Volltext Seite (XML)
Zu Urteil I» SIM MM-PM. Im Prozeß w«g«n der Durchstecherei«« am Schlachthof wurde heute «ach zweitägiger Verhandlung da» Urteil gefällt. Die Angeklagte« wurde« «ege» Diebstahl», Hehlerei *«d «ergehen» gegen di« Schlachtvieh- m»d »ah. r«ugSmittelverord««ng mit GekängniSftrafe» belegt und zwar einer mit 1 Jahr 1 Monaten. 3 mit je 1» Monate«, einer mit 1ü Monaten, t mit ie 8 Monate«. 3 Anaeklggt« wurde« freigesproche«. während die übrige« Gefängnis« Goas«, »»« d bis 8 Monate« erhielte«. MIklt t« 8kA HlMMmn. Berlin. (Funkspruch.) Wie von zuständiger Stell« mitgcteilt wirb, ist das am 28. 9, 1V28 in Kraft getretene Genfer Opiumabkommen vom 18. 2. 28 und daS dazugehörig, Protokoll vom Deutschen Reiche ratifiziert. Die deutsche Ratifikationsurkunde wnrde am 15. 8. 28 im Archiv deS Völkerbundes in Genf hinterlegt. Das Abkomme« «nb da» Protokoll trete« für das Dentsche Reich am 1». 11. 29 l« Kraft. Der im Abkommen vorgesehen«, im Dezember 1828 geschaffene ständige Opiumzentralansschnß, der aus 8 un. abhängigen Sachverständige» besteht, soll daaernd die Be wegung des internationalen Marktes mit Betäubungs mittel« überwach«« und kann unter Umständen die Sper rung der Ausfuhr nach einem Lande empfehlen, da» zum Mittelpunkt des unerlaubten Handels zu werden droht. Man hosst, daß die Durchführung der Im Abkommen vor gesehenen KontrollmaßnahMen wesentlich zur Unterdrückung deS immer noch in grobem Umfange vor sich gehenden internationalen Schmuggels mit Betäubungsmitteln bei tragen wird. Die dentsche Opiumgesehgebung wird den Bestimmungen des Genfer Abkommens vom 18. 2. 25 an gepatzt. Der Reichsrat hat dem Gesetzentwurf bereits zu gestimmt. WkimusMM der WM »er SM öllWimlMmoz. Genf. (Funkspruch.) Nach dreitägiger Abwesenheit hat die Reedergruvve ihre Mitarbeit in der seemännischen Arbeitskonferenz und in ihren vier HauptauSschüffrn wieder «»fgenomme«. MA AkMe Wer teil AMMMenteii. Berlin. (Funkspruch.) Di« von Zeit zu Zeit auf- tauchenden Gerücht« über «in plötzlich«? Ableben de« Reich«. Präsidenten, die in einzelnen Teilen de« Reiche« erneut wieder umlaufen, sind völlig aegenstandrloS. Der ReichS- tzräfident erfreut sich bester Gesundheit. Zu StnilrMmIiW tu WWagu wurde 8 287 über die schweren Fälle der Unzucht zwischen Männer« auf Grund eine« von Demokraten und Krntrum«abgeordneten eingebrachten Anträge« folgender- Gaste« neu formuliert: Mit Gefängnis nicht unter 6 Monaten wird bestraft: 1. ein Mann, der einen anderen Mann unter Mißbrauch einer durch ein Dienst- oder ArbritSverbältniS begründeten Abhängigkeit nötigt, sich zur Unzucht mißbrauchen zu lasten; 2. ein Mann, der gewohnbeitSmäbig rum Grwerb mit ttnem Manne Unzucht treibt oder sich dazu anbietet; 3. «in Mann über 21 Jahre, der einen männlichen Minder jährigen verführt, sich zur Unzucht mißbrauchen zu lasten. — Der Tatbestand der GewaltSdrobung und di« Zucht- hausftrafe für besonders schwere Fälle werden also ge- strichen. MMMW MM »W MU WkliAkt. Berlin. (Funkspruch.) Bürgermeister Scboltz bat dem Leiter des Bezirksamtes Mitte, Bürgermeister Schneider, wegen der in der Sklarek-Angelegenhrit gegen ihn erhobenen Vorwürfe die Ausübung der AmtSgeschäfte duf Grnnd de» Disziplinargesetzes vorläufia untersagt. Sein MAIMW U JeiltMW. Berlin. (Funkspruch) Von unterrichteter Seite er fahren wir, daß die Mutmaßungen eines Berliner Morgen- dlatteS über «in Verbot des Stahlhelms für ganz Deutsch land unzutreffend sind. Ein Gesamtverbot d«S Stahlhelms ist nicht in Aussicht genommen. W AOWNM in »kN WM MW. Bukarest. (Funkspruch.) Auf einer Bergbahn stürzte ein Zug, der Arbeiter nach ihren Arbeitsplätzen beförderte, infolge Entgleisung in eine» Abgrund. 