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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-20
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1920
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aekratenen Ech»et, «nm mit Veichttgkeit von unWerseh- baren Folgen für unser schwor geprüfte» uns Kart bedrohte» Saterland sein. Lassen wir un» nicht tn unserer Neutra« lttät beeinflussen. Salten wir überall auf Ruhe und Ord nung, vermelden wir rede Aeutzerung, die, mag sie noch so harmlo» gemeint sein, von übelwollender Sette hebe risch aubaelegt werden könnte, und vertrauen wir auf unser gute» Recht und die göttlich« Gerechtigkeit. Die Rede schloß mit einem dreifachen Hoch aus die Provinz Ost preußen. > , . ! Dr. Simon» «nf-nthalt in der Schumi» Der deutsch« Außenminister Dr. Simon» bleibt noch einige Tage länger in der Schweiz, al» ursprünglich bead- An Pari» rechnet man noch immer mit der Möglichkeit, daß Dr. Simon» in der Schweiz mit Lloyd George ein« Unterredung haben wird, um ihm Deutschland» Hilfe gegen de» Bolschewismus anzubieten und dafür Erleichterung«« Le» Versailler vertrage» zu erlangen. SS wird jedoch be- tont, baß Frankreich allen diesen versuchen gegenüber auf der Erfüllung de» Versailler vertrage» bestehen werbe. Orlando reift «ach ßlmerika. „Tecolo" berichtet Über eine bevorstehende Reise de» früheren italienischen Mrnisterpräs'denten Orlando nach Amerika. „Tribuna" bestätigt die Meldung und fügt hinzu, baß Orlando von Wilson «ingeladen worden fei. Echttetzllus der Werft vor» Bloh« L votz. Die Werft Blohm u. Botz in Hamburg ist infolge von LuSschrettungen der Arbeiterschaft gegen leitende Prrsone» bi» auf Weitere» geschlossen worden. Ueber die Vorgänge, bi« zur Stillegung geführt haben, berichtet da» „Hamburger Echo": AIS die Firma die Regelung -er Frag: der Ueber» stunden vornahm, ohne eine BetrtebSratssttzung damit zu be fassen, verlangte di« Belegschaft vorgestern die Zurücknahme der Maßregel. Sie verlangte aber auch, dich ihr di: ver säumte Arbeitszeit zu bezahlen sei. Während die W«rft der ersten Forderung nachgab, lehnte sie die zweite ab, worauf Li« Arbeiter in da» Hauptgebäud: etndrangen und die an- wesenden Direktoren hernnterlwlten: einige wurden nicht unerheblich verletzt. Die Direktoren, di: nach dem Gebäud« Le» SrbetterratS gedrängt wurden, erklärten nunmehr, daß sie die verloren gegangene Zeit bezahlen wollten. ' Nach einer späteren Meldung sind gestern die bestehen de« Difserenzen beigelegt worden. In d:n vor dem Demo- btlwachungSkommissar geführten Verhandlungen zwischen der Werftleitung und dem Arbeiterrat sind folgende Be dingungen vereinbart worden : Die Arbeiter verpflichten sich, kn Zukunft die Ruh: und Ordnung tn den Betrieben auf recht zu erhalten. Die Arbeit wird heute Freitag in vollem Umfang« wieder ausgenommen. Für die Zeit der Schlie ßung besteht kein Lohnanspruch. Die Ueberstundenfrage wirb nach den tariflichen Bestimmungen geregelt werben. Im übrigen bedauert die Arbeiterschaft die zeitlichen Aus schreitungen. Deutscher Protest an die Taar-Regiernvg. In der Note, bi« die deutsch« Negierung an die Saar- Regierung abgesandt hat, heißt