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Die Lieserang des Bedarfs an Fleisch- und Wnrftwarrn für die Truppen küchen und das Lazarett der Garnison bezw. des Truppenübungsplatzes auf die Zeit vom 1. Januar b. m. 30. Juni 1907 soll Sonnabend, den 1. Dezember 1906, Borm. 10 Uhr im Geschäftszimmer des Proviantamtes Riesa, woselbst auch die Bedingungen zur Ein sichtnahme auSliegen, öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn des Termins versiegelt und mit der Aufschrift „Angebote ans Fleischliefernng für die Garnison Riesa bezw. den Truppenübungsplatz Zeithain" versehen, an vorgenannte Stelle portofrei cinzusenden. Intendantur des XIX. (2. K. S.) Armee-Korps. ES ist noch auf folgende« aufmerksam zu machen: 1. Wählbar in den Kirchenoorftand sind nur stimmberechtigte Gemeindeglieder von gutem Ruf, bewährtem chiistlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Er fahrung, welche das 30 Lebensjahr vollendet haben (Gesetz vom30. Okt. 1896). 2 Die Wähler werden gebeten, die Namen der sechs Herren, die sie als Kirchen Vorsteher wählen, auf einen Stimmzettel zu schreiben. Die Nau eu wolle man recht deutlich schreiben und zur Vermeidung von Verwechslungen den Bornamen oder Stand beifügen. 3. Jeder Wähler hat seinen Stimmzettel persönlich an der Urne abzugeben. Riesa, den 13. November 1906. * Der Kircheuvorstlmd. Friedrich. Dienstag, den 27. November, 1« Uhr vor«. soll in Kaserne IV am Wetdaer Wege ein unbrauchbares Dieustpferd öffentlich versteigert werden. I. Abteilung 6. Feldartillerte-Regimeut Nr. 68 Kirchenvorstimdsttmhl io Mesa. Mit Ende dieses JahreS scheiden aus hiesigem Kirchenoorstande auS die Herren Kaufmann Born, Stadtrat Vretschueider, Kommerzienrat Heyn, Rechtsanwalt vr.Meude, Privatus Ernst Friedrich Röhrboru und Steinmetzmeifter Schütze. Es hat demnach eine ErgänzungSwahl stattzustnden. Stimmberechtigt bet dieser Wahl sind nach dem Besetz vom 30. März 1868 alle selbständigen HauSoäter eo.-luth. Konfession, die daL 25. Lebensjahr erfüllt haben, verheiratet oder unverheiratet, mit Ausnahme derer, die durch Verachtung des Worte« GotteS oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes AergerniS gegeben haben, oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen, sowie derjenigen, denen die kirchlichen Ehrenrechte entzogen sind. Alle stimmberechtigten Glieder von Riesa (die Landgemeinden Poppitz und Mergendorf haben diesmal nicht mitzuwählen, da ihre Vertreter nicht auSsch'eiden) werden dringend gebeten, sich in der Zeit vom 14. Nov. mittags 12 Uhr bis zum 28. Rov. mittags 12 Uhr Mündlich oder schriftlich zur Einzeichnung in die Wühler liste zu melden. Die Einzeichnung kann erfolgen bei den Herren Kaufmann Acker mann, Wettinerstraße 14, Bäckermeister Peritz, Bahnhofstraße 18 und PrivatuS Erust Friedrich Röhrboru, Großenhainerstr. 30, sowie in der RatSkauzlet und in der Pfarr- amtsexpedttiou. Nur diejenigen, welche ihre Anmeldung in dieser bestimmten Zeit bewirkt haben, find berechtigt zur Teilnahme an der Wahl. Die auSscheideuden Kirchenvorsteher sind Wieder wählbar, mit Ausnahme des Herrn Kommerzienrat Heyn, der eine Wieder wahl abgelehnt hat. — Die Wahl erfolgt Sonntag, den 2. Dez. (1. Advent) «. k. Die Wahlberechtigten haben sich an diesem Tage nach dem VormittagSgottesdienste (Vrll Uhr) bis mittags r/,1 Uhr in der Sakristei der Trtnitatisktrche zur Wahl einzufinden. D«S Riesa« Tageblatt «scheint itdeu Tag Lbeod« mit Ausnahme der Emm- und Kefttagr. Biwtetjtihrltch« -Uch.