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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191708155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170815
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-15
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1917
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sseucfte Rachrichtc» «ud rrikgr««me »sm IS. August 1V17. Meltzstv-e« der verttier «srßeNttLtter. „X Berlin. Zur vertz»«igeru«a der Pässe «ach Stock» Sola» feiten« der Ententestaaten schreibt die Freisinnige 8tg.: Dieses Verhalten beweise, welche Anast die Entente« /Maugen davor batten. dah ihre «naehörigen die Mög» Nchkeit erhielten, im Austausch der Meinungen die Wahr heit über die Ursache d«S Kriege« und darüber zu erhalten. Wo KrieaSlüsternheit und wilde Annektionsluft vorhanden wie«. Die Germania schreibt: Die frikdenSfreundlicke Demokratie sei besiegt von der eroberungssüchtigen Demo- Katie bei den Westmachten. Der Vorwart« schreibt: »To- naldemokraten" meine, damit hätten die Regierungen der Alliierten di« Würfel geworfen. Der Kampf sei nicht länger ein Kampf zwischen den Nationen, sondern seht nur noch fin Kampf -wischen den kapitalistischen Regierungen, welche imperialistische Ziele verfolgten, und dem arbeitenden Volke, der Vorwärts leibst schreibt dazu. für die Arbeiterschaft xi mit dieser Handlung eine Situation von ungeheurer Klarheit geschaffen. eine Klarheit. der gegenüber e« kein verfteckenspirlen und kein .Kopf in den Gand stecken" gebe. Vie Erkenntnis, deren wir uns setzt mit feder Faser bemüht »in mühte«, lautet, dah die westlichen Entrntestaatrn ent- schloffen seien, den Krieg nicht zu beendigen, ehr sie ihr kerschmetterunasziel gegenüber Deutschland nickt durckge- .letzt hätten. Dagegen gebe e« nur eine Möglichkeit: Uns »nserer Haut wehren. Wie vem Lokalanzeiger aus Kopenhagen gemeldet wird, beliefen sich Petersburger Berichten zufolge die Beträge, die England bis setzt Russland voraeschossen hab«, auf 12 800 Millionen Franken. Der frühere Finanzminister Lchingaresf habe in einer Ansprache erklärt. Rußland könne aus seiner jetzigen Finanzkrise nur noch durch rin Wunder erlöst werden. Im Laufe von 4 Monaten habe die neue Regierung die Schuldenlast Rußlands um 4 Milliarden er höht. Nach dem Kriege werde Rußland jährlich 2'/, Mil liarden Rubel Zinsen entrichten müssen. - Das Berliner Tgbl. berichtet aus Frankfurt a. M.: Der Frankfurter Magistrat hat den Beschluß gefaßt, die Opfer des Fliegerangriffes am Sonntag auf städtische kosten zu beerdigen. versenkt. X Berlin. (Amtlich.) Im Mittelmeer wurde wieder eine große Anzahl Dampfer und Segler mit einem Gesamt» rauminhalt von über SO 000 To. versenkt. Darunter be fanden sich ein großer volldeladener Munitionsdampfer mit Kurs nach Dort Said, der nach dem Torpedotreffer mit ge waltiger Detonation in die Lust flog. Bo» den: bewaff neten italienischen Dampfer„Esemplare" wurde rin IS om. Geschütz erbeutet. Zwei Dampfer wurden aus einem an scheinend nach Saloniki bestimmten Gelettzug herauSge- schossen. Mn großer Dampfer mit Kurs auf Marseille wurde torpediert, doch konnte da« Sinken nicht festgestellt werden. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die TrotuS-Lini« erreicht. Wien. Aus dem k. u. k. Kriegspreffequartier wird unter« 14. August gemeldet: Von der Hauptstrecke Berlin —Bukarest zwergt bei der Station Adjudulun eine ringlet- sige Verbindungsbahn ab. die durch das TrotuStal und den Skyimespaß nach Sieberibürgen führt und sich in Kronstadt an die zweite Hauptlinie Berlin—Bukarest ansckließt. Diese Trotusüahn schneidet die Moldau in zwei Teile. Der zähe Widerstand SchtscherbatschewS findet in zwei dichtbewalde ten und fast wegelosen Gcbirqskomplexen, nordwestlich Danciu und beiderseits des Uztales, natürliche Unter stützung. Mackensens Vormarsch läßt die Berge zur linken Hand und den Sereth zur rechten Hand liegen und treibt die Rumäne» den Sereth aufwärts vor sich her. Mn Teil ihres AbschubS erfolgte von dem Bahnknotenpunkt Ltsita aus über den Sereth. dessen Snmpfzone sich hier auf vier Kilometer verbreitet nach Tecuciu, das Bahnverbindung mit Jassy und Galatz hat. Als die Truppen in Tisita ein drangen , zerstörte der Gegner hinter sich den Bahndamm und die Brücken über den Serethflnß. Der Hauotteil der Rumänen wurde südlich Adjudulnu von frisch eingesetzten russischen Divisionen ausgenommen und stellte sich gemein sam mit ihnen zu neuem verzweifelten Widerstand. Mitt lerweile sind aber nordwestlich davon die Honveds des Generalobersten Rohr an der zwischen den beiden Berg« kompleren binabfübrenden Oitozpaßstraße vorgebrochen und haben oei Turgul Ocna die Trotuslinie erreicht. Dadurch ist das mittlere Stück der TrotuSbahn von Goiosa bis Zarmaneftt von der Verbindung mit Adjudulnu abgeschnitten. Tapfer kämpfend weicht die rumänische Infanterie aus den Waldbergen zurück, um jenseits de« TrotuStalr« auf dem langgestreckten Bergrücken von Berzunt neuen Rückhalt zu gewinnen. Keine Kabinettkrife in U»«ar». )( Budapest. (Meldung des Ung. Telegr. Zkorr. Büro.) Einzelne Blätter verbreiten die Nachricht, daß zwischen den Mitgliedern der Regierung Meinungsverschiedenheiten ent standen sind und schließen aus Audienzen einzelner Politi ker bei Seiner Majestät auf eine Kabinettskrise. Demgegenüber wird an maßgebender Stelle erklärt, daß zwischen den Mit gliedern der Regierung unveränderte Solidarität besteht. Im übrigen wird die Ernennung der Minister ohne Porte feuille dem feststehenden Plane entsprechend in den aller nächsten Tagen bekanntgegeben werden und diese Tatsache wird eine einfache Widerlegung der auf eine Regierungs krisis bezüglichen Mutmaßungen bilden. Odessa nicht bedroht. 'Rotterdam. Wie die „Times" aus Odessa er fahren. hat der Stabschef, General Marx, in einem Mani- fest mitgetellt. daß Odessa durch den Vormarsch de« Feindes nicht bedroht werde, und daß man deshalb nicht beabsichtige, die Beamten anderswo unterzubringen. Ein Petersburger Dementi. 'Stockholm. Die Petersburger Telegrapheu-Agen- tur dementiert die angeblich in Stockholm umlaufenden Gerückte, wonach der aus Petersburg zurückgekehrte Berliner Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamscke Courant" vr Blankenstein irgendwie versucht hätte, einen Sonderfrieden -wischen Oesterreich und Rußland zu vermitteln. Große Truppentransporte von Italien «ach Frankreich. , 'Karlsruhe. Dem „Züricher Tagesanzeiger" zu- folge führt man die französische GrDzsperre auf militäriscke Ereignisse zurück. Wie man hört, soll es sick um große Truppentransporte von Italien nach Frankreich handeln, und zwar soll einerseits die französische Saloniki.Armee, welch« vor kurzem nach Unteritalie» gebracht wurde nun- mehr nach der französischen Front übergeführt werden: an dererseits sollen itzgltenische