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«m, festen di« Soldaten de« tschechischen Regiment« den Kanchf auf dem Manöverfelde fort. Bet -en letzten Ue-nngen fielen au« den Reihen der 36. Regiments -egen 14 scharfe Schüsse, durch die ad« angeblich nie mand verletzt wurde. Strenge Untersuchung ist ringe- leitet. Die 86 er wurden «st in diesem Jahre straf weise von Böhmen »ach Tirol versetzt. «rlei. wie deutsche Sprache hat in den letzten Fahren auf türkischem Boden erheblich an Ausbreitung gewonnen. An den schon bestehenden deutschen Schulen in Konstan- tinopel, Jedikule, Karagatsch bet «drtanopel und Salo niki sowie In den kleinasiatische« von Heidarpascha, «Skt Chehir, Smyrna, Beirut, Haifa, Garona, Jaffa und Jeru salem wird in nächst« Zeit noch die Schule von Aleppo treten.. In Bagdad hak «in deutsch« Lehrer abendliche Unterrichtskurse eingerichtet, die von Einheimischen stark besucht werden. Unentgeltliche UnterrtchtSkurs« für Er wachsene wurden in den deutschen Schulen von Pera und Hetdarpaschü mit großem Erfolg abgehalten. Der Be such überstieg die Kahl 200. Unter den Teilnehmern be fanden sich neben Offizieren KommunaVeamte, Kauf- leute- Schriftsteller und Lehrer. Unter den Türken selbst macht sich nach den Mitteilungen des Vereins für da- Deutschtum im Ausland eine Strömung für Einführung der deutschen Sprache als obligatorischen Lehrgegen stand an den höheren und mittleren Staatsschulen der Türket immer stärker geltend. Dieser Bewegung sollte deutscherseits durch Vermittelung und Beschaffung ge eignet« deutsch« Lehrkräfte für diese türkischen Schulen entgegengekommen werden. Bon größt« Bedeutung für die Steigerung des deutschen wirtschaftlichen und kul turellen Einflusses in der Türkei wäre die Errichtung einer Hochschule mit deutsch« Unterrichtssprache auf kkelnasiatischem Boden, ähnlich wie sie für Ostasten in Tsingtau kürzlich geschaffen Worden ist. j Portugal. Di« konstituierende Ansammlung hat di« V«rfafsung am Montag proklamiert. Die Wahl de« Präsidenten der Republik wird am Donnerstag, di« del Senat« am Frei tag stattfinden. England. Der Personenverkehr der Eisenbahnen ist in London nun wieder normal. Auch in den Provinzen kehren mit wenigen Ausnahmen normale Zustände zurück. Sehr un regelmäßig ist noch der Verkehr der North»Easterbahn, namentltch in Manchester, wo die Eisenbahner noch streiken. Di« Lage auf den dortigen Eüterbahnhöfen ist sehr ernst. Große Mengen von Lebensmitteln verderben. Die Lage wird noch dadurch verschlimmert, daß auch die Fuhrleute streiken. Eine gestern vormittag abgehaltene Versammlung war sehr stürmisch, da die Leute über die Kundgebung der Stsenbahndlreltoren sehr aufgeregt waren, nach der die Ausständigen nur nach Bedarf wieder eingestellt werden sollen. In London konnten gestern die meisten Züge fahr planmäßig verkehren. Auf den Straßen bemerkt« man kleine Arbeitergruppen, die lebhaft üb« den neu abgeschlosse nen Vertrag diskutierten. Die Preise für Lebensmittel, die infolge des Streiks ungeheuer gestiegen waren, find wieder gefallen, was unter der Bevölkerung große Freude hervor gerufen hat. Die Truppen, die auf den Bahnhöfen den Nachtdienst versehen haben, wurden sofort nach Beilegung des Streik- zurückgezogen. Man schätzt di« Zahl der bet den Stretkkrawallen Getöteten auf 12, die der Verwundeten auf 4S0 Personen. 