e» nach einer längeren Dar legung der Rechtslage und ihrer Verletzungen durch die Franzosen u. a.: Die deutsche Negierung erbebt feierlich und nachdrücklich Einspruch gegen die geschilderten Maß- nahmen der NegierungSkommissivn, die mit dem Geist und dem Zweck des Versailler Friedensvertrages nicht im Ein klang stehen. Die deutsche Regierung kann auch nicht still schweigend an einer Proklamation vorübrrgehcn, die die Saar-Negierung anläßlich der Arbeitseinstellung im Saar- Gebiet erlassen hat. Sie muß die darin erhobenen Borwürfe mrd Verdächtigungen, die gcg:n sie erhoben werden, insbe sondere etwa zwischen den Zeilen zu lesende Verdächtigungen, -aß sie den Streik gefördert oder gar finanziert habe, unbe dingt zurückweisen. Et« DtmNelearamm av Erzberser. ! Die „Germania" veröffentlicht ein Schreiben de» Reichs präsidenten Ebert an den NeichStagSabgeordneten Erzberger, in dem der Reichspräsident anläßlich der Annahme de» Ge setze» betreffend da» -entsch-holländisch« Kreditabkommen im Reichstage und in den holländischen Kammern der weit gehenden Initiative gedenkt, mit -er rr -ie Verhandlungen üb« «inen holländische« Staat»»«»« an Denffchkand em«, leitet «nb fast bl» »«« Abschluß aeftirdert habe. Der Reich»« Präsident spricht Arzberger aufrichtigste« Dank -«für an», Tozi »d SiMerim Krimkrelch überlaste«. Der französisch« Kolonialmtntster Sarrant „klärte «ine« Vertreter be» »Matt«" bezüglich »er tentsch«, Kolonie« To», und Konern», durch rin« Entscheidung -«» Oberste« Rate» «wo» 9. Dezember Lab« Frankreich da» Recht erhalt«», Lruppe« von Togo und Kamern« au»»uhede«, Li« elutreten- benfall» auch in Frankreich Verwendet «erde» dürfte». Nach der Entscheidung de» Odersten Rate» vom 7. Mai mürden Kamerun und Togo nicht «nter de« Kolonie« aufgesührt, dl« einem Mandat «nterworsen seien. Frankreich hoffe de»« halb, baß sie ihm ohne Mandat übertragen würden. Die «»rüiiche i»ter»arla»e«tarische S»«iere«h. Die zwölfte nordische interparlamentarische Konferenz ist gestern in Lbristiania eröffnet worden. Der Vorsitzende, der ehemalig, norwegische Ltortbing-VrSstdent Mowinkel führte in der Eröffnungsrede u. a. au», daß die ans den Frieden gesetzten Hoffnungen fehlgeschlagen feien. Der Friede sei kein verftöndtgungSfriede, «I, erhofft, sondern «in Dlktatkriede schlimmster Art geworden, wir er nur au» dem Altertum bekannt sei. Lichtpunkte stellten die Lösung der nordschle-wigschen Frag« und der Bölk«rbund»vrrtraa dar, so verbefferuna»bedürftia dieser auch sei. Zum ersten Punkt der Tagesordnung. Aenderungen und Zusätze zum Völker- bundeoertrag, sagt« der schwedische Vertreter Freiherr Adel»« wärd u. a., blsber seien zu groß« Erwartungen auf di« Solidarität der Nationen gesetzt worden, doch brauche man nicht zu verzweifeln. DI« Hauptaufgabe sei. auf Aen derungen hinzuarbeiten, damit der Völkerbund eine lebens fähige Einrichtung werd». Hierher gehöre der vu»bau der internationalen Rechtsordnung sowie dir Zulassung Deutsch land« und der Bereinigten Staaten. Bisher dominier« Uebermut und rücksichtslos« Außerachtlassung de« Rechte« der Nationalitäten; man denke an Rumänien, die Tschecho slowakei und Finnland. Da« Rechtsprinzip