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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191710103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19171010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19171010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-10
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1917
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8em»gei»z«m „Riesaer Tagemarr« WWiWMl^mMWÜlhMrLaug« D wluterttch, »las«. OeschäfisßWIer Goicktzchtreh« s». veranUoottttch für Redakttonr »rth«r Mesa; Mr Anzeigenttll: Wikhekm DlÜÄch^Wis» SS«. Mittwoch, 1». Oktaler L917, usriivv. 7«. Jahr«. W«e bewegte Reichstagsfitznng. »-< Deutscher RekchStag. Sttzupg, DieuStaL bim S. OktoSer LS17, lll der LageSvrdmnra stehen MmLchft «»fragen. ' * ^FNdg. Albrecht (So^) fragt mr,vb tzandtverör, die in «m Werkstätten des MagLeourgev BekleidungSamt» mit der Hersdillung von FrieLenSumformen beschäftigt sind, vom HeereS- WMst befreit werden Urmen. Senrralmajvr von Pye« verneint diese Frage, da e» sich tchr. tun die «ufarbeitung einer beschränkt«!» Zahl von Zu« schtkttten gehandelt habe. - > . Aba. Waldßein (Uartschr. Sp.) erkundigt sich «ach dem Bchichal der bet der Besetzung LaboraS von de» belgisch«, — — esangeugenommenen Zivilbevöllerimg, die über de» > Frankreichs übergefüort worden sei. rialdirektor Kriege bestätigt, daß die in die Gewalt he» Streitkräfte gefallenen deutschen Zivilpersonen da- twpische Afrika nach der Westküste «bracht und im Fritzjakr dieses Jahres «ach Frankreich ubergefuhrt worden feie». Sobald die deutsche Regierung davon Kenntnis erhielt, wat sie unverzüglich Sühne verlangt und die Freilassung der Befangenen. Zugleich wurde der belgischen Regierung Ver- Weltung an angesehenen belgischen Personen angedroht. Diese Drohung wurde im Juni dieses Jahres auSgrführt, worauf Via VelKsche Regierung mit uns in Verhandlungen eintrat. -Inzwischen ist alles getan, um daS LoS der Gefangenen zu Mg. Mumm (D. F.) führt Klage über ungleichmäßige pertetlung des Einmachezuckers und die Abgabe von Zucker M die Weinbauern. l vnkerstaatSsekretär Freiherr von Braun: Zuckerreserven Hhch keimSwegS angehäuft. Aus der neuen Ernte ist etwa «Senstviel Zucker zu erwarten, wie die alte Ernte gebracht Vah gu EurmacheMecken standen MO 000 Doppelzentner zur DoeMgmm. > ? t Mg. Dittmaun (U. Svz.) erkundigt sich nach den häufige» Reklamationen kriegsverwenLungsfähiger Personen im Stahl werk Becker bei Krefeld, die zahlreiche Befreiungen vom Heeres- »janst zur Folge hatten. > t Oberst von Marquardt erwidert, daß diese Mißstände LlSher nicht bekannt geMxden, aber .Ermittlungen emgeleltet Werden würden. ^Hierauf wird bi« . » t H Interpellation über die alldeutsche Agitation ßyMeführt. »i > ! - r Mg. DittMann (U. So».): Unser Urteil über die Hal- tuckg der Regierung ist durch die gestrige Rede des Kanzlers, km Hauptausschuß nicht geändert worden. (Ter Reichskanzler erscheint im Saal.) Es besteht eine systematische Propaganda Lege« «turn Derständigungsfrieden, man erstrebt heimlich den VroVerungsfrieden. (Ter Redner erhält wegen seiner Aus- Währungen drei Ordnungsrufe.) k Renhskanzler Dr.M1chaeliS: Mr .Mg. Dittman« ist r«r letzte, dem Lch das Recht zugestehe, hier über das zu sprechen, waS dem Heer und der Marine dient. (Unruhe links.) Auf seine Angriffe aus die Marine wird nachher der Staatssekretär des ReichSmarineamtS. antworten. Sodann hat der Mg. Tittmann Mir mein Wort entgegengehalten, daß ich mit voller Objektivität alle« Parteien gegenüberstehen wolle. Er hat aber