Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt «ud Attseigor iLlbeLlM Ml- Ameiger). »>«»««. Lo^Llatt «iefL Drwd«, liW. Fimnif »r. 9L Da» Riesa« Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen d« LmtShauptmannschast »ttokaff« Belach Nu i». Großenhain, de» Amt»grricht» und d« AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de- Rate» der Stadt Riesa. «esa Nr. 59 de» Finanzamt» Mesa und de« Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 1ZLT Mittwoch, 1«. Okteser 192S, a»e«S. 82. Zehr,. Da« Atasaer Lag«blatt «schetttt jede« La« abend« '/,» Uhr.mit Ausnahm« der Sonn» und Festtag«. Beznasprets, gegen Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell» «bühr. Für den Fall de« Einttetrns von Produktionsoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Mattrialienpreis« behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung oor. Anzeige» flr d« Rumm« da» Ausgabetag« find bi» 9 Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wrrd nicht übernommen. Grundpreis für m» «» mm breit», « mm hohe Brundschrift-Zetle (8 Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 82 mm breit« Reklamezeil« löst Gold-Pfennig», zeittaubenber und tabellarischer Taz SO"/, Aufschlag. Festt Larift. Bewilligter Rabatt «lischt, wen» d« Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage -Erzähler an d« Elbe*. — Im Falle höh«« Gewalt — Krieg od« sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieh« miniu Anspruch auf Lieferung »o« Nachlieferung der Zeitung od« auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer b Winterlich, Riesa Geschäftsstelle: Goeltestraße »9 Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. M «« 8k«liWez I» KW. Die Nanking-Regierung durchlebt gegenwärtig keine lachten Tage. An allen Ecken und Enden des ungeheuren chinesischen Reiche-, das schon wegen seiner Räume schwerer zu regieren ist, als ein europäisches Reich, er heben sich wieder die Generale gegen die Zentralregierung in Nanking. Besonders un klar ist die Haltung des sogenannten christlichen Generals Meng, der von jeher in einer gewissen Gegnerschaft zu Tschiangkaitschek gestanden hat. Bisher hat er es vermie den, aus seiner Reserve herauszutreten, sondern hat die Aufstandsbewegungen von seinen Unterführern anzetteln lassen. Eine bisher noch unbestätigte Nachricht besagt, daß er doch zum offenen Bruch mit Tschiangkaitschek ge schritten ist, indem er in Peking eine neue Regierung auf- gerichtet und erklärt hat, die Negierung in Nanking ginge ihn gar nicht- an. Von Süden her steht die soge nannte Kwangsi-Grupve ständig im Kampf gegen die Nanking-Regierung und versucht die chinesische Hafenstadt Kanton in ihren Besitz zu bekommen. Tschiangkaitschek hatte Mit dem Süden schon einmal eine militärische Ausein- «mdersetzung, die indessen sehr schnell mit der völligen Unterwerfung der Rebellen endete. Das war noch zu der Zeit, al- der frühere deutsche Oberst Bauer militärischer Ratgeber des chinesischen Staatspräsidenten war. Nach dem Tode des Obersten Bauer ist inzwischen der frühere bayerische Oberstleutnant Kriebel in Nanking eingetroffen, um Bauers Stellung zu übernehmen, derselbe Kriebel, der im Jahre 1923 beim Hitler-AufstaNd in München und nachher im Hitler-Prozeß eine große Rolle spielte. Zwei- kllos sind die Schwierigkeiten der Nankinger Zentral- Regierung im Augenblick sehr groß. Me wenig auch sie in der Lage ist, das große chinesische Reich nach einheit lichen Gesichtspunkten zu