di« Verpflichtungen der beiden Institut« mit der deutschen Wirtschaft sind überaus mannigfach und es gibt keine Industrie und Wirtschastsgruppe, an der die beiden Institute nicht in irgendeiner Form beteiligt sind. Von grober Bedeutung ist die Fusion ferner für den Jm- mobilienmarkt, denn zweifellos werden eine Reihe von Bankgebäuden überflüssig, hat doch die Diskontogesellschast allein in Berlin und außerhalb 77 eigene Bankgebäude. Di« „Bosfische Zeitung" schr«ibt: Die Nachricht vom Zu sammengehen der beiden Großbanken hat in der Berliner Geschäftswelt wie «ine Bombe eingeschlagen. In jedem Falle schreitet di« Deutsche Bank aus ihrem Rationalisie- rungsweg« ein weites Stück vorwärts. In der „D. A. Z." wirb erklärt: Für die Allgemeinheit noch bedeutungsvoller als die interne Rationalisierung werden di« industrtepolitischen Konsequenzen des Zusam menschlusses sein. MM SIM KI-IM. )( Washington. Parier Gilbert wurde «eftrrn von Hoover und Staatssekretär Stimion empfangen. Der Repargtionsagent lehnte e« Pressevertretern gegenüber ab, die Frage, ob er da« Revaration«problrm mit Hoover be sprochen habe, zu beantworten. Ls verlautet, daß er mit Staatssekretär Stimson die allgemeiue Wirtschaftslage in Eurvd« und di« im Poungplan enthaltene Revision der dentsSeu Redaration Gabln»««« erörtert Hatz. At MiGtMMI« I« IkiltM MrMkl trat heute zu einer Sitzung zusammen, an der auch Reichs außenminister Dr. Strejemann und Rcichswirtschasts- minister Dr. Curtius teilnahmen Der Reichsaußcn- Minister leitet« die Berhanolungen ein durch ein iän- geres Referat über die politische Lage. Er ging oabct auch auf die Finanzsragen ein.