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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192001248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-24
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1920
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möglich sei. Die Zahl der Wohnungen ier gering, di« ^ahl der Woknnngsuckenden aber groß Jetzt habe man ein paar Sozialdemokraten m da? Ttadtverordnetenkolle- i'.ium gewühlt, und schon solle alle- anders sein. Di« Einwohner kümmerte» sich viel zu wenig um die städti schen Angelegen leiten: die Sitzungen der Stadtverordneten leien viel zu schlecht besucht. Man hätte auch schon mehr Interesse zeige« sollen, eh« Sozialdemokraten ,m Stadt- verordnctenlollegium wäre», vielleicht stünde es dann auch um die Wohnungsfrage besser. Dr« sozialdemokratischen Vertreter würden allen Beschwerden, die man ihnen mit- «eile, nachgelnüi. An Beispielen zeiote Redner aber, daß das Borgebraa,!e oft mit den Tatsachen nicht überernstrmme. Nack einem kurzen Schlußwort de? Referenten und einigen weitere« Ausführungen der! BerlninmlunaSIeiter? iourde die Vecsanimriiiig gelchlvsien. — Diebstahl. Zn vergangener Nacht wurde mit- cels Einbruch? an? dem Lcrden des Tischlermeisters Her mann -Ättegel. Hauptstraße, ein 170 Zentimeter l-oher und 75 Zentimeter breiter nußbaumfurnierter Pfeilerspiegel im SSerte von 500 Mark gestohlen. Aus demselben Geschäfte ist bereit» vor kurzer Zeit ein ähnlicher Spiegel unter gleichen Umständen gestohlen worden. Herr Schlegel hat siir Wiedererlangung der entwendeten Spiegel eine Be lohnung von MO Mark ausgesetzt. —* F estna h in e. Am 21. ds. MtS. ist von der hie- irgen Polizei der angebliche Arbeiter Robert Laculle fest genommen worden, der in oem dringenden Verdacht steht, verschiedene Einornchsaiebstähle verübt zu traben. Der Zesigenorumene macht über seine Person recht zweifelhafte Angaben, sodas; die Polizei an der Richtigkeit des von ikm angegebenen Namens zweifelt. Er soll sich vor kurzem vermutlich mit einem hiesigen Einwohner, mir dem er sich auch in cineni deutsch«« Gefangenenlager befunden haben -toll, in einem Kino aufgehalten haben. Der betreffende Einwohner wird gebeten, sich zwecks einer Befragung bei der hiesigen Polizei zu melden. * Zugüverkehr an Sonntagen. ES wird uns mitgeteilt, dass ab Sonntag, den 25. Januar die für den Arbciiervcrkehr an Sonntagen eingerichteten Züge auch für den öffentliche!'. Per kehr freigegeben lind. —* Chorverein Niesa. Am 20. Januar vielt der Ehorverein Riesa seine erste ordentliche Hauptversammlung ab. Nach den dargebotenen Berichten gehören dem Verein 206 singende, 29 unterstützende und 13 PaironatSmItglieder an. Neben einem Kasscnbestand von 2002,25 Mk. besitzt der Verein ein Inventar im Werte von 4000 Mk. (einschl. 700 Mk. als Wert de« Notenschatzes,. Zu wohltätigen Zwecken wurden im Vereinsjahre außerdem 1143,91 Mk. ab geliefert. Ter Verein blickt im vergangene» Jahre auf drei Konzerte zurück — am 16.5. in Riesa, am 29. 6. in Meißen und am 2.3. 