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r«I§ rm M SelMil. * Paris. Der Tob de» belgischen Finanzmannes Delacroix in Baden-Baden, der in einer seltenen Parallele zu dem Lod Lord RevelstokeS bet den Pariser Wiedergut- machungSverhandlunaen steht, findet lebhafte, Beileid in Parts. Man weist darauf hin, daß Delacroix durch seine aktive Mitarbeit an der Durchführung des Arbeitsplans alS Treuhänder für die deutsche Eisenbahn große Brr» dtenste um Deutschland, aber vor allem um die Alliierten «invorben habe. Er sei ein außerordentlich fleißiger und Im Verkehr sehr umgänglicher Mensch gewesen, den seine große finanzielle Begabung für die wichtigen Posten, die er inne hatte, sehr' geeignet machten. Delacroix hinterläßt zehn Kinder, die alle bereits verheiratet sind und fast ohne Ausnahme im Ausland ihre Stellung haben. Politische Tagesiibersicht. Deutschnationaler MißtrauenSantrag gegen SaS Preu, ßenkaLiuett. Die deutschnattonale LanbtagSfraktton hat »inen MißtrauenSantrag gegen bas preußische Staatsmini sterin« wegen des Verbots beS Stahlhelms «ingebracht. Der WohnungSausschnß -es Reichstages in Nürnberg. Gestern vormittag war im Nathauösaal Begrüßung der -ort etngetroffenen Mitglieder des WohnungSauSschusseS -es Reichstages durch Bürgermeister Treu. SS waren insgesamt 26 Reichstagsabgeorüuete anwesend; alle Frak tionen des Reichstags waren vertreten. Aus München waren Staatssekretär Oswald und die Ministerialräte Lehner und Huber nach Nürnberg gekommen. Im Sause -eS Vormittages fand eine Besichtigung der Siedlungen Loher-Moos und Wcrderau und bann anschließend eine Inspizierung der städtischen Siedlungen statt. Bon -ort Vega- man sich zum RathanSkeller, wo in engstem Kreise ein Frühstück stattfand. Die RetchStagsmitgliebcr traten nachmittag die Weiterfahrt nach Marktredwitz an. «eine Gefahr für bi« Deutsche» in Kabul. Nach in Berlin über Moskau aus Kabul etngegangenen Nachrichten vom 19. Oktober befinden sich die dort lebenden Deutschen alle wohlauf. Beschlagnahme -es Oberschlefische» Kurier. Die gestrige Ausgabe des Oberschlesifchen Kurier- ist wegen einer Mel dung über das Vertrauensvotum für Graszynskt beschlag nahmt worden. Berurteilung eines polnischen Spions. Der erste Strafsenat des Breslauer OberlandgerichtS verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den S8jährigen berufslosen polnischen Staatsangehörigen Radztsch aus Kaminska bei Ezenstochau wegen versuchten Verbrechens gegen 8 2 dcS Kpionagegesetzes zu zwei Jahren Zuchthaus. Bon der wei teren Anklage, das Deutsche Reich durch Vorspieglung fal scher Tatsachen geschädigt zu haben, wurde er sretgesprochen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentltchkett statt. Lohnerhöhung im belgische« Bergbau. Die Gemischte Bergbaukommission hat gestern nachmittag die Prüfung der vohnfrage fortgesetzt. Dabei wurde eine Einigung über eine breiprozenttge Lohnerhöhung ab 20. Oktober erzielt. Sine Erhöhung um weitere drei Prozent erhalten -te Transportarbeiter unter Tage. Einberufung des französischen Parlaments. Durch ein Dekret des Präsidenten der Republik werden Kammer und Senat für Dienstag, den 22. Oktober, zu einer außer ordentlichen Session einberufen. Die Arbeitslosigkeit in England steigt. Die Arbeits losigkeit in Großbritannien nimmt weiter beträchtlich z«. Wie -aS ArbeitSministerium bekanntgtbt, betrug öle Zahl der Arbeitslosen in der am 7. Oktober zu Ende gegangenen Woche 1267 260, was gegenüber der Vorwoche eine Ver mehrung um 28 888 bedeutet. Gegenüber -em Vorjahr bleibt diese Zahl um 112 605 zurück. Um die zweite Haager Konserenz. Der deutsche Ge sandte in