-mnu m Lei <bxp»-nta-> w durch uni»,« 7,« sret in« Hau« l Marl «S Psg„ bet Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalte» I Mart vt> Psg., durch den sr*l Hau« 1?urt V>!, Lun --«rorv Anzeigen-Annahme sür di« Rumm« de« Ausgabetage« in» Äl-nan.agr u iiui otzm Druck und VrNag von Langer L Winterlich in Riesa. — McschLktSftclle: (Ao«ihr-Ei: -- Füi kn, --»rmnniMtlt« - Vangei w 1-»— —n-n -i „ —7-1-1--! " y . - öV. Jsd. ß Sonnabend, 24 November «nd A»r»1g»r WrUM M Kytizch. Amtsökatt tzrr KSnW. W«naha«ptmamlschast Großenhain, des König!. AMSMchtL Mtd M MÄLrW M MW . lksaerOTageblav 0 v 0 5 0 0 0 Was Mr bergen in den Särgen Ist der Erde Kleid, ' Was wir lieben, ist geb neben. Bleibt in Ewigkeit. Wenn nun auch! die Lieben, die unter dem Rasen ruhen, das ganze Jahr ein Anrechji auf treues" Gedenken haben, so ist ihnen dochj im, Kirchenjahr noch ein besonderer Tag bestimmt, an dem die Ueberlebenden sich ausschließ lich Mit den teuren Entschlafenen beschäftigen- Und so wenden sich heute wieder Millionen von Menschen den Friedhöfen zu- Aus dem betäubenden Gewirr der Groß stadt wie aus der idyllischen Ruhe des stillen Tvrfleins eilen sie nach! den Stätten des Friedens, um die teuren Hügel mit Blumen zu schmücken- Und wenn der teure Ent schlafene auch nicht mehr sieht das äußere Zeichen der Liebe, und wenn er auch die heißer, Zähren nicht fühlt, die auf seine letzte Ruhestätte fließen, das Band mit ihm, das die Schjauer deS Todes nicht trennen konnten, wird in der feierlichen Stille des Totentjages im Herzen der Trauernden noch enger und fester geknüpft als sonst, wo des Lebens flutende Wellen uns umbranden- )k( 0 0 Totenfest. Mit rauher Hand fegt der Wind die ivelken Blätter von den Bäumen und streut sie als letzte Gabe des schei denden Jahres hernieder auf die Grabhügel der stillen Totenstadt, unter denen so manches Herz ausruht von allem Erdenlcid und einem schöneren, besseren Leben ent- gegenträumt- Oede und still liegt nun der Gottesacker wie die Felder der Menschen- Verstummt, sortgezogen sind die gefiederten Sänger, die in den dichtbelaubten Bäumen wohnten zur Sommerszeit und den Heim gegangenen drunten in stiller Kammer die süßesten Schlummerlieder sattg-en- Längst verblüht sind die stolzen Rosen und ihre farbenprächjtigen Schwestern, von liebender Hand auf die Gräber des Friedhofes gepflanzt, auch die bescheideneren Astern und Georginen haben schon ihr Haupt geneigt vor dem kalten Hauch des Frostes- An die Stelle des ehemaligen regen Lebenss und Treibens, des Keimens und Sprießens, Blühens und Reifens ist Ruhe und Still stand getreten. Tie ganze Natur gleichjt einem weiten, großen Friedhöfe- Tiefe Stille ringsum, nur selten unterbrochen von dein Knistern eines dürren Astes, von dem Rascheln des fallenden Laubes öder dem heiseren Ge krächze eines Raben, dieses Totenvogels, der schwerfällig über der einsamen Landschaft dähinschlwebt- Es geht wie ein vcrhalt'nes Weinen Turchj Feld und Wald und Au, Nur müde mag die Sonne scheinen, Rings alles fahl und grau; Es deckt der Herbst die Nebelschleier Voll Trauer auf die Flur — Tas ist die große Totenfeier Ter sterbenden Natur- So sind Totenstille, Grabesruhe die Attribute des dem Andenken der Heimgegangenen gewidmeten Totenfestes draußen in der Natur, deren Schaffenskraft für dieses Jahr aufgehört hat, zugleich eine ernste Mahnung für uns alle, daß auch unser Leib einst Staub werden wird- „Prahlst du gleich mit ros'gen Wangen, die wie Milch und Purpur prangen, ach die Rosen welken all'!" Tie stillen Grabhügel auf dem Friedhöfe sind ernste Gebenk- zeich>en des immer näher rückenden eigenen Todes, mit dem der Lebensweg abschließt jedes einzelnen, der noch atmet im rosigen Lichjb Und wie sich der Grabhügel all jährlich schmückt mit frischem Grün und treue Liebe die letzte Ruhestätte der Entschlafenen mit Blumen ziert, so belebt sich auch die Hoffnung auf ein dereinstiges Wieder sehen- Ein Gang auf den Friedhof ans stillen Totenfeste ist darum für den denkenden Menschen wohl dazu angetan, ihn über den Staub und die Hohlheit des Alltagslebens j emporzuheben und ihm «ine hehre Weihestunde zu eihen in dem hoffnungsfrohen Gedanken: - Oertliches und Sächsisches. Riesa, 24- November 1906. — Se. Majestät der König wird an einem noch festzusttzenden Tage in der ersten Hälfte des Monats Dezember unsere Stadt mit Aller- Höch st seinem Besuche beehren. Das