regieren, das hat sich besonders deutlich bei dem Konflikt mit Rußland gezeigt, wo die mandschurische Regierung in Mulden ihre eigene Politik betrieb. Die jetzigen Widerstände gegen die Nanking-Re gierung beruhen zum größten Teil darauf, daß Tschiang kaitschek den Versuch macht, die chinesische Armee organi satorisch und befehlstechnisch zu vereinheitlichen und in feine Hand zu bekommen. Geschähe dies, würden damit die Sonderbefugnisse der Provinzgenerale abgeschafft, dann wäre allerdings ein sehr wesentlicher Schritt zur Vereinheitlichung Chinas getan. Die Provinzgenerale aber, die die Hauptleidtragen den dieses Prozesses wären, sehen sich im Interesse der Erhaltung ihrer Machtstellung dagegen zur Wehr, und io erklärt sich ein großer Teil der Aufstandsbewegungen, die jetzt daS Reich der Mitte wiederum erschüttern. Kill IkM Ms StrkseWW. ob». ReichStagsvräfideut Lobe hat, wie de» „B. T." au» Karlsruhe gemeldet wird, dem Verleger und Tbes- redakteur de» .Grenzer" «in» Unterredung über politische Lststesfra«»« gewährt, warin er aurführte, daß er nur ungern der Trauerfitzung des Reichstag» anläßlich de» Lode» TtresrmaunS ferngeblieben sei, weil ihn mit Strese» man« seit über fünf Jahren «ine enge politische Freundschaft verband, aber der Arzt hab« ihm von dieser Aufregung ab geraten. Etwa «ine Woche vor seinem Tod«, so sagt« Lobe, schrieb mir Stresemann au» der Schwei» eine« längeren Vries über die augenblickliche politische Lage, worin Stresemann seiner Erbitterung über die ungerechtfertigten Angriff«, di« ihm au« den Hugenberg-Sreisen zuteil geworden seien, sehr heftig Ausdruck gab. Ich konnte dem Brief auch entnehmen, daß Stresemann einen starken inneren Bruch erlitten hat durch da« Auftreten vriand» im Haag. Ueber da» hinau«, wa» au« den einzelnen Rede« anläßlich de« Tode« Stresrmann« -«»»«geklungen ist, empfind» ich di« Tragik furchtbar, daß er von einem unvollendete» Werk« scheide« und mit dem Eindruck de« Undank«« und de« Miß trauen« in« Erab finken mußte. Auf die Bemerkung, daß ein Mann wie Stresemann Deutschland und dem Parla ment sehr fehlen werd«, Lußert« Löb«: „Es ist leider so, daß wir recht arm find an sogenannten .Europäern", an Leuten, welche über unser Land binau» Geltung und Stimm« haben. Dabei könnt« der Ausdruck .Europäer" ganz un abhängig von innttpolitischer Stellungnahme gemeint sein. Bismarck war ein .Europäer", sein« Stimm, galt weithin. Rathenau schickt« sich an, «in solcher .Europäer" zu »erden und Hatte den ersten Schritt dazu in Genua gemacht. Strese mann find fünf Jahr« Zeit gehlieben, um sich dies« Position zu erobern. Im Augenblick haben wir keinen, von dem wir sage« dürfe«, daß er gleichwertig wär«. Ich seh« »war da» WerkSrresrmann» für nicht gefährdet an, wett e« einen anderen Weg der Außenpolitik nicht gibt, aber ohne Strese- maun wird «» natürlich viel schwerer sein, da« Notwendig« wr Anerkennung zu bringen. MWeLÄMMM M» st» WUMtk«. Der Kundgebung de» Fürstbischof» Kardinal Bertram <Brr»lau) gegen da» volkrbegehren hat sich der gesamte Wiskopat angeschloffen. E» haben sich somit sämtliche WUMM W MMW. Berlin. iFunkspruch.) Der Reichspräsident hat so eben an -en Reichskanzler das nachstehende Schreibe» ge langen lassen: Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Mit steigeube« Befremd«« habe ich die Wahrnehmung mache« müffe«, baß im Kampfe um das Bolksbegehre« so wohl »o« Reichsausschuß für baS Bolksbegehre« alS «uch «o« de« bas Bolksbegehre« bekämpfende« Parteie« u«d