300 Verhaftungen wurden im ganzen vorgenommen. In London war gestern da« unsinnige Gerücht weit verbreitet, daß zwischen Deutschland und Frankreich der Krieg erklärt sei. Im «Daily Chronicle" fand sich gestern morgen folgende auffällig gedruckte Notiz: Gestern abend verbreitete sich «in absurdes Gerücht von einer -wischen Frankreich und Deutschland entstandenen schweren Krtst«. ES rief groß« Aufregung hervor und verursachte den Zei- Auf domenvollem Afade. Roman von M. Weidenau. 42 Nach einer Weile rief die alte Frau lebhaft au«, daß beute Baronin R. ihren letzten CesellschastS-Abend habe, und ob di« jungen Leute Lust hätten, hinzugeben - Ja, sie wollten es, denn Baronin von R. war «ine sehr gemütliche alte Dame, in deren Salons man sich stets sehr gut amüsierte, wo man auch Künstler, Schriftsteller, Gelehrte antraf. „Also gut, so machen wir Toilette, Iduna, ab« nicht viel Putz, sie mag das nicht. Gleich sind wir fettig. Man soll un terdessen anspannen.- ' Schon unter d« Tür ihre» Ankleidezimmer» stehend, kehrte Frau Wilhelmine noch einmal um. „Ich muß nachschauen, ob ich gut verschlossen habe," meinte Ke. Wirklich war alle» wohl verschlossen und beruhigt schritt di« Millionärin am Arme Georg» zum Wagen hinab. Im Hause der liebenswürdigen alten Baronin war heute, anderen letzten Gesellschaftsabend vor ihrer Abreise auf» Land eine sehr zahlreiche Gesellschaft versammelt. „Sehen Sie nur, teure Frau Wilhelmine," flüsterte Ba ronin voa R. auf Georg und Iduna weisend, der Millio närin zu, „nOrden jungen Leuten da» Helle Glück au» den Augen strahlV' „Verliebte» Volk da», wa»?" lacht« Frau Dessatt. „Nun ja, der Himmel hängt ihnen ja heute noch voller Geigen." „Und hoffentlich wird» auch recht lange so bleiben. Ich gönne ihnen ihr Glück aufrichtig. Wo werden sie Hochzeit feiern-" „Die Trauung findet in der Stadlpfarrkirche statt. Und dann nur ein kleines Dejeuner in meiner Wohnung hier, denn die Neuvermählten wollen noch am selben Nachmittag Wien verlassen, um eine kleine Reise zu machen. Sie werden wohl nicht von Ihrem Gut hereinkommen, liebe Frau Baro nin ?" „Gewiß komme ich zur Trauung herein," versprach lä chelnd die alte Dame. Al» man zu sehr später Stunde heimkehrte und Georg vor dem Wohnhaus der Frau Dessatt sich verabschiedete^ um d«M e tzHM HUNDM U-ßN- »Atzt WnHa hatt«», »t«l Müh«. Da« b«uun>ht»e«d, Gerücht ist grund los. So» and«« Seit« wird ««sichert, »atz da» G«ücht darauf -urückzuführea sei^ -atz da» französisch, Krt^S- Ministerium plötzlich al« »ard««tttut,«» für Hia -«-ft- mauöv« adtz«öroch«u hat. MS Grund für dies« auffällig« Matznahm« wird di« anhaltend« Dürr« a»g«g«deu. Kau» datz Nein««««« Unruh«» sich «in ««ntg -«lagt haö«n, -«ginnt anch i« «innn Laila dar Prass» »t«d»r d«r Fa-rrkrta» gegen Deutschland. I« d« „Moralng Post" wird di« Meinung geäußert, datz di« Taktik d« var-öge- rung, di« Harr» von Kid«l«n-wächl« -ug«schri,b«n wird, d«n wohia-arlegttn Zweck verfolg^ den letzt«» Keil tu di« „Latent» ooräiaio" zu treiben. An» all« Welt. Elbing: Am Sonntag ertranken beim Baben in der offenen See am KaylbeVg der Werkmeister Schikorr aus Äbing und seine zwei erwachsenen Töchter. Ter Vater wo» in eine tiefe Stelle geraten, die Töchter such ten ihn zu rotten. —, Lübeck: In Gveve»mühlen hat- wie jetzt bekannt wird- der vor kurzem Verstorben« Se nator und Rechtsanwalt yhlsfeld 400000 Mark -um Schaden vieler kleiner Leute unterschlagen. —Osna brück: Vorgestern verunglückte in seinem Automobil der Direkt«? de» Hannoverschen Kolonisation»- und Moor- verwaltungSgesells'chaft- EmwinghauS, in der Nähe von Kvsek in einer Kurve. In seiner Begleitung befand sich seine Frau und zwei Kinder. Ein Kind wurde getötet- daS zweite erlitt einen Schädelbruch. Frau EmminghauS ist gleichfalls verletzt und ohne Bewußtsein. Direktor EmminghauS hat eine kleine Verletzung an der Hand davongetragen. Sein Chauffeur ist unverletzt.