4 Arbeiter wurde« getötet und 14 schwer verletzt. Ak WWeiNMlMN w 1. MWe M InnWen MnmMm. Berlin. (Funkspruch.) Nach der vom Reichsfinauz- Ministerium veröffentlichten Ueberficht find an Einnahme» de» Reiches an Steuer«, Zölle« und Abgabe« in Mil- liouen RM. aufgekommen aus Besitz- und Verk»hr«ftruern im Monat September 345,17, vom 1 4. bi» 30. v. 3,101,44, au» verpfändeten Zöllen und Verbrauchsabgaben im Sep tember 225,01, vom 1. 4. bis 30. S. 1.422,86, a«S anderen Zöllen und Verbrauchsabgaben i« September 3,54, vom 1. 4. bis 30. 9. 20,95. Insgesamt find anfgekommen im September 573,70, vom 1. 4. bi» 3V. v. 4,545,32 Millionen RM. We MMWellWkil M LklWMk vom 16. Oktober 1929. Kegen versuchte» GattenmorbeS verurteilt. Berlin. (Funkspruch.) Das Schwurgericht sprach heute den Kinomusiker Weber, der 2 mal vergeblich ver sucht hatte, seine Frau durch Gas zu töten, des versuchten Mordes schuldig und verurteilte ihn zur Mindeststrafe von 3 Jahren Zuchthaus. Es wurde jedoch zu Protokoll genommen, daß die gesetzliche Mindestsrrafe in Anbetracht der besonderen Umstände zu hoch erscheine und daß der Angeklagte der Begnadigung zwecks Umwandlung der Strafe empfohlen werde. Der Angeklagte wurde in Hast genommen. «erhastnug eines ungetreu«, Kassierer». Wien. (Funkspruch.) Der österreichische Generalver treter der Otte Sabriegen Ealve D«M tu HoNÄk d« „W MU' Ws W «Will. MM SkMklW »kl IklM dl Ak M — SM kam ll «Mln. Friedrichshafen, 16. Oktober. Um 6« Uhr abend» würbe von Bord be» Luftschiff«« folgender Funk- spruch aufgefangen: »Nach Besuch der rührend begeisterten Hermannstabt, wo Kopf an Kopf di« Meng« fich auf dem Marktplatz versammelt hatte und nach einem geisterhaften Flug im Bollmondltcht über da» nächtliche Klausenbura, ist da» «igentltch« valkanprogramm auSgrführt. Da» Luft schiff geht jetzt burch di« ungarische Tiefeben« über Budapest —Prebbura nach Schlesien. Zauberhafter Reiz der Pußtä im Hellen Monblicht." .Wl MU' WklM »I« WMM Smm. )( Budapest. Da» Luftschiff .Graf Zeppelin" hat, von Bukarest kommend, «« X8 Uhr abend» bet ber Ort» schäft Artaub bi« ungarische Gr««,« überflogen. Da» Luft- schiff flog in geringer Höhe in Richtung Budapest. Um 10 Uhr abends hatte da» Luftschiff dann Budapest erreicht. DaS Luftschiff slog in geringer Höhe, so daß «» trotz de» «twa» »«bligen Wetter» gut »u sehen war. Au» den öffentlichen Lokalen und den Privathäusern strömten große Menschenmengen auf die Straße«, um da» Luftschiss zu begrüßen. Auf den beiden Donauusern, besonders auf dem Donaukorso, warteten große Menschenmengen seit den ersten Abendstunden auf bi« Ankunft deS Luftschiffes. Der «Graf Zeppelin" kreuzt« kurz« Zeit über der Stadt und flog dann in westlicher Richtung weUer. Zill Mkl Wut. * Budapest, IS. Oktober. (Telunion.) Ein« viel- tausendköpfige Menschenmenge erwartete die Ankunft de» .Graf Zeppelin". Besonder» di« höhergelegenen Teil« der Stabt, wie die Burg usw., waren von Menschenscharen be setzt. DaS Luftschiff erschien zunächst jedoch nicht über der Stadt. Es verbreitete sich das Gerücht, dem Lustschiff sei em Unfall zugestoben. Dieses Gerücht fand um so mehr Glauben, als die Meldung verbreitet wurde, daß der .Zeppelin" Komorn überflogen habe und infolgedessen be reits in Budapest hätte fein müssen. Erst später stellte sich heraus, baß bas Luftschiff bet Kelenföld von einigen Bahn wärtern beobachtet wurde und baß «S sich in dem dichten Nebel über West- und Nordnngarn verirrt hatte. Ak MMMM der WM». )( Sofia. Die Blätternachricht, daß