müsse die Jnterrssenpolitik ersetzen, wenn nicht da« FriedenSwerk «in« neue Brandfackel werden solle. Der Redner deutete an, daß es wünschenswert sei. daß der Kongreß in einer Ent- schließung die AenderungSvorschlage zusammenkass«. Die übrigen Redner stimmten fast ausnahmslos den durch AdelSwärd entwickelten Richtlinien bei: insbesondere be tonte der ehemalige norwegische Staatsminister Lövland ebenfalls, daß die mitteleuropäischen Staaten baldigst tn den Völkerbund «intreten mühten, was unwidersproche» blieb. Der norwegische Sozialdemokrat Bueu erklärte, dah der Völkerbund bisher nur der Apparat einer Mächtegruppe sei; die« müsse in der Entschließung allem Lärm der groben Mächte zum Trotz auSgrdrückt werden. Ter Schwede Halle« legte dar. man müsse schnell revidieren, ehe eine Revision von Osten komme. * Der Weltkircheukougrrst für de« Völkerbund. Der Weltkirchenkongreh in Senf nahm in seiner vor- gestrigen Sitzung ein« Entschließung an. in der die auf dem Kongreß vertretenen 80 Kirchen von 40 Nationen de» Völkerbund begrüßen und sich zur vollen Unterstützung des Völkerbundes durch die Kirche verpflichten. Las Ende ver deutschen BerlchrSvloSade. Dreier Tage ist in Hamburg das erste große Handels schiff aus Amerika auf Grund des neuen SckifsohrtSüber- cinkommens eingelaufen. Die Gefühle für dre Hamburger waren zweifellos wie für uns alle gewiß nicht reine Freude, denn -aS Schiss, das den neuen amerrtanisch-deutschen Handelsverkehr einleitete un- mit flatterndem Sternen banner ernlief, war früher deutsch, trug mrt Stolz ore Bremer Stadtslagge und das bekannte Schlüsselwappen des Norddeutschen Lloyd und am Bug das schwarz-wertz- rote Tuch, und bildet nun einen Teil des Schiffsräume», der an dre Entente gefallen ist. AVer trenn der Ham burger dieses Schiss nur mit Wehmut und mit zusammen gebissenen Zähnen begrüßt, so mag «S ihm dennoch vis Wahrzeichen erschienen sein nicht bloß einer stolzen Ver gangenheit, sondern auch einer neuen, arbeitsreichen, ziel sicheren Zukunft. Wir haben viel verloren, und müssen deshalb auch viel zurückgewinnen. Der Verkehr Hamburgs NM der Welt dar wiederum «»sonnen, vorerst unter ameri-' konischer Flagge und unter amerikanischem Schutz — da» andere muß ine Zukunft ergeben. Wicht,g und wertvoll ist e» daß zunächst einmal ein Anfang ««macht ist, unseren größten und stolzesten Hasen au» seiner Erstarrung zu lösen. Die Tatkraft der Hamburger Leute, der Unternehmungs geist der Hamburger Rheder und Wersten, wird, de» sind wir gewiß, das übrige tun. Fast gleichzeitig damit kommt » die Kunde, daß der unmittelbare Funkspruchverkehr zwischen > Deutschland und den Vereinigten Staaten eröffnet und der ' Aklgcmeinbenubung übergeben werden konnte. Auch da mit ist «tn wichtiger Schritt getan zur Befreiung Deutsch land» von der britischen, Sandelsbevormundung. Nicht bloß die Schiffe, auch die Kabel sind Deutschland voll ständig geraudt worden, m der offenkundigen Absicht, den ganzen überseeischen Verkehr Deutschlands auf unabseh bare Zeiten der britischen Kontrolle zu unterwerfen. War doch bisher Amerika gezwungen, seinen ganzen Verkehr mit Nordeuropa auf dem Kabelwege über London zu