Truppen gemäß dem letzten Londoner Abkommen «ach der Westfront transportiert ««Hs» «nh RaAonckMS» M'stno oartn «te^«r Grundmgen iin«. gerechten Frieden« sieht. «Wh dessen sicher fein, daft der Papst, der M» . - . « zu erreichende Ziel, nämlich -inen da««» basten Frieden vor Augen hat, nicht umhin kaum eine Lö sung der Frage», vorzuschlagen, di, ei» ständiger Keim «ine« Konflikte« gewesen sind und in Zukunft nach sein würden, ebenso die Annahme von fortschrittlichen Maßnahme», um in Zukunft „die Möglichkeit eine» neuen Kriege« in di« Ferne zu rücken. Alle» in allem glauben wir. daß dt« Blätter nicht weit von der Wahrheit entfernt find, wenn sie dem päpstlichen Schriftstück sehr große Bedeutung bei- Der VtseubaVnerftreik t« Spanien. )( Madrid. (Amtlich.) In d-Mähe von Bilbao ist ein Mlzng entgleist, weil die tzlutzltandigen die Schienen IM die Lnft gesprengt batten. Dabet sind S Personen getötet Und 18 verwundet worden. -(Madrid. (Reutermeldung.) Da» Ministerium de» Inner» teilt mit: Die TMppen haben die Unruhen, die in verschiedenen Tellen Madrids stattsanden, unterdrückt. Di« Regierung vertraut darauf, daß gestern nachmittag dt« Ordnung völlig wieder hergestellt worden ist. Streik al- Protest geaeu den Seben-mittelwucher. )( Rotterda m. Nack dem Ratterdamschen Courant berichtet „Daily News", daß 40000 Bergarbeiter in Lanark- sbtre al» Protest gegen den Lebensmittekwucher am 2. August die Arbeit niedergelegt hätten. Britischer Zerstörer gesunken -(London. Die Admiralität teilt mit, ein britischer Zerstörer ist in der Nordsee auf eine Mine gelaufen und gesunken. Der Kapitän, zwei Offiziere «ud 4? Manu sind gerettet. Deutscher SeuerelftetSßericht. Mmtllch.1 OmchstMEMch L«. «»«»st 1A17. Westliche» KrsegSscha »platz HllreSaruppe Kronprinz stk«pprocht. Gostotgerto Abwetzrwtrk««» ««lerer Kamvsartillerie« i« Standern erzwang sür nur« Teil des gestrlaen Tage ei» Nachlass,» desfeiudlickrn Zerstöru«a»se«er-. Die »tnaesetzte« MunttiouslneuO«« entlastete« die Infanterie. Erst oeaen Abe«» konnte der Fei«» mit voller Kral« de« Fe«erkämpf p»tG«r ausnehme«, der di« Rächt hindurch in großer Stärke audanerte. Durch Aagrtss wurden euattsche Abteilungen, die sich -ei Langemarck über den Stee«dach vorgearbeltot hatten, a«f« er leben. Heftige Tetlangrisse der Engländer südlich von Srezoberg und beiderseits von Hoose wurde« abaeschlaaeu. I« Artois verstärkte sich der «rttlleriekamps zwischen Oullnch vnd LenS besonders in de« heutige« Morgen- stunde«. Heere-aruppe Deutscher Kronprinz. Am Tbemin de- Da««- scheiterte« bet Gern« mehr- maliae Anartsse der Franzose«, die »ur Vorbereitung ihres Stoßes starke Artillerie auaeletzt hatte«. Auch in andere« Abschnitte« dieser uu» »er Ehamvatzuesront kam es zu lebhafte« Feuerkämvsen. Auf beide» Maas ufern halt dir vermehrte Arttllerietätigkett, vielfach in Feuerstößen stärkster Wirkung zusammen,«faßt, au. Auch hier waren aute Ergebnisse der Kampstätigkett »nserer Batterie« durch die zeitweise Lahmleguug der feindlichen Artillerie srkennbar. Heeresgruppe Herzog Albrecht. 