der »Graf Zeppelin" Sofia überstiegen werde, erregte dei der Bevölkerung da« lebhafteste Interesse. Di« Meldung «ar in Sofia erst ziem- lich spät «ingetroffen, sie verbreitete fich aber mit Winde«, eile, und auf Platzen und Straßen bildeten sich bald Menschenansammlungen, um daS Luftschiff zu erwarten. Als e« am Horizont erschien, begannen di« Glocken der großen NewSki-Katbedral« zu läuten, und die Meng« brach in unbeschreiblichen Jubel au«. An den Führer de« Luftschiffes wurden viele Glückwunschdepeschen gerichtet. Nachdem es zwei Kreise um da« Königliche Schloß und um den Mittelpunkt der Stadt beschrieben hatte, fuhr e« mit nördlichem Kur« weiter. Gin Flugzeuggeschwader gab ihm da« Ehrengeleit. .Sr»s MIin" zim Wilk» MI Wer Mn. )( Wien, 17. Oktober. DaS Luftschiff .Gras Zeppelin" überflog um 1.V8 Uhr bei wolkenlosem Himmel die Stabt Wien. Wie rndmi I> ßml«. Bre»lau. (Funkspruch.) Um 8,26 erschien am Hori. zont im dichte« Nebel da» Luftschiff «Graf Zeppelin", da» von der Menge mit lauten Hochrufen begrüßt wurde. Zu glei- «her Zett traf bei der Leitung der Landemannschaft ein Funkspruch Dr. Eckener» «in, worin mitgeteilt wirb, daß »a» Luftschiff »eg«« Wetterverschlechterung, verbunden «it stark Mnehmeuder Unsichtigkeit «nb niedriger vewölknng ans »er ganze, Nordstrecke, leider gezwungen sel, von einer San»»«« in vre»la« abznsehe«. um nach dem Besuch Ober schlesien» di« Rückfahrt über Wten, München «och bei Tage anzutreten. Kur, nachdem Dr. Eckener dem Magistrat funkentele- graphisch mitgeteilt hatte, daß er von einer Landung in BreSlau wegen be» Wetter» absehen müffe, hielt Ober bürgermeister Dr. Wagner f« Nunfnnk ein« Ansprache, in ber er Dr. Eckener, di« Besatzung und di« Passagiere de» .Gras Zeppelin" in BreSlau willkommen hieß. Da» Luft» schiff überflog di« Stadt und kam um 8,48 Uhr wieder »um Flugplatz zurück. Die Nachricht, baß der .Zeppelin" nicht landen werde, rief unter den Tausenden, die sich im Flug hasen «ingefunben hatten, große Enttäuschung hervor. BreSlau. sFunkspruch.) Di« Stimmung unter dem Publikum war derart erregt, -aß «» den Anschein hatte, als wolle da» Publikum den Flughafen stürmen. Daraufhin wurde «in starke» PolizeicürfgÄdvt eingesetzt, »m de« Platz vor dem Flughafen zu räumen. Gleichzeitig sandte der Polizeipräsident folgendes Knnktelegramm an da» Luftschiff .Graf Zeppelin": „Gebt Antwort, ob aus eine Landung heute zu rechnen ist, das Publikum ist sehr unruhig. Polizeipräsident." Kurz nach 1 Uhr kam bi« Antwort: .Net«, befinde« «ns bereit» -ns Rückfahrt kur, vor Brünn." .Ws Meili" Mr Smin. BreSlau. (Funkspruch.) Um 9,88 Uhr teilte der .Graf Zeppelin" über ÄamSlan burch Funkspruch mit, daß er Kurs in Richtung Kreutzburg—Oppeln—Beuthen nehme. Um 19,1» Uhr »ar da» Luftschiff über Oppeln. .Ws MM" Ski MMM. Breslau. (Funkspruch.) Um 10 Uhr »5 überflog das Luftschiff.Graf Zeppelin" Großftrehlitz. um 11 Uhr Benthe», um 11 Uhr 18 Gletwitz. E» herrscht starker Gegenwind. » MMKlW W.W MU". Ratibor. (Funkspruch.) .Graf Zeppelin" hat «ach Uebersliegmkg von Ratibor knrz «ach 13 Uhr de« Kurs ge ändert und ist ft» Richtung aus Oderburg weitergefloge«. Damit hat die Oberschlefienfahrt in Ratibor ihr Ende ge sunde«. Besitzen sollten Sie den Roman, den Sie fortsetzung-weise gelesen hab«, WMMfr Ueü v o " ä di vo» (4-40X^81 aus boijsceies Papier gedruckt M.3^-, in Leinen gebd.M.4bt) * LsstsIIov Lio äas Luod in äsr LiosokLstsstollo äss Limr MM, luIdM« SS oäor bei äou Lsituvxsträxvru vom kisLLvr laxvdlatt. 