11. in Riesa. Außerdem wurde am 26.12. ein« Wsihnachtsmorgemeier veranstaltet. Der Vorstand besteht urzeit ans folgenden Damen nnd Herren: 1. Vors. Herr Oberrcallchul-Lberlebrer Schumann, 2. Vars. Iran Stadt rat Seurig, Chormcistec Herr Iwan Schönrbnnm, 1. Schatz meister HecrFabrikbes. Ancke, 2. Sckatzinstr. Herr Buckdänd- ler Ziller. 1. Schriftmart Herr Lehrer Rupprecht, 2. Schrift wart Frau Elise Sckuckardt, 1. Notenwart Fran Antonie Giersch, 2. Notenwart Herr Malermstr. Sons. Aifferdem gehören dein Vorstand an : Frau Aenne Teihncr, Herr Han dslsschuldirektor Lehme. —* Die Vorgänge ans dem Truppen- übungSplatz ZeitKain. Die .Kommandantur deS Tr. M. AMmin teilt uns mit: E> ut bekgnnt geworden, La:; sich tu den letzte« Tagen iu ei izelueu (üemeindeu einige ichwerr Unglücks,'Slle errignoc habe«, d:e auf das Eursam meln von Munitionsieilen nut» Sprengstücken von de« be nachbarten Schießplätze« zuriickzuführen sind und die be- tau«rliü:rr»neiis ichiöere und tödliche.Verwnudmrgen cur Folge lcuien. '.vorüber Mil teil« .'.gen ans Nieski und Nünch ritz l'veiiegeu. Avgeselwu davon, das; das Äerre.en des Schietzplatzaeländes streng verboten ist und'Zuwiderhand lungen strafrechtlich verfolgt werden, m:ra ««!!> vor lieber- tretung dec Bsstiurmungen über das Auisuchrn von M'-'-- »itionsleilen stslo., das' ohuehtn mit groß?'.: persönlichen Gefahre» verbunden ist, gewarm. — D i e neue i: Steuer n werden auf das Wirt schaftsleben einen cinfchneiseuden Erusluß ansüben. Die Kenntnis der Sieuergesetzc ist datier für jede» Einzelnen von grösster WiMigkrir; sich die«' Kenntnis auzueigncn. darf niemand lwrjäumru. Es sei aus diesen, Grunde aut 'den am Montag, den 26. Januar PN Saals des „Wet tiner Hof" statt findenden V ortr a g des Herrn Job. W e S - liür. Dresden. M. D. N., besonders bingswiefen. Herr Wetzt'ick Hai die Skerrcrvortagen in Leu Kommissionen mit liearbcitet uni»' giü als sehr guter Kenner dreier Gesetze. Schon viele Vorirägr sink) von ibm gehalten worden. In Dresden sprach er vor überfülltem Hau e bereits zwei Mat im Vere-nsycruse. In G rohen Hai« fand sein vor- icag gleichralls sehr viel Anklang. L o !': n t a r i s decGemcinde - nndStaak S- ar bei ter. Das Gesanrlministerium hat in seiner Frei- iagsitzung dem vorlünfigeii Entwurf eines Lohnrarifs zwü ick-ei'. der inchstschen Regierung und dem verbände der Ce- iueir.be und Lcaarsarbcitcc zugestimmt. Siou « gder Preisprüfungsstelle. Am 21. lauseudsu Monats sand unter Leitung des Herrn Ge heimen Regierungs-Rai Dr. Uhtemann eine Siynng der Preicvrüfuvgsstell'e statt, in welcher mit Rücksicht auf die «cue Umsatzsteuer die Höchstpreise für Milch, Butter, Quark, ,Arisch und Pferseflench neu festgesetzt wurden. Zur Lohnbewegung der sächsischen Bergarbeiter. Bei den Lohnverhandlungen des berg baulichen Bersins mit dem Alten Bergarbeicerverband er folgte eine Einigung auf der Basis, daß die Ergebnisse der im Ruhrrevierc über die gleichen Forderungen ge- iührteu Unterhandlungen, deren Abschluß bevorstcht, auch üir das Lngauer und tas Zwickauer Revier Geltung haben fallen. ' Z n r F ö rde r u II g vo n K leing a r te n bau und K le i n vi e h h a l t u n g. Wo Kleingärten und An- fisdelvngcn entstehen, da sollte überall mi: Nachdruck dar auf hingewirkt werden, daß neöcn Gartenbau auch Klcin- rierzuci l. eingerichtet wird. Der Gartenbau ist heute auf Die