8« S««dga« hielt di« Steigerung des gegeusettiaen Feuers auch «acht- an. Durch Schneid und Können haben sich die Schlacht- staffeln unserer Flieger »ur wertvollen Angriffswaff« auch gegen Wrabeuziele und Batterien entwickelt. An Luftkamvsrn, die in Flandern besonder- zahlreich waren, und dnrch Abwehrfeuer sind aestern »0 feindliche Jliever und 4 Fesselballone abgeschoffe» worden. Ocstlicker Kriegsschauplatz. Front des GeneralseldmarsckallS Prinz Leopold von Bayer». Zwischen dem nördlichen Sereth und dem Zbrucz er höhte sich die FeucrtSttakeit. Südöstlich vo« Taruovol brachen russische Vorstöße» denen Panzerkraftwage» Halt gebe« sollten» vor unseren Stellungen zusammen. Front des Generalobersten Erzherzog Joseph. Südlich des Trotosultalcs versuchte der Feind dnrch starke Entlastungsangriffe den Rückzug der innere« Flügel, der S. rumänischen und der 4. russischen Armee» zu decken. Alle Angriffe sind zurückgescklagen worden. Unsere Truppen drangen über Toveja hinans nach. Heeresgruppe des General feldmarschalks von Mackensen. Dem inS Beinland zu beiden Seiten der Putna und nach Nordosten weichenden Feinde folge» unsere Kolonnen. Am Rande des Gebirges wurde Stracani (nordwestlich von Panei«) genommen. Die siegreich vordringrnde Truppe brachte heftige feindliche Gegenangriffe zu« Scheitern. I« der Serethutederuus stürmte« deutsche Divisionen den ans dem westlichen Flustuser gelesene« zah verteidigten Brückenkopf von Baltaretu. Außer hohe« blutige» Verluste« büßten Russen und Rumänen am Sereth und im Gebirge über 3000 Gefangene, mehrere Geschütze und zahlreiche Maschinengewehre ein. Mazedonische Front. Nichts vou Bedeutung. Der erste Geueralauartiermeisier: Lude « dorsf. Poinearce an der italienische« Frout. )( Rom. (Meldung der „Agenzia Stefan:".) Auf Ein ladung des Königs hat sich Poincaree an die italienische Front begeben, wo er vom König empfangen wurde. Bo- zelli und «sonnino haben fick gleichfalls zur Front begeben. Poincaree überreichte dem König die Mtlitcirmedaille und das französische Kriegskreuz. Der Streit über Stockholm in England. )( Rotterdam. Der Rotterdamsche Courant meldet aus London: Henderson habe eine sehr schleckte Presse. „Daily News" seien das einzige Blatt, das ihm günstig sei. Hendersons Erklärungen seien kühl ausgenommen worden. Man habe sie nickt überzeugend gesunden, „Daily News" betonen die Tatsache, daß Henderson schon vor der Variier Reise seine Entlassung «»geboten habe. Es verdiene Er wähnung, daß das Kabinett gegen Hendersons Rat der Arbeiterkonferenz verheimlicht hatte, daß cs bereits am 2. August beschlossen hatte, keine Passe für Stockholm zu bewilligen. »-(Stockholm. Neber die Weigerung dec Entente mächte, den Teilnehmern an der Stockholmer Konferenz Pässe auszustellen, schreibt Branting im „Sozialdemo kraten": Danach scheint der Bruch »wischen jenen Regie» runae» und den sozialistischen Parteien üevorzustehe». die beschlossen hätten, sich in Stockholm vertreten zu lassen. Die Folgen seien unberechenbar. Dock wird der Gedanke eines durch di» Arbeiterschaft aller Länder berbeizuführen» den dauerhaften und gerechten Friedens, der eine Neuord nung der Dinge schafft, durch eine Paßverweiaerunä nickt beseitigt. Jede Maßregel wird sich vielleicht als politischer Fehler erste» Ranges Herausstellen und sicher die jetzigen Regierungen der Alliierten vor der öffentlichen Meinung der ganzen Welt in eine ungünstige Lage bringen, denn «S wird scheinen als ob sie Friedensbedingungen fürchten, während die Regierungen der Mittelmächte bisher keine solchen Schwierigkeiten gemacht Hütten. )( London. (Reuter.) Der ansführende Ausschuß der Arbeiterpartei bat eine Entschließung angenommen, die Henderson Vertrauen aussvricht, und ist übereingekoinmen, der Arbetterkonferenz am 