leite«,' ohne irgendwelche Sicherheit oder Kontrolle zu haben, wa» dort damit geschieht. Die Klagen über Verzögerung und.Verstümmelung der Kabeltelegramme Kauften sich, »u dem ergibt fick naturgemäß au» diesem Zustande eme Ab hängigkeit de» deutsch amerikanischen Kabelverkeßr» von der britischen Gnade urch Willkür, die nicht bloß für un», die wir un» ja alle» gefallen lassen müssen, sondern auch für die Amerikaner unerträglich Weichen mußte. Diese Ab hängigkeit ist nun durch ocn unmittelbaren Funkspruch- verkehr »wischen Deutschland und Amerika und durch die Einrichtung der »Wei Großfunkstationen in Nauen wck» Manon, denen zwei wettere folgen sollen, ern Ende bereitet.' Für diesen Funkspruckdienst ist eine besondere, rein ameri kanische Gesellschaft gebildet worden, au» der iedec englische Einfluß ausgeschaltet ist, und sie nimmt vom Tage der, Aufhebung de» Kriegszustandes »wischen Amerika und Deutschland an -em Verkehr teil. Damit ist uns und un« seren Nachbarländern, -ie daran interessiert sind — also vor allem Skandinavien und Rußland — die Möglichkeit gegeben, schnell und Zuverlässig, sotvie unabhängig von England und der Londoner Zensur nickt bloß mit de» Bereinigten Staaten zu verkehren, sondern darüber hinaus, durch amerikanisch« Vermittlung, auch mit den slldamerika- V nischen Staaten, mit China und Japan. Andererseits wie- de rum könne» Rußland, Schweden, Finnland, Rumänien und die übrigen mitteleuropäische» Staaten durch deutsche Vermittlung schnell und zuverlässig mit Amerika un-Ueber- see in Verbindung treten. Damit wird erfreulicherweise das englische Kabelmvnopol gebrochen und der schnöde Zweck des ordinären KabelraubeS vereitelt. Es ist das ein erfreulicher Sieg -es deutschen Geistes und der deut schen Technik über die Materie. Das eine große Ziel des Weltkrieges, die Unterwerfung Deutschlands unter das eng- lische Nachrichten- und Verkehrsmonopol, wäre damit schon jetzt »u Nichte gemacht. Das m<m uns in der Hoffnung be stärken, daß es «nt den übrigen Zielen unserer Feinde nicht anders werden möge! Wtederanfnahw« de» regelmäßige« Schiffsverkehr» Amerika—Bremen. BoeSmann» Telegraphisches Büro meldet: Der ameri kanische Dampfer SnSqnehann« ist unter -er Reebereiflagge -er in Newyork jüngst gegründeten United State» Mail Steamship Company heute in Bremerhaven eingelaufe«. Der Dampfer wird nach Danzig wettergehen und auch auf -er Heimkehr die Weser anlaufeu. Das Anlaufen de» Dampser» bedeutet die Wiederaufnahme «ine» regelmäßige« Passagier- und FrachtbampferdienstrS zwischen -en Vereinig- te« Staaten und der Weser un- damit die Eröffnung der Aussicht, daß Bremen seinen einst führenden Platz im trans atlantischen Personen- und insbesondere Auswandcrerver- kehr im f riedltchen Wettbewerb wieder wird erringen können. Di« SuSquehanna, der frühere Dampfer „Rhein" be» Norddeutschen Lloyd, hatte 170 Passagiere und 7L0 Säcke Post für Bremen an Bord. Heute trat zum ersten Male die vom Lloyb-Luftdienst und der „Sablatnig-Flugzeugban- gesellfchaft m. b. H." geschaffene Luftpost zwischen Breme« und Berlin in Tätigkeit. Ein bereitstehende» Flugzeug über nahm die für Berlin bestimmte eilige Post und