Gruppe« meine Person «ud meine mutmaßliche persönliche Meinung zur Frage des sog. UonngplaneS m di« Aktion hiueingezogrn wird. Bo« der einen Seite wird behauptet, baß ich «u Freund des Bolksbegehreus wäre, «nd von der andere« Seite betont» daß ich mich für die Annahme des NonngplaneS seftgelegt hätte. Demgegenüber stelle ich seft, daß ich niemandem die Ermächtigung erteilt oder sonst einen Anlaß dazu gegeben hätte, «eine persönliche Meiunng zu diesem Problem bekanutzugebe«. Ich habe im Gegenteil stets betont, daß ich mir meine endgültige Stellungnahme zum Noungplan bis z« dem Zeitpunkt vorbehalte, in dem diese hochbedeutsame Frage zur Erledigung reif ist und «ach Maßgabe der Artikel 7», 72 und 7» der Reichsverfassung zur Entscheidung über eine Verkündung oder eine Aussetzung der Berkünduug verfassungsmäßig znftandegekommeuer Beschlüße an «ich herantritt. Hieran halte ich nach wie vor seft. Ich bitte Sie, Herr Reichskanzler, hiervon Kenntnis zu nehme« und das Vorstehende den um das Bolksbegehre« beteiligten Parteien «nd Gruppen in der Ihnen geeignel erscheinende« Weise zur Kenntnis z« geben. Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener gez. ». Hindenburg. Die Reichsregierung erwartet, daß die an der Agita tion für und gegen das Volksbegehren beteiligten Gruppen, vor allem „Ter Reichsausschuß für das Volksbegehren", die Person des Herrn Reichspräsidenten entsprechend seinem Wunsche nunmehr dem Meinungsstreit um die GesetzeZ- anträge für das Volksbegehren fernhalten. Wer de» A Mtgimii befindet sich da» Mitglied de« türkischen Parlaments Junu» Nadi Bey sowie mehrere Schweizer. Auch einige Damen find an Bord. Die Fahrt soll, wenn da» Wetter günstig ist, zweieinhalb Tag« dauer«. Am Mittwoch wird das Luftschiff die wichtigsten Städte der Balkanländer nach dem bereit« »«kannten Reiseplan besuchen. Bei normalem Fahrt- verlauf dürfte «S am Donnerstag früh gegen S Uhr in Breslau eintreffen. Die Stadt wird rechtzeitig durch Funk- spruch benachrichtigt werden. Am Srettag vormittag wird da» Luftschiff i« Friedrichshafen zurückerwartet. .8ns WM" Wl MW. Da» Luftschiff .Graf Zeppelin" bat auf seiner Balkan- fahrt di« bahrische Hauptstadt bet mondheller Nacht um DS.SS Uhr erreicht und kreuzte über dem Marirnplatz. Als sich da« Surren der Propeller immer stärker bemerkbar machte, öffneten sich überall di« Fenster, di« Leut« eilten auf di« Straßen «nd jubelten dem Luftschiff zu, da» mit östlichem Kur» weiterfuhr. WMMkt la MI. )k Friedrichshafen, 15. Oktober. Der Heutige Start de« Luftschiffes „Graf Zeppelin" zur Balkanfahrt ae» Kältete sich zu einem außergewöhnlichen Schauspiel angesichts de« dichten Bodennebels, der den ganzen Tag über schon über dem Bodenseegebiet aelaarrt und sich gegen Abend noch verstärkt hatte. Di« Nebelschwaden, die durch das zur Abfahrt geöffnet« Osttor in das Halleninner« eindrangen, waren so dicht, daß man kaum von einem Ende zum an- deren Ende der Hall« sehen konnte. Auf dem Eelande ge stattete der Nebel über ein« Strecke von 10 Metern keine Eicht. Zur UnterftStzung der Ausstiegsmanöver waren am Osttor der Hall« Scheinwerfer postiert. Das Ausbringen des Luftschiffes au« der Halle, daß nm 20.25 Uhr beendet war, ging trotz der schlechten Sichtoerhältnisse ohne jed, Schwierigkeit von statten, zumal da» Mondlicht inzwischen einigermaßen zur Geltung gekommen war. Auch der Auf stieg ging fflatt vor sich. DaS Luftschiff, von dem vom Boden aus in kurzer Entfernung nur