21. August folgende Entschließung »ur Annahme vorzulegen: Die Konferenz bleibt bei der Ansicht, daß es wünschenwert ist, daß die englische Arbeiter partei auf der Stockholmer Konferenz vertreten ist. damit nicht die Ansichten der Partei mißverstanden und falsch dargestrllt werden. Die Partei nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, daß die Regierung die Absicht ausgesprochen bat, die Pässe zu verweigern, und gibt den Auftrag, daß Bor stellungen bei der Regierung erhoben werden. Die Friedensuvte des Papstes. )( R o m. Der katholische „Corriere d'Italia" veröffent licht folgende Note: Einige Blätter haben die Nachricht verbreitet, daß der Papst an die Mächte eine Note über den Frieden richt«! werde. Im wesentlichen ist diese Nach, richt zutreffend... ES ist bekannt, daß der Papst ein Schrift stück an dt« Machte gerichtet hat, in dem er sie einlädt, dem Weltkrieg« ein Ende zu mache»» und Verhandlungen einzu leiten auf der Grundlage einiger wichtiger Punkte, die den Erfordernissen eine» gerechte»» und dauerhaften Friedens entsprechen, wie sie seit langem von» Hl. Stuhl verkündet worden firw. Natürlich ist es unmöglich, Liese Punkte zu kennen, bevor die Note des Vatikans der OeffentUchkrit übergeben wird, was wir glauben, in kurzem der Fall sein wird. „Corriere d'Italta" fügt hinzu: Unsere Leser wissen, daß der Papst Ur die Anerkennung der berechtigte»CZiele vermischtes. CK. Ein nnversenkbarer Dampfer. Der un- cinaeschräukte U-Bootkrieg hat u. a. auch eine allgemeine Steigerung des Erfindung-fieberS in den Ländern der Alliierten hervorgerufen. In England, Frankreich und Italien sind Fachleute und Laien, Berufene und Unberufene bisher ebenso emsig wie erfolglos tätig gewesen, um rin wirklich praktisches Drittel zur Bekämpfung^der U-Boot-Pest ausfindig zu macke». Und zwar gelte»» die Bemühungen weniger einem offensiven Vorgehen gegerr die U-Boote, als Schutzmaßnahmen, und unter den letztere» wird neuerdings an» lebhafteste»» die Konstruktion eines unversenkbaren Frachtdampfers erörtert, den der italienische Ingenieur Umberto Pugliese erfunden haben will. Pugliese, dessen Erfindung von dem italienischen Marinemtnisteriun» ange nommen »vnrde, ging, wie Null in der Umschau ausführt, vor, der Erwägung auS, daß auf den Fracktdampsen» das sür Ladung, Mnnnsckaft, Heizmaterial und Proviant bean spruchte Gewicht 70"/» des Gesamtgewichtes des Schiffes nnSttmcht. daß akso die Möglichkeit gegeben wäre, einen Prozentteil des Sckisssgewichtes für die Konstruktion eines „Unterwasser-Schutzes" zu verwerte», ohne dadurch wesent lich das Ladegewicht zu beeinflussen. Der Dampfer PuglisseS soll eine Wasserverdrängung von 10800 Tonnen haben, eine Warenmenge in der Höbe von 5850 Tonus» aufnrhme» und gegen die Unterseeboote mit zwei 120 mm Geschützen und Munitionslagern versehen sein, welche in dem „geschütz ten" Teil des Schiffes unterzubringen sind. Tie Geschwindig keit des unversenkbaren Danipfcrs ist geringer als die eines gewöhnliche»» Frachtdampjers, statt der normalen 10 Knoten ,n der Stunde, v,8, sodaß ii» L4 Stunden 4,8 Meilen ver loren werden. Da« Schutzsystem besteht in der Hauptsache aus zwei auf beiden Sckiffsseite» befindliche»» Kammern, die das Hanvtgcwicht der Explosion des Torpedos oder der Mine durch in» Sckiffszentrum angebrachte, besondere Kon- strnktionen verschieben und den Stoß so -mtgegemvirken sollen, daß ec durch die Anbringung