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7«. J«hr« 188 »Junge, Du wirst doch nicht den Schwerenöter spiel«»' wollen?" O Bettina zittert« innerlich vor Unmut. „Bernhard, unterlaß doch solche Witze. Fräulein Rottmann ist übrigen- nicht «in» mal hübsch zu nennen." - »Doch. Mama, da mutz ich ganz entschieden Front machen Sage selbst, Onkel Fritz, ist sie nicht ein sehr hübsches Mäde' mit ihren großen, kl,«gen Airgen und den dicken, braunen Zöpfen?" »Aber Bernhard!" rief Bettina ärgerlich und einen Mo ment die Herrschaft über sich verlierend. Herbig sah lächelnd in ihr gerötetes Gesicht. »Bettina, über den Geschmack läßt sich nicht , streiten. Wir Männer haben unsere eigene Ansicht über Frauenschönheit. Zioar muß ich gestehen, daß ich daraufhin Fräulein Rottmann twch nicht angesehen habe, aber das läßt sich nachholen." Bettina war außer sich über die Wendung, die das Ge» sprach genommen. AVer sie durfte sich dar nicht merken lassen. »Man muß solchen Mädchen gegenüber immer einige Zurückhaltung bewahren. Sie werden sonst zu aufdringlich." »DaS hast Du wohl bei der Rotffnaun nicht z» befürchten. Sie ist sehr taktvoll und aus guter Familie. Ihr Baler ww Offizier, und ihre Mutter eine stille, feine Fran." M Di« kennst ihre Mutter?" Gi>r feines Lächeln huschte bei dieser erschrocken klingender» Frage um seinen Mund. „Gewiß, sie begleitete ihre Tochter, als ich diese einstellte? Bettinas Augenlider zuckten nervös. »DaS ist doch sonst nicht üblich." „Allerdings nicht. Aber die Damen wohnten au»«8rtS, und daher war Frau Rottiuann mitgekommen, um gleichzei tig hier eine Wohnung zu suchen. Mutter und Tochter leben seitdem zusammen in unserer gute» Stadt, und soviel ich weiß, trägt Fräulein Rottmann den größten Teil zum Unter» halte bei, da ihre Mutter als HauptmanuSwitwe nur «ine sehr geringe Pension bezieht. So, das ist alles, waS ich von der jungen Dams weiß. Willst Du. mehr wißen, dann kann ich mich ja danach erkundigen.", BrMrs wehrt» hastiL ab,. . rso.tzfl Mittwoch, 1». A»ß»st 1S17, nve«»S, derer Gesetzentwurf steht vor. daß amerikanische Bürger, die in den letzten 20 Jahren naturalisiert worden sind, devor- ttert oder interniert »werden ckönnen, wenn sie illoyaler Kundgebungen überfuhrt sind, die zu einem Ausstand auf reizen. Eine nationale Arme«. Reuter meldet: ES wird mit- geteilt, daß eine nationale Armee, die durch das Los be stimmt wird, im September unter die Fahnen berufen werden soll. > Wilson - Diktator. Präsident Wilson verlangt die Erweiterung seiner amtlichen Befugnisse, die ungefähr der Uebertraaung diktatorischer Vollmacht an ihm aleichkomnen würde. Au« dem Senat heraus ist aber ein Vorschlag ge macht worden, der die Führung im Kriege ander« feftlegen will. Dem Präsidenten soll ein Dezemvirat — drei demo kratische, zwei republikanische Senatoren, drei demokratische und zwei republikanische Mitglieder des Repräsentanten hauses — an die Seite gesetzt werden. Man hält eS jedoch für wahrscheinlich, daß Wilson seine Forderung durchsetzen wird, da die inneren Verhältnisse der Union scharfe »Maß. nahmen verlangen, wenn die Kriegspolitik durchgefiihrt werden soll. Ereignisse in -tntzlantz. DaS blockierte Kronstadt. „Handelsbladet" meldet aus Stockholm, daß Kronstadt von 20000 Matrosen und Sol daten, die aufseiten der Bolschewiki stehen, besetzt ist. Kron stadt wird von der Regierung blockiert, und sie hofft, es in 4 bi« 5 Wochen einnehmen zu können. Der finnische Landtag beabsichtigt, nach einer Meldung aus Stockholm, demnächst wieder zusammenzutreten und für eine Geheimsitzung eine finnische Provinzstalst zu wählen, da das Helsingforser Landtagsgebäude von russischen Re« gierungssoldaten besetzt gehalten wird. Eine starke zaristische Strömung macht sich in Ruß land bemerkbar. Träger der Bewegung sollen entschlossene Großgrundbesitzer und ein Teil des Offizierskorps sein, dar sich genügenden Einfluß auf die ihnen ergebenen Truppen zutraut. Nach der Petersburger „Börsen-Zeituna" wurde versucht, aus dem Staats-Archiv die Kronverzicht-Erklärung des Zaren zu stehlen. Die amtliche Agentur schweigt dies« Tatsachen tot. Wettere Sriegs»achrtchten. Graf Pourtäles über die Schuld Frank reichs am Kriege.