Kleintierzucht angewiesen, fchon uni den fehlende» Dünger zu beschaffen. Zu vielen Füllen sind es Laien aus der Siast, die sich plötzlich vor Fragen gestellt sehen, die ist uichl zu lösen vermögen. Die Sächsische Zentralstelle für WokmungSfürsorge in Dresden hat rn ihrem Ausiclmß für Kleinaartsnbau eine Einrichtung getroffen, die als uncntgclillchs Be-aiungsstelle für Kleingartenbäu und Kleintierhallung fördern» überall dort eingreuen will, wo es gewünscht wird. Die gemeinnützige Tätigkeit erstreckt sich über ganz Sach en. Wer die Beratungsstelle in An spruch nehmen will, der wende sich an ihre Geschäfts stelle: DrcSdenM., Schießgasse 21,11. Mündliche Auskunft wird dort jeden Mittwoch nnd Freitag von 9—3 Nhr un entgeltlich erteilt. - * Staatliche Kraftwagenlinien. Infolge der außerordentlichen Erhöhung der Selbstkosten des staat lichen Kraftwagenbetriebes ist die Sächsische Staatseisen- bahnverwaltuna genötigt, die Fahrpreise auf »ämtlichen staatlichen Kraftwagenlinien vom 25. Januar ds. IS. an auf 25 Psg. für «in Tarifkilvnieter zu erhöhen. Als Mm- destsahrpreis werden M Pfg. crlwben. Die Gepäckfracht- jätze bleiben unverändert. Das Nähere ist aus den anS- vängenden Preistafeln ersichtlich. - Dienerte ucrte Lebenshaltung. Nach nküe- reii Feststellungen^ des Direktors des Statistischen Amte» der Stadt Bcrltn-Schöneberg, Dr. KuczynSki, haben sich AirZkstrS« lürdeu wöLentMvr MÄdeftperbrasud ein^ Familie vo» Mann, Frau und »Wei Kindern von 6 Lis 10 ! Jahren auf,1S0 Mark erhöht. Auf die Ernährung entsaslen davon SO Mark, auf Schuhwert und Kleidung 15 M>rt, für Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Wäfchererntgrmg 27 Mark, auf stmstigeS 28 Mark. Dr. KuczynSki hat leine Berechnungen für die Ernährung nach der wissenschaft lichen Kalorien thevrie aufgestellt, und »war unter Zu grundelegung der billigsten dafür geeigneten Nahrungs mittel. — Einführung der Sommerzeit oder nicht? Ein Mitarbeiter der „Sächsischen StaatSzei- tung" tstltie Gelegenheit, mit dem Arbeit-Minister Heldt über die Frage der Sommerzeit zu sprechen. Er legte de», Minister eine Anzahl der von den Arbeiter» geheg ten Bedenken gegen die Einführung der Sommerzeit vor. Der Minister hob hervor, daß er nach wie vor ein An hänger der Sommerzeit sei. Für ihn als Arbeit-Minister kämen dabei rein praktische volkswirtschaftliche Gründe in Frage. Für ihn handle es sich um «ine bessere Aus nützung des TageSlicltts, letzten Endes um «ine Erspar nis an Licht und damit an Kohlen. Aber er sähe in de- Einrichtung lediglich einen Notbehelf, eine Notstandsmaß nahme, die unS von der fürchterlichen Not unserer Zett diktiert werde. Sobald diese auch nur einigermaßen ge mildert jein wird, wolle er für die Sommerzeit nicht mehr «intretcn. —* Keine „Ei n j ä h r i o-Fre iw i tli a e n - Zeugnisse" mehr. Nachdem die allgemeine Wehr- pflicht aufgehoben ist, wird auch dos Zeugnis üoec die wis senschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Mi litärdienst und das Führungszeugnis für militärische Zwecke nicht mehr ausgestellt. Die Direktionen aller höheren Lehranstalten sind jedoch nach einer Verordnung des Un terrichtsministeriums ermächtigt, auf Wunsch auf dem Ver- setzungSzeugnis