— Trier: Eine Untersuchung schwebt zurzeit gegen Beamte der städtischen Keh-richtabsuhranstalt von Trier. Die Leute stehen im Verdacht, größere Schiebungen -um Schaden der Stadt vorgenommen -u haben. Einer der Beamten ist nicht mehr in städtischen Diensten, ein anderer ist zur Disposition gestellt. DNrchi Entlassung eine» Be amten kam die Sachei an den Tag. Tie Unterschlagungen sollen viele tausend Mark betragen. — Prag: Gegen- Mer de» Meldung eine» Peste» Blatte», baß in Karls bad 70 Lholerafälle vorgekommen seien und die Kur gäste anfingen- die Stadt zu verlassen- wird amtlich festgestellt- daß an der Nachricht kein wahres Wort ist. In Karlsbad ist weder ein Cholerafall- noch über haupt ein einziger auch nur verdächtiger Krankheitsfall vorgekommen. >— Dornbirn (Vorarlberg): In der Nacht zum Sonntag brannten hiev vier Häuser nieder. Der Kaufmann Luger, der sein Dienstmädchen retten wollte- Und ein andere» Mann kamen in den Flammen um. i Paris: In de» Militärlustschifferanstalt zu Meumvn wurden zwei Arbeiter durch Explosion eines WasserstoffbehätterS getötet. — Madrids In der Nacht zum .Sonntag brach im American-Park ein Großfeuer auS> da» sämtliche Schaubuden und Sehenswürdigkeiten vernichtete. London: An eine» Kohlengrube bei Maltbh in der Grafschaft dort fand eine Explosion statt- bei der drei Personen uMgekommen sind.Pe tersburg: Aus Peking Wird russischen Blättern gemel det: Der jüngere Sohn des bekannten Generals A-tschi hat seinen Bruder, dm Division-general! Wu-fe-ling, dessen Frau und Kinder -u sich geladen und erschossen und dann Selbstmord verübt. Er beging diese furcht bare Lat LU» Wiche dafür- baß der Bruder- der Kom mandeur der Kriegsschulen- dm Sohn deS Mörder» ein sperren und im Gefängnis hatte verhungern lassen. —«Lissabon: Die Städte Mertiola und Albufeira wur den von einem heftigen Erdbeben helmgesucht. Die Stöße dauerten 10 Sekund m. Entsetzt flüchteten die Einwoh ner aus die Straßen- da sie den Einsturz ihrer Häu ser befürchteten. Der Materialschaden- der durch da» Beben angerichtet worden ist- ist sehr beträchtlich Saloniki: Der Minister de» Aeußern hat bet der Tönen hatte sie doch selten noch gesprochen. „O, meine geliebte Herrin, ich würde ganze Nächte auf- „Weiß schon, Hanno, weiß schon ?" murmelte schon halb Schlafe, Vie Millionärin, Du und meine arme Kleine.. Plötzlich öffnete sie noch- gleich morgen früh geh' -um «»freund, hörst Du, er soll mich noch vormittag besuchen, bestimmt." Hanna versprach natürlich, alle» genau auszurichten, stellte da» kleine Nachtlicht so, daß e» dr« Lugen der alten Dam« in sein gewöhnliche» Absteigequartier zu gehen, lud ihn die alt« Dame für morgen zum Din« ein, da sie mit ihm eini ge» zu besprechen wünschte. „So und nun komme, Iduna, ich bin ungeheuer schläf rig, leben Sie wohl, Georg, bi» auf morgen!" Sich schwer auf Iduna» Arm stützend, schritt dl« älte Frau die Stieg« hinauf, und oben von der getreuen Hanna bereits ermattet, ging sie direkt in ihr Schlafgemach. Sie war so ermüdet, daß sie heute nicht einmal mehr, wie sonst immer, Umschau hielt, ob aller in Richtigkeit wäre. „Fixn« hat eigentlich recht, wenn « über mein lange» Ausbleiben in überhitzten Räumen