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Oesterreich. Wieder ei» politische« Duell i» wie»! A« Dtrnsta- vormittag fand in einer Privatwohnung io» ersten Stadtbezirke zwischen de« Abgeordneten Dr. Stein wender und de« Chefredakteur de« „Grazer Tageblattes" Professor Dr. Kranz Streinz ein Säbelduell statt. Bei« ersten Gange erhielt Steinwender eine leichte Wunde am linken Schläfenbein, Streinz eine schwere Verletzung an der rechten Schläfe. Da« Duell wurde sofort eingestellt, da die Kampfunfähigkeit Streinz' frstgestellt wurde. Die Gegner reichten sich versöhnt die Hände. — Die Ursache de« Zwei kampfe« war ein« Lenierung Steinwender« gegen Streinz, welcher Mitglied der Parteileitung der steierischen deutschen Bolkspartet ist, in einer Vertrauenlmänoer-Bersammlung dieser Partei. Türkei. Sofern einer neueren Meldung zu traue», dürfte die Kreta Frage doch rascher wieder in Fluß gerathen, al« e« in letzter Zeit den Anschein hatte. Wie nänrltch die „Köln. Ztg." au« St. Petersburg mittheilt, bestätigt die „Novcji Wremja", daß Rußland, Frankreich und England überein gekommen seien, den Prinz»» Georg auch ohne Zu stimmung der Pforte und de« Sultan« al« Seneralgouver- «eur in Kreta etnzusetzen. Bisher hatte «au sich über die Absichten der russischen Regierung zurückhaltender geäußert. Der in Aussicht stehende Besuch de« Prinzen in Petersburg, Kopenhagen, London, Pari« und Rom sei al« Danksagung für den Beschluß seiner Einsetzung aufzufassen. Die Frage, ob die drei Mächte di« Zahl ihrer Truppen auf Kreta er höhen wollen, sei gleichfalls berührt worden und w:rde vor aussichtlich in bejahendem Sinne gelöst werden. »Iler 8unk- uuä 8ör8«llßv8oIMtv, vis: u. Vvrktluk von LtÄLtspspisreo, kremölülld. Osläsortou; killloSllllK von Ooupons, viviäslläesLkÄuM; VilSVOlltiriMK voll ^Vsokselii, Devisen; Santo-Vorrvnt- nuü vllseL-Vsrlistlr; —- HudecllnKte OekeiNikaliunK aller 668oliä5l.6. VtzrLLLSUIlS bei tLZI. VerkÜAULA mit von „ monatl. 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Der Reichtum sollte für Sie jetzt keinen Un terschiedmachen; Ihre Pflicht gegen mich bleibt die gleiche!" „Wir wollen die Pflicht fürs erste aus dem Spiele lassen, Herr Rolfs, wenn ich Sie bitten darf!" m-inte der Graf kalt, dann wendete er sich freundlich zu Hertha und indem er das junge Mädchen an sich zog, sprach er in wohlwol lendem Tone: „Du sollst thun, wozu Du selbst Lust hast, mein Kind, ziehst Du es vor, hier bei Deinen Freunden zn bleiben, so magst Du eS natürlich thun; andererseits aber bin ich bereit, wenn Du Deinen Koffer packen willst, Dich letzt gleich mit mir zu nehmen. 3 Ich habe Pläne für Deine Zukunft und möchte Dich vor allem meiner Schwester vorstellen, die morgen in der Stadt mit uns Zusammentreffen soll. Nun sage, was Du willst, hier bleiben oder mit mir gehen?" Gesenkten Blickes und pochenden Herzens stand Hertha da. Sie war das Bild der reizendsten Unentschlossenheit, im stillen aber wußte sie doch ganz genau, was sie wollte. Sie war reich, die Welt lag vor ihr, die Welt mit ihren ungekannten Freuden und Vergnügungen, sie konnte das Lebe» genießen, von dein sie oftmals in Büchern gelesen, das sie aber, wie sie glaubte, nie kennen lernen sollte! Tie Freiheit lag vor ihr! Ach, wie herrlich war doch der Besitz des Geldes, das ihr all das sicherte! Der alte Herr, der gekommen war, um sie in das Feenland zu entführen, dünkte ihr wirklich und wahrhaftig ein Zauberer. Ande rerseits war cS ihr peinlich, unfreundlich zu erscheinen und undankbar, und wenn auch ihre Augen vor Wonne lench- telen nnd ihre Wangen glühten, so sprach sie doch ganz ruhig, kühl und besonnen: „Sie dürfen mich