nach Obersekunda und ruf dem Reife - zengmS der Realschüler, d»r Schüler der höheren Land». Wirtschaftsschule in Döbeln und der höheren Handels schule in Zittau zu bemerken: „Dieses Zeugnis entspricht zugleich dem früheren Befähigungsnachweis für den ecn- jährig-sreiwillieen Militärdienst." —* Der Waldbestand Sachsens ist nicht nur durch seine sachverständige zielbewußte Pfleae, sondern auch durch die veränderten Zeit- und Geldverbältnifse von Jakr zu Jahr im Werte gestiegen. Die Staatswaldungen glie dern sich in neun Forstbezirke und 107 Reviere mit einer Gesamtsläclre von 180926 Hektar. Der umsangreichsis Forstbezirk ist dec Anervlicher mit 25 20? Hektar, d e sich auf 14 Reviers verteilen. Die Zahl dec Beamten in den sächsischen Forstbezirken betrug un verflossenen Bench-ts- fahre naRz« 700. Erhöhung der A n g esc e l ltc n ge h ä tte r bei militärischen Behörden. Der Zentral verband der Angestellten, Orrsgrnppe Dresden, teilt mit, daß das Heeresahwicklungsnmt Sachsen aus seinen Antrag hin genehmigt habe, mit Rücksichc aus die eingetreiene Teue rung, die im. Tarifverträge vom 11. 6. 19 vorgesehenen Gcsialtssnt.e, volu 1. Januar 1920 ab um 20 Prozent zu erhöhen.,-"Ueber die Mindestsätze des Tarife» bereits ge währte Zuschläge bleiben neben de: 20 prozentigen Er höhung bestehen. —* Im Interesse der Mitglied« r von Be rufs genos se n s Ha fte n wird daran erinnert, daß die nach 8 750 der Neicksversicherungsordnunq vorgeschriebe- neu Lohmrachweisungeu -für das Jahr 1919 letzt an die BeiusSgenossenschafleii ein-,«reichen sind. Für die jenigen Herren BetriebSunrernehmer, weiche mir der recht zeitigen - Emfendung der Nachweisung im Rückstands sind, oder deren Angabe überhaupt unterlassen, erfolgt die Auf stellung der Löhne durch den GenosrenschaMvorstand und ist nach 8. 758 Absatz 3 der RsichSverfichcruugsvrdnung c»iie Reklamanvu hiergegen wwai l, als auch gegen die Höbe ves darnach berechneten- Umiagebeitrages' unzulässig.. Aus allen diesen Gründen empfiehlt es sich, wir der Absen dung der Lohnuachiveisuug an die zuständig? Br nssge- iiosienichast nicht länger zu säumen. » * Röder au. Wir werde« gebeten, darauf hinzu weisen, daß im hiesigen „Waldsclnößchen" Montag abend das Botkskainmermitglied B. Menke-DreSden über „direkte und indirekte Steuern" spricht. -* Röder au. Auf Beschluß des Schulvorstandes finden die SchuWorstaud-s fif;ungeu künftighin öffentlich statt. Die Bekanntmachung erfolgt in ortsüblicher Weise. Die erste öffentticke Sitzung wird Mittwoch, den 28. Januar, abends 6 Uhr, in der Schule, Zimmer 3, abgehailen. M eitzeu. Das Wohnungsamt in Meißen veröffent licht eins ihZarnung vor dem Heiraten. Das Wohnungsamt und der Stadtrat seien nicht in der Lage, all den vielen, deren B^rlobungsanzeigen zu Weihnachten und Neujahr veröffentlicht wurden, Wohnungen zu Verschlüssen. Es könnten nur ganz dringende Fälle berücksichtigt werden, hauptsächlich kinderreiche Familien, die zum Teil unge sunde und feuchte Wohnungen inne hätten. Alle anderen Gesuche müßten zurückgestellt werden. Besonders Per- lobte könnten vor Oktober 1921 nickt darauf rechnen, eine Wohnung zu erhalten. Das Wohnungsamt könne keine Rücksicht mehr nehmen, wenn