trat kaum eine halb« Stunde nach Ankunft -:» Dampfer» auf der Bremerhavener Reede mit den Postsäcken und mehreren so eben von Newyork herübergekommene« Schiffspassagiereu den Flug nach der ReichShauptstadt an, wo :S etwa drei Stunden später eintraf. .... '...'S. , Heimlttschutz im Kohlenrevier. Der erbitterte Kamps, den die Industrie gegen die Natur führt, tritt nirgend» stärk:r zutage, als im Kohlengebtet, und die Wüste, die das Ruhrrcvier darstellt, kann al» ab schreckende» Beispiel dienen. ES ist die Aufgabe de» Heimat schutzes, solche Verschandelung, die bet der so notwendigen Erschließung neuer Jndustrt-gebiete droht, nach Möglichkeit zu verhindern und einzuschranken. Wie gefährdet die land schaftlichen Schönheiten des niederrhei.lischen Kohlengebiete» durch die Ausbreitung -er Industrie sind, da» beweist >:i» Auf satz von Hugo Otto im neuesten Heft der vom Deutschen Bund Hermatschutz herauSgegebenen „Hetmatschutz-Chronik". Seit einigen Jahren ist neben dem alten Kohlenrevier an der Ruhr zu beiden Seiten de» NheineS unterhalb Duisburg und tm linksseitigen Kreise Mör» ein n:ue» Industriege biet entstanden, in dem Kohle und Salz in Fülle vorhanden sind. ES war um die Mitte be» verflossenen Jahrhundert», daß der Kulturriese Industrie die niederrhetntschen Land schaften au» dem Dornröschenschlaf erweckte. 1854 wurden die erste« Kohlen im Kreise bet Homberg tm Kreise MürS entdeckt. Aber die Abteufe der Schächte sestaltete sich so schwierig, baß man erst durch das um die Wende de» Jahr hunderts gebrauchte Gefrierverfahren In die Lage kam, da schwimmende Gebirge tn der Tiefe zu meistern. Run schosse« die ersten Steinkohlenbergwerk« empor, un- die Anzahl ist so im Wachsen, daß tm Kreise MörS sich bald 17 Doppelschacht, anlag«« an der Kohlenförderung bet:tltgen werde«. Bei de« neuen Bergarbetterstedlungen sind allein für de» Krct» Mör» 9000 neue Arbetterwohnunge« tn Zechengartenkolonten vorgesehen, den:« eine Menge anderer Gebäude folgen wer den. Bet solch gewaltige« Umgestaltungen ist die prachtvolle Natur de» Niederrhein», die nicht nur tn hohen landschaft liche« Schönheiten, sondern auch in künstlerischen Werte« alter Kirchen, Klöster, Burgen uud vielen Denkmälern boden- ständiger Bauweise besteht, schwer bedroht, wohl an keiner Stell« de» Vaterland«» ist gegenwärtig -te Heimatschntz- arkett notwendiger al» am Niederrhein. Vor allem ist die Veeinträchttonng der Gewässer zu de- dauer«; der Plan be» ltnkSnieüerrhetnischen Entwässerung», «setze» vom Jahr« 101», der «inen Jndustrtekanal von Friemersheim di» Kante« genehmigte, deetnfluhte berett» gegen 7ü natürliche Wasserläufe. Uedevall, wo dir Bergwerke mit große« Siedlungen entstanden, verschwand die Lirdltch- kett -er Vachlandschaften. Di« zu Abzugsgräben der Industrie erniedrigten Wasserläufe »erwanbO« sich in Schlammbäche, in denen kein Tterleben mehr gedeiht und an deren Ufer vämne und Strauchwerk absterben. Traurig« Beispiele dafür staden sich tm utederrheintsche« Kohlenrevier dir Menge. In der liebliche« Segenb der alte« Zister,tenseradtet Kamp bei Mör» war der Sorley-Vach da» lebenspendende Svraent. In wenige« Jahren find an feinen Ufer« die hohen