nicht für un ¬ freundlich oder undankbar halten, liebes Fräulein Sul- vian, und auch Sie nicht, Oskar, aber ich würde gerne mit Graf Gunbordon nach der Stadt fahren." * * Am späten Nachmittag eines grauen, regnerischen Ja nuartages saßen zwei Damen in der holzgetäfelten Vor halle eines alten Landhauses; obwohl es schon fünf Uhr und recht dunkel war, hatten sie bis nun noch kein Licht anzünden lassen, und die geräumige Vorhalle war nur von dein flackernden Scheine des Feuers im Kamin beleuchtet. Zwischen den beiden modern gekleideten Damen stand ein zierlicher Theetisch mit rosenfarbenem Geschirr, doch hatte man den Imbiß offenbar schon genossen, denn die Schalen waren leer und auch das Butterbrot fast alles aufgezehrt. Von einer alten französischen Uhr, die an der Wand hing, schlug es jetzt plötzlich laut und fast dröhnend die fünfte Stunde. „Fünf Uhr!" rief die ältere der beiden Damen, die, so iveit man beim matten Feuerschein beurteilen konnte, ein sehr zartes, schmächtiges Gesicht hatte. „Wie gefällt Dir dieses Eulenlicht, Regine? Wir sind die ganze Zeit über merkwürdig schweigsam gewesen; ich dächte, sie müßten jetzt bald da sein." „Vor einer halben Stunde gewiß noch nicht," entgeg nete die zweite der beiden Damen, die eine volltönende, etwas tiefe Stimme hatte; „ich lhue aber besser daran, die Lampen anzuzünden und dafür Sorge zu tragen, daß man frischen Thee bringe." „Kommen sie heute von derStadt oder vonweiterher?" „Sie kommen direkt aus Paris." „Und wie sieht sie aus?" „Mein Gott, Du mußt nehmen, daß ich sie nur ein ein ziges Mal gesehen; es war im September und mein Bru der telegraphierte mir damals, ich möge zur Stadt kom- men, nm sie kennen zu lernen; sie wohnten im „Hotel Alexandria", weil das Palais auf dem Portmannplatze Reparaturen halber nicht brauchbar war. Er hatte sie eben erst von der Schule, in der sie erzogen worden, zur Stadt gebracht; ich blieb damals nur einen einzigen Tag mit ihnen. Gunbordon wollte eigentlich, ich solle sie zu mir nehmen, ich aber fand dieses Ansuchen so selbstsüchtig, daß ich ihm seine Bitte abschlug. Jetzt wünsche ich fast ..." Sie hielt plötzlich inne und ihre Freundin Warwick voll- endete anstatt ihrer den Satz: „Jetztwünschest Dn fast, daß Du Dich damals weniger ablehnend verhalten, das woll test Du doch sagen, nicht wahr?" „Allerdings!" entgegnete Baronin Regine, aber auch nicht der Schatten eines Lächelns trat bei diesem Zuge ständnisse auf ihre Lippen. Der Diener brachte die Lampe» in das Gemach und entfernte das Theegerät; dann, als die beiden Damen sich wieder allein sahen, sprach Frau Warwick, indem sie be harrlich auf das früher von ihr angeregte Thema zurück kehrte: „Und wie sieht denn das Mädchen eigentlich auS„ ist es hübsch?" „Nicht gerade hübsch, aber es hat schöne Augen und eine tadellose Gestalt; im großen und ganzen genommen macht die junge Person einen vornehmen Eindruck, das läßt sich nicht in Abrede stellen!" „Seltsam, da sie ja doch gar nicht von besonderer Her kunft ist." „Oberst Curzon, ihr Vater, entstammt einer sehr an gesehenen Familie; wer seine Frau gewesen, das kann ich Dir allerdings nicht sagen." Nach einer abermaligen kleinen Pause richtete Fra« Warwick, eine hübsche, kleine Person von etwa 35 Jahren, mit rosigen Wangen und kurzgeschnittenem HaaH ihre» Blick forschend auf Baronin Regine Naton und sprach in langsamem, fragenden Tone: „Du glaubst also, daß Gun bordon ..." Die Baronin sprang ungeduldig auf. „Wie soll ich Av» stimmen können, wie soll ich wissen oder glauben, tvM Gunbordon thut oder nicht thut! Nur so viel steht fqißHH er in daS Mädchen geradezu vernarrt ist. . (Fortsetzung folgtH SM