der Tischler die Möbel auf die Straße stelle ... Eisenberg bei Moritzburg. Hier wurde der mebr- heitSsozialisti'sche Gewerkschaftsbeamte Karl Obst verhaftet. Er soll sein Amt als Auszahler der Erwerbslosenunler- stützuug mißbraucht haben, indem ec in seinen Listen die Namen nichterwerbstoser Personen führte und die so ge wonnenen Gelder unterschlug. Obst spielt laut „Glück auf" iu seiner Partei eiue große Rolle, war Vorsitzender des Gewerkschaitskartells, Kassenrevisor bei dec Orts krankenkasse, Aussichtscatsmitglied des Konsumverein? »sw. * Dresden. In der Nacht zum Freitag drangen Einbrecher in dis hiesige katholische Hofkircke er» und stahlen eine Monstranz und zwei silberne Kelche im Ge samtwert Von 20000 Mark. )( Dresden. Das Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts ist iin Einverständnis mit dem für die Berufung eines Overndirektors eingesetzten Ausschuß mit Karl Scheidernantel wegen dessen Berufung als Leiter dec Sächsischen Staatsover in Verhandlung getreten. Zu dessen Aufgaben soll insbesondere auch die Löiung der schweben den Generalmusikdirektor-Frage gehören. * Radebeul. Hier wurden drr Gäctnereibesitzer Lange und dessen Neffen, die drei Gebrüder Wolff, rn Haft gesetzt. Den Verhafteten wird eine ganze Anzahl schwere Diebstähle und Einbrüche zur Last gelegt. Auch die um fangreichen KapinenauSräumungen im Luftbad Brlz und ein Einbruch in die Radebeuler Volksküche, wobei seck» Schweine gestohlen wurden, sonne ein Pferdedreüstahl und eine größere Zahl weitere Diebereien sind«« nunmehr durch die Verhaftung ihre Aufklärung. Heidenau. Die politischen Gemeinden Mügeln, Gommern und Heidenau haben beschlossen, srch am 1. April 1920 zu einem Gemeinwesen unter dem Namen Heidenau z» verschmelzen. Die Verfassung der neuen Gemeinde wird zunächst oje für größere Landgemeinden geltende sein, vom 1. April n. IS. aber soll die Revidrene Städtcordnung eingeführt werden, * Zittau. Zu. tumuttarisclien Auftritten kam es vorgestern abend in einer von der Deutschen Volkspartei «unberufenen Versammlung iic den überfüllten Sonnen- lälen. Der Referent Dr. Frenzel-Berlin, sprach in einer nahezu dreistündigen Rede über das Thema „Erzberaer und die Verantwortung der Regierung seit der Revolu tion". Nach einer vernichtenden Kritik ErzbergrrS und -WksjM.^Lrifken m.1 «otziMMswM M KanokyttM Di- Srutscheu Verluste au Luu» uns Volk. Nach der Detzten allgemeinen Volkszählung vor dem Kriege (Dezember 1910) zählte das Deutsche Reich aut 540857 Gevtertkilometern «ine Bevölkerung von 61 925 99 ! Einwohnern. Nack dem FriedenSschluh ichpiden hiervon ohne weiteres aus dem Reiche aus die Abtretungsgebiete. Es find die» 65014 Geviertkilotneter mit 6 062101 Be wohnern, wovon 50086 Geviertkilometer mit 4112191 Be wohnern auf Preuße,i entfallen, der Rest entfällt auf Elsoiß-Lothringen mit 14521 Gevtertkilometern und 1874014 Bewohnern und auf Bayern mit 405 Geviertkilo metern und 75896 Bewohnern. Auf das Saargebiet, von dem »n hoffen ist, daß «S nach 1k Jahren zum Vaterland zurückkehren wird, entfallen 1860 lSeviertkilometer mit 644 792 Einwohnern. von den aus dem Reiche ausscheidenden Bewohnern der Abtretungsgebiete fvrechen als Muttersprache 3823000 