vergessen, den Zusatz »nm Ausdruck zu bringen, sofern sie nicht den Bestand Heü Deutschen Reiches und Staates gefährdende Ziele verfolgt. ! Bi* Partei drr Unabhängigen Sozialdemokraten fleht für mich jenseits dieser Linie. (Große Erregung und Zu. rase bei den U So». Lebhafte Bravorufe rechts.) Ich wiederhole, KaS ich im Ausschuß gesagt habe, daß die Beamten nicht in WMvVlSssiger Wmse - ... Propaganda für die DaterlandSpartei W8e» dWyh die i ,.j........ 1 - .iP - W AnfkrSruugSardett km Heere AÄ sich streng «ach den vekanntgegebenen Grundlinien z« vvll» ßiehar. Eine geistige und sittliche Fürsorge für die Soldaten Mn Felde ist ein dringendes Bedürfnis. Die ganze Aufklärung», nrve« IP einheitlich organisiert. Ter Kriegs urinyier hat gestern die Leitsätze mitgeteilt. Die Mitglieder des Ausschusses Häven die dvll« Ueberzengung gewonnen, daß sie für das Heer durchaus zum ßkLM Kirr »Merr. . « . i W ' > Die wesentlichste« Gebiete M EufkMVNg sind die Ursachen des Krieges, die Bebeutüntz tkueS verlorenen Krieges auch für di« deutschen Arbeiter, die Aesamtgröße unserer bisherigen Erfolge rechtfertigt die Hoff- prug auf den Sieg. Siegesvewnßtseiu, Pflichttreu« und Mannes matz swv zu fSrvern. M« Entscheidung ist schon zu unserem Dunsten gefallen. ES gilt, sie endgültig zu sichern. Notwendig- M jur Autorität einerseits, der Unterordnung andererseits. W-M Schwierigkeiten Lev Wirtschaftslage fMch Lebensmittel und Kohlen sind vorhanden,- sie Werd«» wer mit Sicherheit-, überwunden. Kleine Härten bleiben un vermeidlich. Ausgleichung von Verstimmung zwischen Stadt- stnd Landbevölkerung, Verwerflichkeit des Kriegswuchers, das eigene Ich muß stets vor dem gemeinsamen großen Ziel zurück- fieten. Streiks gefährden den Sieg und losten das. Blut der jkruppen. Me Gegner wollen KnS die Früchte unseres mili-' kilriswen Sieges entreißen und besonders unsere wirtschaftliche knMcklungSnröglichkeiten erdrosseln. (Sehr richtig ls k- t D Volk und Heer »küß RS Ätn» endWtkgen Friedensschluß IN volle« Stärke Nnd Einmütigkeit hinter den Führern des Reiches stehen.. Dies« Aufklärung fall erreicht werden durch Vorträge, Unterhaltungs- abende, Theater- nnd Kinvaufführnngen, Arnieezritungen und FeLVüchereiem Die ganze Organisation erstreckt sich bis auf die letzte« Stelle«, wo Deutsche kämpfen. Vis Mazedonien. Me ganze Organisation in ihrer Arbeit bleibt ein Bindeglied zwischen Heimat und dem Felde. Die ganze Tätigkeit darf mit poli- en Frage« nicht m Verbindung gebracht werden. Es ist nur ei» vaterländischer Unterricht zur Vertiefung der dSttebr. Me! < . ' - ' - - Erörterung über Ikriegsziele Ächt Gegenstand -eS vaterländischen Unterrichts sein. Wk ist Möglich, daß bei Len Millionen von Soldaten und dem «cksprrchenLen Unterrichtenden einzelne Verstöße Vorkommen-, AKer brr Herr Kriegsmtnister hat ausdrücklich Remedur ver- kprochew Der vaterländische Unterricht darf nicht zu Mitteln tzolitsscher Beeinflussung benutzt werden. Beamte haben daS «echt politischer Gesimumgsfreihelt, sie können jeder Partei veitreten «nter der Einschränkung, di« ich vorhin gemacht habe. M» Boraesedter darf 5 » uachge»rd««tt Beamte Ächt beeinflnffen. Mr Würde» viel weiter kommen, wenn diejenigen, welche die Friedenskundgebung Le» Reichstages vom IS. Juli bekämpfe«, Vieser Resolution gerecht würden. (Zustimmung.) Wir müssen kGG Unterstreichen, daß dort gesagt ist, das dculsche Volk wird » wie el» Ma«« zusanimenstehen, MkschiMtillch EuSharre», mit seinen Berbündeten für sein NenüÄ iemr Entwickluna kämpfe«. In feiner Eimakelt ist »aS Deutsche Reich