- Der frühere deutsche Botschafter in Petersburg Graf Pourtäles erklärte einem Vertreter von Wolfs Telegravhischem Büro auf die Frage, tvie nach dec Ansicht des Grafen die Haltung der französischen/ Regie rung während der dem Weltkrieg vorausgegangenen Krise gewesen sei: Ich habe vom ersten Augenblick der Krise den Eindruck gehabt, daß die französische Diplomatie eifrig be müht war, Ocl ins Feuer zu gießen und zum Kriege zu Hetzen. Besonders war ihr Bestreben deutlich zu erkennen, die russische Regierung und die russische öffentliche Mei nung davon zu überzeugen, daß Deutschland den öster- reickisch-serbischen Konflikt provoziert habe, und daß cs sich in Wirklichkeit tmNiger um einen österreichisch-russischen als nur einen russisch deutschen Konflikt handele- Obgleich die französische Regierung unter Zuhilfenahme von recht bedenk lichen Agentenberichten ein Material zurecht gestellt hat, das möglichst günstig für sie wirken sollte, werden Sie nir gends finden, daß das Pariser Kabinett irgend einen Schritt für die Erhaltung des Friedens unternommen hat. Es hat vielmehr wiederholt direkt abgelelmt, im Sinne der Be ruhigung und Versöhnung einznwirken. Die Haltung des französischen Botschafters Paleologue war von Anfang der Kris? an auf deren Verschärfung eingestellt. Um eine ver söhnliche Aussprache zwischen Petersburg und »Wien tun- lichst zu fördern, bat Deutschland in Paris, daß die fran zösische Regierung in Petersburg ihren Einfluß in beruhi gendem Sinne geltend machen möchte. Dort aber wurde iede Mitwirkung auch zur Beruhigung der französischen Presse abgelehnt. Ein von Pourtäles geschildertes, charak teristisches Vorkommnis bestätigte seine Annahme, daß Frankreich oder vielmehr Herr Po in rare und Genossen Ivirk- lich den Krieg, den es zur Wiedergewinnung von Elsaß- Lothringeu schon seit Jahrzehnten vorbereitete, bewußt ge wollt und bewußt gefördert hat. Die Russen haben letzten Endes diesen Kriegseifer nicht nur mit ihrem Blute, son dern auch mit dem völligen Ruin ihres Landes bezahlen müssen. Als ich in den kritischen Tagen einmal Herrn Sa sonow anfdie Konscguenzen aufmerksam machte, die die «eilegerzum,,Riesaer-T»sEaE. «EI«»«» rmimrchs " I« Der Wutter Sühne. > Roma» von H. TourthS-Mahler. 3 < «Wähle Deinen Beruf so, daß Du ihn als ganzer Mann öüSsüllett kannst, und Lust und Liebe dazu mitvringst, dann wählst Du recht mH «lach meinem Wunsch." Bernhard war aufgesprungen und hatte sich mit ernster Miene vor den Oheim hingepslanzt. »Ich möchte Maschinen bauen, Ingenieur werden. Weißt Du, in solchem großen Eisenwerk möchte ich arbeiten. Neulich bckbe ich auf dem Bahnhof eine neue Lokomotive gesehen, ach, Onkel Fritz, Du glaubst nicht, wie herrlich die auSsah! Wie die einzelnen Teile sich so leicht und elegant bewegten und ineinander fügten, ich war ganz hin und konnte nicht fortse- Zen. Siehst Du, so etwas möchte ich bauen, aber noch schöner, noch bester. Kannst Du mich verstehen?" Herbig hatte wohlgefällig an dem schlanken Jungen em por gesehen und sich an seilten energisch blitzenden Augen gefreut. »ES wäre doch das erste Mal, daß wir unL nicht verstäu be», Junge." »Und Du hast nicht« dagegen?" „Nein, im Gegenteil." Bernhard hatte tief Atem geholt. „Gott sei Dank." Aber