bmmmt," gestand sie, während sie sich von d« Hanna auskleiden ließ, „denn ich fühle mich nach einem solchen Abend wirklich angegriffen. Na, wenn die Kleine erst einmal verheiratet ist, dann ändert sich auch in manchem meine jetzige Lebensweise. Geh, Hanna, richte mir noch ein Gla» Limonade, da» wird mir gut tun," „Fühlen Sre sich nicht ganz wohl, teure Herrm. „Aber ja, ich bin müde und so schläfrig.. ja ja, Hanna, daß man alt und mühselia wird, läßt sich nicht ableugnen." Nachdem Hanna die Limonade gebracht hatte, mußte sie noch ein Nachtlichtlein anzünden, wa» imm« dann geschah, wenn Frau Defsatt eine unruhige Nacht fürchtete.. da wollte sie nie im Dunkeln liegen. „Go, liebe gut« Hanna, jetzt schau, daß Du auch endlich zur Ruhe kommst. Gelt ja, Du sehnst Dich schon nach Deinem Bett-" Betroffen blickte da» gute Mädchen ihre Herrin an, gütig war diese wohl imm« zu ihr gewesen, aber in so weichen Tönen hatte sie doch selten noch gesprochen. „O, meine geliebte Herrin, ich würde ganze Nächte auf- bleiben..." - , „Weiß schon, Hanno, weiß schon ?" murmelte schon halb im Schlafe, die Millionärin, Du und meine arme Kleine.. und auch der Georg, ja auch der.Plötzlich öffnete sie noch mals die Augen. „Du, Hanna, gleich morgen früh geh' -um Doktor Käferstein, meinem RechlSfreund, hörst Du, er soll «i-chssch« RaPaMng interveniert, kmmit d« Me Asche« Truppe« gestattet werd«- bei der Verfolgung de» Entführ« Richter» di« neutrale Aon« zu -«treten. Di« griechische Regierung hat di« Erlaubnis erteilt un gleichzeitig di« griechische« Grrnztruppen beauftragt» sich den von türkischer Veite unternommenen Nachforsch ungen läng» der Grenze anzuschlteßen. Hamid Betz und Servet Bey echtesten Befehl- sich sofort an die Grenze zu begeben, . Vermischtes. Der steklvertnetende Mörder. Der ameri kanische Millionär Henry Tlah Beattte- der unter der Slvschukdtguna, seine junge Frau auf einer nächtlichen AutomvLÜfahct erschossen zp Haven- um seine Geliebte heiraten zu können- in MHWond sn Untersuchungshaft sitzt. Hat sich trotz der erdrückenden DelastungSMomente bisher zu einem Geständnis noch immer nicht bequemt. Er behauptet nach wie vor, daß ein fremder Mann ihn aufgehallen hätte und nach kurzem Wortwechsel auf ihn gefeuert- dabei ave» seine neben ihm sitzend« Frau ge troffen hätte. i,ES Wa» ein sechs Fuß hoher Kerl mit einem Stoppelbart" erklärt der verhaftete Millionär. »,Er tötete sie Und lief dann davon. Suchen Sie ihn gefälligst." Ein Fremder, dessen Aeußeres der gegebene« Beschreibung völlig entspricht- hat sich nun jetzt bet der Person- die ein ganz besonderes Interesse an der Ret tung deS angellagten ÄattenMörderS hat- mit dem An erbieten gemeldet- für den jungen! Beattie in die Bresche zu springen. Wen« die Familie! des Angeschuldtgten ihNr 20000 Mark zahlt- will er den Mord auf sich nehmen und sich al- Mörder stellen. Zur Erklärung seine» fol genschweren Entschlüsse» weist er darauf hin, daß er al» hoffnungsloser Schwindsüchtige» nur noch ein Jahr zu leben habe und mit dem Gelbe seine Frau und feine Kinder versorgen möchte. Sei« Anerbieten ist indessen freundlich abgelehnt worden. Die Rassenkämpf« in Georgia. Im Staate Georgia hat sich der Haß der Weihen gegen die Neger- Levöllerung in der leyten Zeit zum blinden Fanatismus gesteigert. Unter den Negern von Donalsonville herrscht darüber große Aufregung und Furcht, da die Weißen, wie bereit» gemeldet, die Ermordung des Marschall- Newberry aus Jakin durch einen Negerprediger