deutsch und nur 17SS000 polnisch, sowie M4000 fran« -MA- tz« «E-Mch- KPML-. Die Lage des ArbeitsmarHes in Sachsen im Dezember 1919. Di» Lage des ArbeiiSmarkteS im Dezember mar nack dem Bericht dr« L'ndeSamteS für ArbritSvermitte'.nng durch die wechselnde Witterung ungünstig beeinflußt. Im Gebirge zwang Kälte und Schnee zur Einstellung der Not- standsarbeiken. In der Landwirtschaft waren bis über Dritte Dezember im Niederland noch dis Bergungsarbeiten dec Rübrnrrnte im Gange, wozu besonders in der LeivzigerGeacnd zahlreiche Arbeitskräfte angekordcrt wurden. Die Dobelnec Zuckerfabrik konnte ihren Betrieb infolge Eingang? von Zuckerrüben wieder aufnehmen. Die Nachfrage nach Knech ten und Mägden für den Jahreswechsel ist lehr stark, da viele gelernte Arbeiter ihre Stellen verlassen lind versuchen, in der Industrie unterzukommen. Tie Tätigkeit der In dustrie war durch Rohstoff- und Koblenmangel stark ge hemmt. Die Kobleybefördermi» und -liefernng litt teilm-ile iinter dem Wagenmangel. Arbeitskräfte konnten rm Koh- lenbergban nur in geringem Umfange eingestellt werden, da es an qelernten Hävern fehlt. In der Glas- und keramtschen Industrie binderte der Koblenmanget die volle Beschäftigung Ler Betriebe. Die Metallindustrie wäre gut beschäftigt, wen« nickt der ständige zunehmende Rohstoff- und Kohlenmangel die volle Ausnutzrlng der Betriebe un möglich »lacken und sie sogar zu zeitweftcn Stillegungeii zwingen würde. In der sächsischen Hanpnudnstric, dem Svinnstoffgewerde, konnten wieder neue Arbeitskräfte em- gestellt werden, was auf eine stärkere Belebung des Ge schäftsganges im neuen Jahr» hoffen läßt. Die Spinnereien waren gut beschäftigt, soweit rS möglich war, bei den ungünstigen VerkkhrSoerhältnissen Rohstoffe heranzudc- komnren. Im allgemeinen sind die Spinnereien mit imen Lieferungen im Rückstand. Die Beschäftigung der Webereien im Meerane:-Glauchauer Bezirk hat fick weiter günstig entrmckelt, so daß neue Arbeitskräfte eingestellt werden konnten. In der Wirkwarenindnstrie, die zum größten Teil wieder in Gang gekommen ist. besteht Mangel an ge- übten Strickern, Strumpf- und Hmidschiihmirkern. sowie Handschuhnäheiinnen. Die vogtländifche Stickerei» und Spitzen-Jndnftrie zeigt mit Ausnahme der Maschinen- sticketei eine leichte Besserung. Im Bekleidungsgewerbe ist der Mangel an Schneidern noch nicht behoben, bei den Schuhmachern mar ein lleberschuß vorhanden, jedoch fehlten Arbeitskräfte für feinere Sckuhwaren. Im Sattler- und Dapezierergewerbe hat sich die durch Rohstoffmangel hervor, gerufene ungünstige Arbeitsmarktlage noch nicht gebessert. Die einzige Industrie, die im abgelaufeneu Jabre dauernd gut beschäftigt gewesen ist, war die Holzindustrie, insbesondere die Möbelindustrie. Die Zahl der Arbeits losen in der gesamten Holzindustrie hat sich infolge der starken Nachfrage erheblich vermindert. Ter Bedarf au Facharbeitern konnte nickt gedeckt werden. Die Mark»?», kirckner Mnsikinstrumentenindustrie sowie die Sckouheider Bürftenindustrie hatten gleichfalls lebhaft zu tun. Tis Bauarbeiten ruhten in den höheren Lagen fast vollständig. In Dresden und in Leipzig fetzte im Dezember noch einmal eine stärkere Tätigkeit im Baugewerbe