die Positionslichter zu erkennen waren, verschwand bereits in wenigen Metern Höhe im Nebel, der bi« zu etwa 150 Metern in die Höh« hinaufreicht«. Mi ler „W UW" W «MUI. rlieWWM 1l. SW«. M MW.SÄ WM" M «km ML i,A Ur »Itlttk MWMt Mrtkl. .SÄ WM" Lier Wen. * Wien, 16. Oktober. „Graf Zeppelin" hat um 0.45 Uhr die Stadt EmS in einer Höhe von etwa 200 Metern Sberfioge». Das Luftschiff war im Mondschein klar zu sehen. Um 1.16 Uhr überflog es Pöchlarn, um 1.36 Uhr St. Pölten und erreichte um 2 05 Nbr die Stadtgrenze »o« Wie«. Obwohl der Mond hinter einer Wolkendecke versteckt war, konnte der Nirsenleib mit freiem Auge erblickt werden, da das Luftschiff in einer Höbe von kaum 100 Metern über den Dächern dabin flog. Viele Tausende, die die An kunft de« Luftschiffes erwartet batten, begrüßten „Graf Zeppelin" durch stürmisch« Zuruf«. Bon Wien au« fuhr da« Luftschiff in der Nicht««» auf Preßbur» weiter. .SÄ SkwII«" wr MttL. Belgrad. Heute früh kreuzt« „Gras Zevveliu" do» 7.SK Ubr bis 8 Uhr i« geringer Höbe über der Stadt, sodaß di« Bevölkerung, die das Schauspiel mit Begeisterung verfolgt«, Len Namen des Luftschiffs deutlich sehen konnte. Ak WWM LU.SÄ WM". Berlin. Die Schiffsleitung -es „Graf Zeppelin" sendet an bas WTB. folgendes Telegramm: 8)4 Uhr Ortszeit Belgrad überflogen in L Schleife«. Postabwurf. Lebhaftes Treiben auf den Straßen. Jetzt Morawa aufwärts, Richtung Nisch—Sofia, stark dunstig, mäßig hohe Wolkendecke. Nicht sicher, ob Weg nach Sofia zwischen hohen Berg für uns gangbar. In einer Stunde Entscheidung. „Graf Zeppelin". .SÄ WM" Wr kW. Berlin. iFunkspruch.) WTB. erhält von der Schiffs leitung „Graf Zeppelin" weiteres Telegramm: In hohem Kluge, teilweise über den Wolken, die präHig« Gebirgslandschaft ,wische» Belgrad und Sofia Überquert, aufklärend, jetzt Sonnenschein. In Sofia un geheueres Interesse «nd offenbar große Begeisterung. Zwei Kreise über Stadt. Postabwurf in einen Schulhof. Wettlauf von 300 Schülern um den Postbeutel. Jetzt über beu Hohe« Balkan auf Bukarest. „Gras Zeppelin". .SÄ WM" Wr SÄM. Hamburg iFunkspruch.) Wie die Hapaa mitteilt, besanb sich .«ras Zeppelin" um 12 Uhr über «nkareft. «UW Lkl UWUW >L Ski MWUM Ne bi» Gute 19« miubestenS iS Prozent, HW Ende 1S,ll mindestens « Prozent, «nd hi» Ende 19« sowie darüber hinaus mindestens 95 Prozent des gegenwärtigen Roten- umlaufe» betrage« muß. Da» bisherige Aktienkapital bei tschechoslonuckisch«, Ratioualbank von 12 Millionen Gold- bot« wirb i« ei« Aktienkapital mm 165 Willi»»«» Krone« ««gewandelt, »er Nominalwert einer Aktie mit »975 Sr festgesetzt. Die Bank wirb schließlich ermächtigt, da» Aktienkapital ans «75 Milli»««, Kron»« »« erhöhe«. Der Mtnifterrat hat ferner beschlossen, de« Ständig«, ««»schuß et« Budget, »rovisorinm für die ersten zwei Monate de» Jahre» IM il Prag, 15. Oktober. Wie die „Prager Presse" mel det, hat der gefter« abgehaltene Ministerrat die Einführung der Goldwährung einstimmig befchloffe«. Ei« «ntsprechender Gesetzentwurf wirb dem Gläubige« Ausschuß der National» Versammlung zur Befchlnßfaffnng vorgelegt »erbe«. Die ser Gesetzentwurf besagt u. a.: Eiu« tschechoslowakische Krau«, »ie tschechoslowakische Währungseinheit, entspricht dem Wert von 44,58 Milligramm Feingold. Die tschechoslowa kische Nation«lbank ist verpflichtet. »«, Kurs der tschechp» slowakische« Banknoten aus diese« gesetzliche« Rioea« z« »alte«. Die mit der Goldwährung vorgesehene« goldene« tvy-Kronenstücke werben a«S einer Legier««« von 966 Lei«