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kufio« in der Bürgerschaft. Wie schwer Mrd e» so manchem, an die Stell» der alte» Wsgetchmmg«, wie St«n, »vk«, Glocke, Löwe, Cinhorn, »alfisch, Lämmchen und andere» müde und zahme Getier, dte nnpersön- ltchrn Nummern zu setzens 'Lazu stmr -der noch ein materieller Grund; man fürchtete nämlich Einbußen an " de« olle« Privllegie» und Gerechtsamketten zu erleiden. »er Kurfürst hatte gleichzeitig eine Brand- und «er- füherungtzkasse eingerichtet und nU« meinte man, mit de« Nummern würde auch eine «teuer verbunden wer de«. Die neuen Zahlen, die so nüchtern an den Häusern standen, wurden heruntergerissen und ausgettfcht; es kam zu argen Tätlichkeiten, um die Sicherheit zu er höhen, führte der Kurfürst auch die Straßenbeleuchtung 17S1 durch, die große» Aufsehen erregte. Doch der gütige und reformeifrige Fürst wurde in tragischer Weise durch die auch sein Land überströmenden Wogen der französischen Revolution sortgertssen. Sein Hrf in «ob- lenz wurde zum Hauptsammelplatz aller Royalisten; hier nahmen der Graf von Artois, der nachmalige König Ludwig XVM., der Prinz von Eondee und der Herzog von Bourbon ihr Quartier und machten die Stadt -um Brennpunkt der anttrevolutionären Pläne. Daraufhin wurden 17S4 Trier und Toblenz von den Franzosen be setzt. Der geängstigte Kurfürst flüchtete nach Augsburg, uich die Verwaltung de» Kurfürstentum» übernahm der französische Volksvertreter Neneu. Durch den Frieden von Eampo Formt» wurde das Crzstist mit dem ganzen linken Rheinuser an Frankreich abgetreten und der Friede von Luneville bestätigte die» und sprach die Säkularisa tion aller geistlichen Länder und so auch Drier» au». Während der auf dem rechten Rheinufer gelegene Teil seine» Landes größtenteils an Nassau fiel, lebte der letzte Kurfürst von Trier mit einer jährlichen Rente von 30000 Florin in Augsburg. MS 1814 durch den Pariser Frieden sein ehemaliges Reich mit dem Vaterland wie der vereinigt wurde, deckte ihn bereit» die Erde. Tragischer Tod bet einer Tanzreunion. Während der Reunion im Hotel .MeereSstrand" in Banfin ereignet, sich gestern nacht um 1 Uhr «in aufsehenerregender Unglücksfall. Al» die Musikkapelle eben ein« heiter« Melodie angestimmt hatte und die Paar« sich tm Tanze drehten, ertönte «in scharfer Schuß und blutüberströmt brach eine in Gesellschaft mehrerer Herren befindliche Dame zusammen. Sie war sofort tot. Durch den Herbetgerufenen AmtSvorstrher von Banfin wurde noch in der Nacht fol gende» fest gestellt: Die Dame ist eine Frau Gertrud Levy au» Berlin-Wtlmer«dorf. Ihr Mann hatte sie geschäfte halber auf einen Tag allein lasten müssen, «r war nach der Reich-Hauptstadt gefahren und hatte einen Freund, einen Kaufmann Dassel au» Berlin, beauftragt, sich wäh rend der Abwesenheit seiner Frau anzunehmen. Den Abend verbrachten die beiden in Gesellschaft noch eine» anderen befreundeten Herrn, de» Aabrikdirektor» Walter Blntz au» Berlin, tm Kursaale. Dabei zeigte Herr Dassel der Dame «ine neuerworbene Browntngpistole. Frau Levy nahm die Pistole an sich, scheint aber unvorsichtig damit umgegangen zu sein, denn plötzlich krachte «in Schuß, und in» Herz getroffen brach die Dame zusammen. Der Gatte wurde morgen» durch die Polizei von dem Borfall beuachrichtigt. Die Leiche ist vorläufig von der Stirat»anwaltschaft beschlagnahmt worden. Nach den Sud sagen de» Augenzeugen Bintz. trifft den Besitzer der Browntngpistole keine Schuld an dem Tode der Frau. Nur da» eine erscheint vielleicht bedenklich, daß er nämlich auf einem Tanzvergnügen einen geladenen Revolver bet sich trug. Schwere Gewitter und