dieser Kammern erst nach der ihn» aufgezwungenen Entfernung seine Kraft zu entfalten vermag. Die Sckutzkammern sollen Kohlen oder sonstiges Ladematerial anfnehmen. Demnach bestände das unvcrsenkbare Schiff eigentlich ans zwei ineinandergcbanten Schiffen. Im inneren Schiff, in welchem die zur Abschwächung der Explosion bestimmten Konstruktionen auf der» Flanke»» ausgestellt sind, werden Dampfkessel, Motorenanlng«»», Nadiostation nsw. untergebracht, da« äußere Schiff birgt — mit A'.lsuahme der kleinen Stellen am Vordersteven und Heck — die Hauptladeräume des Dampfers. Der Ban eines derartigen „unversenkbaren" Frachtschiffes soll nach der bis herigen Berechnung zumindest 5—tt Monate in Anspruch nehmen. CK. Teuerung und Ionrna liste nstrate- gie. In einer Besprechung der unauft/a.tsawen Lebeus- mitteltein'rnug in Frankreich kommt G. d. la FoucharbiZr« zu den» Schluff, daff die Presse selbst durch ihre ungeschickte Strategie die Tcnerung fördere, statt ihr entgegen zn ar beiten: „Leider gibt es in unseren, Zeitungen eine Rubrik, nm die die sonst übereifrige Zensur sich nicht kümmert, nämlich die Rubrik der Teuerung. Ich spreche nicht vor» den Witzbolden, die nnS täglich neue Kmhenrezepte mit teilen. obwohl die vielen VcrgistungSMle die Aufmerk samkeit der Behörden aus diese seltsamen Sporileute leuken sollten. Ihrer kann man sich leicht entledigen, indem man sie dazu verurteilt, acht Tage lang die von ihnen empfoh lenen Speisen zu eisen. Ick spreche vielmehr von den etf- rtgen Reportern und Statistikern, die sich jeden Morgen auf die 'Mandernng begeben, um in den Hallen und Le- bensniitielgeschäfsen die Könige des ErnäbrnngSwesenS auS- zufragen. damit sie dann wieder die Verbraucher unter richten können. Die Markthändler und anderen Könige der Ernährung cristireu natürlich den Reporter»», das» die Hühner im Kriege keine Eier legen, das; die Kühe strei ken, daß die Fischs selbst in der Seine sich and Angst vor Unterseebooten verbergen, daß der Spinat verhagelt ist, das; daö Vieh zur Kriegszeit keine Junge»» bekommt und däff die Makkaroni »mglaubltclnwweise nicht wachsen »vol len. Dann gibt der Reporter nach beste»» Wissen und Ge wissen in seinem Matt bekannt, daß der Preis Ker Eier und ter Butter steigen-»vird, daß hinsichtlich dcS Fleisches dasselbe zu erwarten ist nsw. Die Herrscher im Ernäh- rungsrei'che aber warten nur darauf, um »hre Preise dem entsprechend zu verändern. Die kleinen Händler »viederum »vollen hinter der Aktualität nicht zurückblciben und be eilen sich, den Verkündigungen der Presse zu entsprechen. Lie Verbraucher schließlich finden die neuerliche Teuerung nicht Weiler verwunderlich, da „es sa in der Zeitung stand . Darum sollt? man die Strategie der Presse hinsichtlich der Lebensmiktelprcise umkcbren und k>eu folgenden Versuch machen. Eines Tages sollten alle ZeitU'lgen einmütig »Nlt- teilcn. dass die Eierpreise am Nächsten Morgen sinken wer den. Dann werden bestimmt die Eie»' noch am selben Tage billiger zverden unter Ken» Druck der Hausfrauen und .Köchinnen, die sich auf die Schwarz auf Weiß gemachte» Mitteilungen berufen.- Wafferstiinde. Meltau Js»r Sge: Elb» 8^ Bud- weir Snn«. bu»,- l«u Laun ul» Par. dubitz Mel. uit Leit- »»«ritz Aus- sig Drei- den Mts« 1. - 3tz - « - 78 - 4(l - 84 4- 20 - 83 58 -112 — »7 »4 — b2 -k 8 - bü - 10 - 84 4- »6 - «8 - 4S -18V -11»
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