nähere Pro gramm, daS voraussichtlich den Besuch mehrerer städtischer Anstalten und industrieller Etablissements sowie eine Be grüßung durch die hier in Garnison stehenden Truppen um fassen wird, wird demnächst bekannt gegeben werden. —* Wir verweisen auch an dieser Stelle auf die be vorstehende Kirchenvorstandswahl (stehe die Be- kanntmachung im amtlichen Teile dieser Nummer). Die Etnzeichnung in die ausliegenden Wählerlisten muß bi« nächsten Mittwoch, den 28. d. M., mittag« 12 Uhr erfolgt sein. Die Anmeldung kann mündlich oder schriftlich ge schehen, demnach auch durch Boten oder durch Brief. Nur diejenigen, die in den Listen stehen, dürfen an der Wahl teilnehmen. Don der Stadtoerordnetenwahl unterscheidet sich diese Wahl insofern, als bet der ersteren der Stadtrat selbst die Liste aufstellt, während bei der KirchenoorstandS- wahl nur die in die Wahlliste eingetragen werden, die sich selbst dazu melden. Ein anderer Unterschied zwischen der Stadtverordnetenwahl und der Kirchenvorstandkwahl ist dieser, daß bei der letzteren nicht die sächsische Staatsange hörigkeit gefordert wird. Der Wähler, drr nicht sächsischer Staatsangehöriger ist, muß — abgesehen von den in der Bekanntmachung des KirchenoorftandeS angegebenen Er- fordernissen — Mitglied der Kirchgemeinde seiu, seinen wesentlichen Wohnsitz in ihrem Bezirke haben, sich zu der evangel.-luth. Landeskirche halten und seine Kirchensteuern hier entrichten. Ganz besonders machen wir zugleich auch darauf aufmerksam, daß nach dem Kirchengesetz vom 30. Ok tober 1896 wählbar in den Kirchenvorstand nur stimm berechtigte Gemeindeglieder sind von gutem Rufe, bewähr tem christlichen Sinn (dazu gehört auch, daß sie sich regel mäßig zu Gottes Wort und Tisch halten!), kirchlicher Ein sicht und Erfahrung, die das 30. Lebensjahr vollendet haben. — Ein früherer Schüler unserer ehemaligen höheren Knabenbürgerschule, Herr Carl Schütze in Brohl am Rhein (RegterungSbez. Coblenz), Sohn des Steinmetzmeist-rS und Stadtverordneten Herrn Carl Schütze hier, hat den hiesigen Knabenbürgerschulen eine interessante Steinsammlung als Geschenk übersandt. Sie umfaßt in etwa 130 Exemplaren 1. vulkanische Massengesteine (Basalte, Phonolithe, Laven); 2. Tuffe, 3. Dulkanauswürflinge, nämlich sogenannte Bom ben verschiedener Art, saure, basische und Mischungsformen (Trachyt, Sadinit, Augtr), und metamorphosierte Schiefer lUrtonschiefer, Glimmerschiefer, Tneiße), sämtlich in der Gegend von Laach (Eifelgebirge) gesammelt. Die Lascher Vulkanismen werden als in der ganzen Welt einzig da stehend bezeichnet, und nur das Vesuogebiet hat gewisse Aehnlichkeiten damit aufzuweisen. — Im Kaiser-Panorama wird nächste Woche die Serie „Der Burenkcteg" ausgestellt. — Auf Grund deS im Anzeigenteil bekannt gegebenen Prospekte- und auf Antrag der Dresdner Filiale der Deutschen Bank, der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt, Abteilung Dresden, und der Firma Gebe. Arnhold, Dresden, sind nom. 1000 000 Mk. neue, auf den Inhaber lautende, oollgezahlte Aktien, hiervon 600 Stück zu nom. 1000 Mk. (Nr. 2001—2600) (mit Anspruch auf den vollen Gewinnanteil für daS Geschäftsjahr 1906) und 400 Stück zu nom. 1000 Mk. (Nr. 2601—3000) (mit Anspruch auf den halben Gewinnanteil für da« Geschäftsjahr 1906) der Speicherei- und Speditions-Aktiengesell schaft zu Riesa a. S. zum Handel und zur Notiz an der Dresdner Börse zugelaflen worden. Die Gesellschaft hat für die letzten fünf Geschäftsjahre folgende Dividende verteilt: 1901: 8«/„, 1902: 7'/, °/„ 1903. 8 °/„ 1904: 8°/„ 1905: 10 °/y. Sie ist mit einem Aktienbesitz von nom. 596000 Mk bei der Dresdner Transport- und Lagerhaus- Aktiengesellschaft vorm. G. Thamm und nom. 727000 Mk. bei der Dresdner Fuhrwesengesellschaft beteiligt. Drr Rest entfällt auf Beteiligungen bei mehreren anderen kleineren Unternehmungen. Die Aussichten für daS laufende Ge- schäftsjahr bet der Spetcherei- und Speditions-Aktiengefell- 2 KW