Belgien, Dr. Horstmann, stattete am Dienstag dem belgischen Ministerpräsidenten Jaspar «inen Besuch ab. Dem Vernehmen nach galt die Unterredung der Unter richtung über den Stand -er Arbeiten der verschiedenen AuSschllfse zur Inkraftsetzung des Aoung-PlanS. Bon de« Stand der Arbeiten der Ausschüsse hängt bekanntlich -te Entscheidung darüber ab, wann die zweite Haager Konse renz, deren Vorsitz wieder Jaspar führen wirb, einberusen werden kann. Zustimmend« italienisch« Antwort an Sonbo«. Die zu- stimmende Antwort der italienisch«» Negierung ans die britische Einladung zur Teilnahme an der Flott«ntz»f<rt«z ist am Dienstag in London etngegangen. Die Verhand lungen über die Tagesordnung werden auf de« Mich«« diplomatischen Wege geführt. Gewisse Schwierigkeiten find bereits in diesen Besprechungen zu überwinden. Polnisch« KnndgevuG an »er deutsche» Grenze. An Zempelbnrg jPommerellen) fand di« Einweihung des ersten polnischen VolkStzauseS in Pommerellen t» Verdi«« düng mit einem Stadion und eine« Starostei-Gedäud« statt. Es kam zu einer Kunbgsdung an der dentschen Grenz«, an der mehrere tausend Polen aus de« Grenz gebieten, sowie Vertreter des Polentums au- Deutschland Vorbeimarsch der Wehr- und Jugendverbänbe statt, wäh- renb Flugzeuge über Zempelbnrg kreisten. Schmuggel mit Militärpssichtige«. IN Thorn wurden mehrere Personen verhaftet, die sich damit vgchäfttat -ad«, sollen, deutschstämmige Militärpflichtige aus Posen über die deutsche Grenze zu schmuggeln. gestern in Berlin-Treptow zu einem Zusammenstoß, L« dem mehrere Beteiligte verletzt wurden. In eine« Per- Aaier sagi zur Muiterr ,M«NN baS Mädchen ln di« Apotheke, in »le Drogerie oder ins NeforwvauS geht, soll es pflug's ,Waibfl-r<L>Kräuierpuldtt famutdut-slokok der Nationalsozialisten kam es zu einer WK'LLWSNM schenke! schwer verletzt wurde. Politisch« ZnsamMtnsttzß« in OamdU«. Am Anschluß an «ne gestern abend von den Nationalsozialisten »«an. stattet«, von ea. 116Ü Personen besuchte Versammlung wur de« heimke-rende versammlungdtellnebmer an »erschtt- denen Stellen der Stadt von politischen Gegnern angegrif- fen, Mit Steinen geworfen und mit St-Sen geschlagen. Ein Chemiker erhielt einen Mrsierstich in de» Nücke«. Sk wurde ins Krankenhaus gebracht. Mehrere andere Per sonen wurden durch Hieb« leichter verletzt. Di« Polizei nahm «ne Anzahl Verhaftungen vor. 8 Personen blieben in Haft. Die Festgenommenen verweigerte« bisher jede Aussage. A, Mulm der Sttmlr wa ktteMilMsW MM. IOMG NÜVM VEN G MOV MWlOU Mistbranch der mmtSftisiun,) in folaenb« Fessuno a«» .Sin Amtoträaer, der mit jemand unter Vrelitzong sein» ObbutepNicht oder unter sonstigem Mißbrauch seiner AM»« stekiuna Unzucht treibt, wird mit Geiangni« bestraft. Der Versuch ist strafbar. In besonders schweren Fallen ist di« Strafe Zuchthaus bis zu fünf gabren. Abens« wirb v». straf», »er in Gelangen««- oder andere« öffentlichen ver- wabrungsanstalten anaeft«lt oder beschäftigt ist und unter Verl,Huna feiner Obhut,pflicht oder unter sonstigem Miß. brau» seiner Stellung eine in oi» Anstalt ausgenommen« verson »ur Unzucht mißbraucht.'' - jhPck wurde so gefaßt, daß dersentg», der i« An« stglten für Kranke oder Hilssbedürstig, angeftellt oder de- schäitigt oder als Inhaber daran -«eilig? ist und Mit«, Verletzung seiner vobutspfticht oder unter sonstigem Miß- brauch seiner Stellung mit einer Frau oder einem Jugend lichen Unzucht treibt, die in di« Anstalt ausgenommen find und unter seiner Aufsicht, Obhut «der Behandlung stehe«, mit Gefängnis bestraft wird. Zu längeren Erörterungen führt« der - AV8 (Be* straf««, der Unzucht mit Tieren). Abg. Scheiter (Z.) trat für di, Beibehaltung der Be strafung der Sodomie ein, wenn sich, auch das verletzt« Rechtsaut lediglich al» da» allgemein« Anstandsgesühl darftelle. Abg. Dr. Rosenfeld (So,.) Verlangt, Abschaffung dieses Paragravben. Man dürfe sich nicht von dem Ekel über di« Tat leiten lassen. Strafrechtlich -ab, man sich kühl und klar zu frage», wo da» verletzt« Nechtilgnt liege. G» s« doch sehr zweifelhaft, ob da» allgemein» Anstands gesühl verletzt werde, wenn di« Tat, wie eS ja wevl meist geschehe, in aller Heimlichkeit vorgenommen worden s«. Auch der kommunistische Redner schloß sich diesen Aus führungen an. In der weiteren AuSsvrache kam »um Ausdruck, daß selbst für den Fall der Streschung dieses Paragraphen derartige Fälle, wenn sie nicht heimlich durchgefubrt würden, noch aus anderen Paragraphen bestraft werden könnten, wie z. V öffentlich» Unzucht. Tierquäler« usw. Ministerialdirektor Schäfer stellt, dem Ausschuß die Entscheidung anheim. Nach der Statistik seien nur wenige Fälle »ur Aburteilung aekommen. Die Handlung bleib« aber al» solche unzüchtig, auch wenn der Paragraph g« strichen werde. Die» sei von Bedeutung für dir Frag« der unzüchtigen Schriften. In der Abstimmung wurde der Paragraph gestrichen und hierauf die WeitrrberatuNg aus Mittwoch vertagt. Wem» l« WM Wmtr. 'Berlin. «Tel.l Wie der „Vorwärts'' mitteilt, ist im Befinde« SeivartS eine wesentliche Besserung zu ver zeichnen. «ein Zustand ist neuerdings hoffnungsvoller, obwohl er immer noch als ernst bezeichnet werden muß. Leipart operiert. Der trübere GtantSminifter und Vorsitzende des Allge meinen Deutschen GewerkichaftSbnndeS Theodor Leipart, der bei einem Antounfall auf der Amw «inen schweren Schädelbruch erlitten hatte, ist am Dienstag nachmittag im Dildeaard-KrankenhaNS operiert worden. Di« Operativ« »st befriedige«- verlaufe«. Da« Befinden iB jedoch nach wie vor ernst, wenn auch die Aerzte bestimmt damit rechnen, den Verunglückten am Leben »u erhalten. MM jlMMAl ÄM». )l Koblenz. Da« 181. französisch, »«fanterie- Nepiment, das in den Kasernen ans der Kartbans« lag. bat gestern abend dl, Stadt Koblenz veelaffen. Gegen 7 Uhr rückte «ne Maschinengewehradteilung mit sich« Lafettenmaschinengeweb»«« na» dem Nangirrbahnhof in Lützel ab und gegen 8 Uhr folgten di« zwei Infanterie bataillon« des Regiments. Das Regiment wurde auf dem rheinischen Giit»ba-nbof in Kodlen,-Lützel verlade« und nach der neuen Garnison in Metz, transportiert. )s vad Sm». Da» hier liegend, französisch« So- ka«t«otoda1amo» verliest gestern ab»«» dl, Stadt und «uNw gegen Mitternacht in »i, neue Garnison «ach Weißenburg abtrantportiert. Ml« Ak Mgtt Mkt Mil Milt. Wich« ilikklliMM GMillsil«. Herman« Jeremias, d« äu» Numänttn stammt, aber na» Holland ausgewandert ist, sowie «in 4s jähriger Sgnatz »atz und «in »gjährige».Sngen Schwarz verhaftet worden. Li« «en ihnen in UMaus gMlen Noten «varen echt, Lollar«»»«» aber klein, Beträge, bet denen di« Ziffttss «ussewaschen und durch weitaus -5-«« Aahlen ersetzt wo»»«« sind. Mit solchen fatschen Raten dal Ü^emiaß u. a. in einem aroße« tzuw«ttra«s»äft im Berlin«« Weste« einen Brillantking ttm Werte von MOO RM. «r«»rß«n, wob« iöm aus vier Fünfhunvertvollarnoten noch ein erveblicher Petras berauSgeaebrn wurde. Snapp», wurde er esst «inen Monat später, al« er in einem Sass einen seiner falschen Aollarschiin« wechseln lassen wollt«, Dank der Aufmerksam- Fi» des Kellnere, der seine Festnahme veranlaßte. Alts Grund der von Jeremias gemachten Angaben wurden die blitzen an»««,« Männer auf dem Anhalter «ebnhof «»hattet, al, sie «ach der Tschechoslowakei adretten wollt,«, All» drei