Hagelschläge haben gestern verschiedene Gegenden betroffen. Cuxhaven: Im benachbarten Kreise Neuhaus gingen schwere Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Starker Hagel- schlag hat die Getreidefelder schwer, wie seit Menschen gedenken nicht, beschädigt. -- Innsbruck: Bei Toblach wurden während eine» Strzoer GGvitter» drei FWdarbei- tG, die «Mer einem Bronn Schutz stesncht hatten, von eine« Blitzstrahl getötet, eine viert« Person »nrd« be- tänbt und schwer veWraemt. — Brüssel: Die Am- gebrmg von Brüssek wnrtze von eine« furchtbare» Un wett« hetmgesucht. Aubautrnde Wolkenbrüche ver«fach- ten ausgedehnte Ueberfchwemurungen und die Schäden durch Blitzschlag und vasserüberllutungen sind sehr be deutend. Die Temperatur sank innerhalb einer Stunde unter «irbeksturmerscheinungen um etwa 10 Grad. — Part»: Heftige Gewitter, Wolkenbrüche und Hagelfchläge ginge« in der Touraine nieder und hat die Ernten der Weinberge in der Gegend von Marigny, Marmande und Btlleperdue im Departement Andre et Loire vöklig ver nichtet. An der Umgegend von vierer erreichten die Hagelschloßen dtp Größe von Zitronen, sie bedeckten den Boden stellenweise SO Zentimeter hoch; die Gegend hatte daher da» Au»sehen ein« Winterlandfchaft. EK. Tin Genie, da» Hunger» stirbt. Unter diesem Atel wird tm Motin ein Aufruf veröffentlicht, der da» bejammernswerte Schicksal des berühmten Nestor» der französischen Wissenschaft Henri Fabre schil dert und zu rascher Hilfe aufsord«t. Tin Brief Mistral» brachte die erste «larmnachrtcht. wer hätte e» glmchen sollen, baß in dem kleinen Häuschen der Provence da» bitterste furchtbarste Elend haust, in diesem Häuschen, das zum SO. Geburtstag de» „Homer» der Jnsektenwelt" so viele Ehrungen gesehen batte? Die Erkundigungen eine» Mitarbeiter» de» Matin an Ort und Stelle haben die traurige Wahrhe'.t «wiesen. Der greise Gelehrte, gleich groß al» Naturforscher und Natnrschikderer, der sein ganzes Leben dem Dienste d« Wissenschaft ge widmet und als Entomologe, al» Botanik«, Physiker, Geologe Hervorragend«» geleistet, bietet einen traurig« Anblick völligen Kräfteverfalls. „Die riesige Stirn Wer dem gewölbten Schädel steigt wie unt« dem unsicht baren Einfluß des Gedanken», üb« einem völlig fleisch losen Gesicht empor, da» ein zahnlos« Mund verkürzt. Die weißen zurückgestrtchenen und emporstehenden Haare umgeben den Kopf wie eine Aureole schneeiger Flam men. Die Hände, abgemagert und lang» ruhen auf der Lehne de» Stuhl», die eine hält die ausgegangene Pfeife." Und der Greis «zählt von seinem Kumm«. Seine Frau, die um 40 Jahre jünger war al» «, die ihn pflegte und betreute, ist vor acht Tagen gestorben. Er leidet nicht. . Er ißt nicht viel, es genügt ihm manch mal den ganzen Tag nur ein od« zwei Früchte und etwas Wein oder ein Stückchen Wurst innerhalb von 24 Stunden. Er hat sich daran gewöhnt, nicht zu essen; « kann nur noch einen Finger gebrauchen, um seine Pfeife zu stopfen. Die anderen sind nicht gelähmt, aber schwer zu bewegen. . . . Unglücklicherweise sind seine Augen so schwach. .. « iann nicht mehr arbeiten. Und was für eine Krankheit ist eS, die diesen Meister der Naturwissenschaften, diesen Stolz Frankreichs so elend verlöschen läßt? CS ist der Hunger. Mistral hat es zu erst gesagt, daß er dem Grabe entgegenwankt, toeil er nicht» zu essen hat. Und oas ist keine Uebsrtreibung, e» ist buchstäblich wahr. Der Steuereinnehmer hat ihm schon seit drei Kahren keinen Steuerzettel präsentiert, weil sonst zur Begleichung d'eser Schuld sein kleine» baufälliges Häuschen versteigert werden müßte. Und was wäre da auch viel zu holen? Die vollständ ge wunder