ei». Im Rabrnugs- und Genuhmittelgrwervc hat bei den Bäckern und Fleischern die Arbeitslosigkeit zugenommen. In der Zigarrenindustri- geftattrt der Eingang von Rohtabak einen größeren Teil der Arbeitskräfte wieder zu beschäftigen, i» der Zigareiten- induttrie hat die Arbeitslosigkeit bei den weiblichen Arve ts- kräfte» erheblich zuaenomme». Die Lage des ArbeitSmarktcs im Dezember erweckt im allgemeinen Erwartungen für eiiien günstigeren (SeickäftSgana im neuen Jahr. Wenn auch dis Industrie am Jabresschluß besser beschäftigt gewesen ist, als im letzte« Frühjahr, wen» ferner die Arbeitslust inr allgemeinen zugenommen hat, so sind wir von einem nor malen Geschäftsgang der Industrie doch weit entfernt. Gelingt «4 nicht, die Kohlenförderung und die Rohstoff- zuslihr zu steigern, so wird auch im neuen Jahr ein großer Teil der Arbeiterschaft ohne Beschäftigung bleiben müiic.u letzt« «iw- Debatte em, die zu äußerst erregten Szenen führte. Während die Redner der MehrheitSsoziattsten und d?r Demokratie zu Löorw kommen konnten, steigcrle sich der Lärm und tzr Tumult bst den Ausführungen des Unabhänaigen Tschapekt so sehr, daß ec scuu Rede abbrechen pulste. Dem Referenten wurde da» Schlußwort überhaupt aWchnttten. Unter Drohungen und GewaltZftiakellen und wüsten Sekunpfworten, Schreien und Trampeln seiner Geg ner mußt» er das Rednerpult verlasse», worauf die auf regende Versammlung ihr End« fand. Grimma. Der hiesige Schulausschuß stimmte ein- Nlütig einem Anträge zu, befähigten Volksschülern de» Uebertritt in die Realschule zu ermöglichen nnd sie der Vergünstigung der Freistellen teilhaftig werde» zu laßen. )( Leipzig. Die Nötigung des Oberbürgermeister:. Dr. Rotke zur Herausgabe von 400000 Mark städtischer Gelder an den Arbeiter- und Soldatenrat während des Generalstreiks <m Mär, 1919 beschäftigte gestern das Reichsgericht. Das Landgericht Leipzig hat am 12. Jnli v. I. sestgestellt, daß .der Abgeordnete Friedrich Geyer, gegen den noch nicht verhgndrlt werden konnte, weil er Mitglied der Nalionalversaminlung ist, die fragliche Summe vvm Oberbürgermeister durch Drohungeil mit Gewalt erpreßt hat. Der Vizevorstehrr des StadtverordneienkEegtliin, Filialleiter Scheib und der Stadtverordneie Kaufmann Krug, gegen di« allein verhandelt wurde, sind wegöa ge meinschaftlich begangener Nötigung des Oberbürgermeisters zu je vier- Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die von ihnen eingelegt« Revision wurde durch den Verteidiger Rechtsanwglt Herzfeld-Berlin und die Angeklagten per sönlich in längerer Rede begründet. Das Reichsgericht vertagte nach dreistündiger Beratung die Entscheidung cinj den 20. Februar. * * * X Görlitz. Gestern morgen gegen 6 Uhr wurde am vorderen Eingang der Elisabethichule die Lerche eines juugei! Mädchens aiischeftisiid erdrosselt ausgcsimdea. Sic wurde als die dec 18 jährigen Gertrud Hildegart Erna Leucht sestgestellt, deren Mutter im Haute der Elisabetlffcbule wohnt. Unter dem Verdacht des Mordes wurde ein Elmr- sänger vom hiesigen Stadttheater, der mit dec Ermrrdeien seit längerer Zeit verkehrte, verhaftet. Offenbar liegt dein Vorfall eine Eifersuchtstat zu Grunse.
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