kanadische» Pappeln, die Erle» und Weide« abgestorben, stehe» entrindet und in der Sommerzeit enUaudt da. Et« .iL dgdzM ,mtti«de». da» ffchkUv-^ man«« auch ein« Anzahl beliebter Gassenhauer verfaßt hat, äußerte sich jüngst über seine Einnahmen. Daraus geht her vor, bah die Verfertigung populärer Lieder eine wahre Gold grube ist. Während Frankau für seine Romane etwa drei tausend Pfund pro Stück bezieht, bringen ihm die Gassen- Hauer sehr viel mehr ein, obwohl er den größeren Teil des Verdienste» dem Verleger überlassen mutz. „Ihr goldenes Haar wallt über ihren Rücken hin", ein überall gesungener und gespielter Schlager, brachte in dem Jahr, da er in Mode war, Verfasser und Verleger 20000 Pfund. Mit Liebern wie „Der Mann, der die Bank von Monte Carlo, / sprengte", di« „Rowdy-bowdy Boy»" oder „Tararabumdtäh", > brachte« im Jahre viele Taufende Pfund. Die Einnahmen au» dem Lied „Königin meine» Herzen»" beltesen sich auf 40000 Pfund tn einem Jahr. Auf de» Ruhm müssen -ie Be sitzer dieser Gassenhauer-Goldgruben allerdings verzichten, denn wie bet aller „Volkskunst" -leibt der Name des Ver fasser» unbekannt. Richard Strauß in Italien. Richard Strauß hat auf seiner Durchreise t« Verona «ine spontane Ehrung erfahren. Er wohnte am Morgen de» 8. August mit seinem Sohne in der von etwa 80 000 Personen besetzten Arena einer vor- zügliche« Aufführung von Verbi» „Aida" bei, ward sofort erkannt und zum Bürgermeister geführt, in dessen Log« er dem wetteren Spiele beiwohnen mußt«. Um 1 Uhr wurde ihm z« Ehren von dem vürgermeister, dem Impresario und den Künstlern ein sehr festliches Bankett improvisiert mit Ansprachen, photographische Aufnahmen und höchster Begei sterung. — Nächsten Winter soll der „Mosenkavalter" in Rom, „Salome" tn Venedig und 1921—22 mit Straußen» Freunde Lo-canini „Die Frau ohne Schatten" in Mailand aufgesührt werden. Die Leist««« der dentfchen Frldärzte in Zahle«. Eine imponierende Würdigung der Großtaten der deutschen Arrzte im Weltkriege stellt di« kurze Einleitung dar, die der Ehef de» deutschen Militärarzneiwefen« Ott» von Sckjernina zu dem großen auf neun Bände berechneten „Handbuch der Srzt- Uchen Erfahrungen im Weltkriege" geschrieben bat. Nack den hier nntgetetiten statistischen Angaben standen 24 000 Arrzte im Dienste de» Heere«, davon zwei Drittel im Feld, während ein Drittel in der Heimat Eia war. Gegen Ende de» Feldzuges hat Lod und Krankheit unter den ' Aerzten so aufarräumt, dah nur noch 18 82S Aerzte zur > Verfügung standen, von denen sich 11585 im Feldheer. 6740 in her Heimat befanden. E« steten SS2 Aerzte. an Krankheit starben 788. 21S4 wurden verwundet, 467 «er mißt. Die Zahl der sämtlichen behandelten deutschen Herresangebörigen betrug 1» 46» 264. Von diesen wurden im ersten Krieg«jahr 88.7'/. wieder dienstfähig, tm zweiten 91 .b'/», im dritten 91.8 7. und tm letzten Kriegsjahr 92,8 */- Durch bi« Htiakelt der Aerzte wurde erreicht, daß st<j» die Zahl der Luberkulösen im Heer« bauernd verminderte. " - - wurde von 7166 im ersten Veiten, 5526 iw dritte« und meterwett tn der furchtbaren Landschaft fortsetzt. Die kata strophale Wirkung -er industriellen Abwässer auf da» Natur- leben