zu räche« sich verschworen haben. Bandenlveise durchziehen die auf geregten Farmer das Land und knallen die Neger nieder- wo und wie sie sie antreffen. Aus Kirche« und Schulen der Schwarzen Wird der Lote Hühn gesetzt. Seit Mittwoch abend sind sechs Neger getötet worden. Fünf Login- Häuser, sechs Kirchen und Vie» Schulen sind in Flammen aufgegangen. Hunderte von Farbigen wurden blutig ge peitscht. Der Mörder deS Marschülls Newberry ist flüch tig geworden. Tie Neger fliehen in Hellen Hausen. In Mem Wütenden Ausrottüngswahn »vollen die Weißen den ganzen Bezirk von der verhaßten schwarzen Rasse dermaßen säubern, daß nach Ablüuf einer Woche in der ganzen Gegend kein Neger mehr anzutreffen sein soll. Ein Drama auf dem Flugfclde. Auf dem Flugfelde von Hendon spielte sich am Sonnabend, wie bereit- gestern kurz gemeldet, ein furchtbares Drama ab. ES war ein Gewitter heraufgezogen, das zwar rasch vorüberging- allein der Flugschüler Havant wagte es trotzdem nicht- aufzustetgcn. Er begab sich vielmehr in den Schuppen de» Flieger» Priey, zog Plötzlich einen Revolver heraus und feuerte von rückwärts eine Kugel auf Priey ab- de» blutüberströmt zusammenbrach. Tie Kugel hatte einen Lungenflügel durchbohrt. Bei dem Knall de» Schusses stürzten Leute herbei, da wendete Ha vant den Revolver gegen sich und jagte sich drei Kugeln in den Kopf und lin die Brust. Während man den noch lebenden Priey in da-nächste Krankenhaus brachte- hielt mau Havant für töt. Man legte ihn in eine Ecke de» Schuppen» und deckte ihn zu- allein plötzlich regte sich nicht blendete, dann ging sie nach einem langen und bei nah« ängstlichen Blick auf die Herrin in ihr unweit vom Gchlafgemache der Frau Deflatt liegende» eigenes Zimmer- chen. „Weiß der lieb« Gott, warum mir auf einmal so seltsam bange wird - Mir wär'S viel lieb« gewesen, sie hätte gebrummt und geschimpft wie so ost. Od« tsr» dre bevorstehende Tren nung von Kuna, die sie so weich macht?" Al» Hanna einmal in der Nacht aufwachte, schlich sie sich zur Tür und lauschte angestrengt. Aber frohgemut ging sie dann wird« in ihr Zimm« zurück: sie hatte deutlich die lauten, starken und regelmäßigen Atemzüge ihrer schlafende« Herrin vernommen. , , Al» Frau Deflatt am nächsten Morgen spät ausirachte, sie! ihr erster Blick auf die an ihrem Bett sitzende Iduna. „Na, Tante, da» war aber ein Schlaf, denk doch nur, bald neun Uhr." „Warum hat man mich denn nicht früh« geweckt -" „Ach, Tante, Du schliefst so gut." „Rufe mir gleich dieHanna, damitich bald mobtlwerde." -- „Darf ich Dir nicht helfen, Tante?" „Du? Nein, Dich kann ich nichtgebrauchen, wärest ein« nette Kammerjungfer. Laß Dich auch indessen „schön" ma chen, damit Du Deinem Herrn Bräutigam gefällst." „Ja, Tante und da kommt schon die Hanna." Frau Dessatt machte nun Toilette unv, im Begriff, vor dem großen Ankleidetisch Platz zu nehmen, damit Hanna ibr noch ziemlich volle» Haar ordnen könne, fiel ihr scharf« Blick auf den den ganzen Boden bedeckenden dunklen Teppich. „Ist e» denn unten auf d« Straß« schmutzig, Hanna-" fragt« sie lebhaft. > „Nicht im geringsten, warum meinen die gnädige Frau das?" 186,20 „Weil der Teppich voller Schmutzflecken ist und Hanna," die alte Dame streckte die Hand au» und wie» nach der in der Ecke stehenden Kassa hin, „Hanna, schau nur, da muß ein. „ Mann im Zimmer gewesen sein.. siehst Du nicht».. dort, just bei derKassa.. alle» voll Schmutz, voll Staub.. und da» ist nicht von.. -ent«, nicht von Deinen Schuh««, Hanna." "