erklärte«, daß sie das Falschgeld 1« A'nwerpen von einem gewissen Kron« «ehaltea Haven, i« dessen Auftrag sie den Vertrieb der Roten schon seit längerer üoA delergitü, Lis Biklinkk Kkilliillmpsiizei -st PS Ak -MAkl-l zu staoaov Alk. nWW AMWjstM Sksk— S»tschädisn«^ a» dio Sowsetreoieenn» Wm WmlttWM. »ahr zuverlässigen Ausschluß- Es kommen in Frag«: planmäßige Beamte L2 881 nichtplanmäßig« Beamt, 4-78 ständige Lehrer^an Volks- und Berufsschulen 1sSS4 nichtständige Lehrer an Volks« und Berufsschulen 2ÜS4 zusammen 4» «87 Das sind ls< Stellen mehr als im vorausgeganaenen Jahre. Außerdem kommen noch Dienstdezüg« für 174S An- gestellte in Betracht. Di« Zahl der Angestellten ist gegen den vorige« Haushalt um insgesamt IS- Kvpse gestiegen. In dem am iS. Juli vom Landtag vsrabschtedeteu StaatshauShaltplan für 1S2S entfallen aus persönliche Aus gaben 288 887818 RM., da» sind «1.8 v. H. aller Ausgaben. An staatlichen Beiträgen zur Krankenversicherung für Staatsbeamte und Lehrer sind für das laufende Etatjahr vom Landtag 81SSVÜ MM. bewilligt worden. In Frage kommen der KrankenunterstützungSverein Sächsischer Be amter a. G., die Krankenkasse des Sächs. PyilologkUveriin», sowie die Krankenkassen der sächsischen Lehrer und sächsischen Polizeibeamte«. Ferner ist dem sächsische« Landtag bekanntaegeben wor den, daß der Staat gegenwärtig für 884 Wärtegeldempfän» ger, 7829 Ru-rgehaltsempfänaer, -SIS Witwen und 1805 Waisen, ründ 88 Millionen Mark Ruhegelder zu veraus gabt« hat. Hinzu treten für di« gleichen Zweck« bet der Polizei und bei den StaaiStheatern in Dresden noch etwa 4k Millionen, so baß sich für den sächsischen Staat «ine Gesamtruhegrldzahlung von 87k Millionen RM. jährlich ergibt. M «MiMW im Wei« Wmüm Am Dieustag vormittag begann im Valais Schaum- tzurg in Bon« di, «eestriaetung der Konrursmäffe der ff,au «leooutzer Zoubkoff, oedorenen Petuzesfin von Ar,osten, di» bekanntlich vo» anderthalb gabren den siiugen Rüssen Zoubkofi. gehÄratet hatte, de» in kurzer Zeit ihr gesamtes'vermögen HMbraSts und beut, Kellner ist. Frau Z lebt in »«er Billa in Mehl,«, -hn, s,d,s P,r. mögen? Teile des vsleis find bereits leit län-ierer Z„t an «ifi« Gomnastikschul» vermiet«». Die Konkürsmass, be steht an» dem sejamirn Mobiliar Dorunrer besiuven sich aerttolle Stück» aus der Hosen,oll,rnsamtti», di, die Min- »ssin Viktoria au« dem Elterndaus, mitbekommen Satt,. Den Neijstall, in dem die versteigttono stattiand, füllten etwa ÄS Verso«»«, datunier viel« Snsländer, Amerikaner sw Kranzoschf« Zuerst kamen ds« Londoner Silberschmiede- «Men »ur vttsteigeruna. Originelle Formen waren sichtlich ayfiSt. wurde betsptettweis» rin Siet-Seroit«, das, mit hundert Mark angeseßr war, mit 3sn Mark v«. zahlt. Sin« groß« Barock«»»», mir Keckes an, dem gab« 1750 brachte §200 Mark. Len höchsten Preis beacht» ettir groß» ovale Larockoitrtn», die mit 8060 Mark sprtging Auttallend »ar, daß di, Käufekschatt Gegenstände, di« nm einer Krone gezeichnet waren, besonder, do» steigert». Nach dem bisherigen Verlauf der versteig,»uns läßt sich sagen, daß »er «eiamterlöß sschstens «inen «ruDte l »» Schulden »er FM ZSübt,ff, die Sb« dritoi»r»«l Million, ' al.n, »oird decken könne«. ... Grotzfeuer t« VSsrfra«ken. g i i i gau <Od,rirant«n>. Hier brach gestern atzend «in Grostfeue» aus. das im Anwesen de« ttaudnrtlw, Frouf veaanu u»d es völlig «näscherte. Lu« Fe er jpnma aus das Gebäude de« KlüttWoeriin, über, »essen Dach »om Feuer «griffen «uroe. Gin »tallaevoud« ist nieder- äedraniit. Der Brand -etzni« sich noch auf »u, «eiter» Aiiw-ien au, da« »beuialls völlig nicdrrprauttt». D«u Jeu.nic! c., ... ...! 3 Ihr abMvs