konnte man Ende Juni 1919 in der Umgegend von MörS beobachten, al» in dem neuen Bergwerk von Vluyn eine salzhaltige Wasserader angeschlagen wurde. In wenigen Tagen waren Tausende von Hechten, Brassen, Rotaugen usw. vergiftet, die von zahlreichen Rabenkrähen au» den Fluten gefischt wurden. Im August schon zeigte sich die Wirkung be» Salze» am Pflanzenwuch». indem di« Pappeln und Wei den welke» Laub bekamen. Außerordentlich nachteilig wird aus bi: naturprächtige» Sumpf, und vruchgebiete, die eine herrliche Abwechslung mit ihrer reichen Vegetation in da» LandschaftSbtlb brachten, die Senkung de» Grundwasser spiegels. Ein wahre» Tier- und Pflanzenparadie» war di» N»m Sommer 1911 da» Niephauser Veen, in dem sich bi« Pflanzenwelt in wunderbarer Pracht entsaftete und im Av- sammenhanz damit ein eigenartige», seltene» Tterleben be stand. Durch den Landhunger einer Entwässerungs-Genossen schaft ist von all dieser Herrlichkeit nicht» mehr übrig geblie ben. Durch tiefe Gräben wurde der letzt« Tropfen Wasser au» dem Veen herauSgeholt, und heut« starren dem Naturfreunde nur noch leere Morastbänke und welke Seggen entgegen. Am' I .. 7.7_..7 I. .17 7 I - I " 7 rhrin sieht e» traurig au». Fast jeder in der lange« Kette von Krefeld bi» Cleve ist bereit» von der Kultur angefrefferr; zum Teil müsse« sie ihre KieS- und Sanbmassen für den Wegebau hergeben, zum Teil werben diese lieblichen Insel- berge -nm «uffttllen von Bodensenkungen verwandt, -te eine Folg« de» Bergbau«» tn der Tief« sind. Wo die Schwer industrie sich auSbreitet, schwindet sodann da» Walblanb da hin. Die Aufgabe de» Hetmatschutze» wird e» nun sein, die charakteristischen Gestatte« au» Fauna und Flora t« neuen niederrhetntschen Kohlenrevier zu erhalten, soweit da» noch möglich ist. Der «inst so reich« Rehbestand ist fast vernichtet r auch der Edelmarder ist höchst selten geworden und ebenso die Fischotter. Der Igel ist et« Gegenstand besonderer Für- sorge. Unter den Vögeln ist der weiß« Storch fast völlig verschwunden, «nb der Fischreiher hat nur noch einige Horst stätten in dem Vebiet. Die seltene« Sumpf- und Wasser- vogelarten verschwinden immer mehr, «nd auch die Sing- vügel nehmen ab. De»hald mutz der Vogelschutz besonder» rege sei«. Unter den pflanzliche« Naturdenkmälern sind vor allem die uralte« Linden »« schützen, sowie die Stufen- oder Kopfbäume, meist vuche« oder Eich««. Die stärkste Kopf- buche bei Mör» hat 8,80 Meter Umfang, «nd der dickest« vamn im ganzen Kreise ist ein« kanadisch« Pappel von 7,05 Meter Umfang am Stamm «nb »/» Metrr Umfang am untersten «st Keim Dorfe vüttingen. Die schönen Eiden, Mauldeer- und Storchnesterbäumr müssen edenfall» geschoßt werde». amsft und Msst»s«aft. ! UI WL.U ^.DerSaffenHaner «l» Salb»«»«. Der «naMch« Schrift» j «rftgsiahr auf 686k im »« steller Stldert Frank«, -er «den seine« oielgetese»«« Np- letzte« Krttgilk-r. ich leere Morastbänke «nd welke Seggen entgegen, ch um die Zukunft der lieblichen Hügel am Nieder. , t der Kultur ««gefressen; zum Teil müsse« sie ihre KieS- und Sanbmassen für den Wegebau hergeben, zum Tril werben diese lieblichen Insel
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