dann «nachte er ein betrübtes Ge» sicht. »O jeh, was wird nun Mama sagen? Sollst sehen, Onkel Fritz, sie^veint und denkt, ich hab« Dich gekränkt." Herbig legte seine Hand auf den Arn« des Jünglings. »Laß gut sein, Bemhard. Mit der Mutter bring ich LaS selbst in Ordnung, wenn eS so weit ist. Vorläufig werde erst mol auf dem Realgymnasium fertig, «her brauchen wir gar nicht» darüber zu reden. Wen«« wir »Männer" unter uns nur flittg darüber find i" Seit jenem Tage verstanden sich Onkel und Neff- noch bester al« svnst. Und Bettina freute sich darüber, ohne zu ah nen. daß man ihren Wünschen entgegenarbeitete. — Kurze Zeit, nachdem Herbig mit seiner Schwester in -aS Wohnzimmer getreten »ar, kam auch Bernhard Gerold «lach Hanse. Er riß die farbig« Mtz« grüßend yyin Kopf, als er Waldstücke südlich Westhoek. Tie englische Besatzung wurde im blutige.l Nahkatt pfe überwältigt. An der Arrasfront war ab Mittag die Feuertätia- keit heftig Mehre«« nächtliche Erkundung-Vorstöße, die mit starken Kräften beiderseits Hulluch und an der SHaße Gavrelle--Fresnes unterirommen wurden, scheiterten. Deutsche Stoßtrupps drangen nordöstlich Neuve-Cliapell« in die gegnerische Steilung ein. Ein Minenstollen und mehrere Unterstände wurden gesprengt. Durch 6 feind liche Fliegerbomben auf Lille wurden sechs Zivilisten ver letzt und eine Kirche beschädigt. »An der Aionefront soivie in der westlichen Champagne war die »Artillerietätigkeit erheblich gesteigert. Die französischen Angriffe auf die neuen deutschen Sicklungen am Cvrutllet scheiterten größ tenteils rn unserem Sperrfeuer. Was bis au die deutschen Gpäben Vordringen konnte, wurde im Nahkampf blutig ab- gcw-lesen. BeiderseitsderMaaS herrschte vom Walde von Avorourt bis Vaur seit dem Morgengrauen des 13. August heftiger Artülerieseuer. Infolge starken Regens flaute es am Mittag kurze Zeit ab, um von zwei Uhr nachmittags ab mit gesteigerter Stärk« wreder einzusctzen. Das Feuer hielt die ganz- Nacht hindurch an. Unter seinem Schutze versuchten die Franzosen während der Nacht starke Pa trouillen vorzutreiben. dis Liberal?durch »Abwehrfeuer oder inr Nahkampf abgewiesen wurden. Französische Bereit stellungen bei dec Höhe 304 wurden unter Vernichtungs feuer genommen. . An der Ostfront war nur an einzelnen Stellen die Artillerietätigkeit lebhafter. In der Bukowina und der Moldau erschöpften sich die Anisen und Rumänen weiterhin vergebliche,« Gegenangriffen. Sv wurde südlich der Sucza- wa bei Argora ein schwerer russisck>er Angriff unter gro ßen Verlusten ab bewiesen. Ferner scheiterten russisch- r, mimische Angriffe westlich des Doftana-TaleS sowie zwischen Trotus- und Casinu-Tal, ebenso nördlich Focsaui sowie westlich der Buzaul-Mündung. Die gegnerischen blu- Ligen Verluste waren bemerkenswert noch. Nördlich des Klosters Lepsa stießen Stoßtrupps der Verbündeten in die rumänischen Gräben vor und kehrten mit einem Offi zier, 56 Gefangenen sowie zahlreichen Grabenwaffen in ehre eigenen Gräben zurück. In der Dvbrudscha nahm die beiderseitige Ariillerietätigkeit zeitweise große Heftigkeit an. « * Zur Lage der russisch-rumänische« Kräfte. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Die Offensive der Ver bündeten hat schon vor acht Tagen zu einer Situation ge führt, die bei weiterer Entwickelung für die russisch-rumä nischen Kräfte im Ost-Teil der Karpathen und deren Vor gelände zu bedeutenden Folgen führen dürften. Die russisch- rumänische Heeresleitung hat daher alle zur Verfügung stehenden Kräfte zu starken Angriffsstößen zusammen ge rafft. Trotz erheblichen Aufwandes an Munition und Material und trotz rücksichtslosen Einsatzes von Massen ist den Ruffen und Rumänen jeder Erfolg versagt geblieben, ohne daß die