volle Sammlung aller Muscheln und Gesteinsarten der Provence, eine Pflanzensammlung ohne gleichen, in der seit dreiviertel Jahrhunderten alle Blumen des Süden» zusammengebracht sind. Einige Bücher, ein paar Körbe und irdene Töpfe, die zum Gefängnis für Insekten ge dient haben, und mitten im Zimmer ein großer weißer Holztisch, an dem er sein arbeitsvolles Leben vollbracht. Da» sind alle Schätze, die dieser geniale Mann in dem segensreichen und nutzbringenden Schaffen von sieben Jahrzehnten gesammelt. Nicht», nicht ein Stück Brot, nur ein leeres, altes Haus." Tie ergreifende Schilde- ««P schließt Mit eine« «ufrvs ch aang HMchMch, diese Schuld an ei««« der grüßten fichne, dkhGM» tion besitzt, zu sühne«, bevor e» ,«spät ist. CK. Sine Hochzeit a« Boid. An» WMWch wird berichtet: Zehn Stunden vor « UWrchftz Mauretania »ach England fand an Bad de» DaSGöGG die Hochzeit von Mr. Alexa« der Mo«tzm«ertz aMtDwi Angele» «nd Miß Antoinette Schwartztzu» NenWch KGL Da» eigenartige Treigni» sollte zunätzst 1« de« PmGd' speisesaal der Mauretania, in Gegenwert bar veWamWA» tea Passagiere, stattfinden; ab« ea wnrde siMeßssih doch in ein« Privatkabine gesetert, nhr zum PM»ch de» jungen Paare», da» augenschetnlck Gewicht dauanss legte, die Mitfahrenden zu Zeuge« «ne» Glück» z» haben. Ab« der große Speisesaal wurde für die Nbenb mahkzeit der Passagiere gebraucht, uni so mußte» HP Brautleute eben mit ihren Privatgemächer« vorliev WG» men. Die «eamten der Dampfergesellschaft glaube«, daß die Hochzeiten an Bord der große« Dampfer fi, de» nächsten Jahren die große Mode sein werden. De» Honigmond auf hoher See zu verleben, ist für «man fische Gemüter schon immer sehr verlockend gewese»; an Bord jede» modernen Dampf«» finde« sich die allgemein die „Honigmond-Kabinen" genannt ««de«, Wafferwürwe Ist« L Heutige Berliner Mefia-Kurse L1L4O LS7H0 190.— IV4.10 1k»^0 19U90 W4.7S 100.— «TM ro.<4'/, ChemMtzer wefitzmg Zimmennamr Dtsch-Lurem-urg V« dergl. 4'/, Preutz. Lonsol» derol. Diskonto Lommandtt Deutsch« Bank Berl. Handewges. Dresdner Bank Darmstädter Bank Nattonalbank Leipziger Lredlt Sächsisch« Bank Reich»bank Eanada Pacific Sh. Baltimore u. Ohio Sh. Alla. «lectriritäte.« ' " Bochumer Vutzstahl Dculsch« ««tchs-Anl. 1V0.V0 - - 89.90 100.90 89.90 IS«.— rss.so 1V7.2V IbS.7S ISIdO I2LS0 I«1« IbS.— 13Ü.S0 2«2 80 107^0 Alla. «leetfiettSta-Vesell. L«7ckw " - " SS4LS Hamourg«, Pafistatztt Harvener Bergbau Hartmann Maschinen Laurahütt« Nordd. Lloyd Phönix Be^bau Schucker« Eleetrt«. Siemen» a HatSd Kurz London Kurz Part» Oesterr. Rat«» Ruff. Roten Prloaj-Di«k»nt 3'/, V» — Tendeitz: fest. Wetterwarte. varomelerstantz ».» «. R«q-u, v»eu»r. Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig Ich.—M Schön Wetter - Veränderlich Regen (Wind) Viel Regen 740 Sturm 730 W «afferstä«tze. Juli >t»l»au Is« Eger » lde Bud- >v«l» 3u»,. »enj. len Laun Rand, »l» Par dubitz Mel- ntt Leit, merttz «ui- stg den 'Mesa LS. 4- VO - 12 — 34 88 — 83 4-102 -s- 92 - 14 2«. 2L - 1« - 40 «d - 87 -i- sr 72 ^-108 - 4« 4- 4S MM« Wat-Ml MlilMW MM, W e/L empfiehlt flch üMWr.r. Msst. Kurszettel der Dresdner Börse vom 26. Juli 1912. da. d^ Sächflfch» Rente ar. St. do. LSL Sächflsch« Staat»«!. ». 18ö» do. o.1«»/M«. St. Prentzisch« kons. Anleihe d» ' Dr«»dn«r «Mdtanl. ». IW» do. a. IVOS ». 190» Plmeener Stadtanl. ». 100» Riesaer Stadt«!. ». IS»! da. a. 1901 L>r. versch. A^v. A./V. S-/J. 98^0 A/O. Jan. W8 8V »0 1« 84 90 LOO 89,9V I00 SS^tv 80 90,20 101,10 80,10 «st« ISS 8st7S A^v. versch. 98,80 97^S 98 SV.8V 99M 99^0 80,VO SO SS.7V 80 8S,»0 101 189,7V Juli Jan. Jan. 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