unüberwindlich. Wir müsse« die Lebe«»- vedingungen de» Deutschen Reiches auf dem Kontiuent und über See garantieren, wir müssen es davor sichern, daß sich der Bund unserer Gegner ' nicht,» el«,m wirtschaftliche« Drutzbunde auSwächst. Meine Herren, wir können in diesem Nahmen eine» Frieden durchsetzen, der den» Bauern den Lohn seiner Scholle gewährleistet, der der Industrie Absatz verschafft, der dem Ar- beiter lohnenden Verdienst gewährt. Eine» Friede« breitester wirtschaftlich«» und kultureller Entwickln»« können wir in diesem Rahmen erreichen. (Lebhafter Beifall.) Solange un» aber die Gegner mit Forderungen entgegentrete«, die jedem Deutschen unannehmbar erscheinen, solange unser« Gegner an den schwarz^weiß-rvten Pfählen rütteln wollen, so lange unsere Gegner den Gedanken verfolgen, zwischen das deut, sch« Will und seinen Kaiser einen Keil zu werben, so lange bergen wir unsere Friedenshand in den verschränkten Armen. (Lebhafter Beifall.) Wir warten ab. Die Zeit läuft für un». Bis die Feinde das eiusehen, müssen die Kanonen und die V-Bvote ihre Arbeit tun. (Beifall.) Unser Frieden wird doch kommen! (Stürmischer Beifall.) Staatssekretär des ReichSmarineamtS von Ea pelle: Di« russische Revolution hatte einigen wenigen Leuten an Bord un serer Flotte die Köpfe verdreht und revolktionäre Gedanke» in ihnen grvßgezogen. (Hört, hört!) Der wahnwitzige Plan weniger Leute ging dahin, auf allen Schiffen Vertrauensmänner zu Wählen und die gesamte Mannschaft der Flotte zur Gehorsams verweigerung zu erziehen. (Stürmisches Hört, härt!) Auf dies« Weise sollte gegebenenfalls durch Anwendung von Gewalt die Flotte lahmgelegt und der Frieden erzwungen «verdat. (Psui-Rufo rechts. Widerspruch der U. Soz.) Tatsache ist, daß orese Leute > > mit de» Unabhängigen sozialdemokratische«» Partek in Beziehung«« stehen. (Zurufe der ill. Soz.: Beweise!) Mtenmäßig steht fest, daß der Hauptagitatvr hier im Reichstag km FraktionSzimmer de» Anadhiingige» Sozialdemo kraten den Abgeordneten Haase, Tittmann und Vogtherr seinen Plan vorgewagen hat. (Pfui-Ruse rechts. Mg. Tittmann ruft: Auf gelegter Schwindel!) Tie Abgeordneten haben auf die Gefähr lichkeit der Sache hingewiesen und zur größten Vorsicht gemahnt, aber ihre volle Unterstützung zur Aufreizung der Flotte zu gesagt. (Stürmische Pfui-Ruse rechts.) Dieser Lage gegenüber Mr meine erste Pflicht, das . Eindringen agitatorische» Materials t» die Flotte unmöglich zu machen. (Bravo!) Ucker die weiteren Vorgänge innerhalb der Flotte kann ich mich hier nicht äußern, einig« ehr- und pflichtvergessene Leute haben sich schwer vergangen und fnw der verdienten Swafe zugeführt worden. (Bravo!) Me anderen Gerüchte sind übertrieben, die Schlagfertigkeit der Flotte hat nicht eine» Augenblick ^in Frage gestanden. 7 (Stürmischer Beifall.)' Abg. Tw. David (Soz.): Der Staatssekretär v. Capelle hat soeben eine außerordentlich schwere Anklage gegen Mitglieder Les Reichstags erhoben, Und es fällt mir schwer, zü glaube«, daß sie begründet sei; mindestens müssen wir die Angeklagten hören. (Sehr richtig! links.) Der Reichskanzler hat erklärt, er bewachte die Partei der Unabhängigen Sozialdemokraten als jenseits der Grenzen der Gleichberechtigung stehend. Mr erklären dazu: wir müssen für jede Partei volle staatsbürgerliche Gleichberech tigung in der Behandlung durch die Behörden verlangen. Sind Handlungen gegen die Gesetze begangen, so fallen die Täter selbst verständlich unter das Gesetz. (Allseitig« Zustimmung.) Davon ist keine Partei ausgenommen, auch nicht die Partei der Un abhängigen