34 jährige Dr. Kurt Moll, wurde wegen Veruntreuung einkassierter Gelder in Höhe von 600000 Schilling zum Nächtest der holländischen Firma verhaftet. Der Leicheusund iu der Höhe bei Uftrungen. )( Uftrungen. Di« Leiche des in der Diebeshöhle bei Uftrungen gefundenen Manne» konnte al» die be» 80 Jahre alten Bäckermeisters Ludwig aus Windehausen bei Nordhausen identifiziert werden. Di« genaue Todesursache wir- erst durch ein« behördliche Untersuchung der Leiche festgestellt werden können. Zu der Bergung der Leiche waren zehn Mann erforderlich, -ie mehrere Stunden mit Ketten und Hebebäumen zu arbeiten hatten. Anschlag auf «ine« Mazedonier d» Bulgarien. )( Sofia. Das Mitglied de» NationalauSschufft» de» BerbandeS der mazedonischen Auswanderer, Wasilesf, und «in« ihn begleitende Person wurden auf ber Straße durch Revolverschüff« leicht verletzt. Di« brei Angreifer entkamen. E» wird vermutet, daß det Anschlag ein« Folg« der Au», etnandersetzungen zwischen Mazedöniern ist, die neulich zu dem Attentat 1« Warna Anlaß gegeben haben, bei dem ein verwandter WafUeff» die Hand im Ä»kele habe« soll. ber WeilmM I« SMe». tsd. Der Rückgang des Beschäftigungsgra- des in den Außenberufen und in der Metall industrie hat zu «tner weiteren Steigerung der Zahl der Arbeitslosen geführt, die bei den männlichen Hauptunterstützungsempfängern in der Ar beitslosenversicherung von 70820 auf 72089, also um 1,8 v. H. in der Zeit vom 3.—10. 10. 1929 erfolgte und in der Krisenunterstübung von 14 320 auf 15086, also eben falls um 1,8 v. H. Bei den weiblichen Arbeitslosen konnte dagegen noch eine Abnahme festgestellt werden, die allerdings geringer war als in den Vorwochen. Die Zahl der unterstützten Frauen sank in der Arbeitslosenversiche rung von 39 004 auf 38 7S8, also um 0,6 v. H. und in der Krisenunterstützung von 5 676 auf 5 624, also um 0,9 v. H. Das Svinnstoffgewerbe steht zwar noch im Zeichen der Saisonbelebung, doch haben andererseits starke Entlassungen der Kunstseidenindustrie infolge Betriebs umstellungen eine größere Entlastung des weiblichen Ar beitsmarktes verhindert. Der Mangel an qualifizierten Facharbeitskräften in den Leipziger Kammgarnspinnereien, in der Annaberger Kunstseidenindustrte, in den Zittauer Baumwoll- und Jutesspinnereien und Seidenwebereien ist bestehen geblieben. Der Arbeitsmarkt des Bekleidungs gewerbes ist trotz der einsetzenden kühleren Witterung unbe friedigend. Auch im Rahrungs- und Genußmittelgewerbe blieb die allgemeine Lage ungünstig. Nach teilweiser Beendigung der Kartoffelernte hat die Nachfrage der Landwirtschaft wieder nachgelassen. Im Steinkohlenbergoau scheint zurzeit der dringendste Bedarf an gelernten Arbeitskräften gedeckt zu sein- Die Industrie der Steine und Erden leidet stark unter Auftragsmangel, infolgedessen nehmen die Entlassungen ihren Fortgang. Der Beschäftigungsgrad de» Baugewerbe» ist weiter zurück gegangen. Der ungünstige Arbeitsmarkt deS Holzgewerbes verzeichnet keine bemerkenswerten Veränderungen. Eine leichte Belebung de» Geschäftsganges konnte nur in der Musikinstrumentenindustrie in Leipzig und im Vogt land wahrgenommen werden, die wahrscheinlich auf Weth- nachtsaufträge zurückzufühven ist. Auch die Olbernhauer Spielwarenindustrie sieht infolge Weihnachtsbestellungen besseren Beschäftigungsmöglichkeiten entgegen. M Msklk WWkU! I« diese» Lage» ziehen di« Postanstalten die BezuaSgelder für Lieferung de» „Messer Tageblattes" ft» nächste« Monat ein. Wir bitte« auf Pünktliche Bezahlung besonder» zu achten, da nach dem 23. d. M. v»m Postamt eine Sonder- gebühr für Verspätung erhoben wird «nd außerdem mit einer Unterbrechung -er .Tageblatt"-Lteferung beim nat»wechsel »u rechnen Ist.