Attgriffstiitiakeit der verbündeten Kräfte im Räume nördlich Focsani hätte aufaehalten werden können. Die aus dem Raume der oberen Vntna und des Susita- Tales führenden Verbindungen sind bereits vollkommen abgeschlossen, während der Druck unserer Kräfte im Tale des Trotus unaufhaltsam andauert. Die operative Lage der an der oberen Putna eingekeilten feindlichen Kräfte wird in kurzer Zeit eine Lösung finden müssen. In der Bukowina sind schwächere feindliche Vorstöße mühelos ab- gewiesen worden. Am Zburcz richtet sich der Russe auf dem heimatlichen Boden zur Verteidigung ein und beginnt, mit Aufklärungs-Abteilungen vorznfuhlen. Bo» See- rm- Lüfttrie- Der Luftangriff auf England. Reuter meldet: Nach zuverlässigen Berichte» sind bei dem letzten Luftangriff bei Southend gestern 32 Personen getötet und 43 verletzt worden. Der Krieg mit Amerika. Die Knebelung der Presse. Reuter meldet: Ein Gesetz entwurf, der mr Senat eingebracht wurde, verbietet die »Veröffentlichung von Nachrichten und Artikeln übce Fragen, die nnt dem Kriege im Zusammenhang stehen, in deutscher oder nr einer anderen fremden Sprache, wenn sie nicht in der nebcnsteheuden Spalte auch englisch erscheint. Ein an- Mutter und Oheim seiner wartend ain Fenster stehen sah, und stürmte mit weiten Sätzen die breite Steintreppe empor inS HauS. Sein hübsches, gebräuntes Gesicht, welches schon jetzt charaktervolle, energische Züge hatte, strahlte vor Bemnügen beim Anblick der beiden geliebten Mensche». Wenige Minuten später saßen sich die drei bei Tisch gegenüber. Nach dem Braten sagte Herbig, plötzlich «in Gespräch un- lerbrechend: „Da habe ich übrigens eine Neuigkeit für Euch. Morgen in vierzehn Tagen ist es zehn Jahre her, daß ich die Fabrik übernahm. Ich gedenke zur Feier des Tages meinen Leuten ein Fest zu geben, und rechne dabei auf Deine Hilfe, Bettina. Du hassja ein großartiges Talent für derartige In szenierungen." .Du kannst aus mich rechnen, Fritz," erwiderte die Schwe ster. „Sage mir nur kurz, wie Du Dir das Fest denkst, alles andere besorge ich Dir." „Du bist eins famose Fran, Bettina, eine wahre Perle. Also ich dachte eS mir so. Wir veranstalten nachmittags in ei nem großen Wirtschaftsgarten vor der Stadt ein Fest mit Schießbuden, Karussell und Preisspielen. An großen Tafeln soll dann reichlich Kaffee und Kucheu gereicht werden. Abends, wenn die Mütter da« Jungvolk heinigebracht haben, erhalten die Leiste ein Festessen, und daran kann sich zur Erhöhung der Lustbarkeit ein Tänzchen schließen. Zu sparen brauchst Dn nicht, Bettiua. Ich habe in diesen, Jahrs einen glänzenden Abschluß gemacht, uud kauu mir etwas leisten. Die Preis spiele sollst Dl» so einrichten, daß jeder der Leute ein hübsches »Andenken an die Feier mit nach Hause nimmt. Dabei sann Dir Bernhard an die Hand gehe,«. Und die Damen au5 dein Zeichensaal übernehmen die Spielaufsicht über die Kinder. Ich habe mit Fräulein Rottmann schon darüber gesprochen, sie ist ja doch entschieden die Intelligenteste von allen." Bettina empfand einen eifersüchtigen Groll auf Maria Rottmann, weil Fritz mit dieser eher über die Sachs gesprochen hatte, als mit ihr selbst. Bernhard aber war begeistert. „Du, Mama, dann stelle mich nur ka an, «vo ich mit Fräulein Rottmann Zusammenwirken kann. DaS ist ein patentes »Mädel, und bildhübsch." Er drehte unternehmend an der Stelle, -»vo einst vielleicht I» «rhmrdmg starker Anzriffe. schrieben einem militärischen »Mitarbeiter wird un« ge- Die verhältnismäßige Stille der vorhergehenden Lage -«st an großen Teilen der feindliche» Front einer cknen gewaltigen Steigerung des Feuers Platz gemacht, die uicht mehr der Vorbereitung rein örtlicher Angriffe gilt, sondern «tuen neuen allgemeinen Anstur,n unserer Gegner