Sozialdemokraten. Im übrigen müssen aber alle Parteien gleiche Bewegungsfreiheit haben. Me Deutsche Bater- landspartei will die Änheit des deutschen Volke? innerlich auf lösen und zertrümmern. Ihr gehören alle an, die keinen Frieden und keine Neuorientierung wollen, Herzöge Prinzen, Grasen, Kommerzienräte und Generaldirektoren. (Heiterkeit.) Mg. Haase (U. Soz.): Der Herr Staatssekretär des Reichsmarineamts hat hier aufsehenerregende Mitteilungen ge macht, die aber nicht den Tatsachen entsprechen. Es war aller dings ein Matrose bei mir, der mir Mitteilungen über die Zustände in der Marino und die große Unzufriedenheit der Mannschaften machte. Ich war aufs tiefste erbittert, als ich hörte, daß er wegen seiner politischen Ideale den Tod hat ei le fp en müssen. Der Reichskanzler Dr. Michaelis wird mit seiner Sozialistenpolitik ebenso Schiffbruch erleiden wie Herr Putt- kamer und Herr v. Bismarck. Me Abgeordneten Bogtherr und Dittmann (U. Soz.) wahren sich entschieden das Recht, Angehörige des Heeres und der Marine in ihrer Eigenschaft als Wgeordnete zu empfangen, und bestreiten, daß sie dieselben zu Taten aufgehetzt hätten, die gegen Las Gesetz verstoßen. Jin Gegenteil hätten sie die Be sucher vor Unüberlegtheiten gewarnt. Staatssekretär des ReichSmarineamtS v. Cape He gab eine Darlegung der Dache 1, auf Grund der gerichtlichen Verhandlungen. Ec habe nichts davon gesagt, daß die Unabhängige» Sozialisten gewissermaßen die Pläne ausgeheckt und den Matrosen imputiert hätten. Er habe nur von Beziehungen gesprochen. (Hört! hört! bei den U. Svz.) Ich habe die aktenmäßige Feststellung, daß ein Matrose im Fraktionszimmer dem Abgeordneten seine Pläne vorgewagen und dessen Billigung gefunden hat. (Widerspruch und Lärm bei den U. Soz.) Dec Matrose Reichnitz ist bei Herrn Abgeordneten Dittmann gewesen, und es hat dann eine Art Parteikonferenz stattgefnnden, in der der Plan der Organisation ganz begeistert ausgenommen wurde. (Wrt! hört! Große Un ruhs im Hause.) ' Wg. Trimborn (Ztr.): Wir begrüßen mit Freuden, daß der Reichskanzler sich heute klipp und klar auf den Boden der Michstagsentschlicßung vom 10. Juli gestellt hat. (Beifall bei der Mehrheit.) Zu den Ausführungen »es -Staatssekretärs von Capelle bedauern wir, baß er die Anschuldigungen gegen die drei Abgeordneten auch auf die Perlei der Unabhängigen Sozialisten in ihrer Gesamtheit ausgedehnt hat. Abg. Kreth (kons.): Wenn den drei Abgeordneten an der völligen Klarstellung liegt, so sollten sie ans ihre Immunität verzichten, damit gegen sie die strafrechtliche Verfolgung ein geleitet werdm kann. (Lachen dei den U. Svz.) Mr MtchstazS- mehrheit wollte die Nichtbewilligung des Nachtragsetats dazu benutzen, de» ihr nicht beliebteil Staatssekretär Dr. Helffcrich zu beseitigen. Dies würde Beeinträchtigung eines Vorrechts des -Kaisers sein, und dabei wirken wir nicht' mit. (Beifall rechts.) Abg. Ebert (Soz.): Ter Reichskanzler und der Staats- sekrteär haben gegen Mitglieder der Unabhängigen Soz.-Partei die schwersten Anklagen erhoben. Sie hätten aber zunächst einmal die vollständige innen- und außcrvolitifche Wirkung ihres Vor gehens beurteilen sollen. (Sehr richtig! links.) Mit einer solche» Anklage durfte man nur dazwischensayren, wenn völlig einwand- freie» BeweiSmaterial vorlag» und daS war hier nicht der FaL. Es ist daS Neckt der Moevronetcik mit Snldat-n »u verbandel". ist und den hohen Aufgaben in keiner Weise gewachsen. Jeder Lag, der da» deutsche Volk früher von dieser Regierung befreit, - . L—---- - werden. (Lebhafter Beifall fink» und . . die MeichSleitung tvirklich «ine Kampf- link einschlagen, so werben »vir den Kampf mit ganzer Kraft ifnehnsen. (Wiederholter Beifall links.) Mg. Dr. Stresemann (nl.): Du Die Aeußerung de» RebManzlev» ist nnllegreifltch. Sie Httah daß die Regierung ihrer großen Verantwortung sich nicht bewußt ist und den hohen Aufgaben in keiner Weise gewachsen.. Jeder Lag, der LaS deutsche V " — -> - - »>- -- wird von uns begrüßt inl Zentrum.) Sollte t Politik "^ Mg. Dr? Stresemann (nl.): Dre Anklage de» Staats. sekretärS gegen Mitglieder der U. Soz. hyben auch bei un» Len Eindruck erweckt, daß diese Mitglieder der Teilnahme an Meutereien einzelner in der Flotte beschuldigt werde» sollten- Sine völlige richtige Klarstellung ist rwtlpendig. (Sehr richtig bet dm Nattonalliberalen.) Abg. v. Naumann (Fvrtschr. Bp): Während der Krieg draußen unsere Brüder und Söhne wegfrtßt, erleben wir im Reichstag daS traurige Schauspiel ärgerlicher und peinlicher Auseinandersetzungen und erfahren Mnge, die un» aufS tiefste erschüttern. ES ist erschütternd, daß junge, kräftige Matrose« unserer Flotte einem Wahngebilde nachgingen und die Folgen tragen mußte«/ aber die Regierung durste aus diesem Fall keine Politische Waffe macürn. (Zustimmung^) Wen» die drei Abgeordnete» sich straffällig, machten, dann kann sie auch die Immunität nicht schützen. Bisher hat ver Staatsanwalt ick« «och kelNS Anklage erhoben. Nach Lent, was der Reichs kanzler vorhin gesagt hat, sind wir alle genötigt worden, nun kür die Unabhängige sozialistische Partei und ihr EMeuz. recht einzutteten. (Große Unruhe^ rechts.) Reichskanzler Dr. Michaelis: Der Wg. Dittmann bat von LOO Jahren Zuchthaus gesprochen und Todesstrafen, die Wer Matrosen in Wilhelmshaven verhängt wurden. Auch ich bedaure «S, Laß die schweren Verbrechen von einigen.unserer» Marineleute begangen wurden. Diese Leute hatten Zettel, aus! denen sie sich verpflichteten, die Grundsätze der Unabhängige» sozialdemokratischen Partei anzuerkennen, und mit diese» Zetteln wurde eine umfangreiche Agitation auf Len Kriegs« schiffen getrieben. Ich wiederhole, daß die Unabhängigen So- zialdemotraten außerhalb der Grenzlinie stehen, innerhalb Lew» sich Soldaten und Beamte betättgm dürfen. Natürlich hab« ich nicht gesagt außerhalb des Rechtes. (Zurufe der U. Soz.) Di« Strafen für die Matrosen waren schwer. Aber LerWiderstand mußt« gebrochen werden. Es war «in kritischer Moment, sie waren in falscher Weise beraten worden und sollten von der Treue und vom Gehorsam abgebracht werden. (Große Unruhe.) Abg. Mert in (Deutsche Fr.): Li« Abgeordneten, die unter dem Verdacht einer strafbaren Handlung stehen, solltm sich nicht hinter ihrer Jnrmunität verstecken. (Lärm der U. Svz.) Sie habm sich mindestens der Unterlassung der Anzeige einer; strafbaren Handlung schuldig gemacht. Abg. Haase (U. Soz.): Es ist nicht La» Geringste er wiesen worden. Gegen die Angeklagten ist schweres Unrecht geschehen, daß wir nicht als Zeugen geladen wurde». Den Eltern ist nicht einmal amtlich mitgeteilt worden, daß daS Todes urteil an ihrem Sohne vollstreckt worden ist. Sie erfuhren eS erst durch einen Urlauber. (Lebhafte Unruhe links.) Reichskanzler Dr. Michaelis: Die beiden Männer sind von einem ge etzlich eingesetzten Gericht verurteilt worden, der eine wegen nnlitärtschen Aufruhrs im Felde, dar andere wogen kriegsverräterischcr Kufstmidserregung. (Hört! hört!) Darüber, wer als Zeuge vcruommen werde» soll, hatte nur das Gericht zu entscheiden. (Abg. Stadthagen: Justizmord!) Der Matrose rst mit dieser Schuld in feinem Herzen hierhergereist und hat sich weiteres Agitationsmnierial für die Schiffe besorgt. (Pfui- Ruse bei den U. Soz.) Nach einigen Bemerkungen der Abgg. Graf Westarp (kons.) und Dittmann (U. Soz.) schließt die Aussprache. Das von den U. Soz. beantragte Mißtrauensvotum gegen den Reichskanzler wird gegen die Stimmen der beiden sozialdemo kratischen Fraktion«: abgelehnt. Es folgt der Bericht des Ausschusses der auswärtigen Politik. Berichterstatter ist Ma. Prinz zu Schoenaich- Carolath - i,c Es folgt der Bericht über die auswärtige Politik Abg. Fehrenbach (Ztr.): Unseren gewaltigen militSri- schon Erfolgen stehen wirtschaftliche Schwierigkeiten gegen über. Unsere Friedensresolution kann vom Auslande nicht als Zeichen der Schwäche gedeutet werde». Dem Papst schuldet die ganze Welt für feine Note Dank. Das deutsche Volk schließt sich dem ohne Unterschied der Konfession an. Elsaß-Lothringen ist nnd bleibt deutsches Land. Gegen die Räumung Belgiens darf nichts eingewendet werden. Vor- bedingmigen fijr die Räumung der besetzten Gebiete durch die Mittemächte ist die Räumung der von der Entente be setzten Gebiete, auch der Kolonien und die Beseitigung jeder Vorherrschaft auf der See. Eine weitere Friedenskundge bung des Reichstages, ein weiteres Friedensangebot der Reichsregicrung erfolgt nicht. Wir können durchhalten im Felde und im Hinterland. Ein einiges Deutschland kann nicht besiegt werden. Der Kaiser hat dem Zaren geraten, dem russischen Volke das Recht zu geben, mitzusprechen über Krieg und Frieden. So mutz er cs auch dem eigenen Volke zubilligen. Staatssekretär von Kühlmann: Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen Perus zu uns ist nur noch eine Frage kurzer Zeit. Peru verlangt von uns Genugtuung und Schadenersatz für einen recht mäßig versenkten Segler ohne prisengerichtliche Verurteilung. Uruguay will ohne jeden Grund die diplomatischen Be ziehungen zu uns abbrechen, Gegenüber diesen unerfreuli chen Tatsachen kann gesagt werden, daß das Kohlen- und Kreditabkommen mit Holland unmittelbar vor dem Abschluß steht. (Bravo.) Die Annäherung der Völker hat nach der Beantwortung der Papstnote einen Fortschritt leider nicht gemacht. Die Kundgebungen der verantwortlichen Staats- männer der Entente lassen erkennen, daß sie nicht geneigt sind, der hochherzigen Anregung des Papstes zu folge«». Graf Czernin hat nicht nur aufs neue die Bereitwilligkeit der Zentralmächte betont, sondern darüber hinaus neue Hinweise auf die Grundlinien gemacht, auf denen vielleicht einmal das neue Europa aufaedaut werden könnte. Churchill meint, nur eine dünne Mauer trenne uns vorm Znsaniinciibruch. Vom Rattenloche in der Norsce bis zum Jsonzo steht aber eine recht dicke Mauer- des deutschen Volkes mit dem eisernen Willen. Wem» er auf deren Zusammen bruch warte,: will, mutz er sich in Geduld fassen. (Sehr gutt) England hat sich Frankreich gegenüber verpflichtet, mii seiner aanren Kraft für die Rückgabe Elsafl-LothrtngenS einzntreten, solange Frankreich selbst an dieser Forderung leflhält. Auf die Fraget kann Deutschland in Elsaß-Loth- rmge» Frankreich irgendwelche Zugeständnisse machen, haben wir nur eine Antwort: Nein niemals! (Ttürmisches Bravo.) ES ist daS Symbol der deutsche« Einheit. Wir fechten nicht für phantastische Eroberungen, sondern für die Unversehrtheit des Deutschen Reiches. (Bravo.) Außer dem französischen Wunsch auf Elsafl-Lothriuaeu soll eS kein griedenshindernis «eben. (Hört! Hört!) Dle Friedensziele der Entente sind ein vt-wisches Maximaler-
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