in so gewaltiger Ausdehnung wie vielleicht noch niemals in diesem Kriege ankündigt. Wenn unsere LstreSleitune an die Spitze ihres Berichtes den Satz stellt« »Starke Angriffe der verbündeten Gegner berei ten sicv vor", so sind das schwerwiegende Worte, die unS neue, schwerste Kämpfe ankündigen. Offenbar glau be« unsere' Mstfeir de, bei deren Völkern und, Heeren dte Krieg-Müdigkeit wächst, keine Zeit mehr verlieren zu können. Sie furchten, daß der Erschöpfungskrieg sich ge gen sie selbst wenden könnte, besonders dann, wenn man rmter Erschöpfung auch die Zermürbung der seelischen Käste, deS imperialistischen Kriegswillens, mit versteht. Mr sehen dem neuen Ansturm mit der Zuversicht ent gegen, daß sein Mißlingen den Willen zum weiteren Fort- ketzen des nr-losen Gemetzels lähmen wird Nur in der Hoflnr na hat man sie zu dieser neuen Anstrengung noch treibe» können, daß es die lebte sein wird. Vielleicht mag diese Erwartung zntrcfien, aber im anderen Sinne, als jene ihr unterlegen. Jedenfalls sehen wir, daß ihnen eins in jedem Falle mißlungen ist: die Ncberraschung. Unsere Hee-- rekleitung hat ihre Vorbereitungen sorgfältig überwacht und kündigt ihnen den neuen Sturmversuch an, noch ehe er wirklich begonnen hat. ' Die Steigerung des feindlichen Feuers, die zunehmen den Erkundungsvorstüßc, die Fliegerkämpfe machen sich auch große« Teilen der flandrischen Front, diesmal auch im Küstengebiet, im Artois — hier besonders um Lens und an der Scarpe — an der MSne und in der West- wamvagn- bemerkbar — das sind die Fronten, auf denen die Frühjahrsoksinsive der Engländer und Franzosen, und dann die Angriffe der Engländer vom 31. Juli statt fanden. Aber auch über die Bedeutung der Gesmütz- kän.pfe auf der 20 Kilometer breiten Front nördlich! Ver dun besteht heute kein Zweifel mehr. Die Franzosen ha ben an diesen Abschnitt starke neue Kräfte, besonders an Artillerie, hci angeführt. ES ist die kampfumstürmte Ge gend, in der Nivcllc und Pctain sich „ihre Sporen verdient" haben. „Ou rev^cnt toujourS... " Jedenfalls -versucht der Feind seine gewaltigen Mittel an Kricgsgerät und Menschen Lusina! nicht nur in der Tiefenentwicklung, son dern auch in der BreitenauZdehnung wirksam zu machen. Aber da? Hai stmittel jedes großen Erfolges, die Ueber- raschung ist seinen Händen bereits entglitten. Inzwischen setzen wir unsere Erfolge in der Moldau zwischen Gebirge und Seretb fort. Von Westen her dringt die österreichisch? Annec des Generaloberst v. Rohr in den Tälern de?. Trrtus, de? Oitoz und neuerdings des Casinu siegreich gegen Oste« vor und dehnt ihr Vorgehen allmählich weiter gegen Süden hin aus. Non Süden aber erkämpft sich die Heeresgruppe Mackensen Schritt vor Schritt werteren Raum nördlich der Susita und schiebt gleichzeitig ihren äußersten linken Flügel zwischen Susita Ur»> Putna nr nordwestlicher Richtung gegen das Gebirge ri- vor, in dem Russen und Rumänen mit erbittertem Degenstöße» sich wehren. * Von den Fronten. In Flandern war au den Brennpunkten der Schlacht »n der Küste sowie nordöstlich und östlich von Ypern am 13. Wignst das Artillericfeuer. von gewohnter Heftigkeit. Dre Engländer versuchten, durch überraschend entsetzende Feuerwellen von wechselnder Stärke die deutsche Vertei digung zu erschüttern. In der Gegend von Langemarck und Frezenberg sind englische Mgriifsversuche im Keime »stickt wrrde«. Die beobachteten englischen Ansammlungen sowie verntok stellte Tanks wurden unter Vernichtungs feuer genommen. Südöstlich von Ypern wurden starke feurdlicke Tiuppenvcrbände beschossen und mehrfach Pa trouillen obm wiesen Am 14. August 5 Uhr 45 Min, lwiMittags brachte ein kühnes, rasch durchgcführtcs Stoß- trl'pvcnimtcruchmen die Deutschen in den Besitz der