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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191708155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170815
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-15
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1917
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M-, wo li» au» «N» SN Re Virkve-r» tze» »-V»«tkru-«S in «Milcher Sarftetzimg. lS. FortsetzuiW.) Mtt. ' »roader insuhr- «bruar Ug ei« W ta»e. Von verschätz«»«« Orten werden Ge- O-«,ldet. di« daß Mttitär schnell unterdrückt L LL!L-ML. ÄL LiUÜÄL so ist das angesichts der Nischen Verkehr» und d._ ... ,... -ries entstandenen und nun sttndig wachsenden vedarfs an Schiffsraum für Zwecke der Motte u»ch des Expedi tionskorps wohl überreichlich gerechnet. Au» alledem ergibt sich, daß, Zn- und Abgänge gegen- wu», MR 1- »l»i» verrück aru etwa 2 lllltütoumr gönnen « heträMe« ist^ Hat unmittelbare tage. 17... 77 für seinen lieber ist die gewaltig« marine und der ... denster Art und ihr« Versorgung, sowie für die kriege rischen Unternehmungen Englands auf überseeischen Schauplätze« u«d für die Bedürfnisse 7 " Italien» beansprucht wird. Wir kennen eine ganz« amtlicher Ldigaben über die Größe dieser Flotte. Fann danach, gering gerechnet, auf 10V, Mulioner «en veranschlagt werden. ^Sonach verblieben für. dl und für die Ausfuhr nur noch 7»/s"Mtllionen Tonne,!.' 4 von war im Januar noch ein gewisser Teil in Fahri., tätig, die nicht unmittelbar der englischen Versorgung die, ten; „Skelette" de» einst mächtige»« Weltreedergeschäfl. Englands, um «ine Wendung zu wiederholen, die im Unterhaus vom RegierungStksche gebraucht worden ist. Seitdem hat die Not der Zett dazu geführt, daß so gut wie alle englischen Schiffe in den Seeverkehr auf Eng land gezogen worden sind. Dazu kommen die fremden Flaggen, die noch im Ja nuar auf England fuhren und die ma» auf Grund der Sta tistik des damaligen englischen Seeverkehrs mit etwa 3'/« Millionen Tonnen annehmen kann. Das bedeutet insge samt 10»/t Millionen Br.-R.-T-, die am 1. Februar 1917 auf England fuhren. Dieser Schiffsraum vermindert sich durch Krteasver- luste und normalen Abgang im Monat durchschnittlich um SSO 000 Tonnen. Ihm muß man nämlich auch zur Last schreiben, was an militärischen Hilfsschiffen und von der auf Frankreich und Italien fahrenden Tonnage versenkt wird. Denn er allein ist das Reservoir, aus dem diese Abgänge gedeckt werden können. Geschieht dies nicht, so muß die Kriegführung oder die Versorgung der Bundes genossen in einem Grade leiden, die die Möglichkeit der Fortsetzung deS Kriege» wesentlich beeinflußt. Eine Verminderung ist ferner durch Abschreckung neu traler Schiffe eingetreten, die seit dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg dem Sperrgebiet sernbleiben. Den Umfang zu schätzen, ist schwierig. Sicher ist nur, daß es sich um Vielfaches von hunderttausend Tonnen handelt und daß sie nickst durch anderweiten Schiffsraum ausgewogen werden, der seit dem Februar etwa neu in den englische» Seeverkehr «ingetreten wäre. ES kann keine Rede davon sein, daß dies in irgendwie nennenswertem Umfang ge schehen wäre, Dafür sorgt eine Reihe von Umständen, insbesondere die überall in der Welt herrschende Fracht raumnot, ferner die Zurückziehung englischer Schiffe aus überseeischen Fahrten, so des Großen Ozeans und des Jndisck)«» Ozeans, woselbst die amerikairische und die ja panische Flagge die Erbschaft angetreten l>aben. Andererseits wird von englischer Seite behauptet, daß einige technische Maßnahmen, wie die Aufhebung der Lädelinie, Decksaufbauten und dergleichen zu einer Ver mehrung des Frachtraumes geführt hätten. Tas ilt mehr Theorie al» Praxis; schon «veil diese Gewaltsamkeit ge gen die KonstruktionSbedingungen der Schiffe ihre See- sähigkeit und ihre Geschwindigkeit ungünstig beeinflußt. Trotzdem »vollen wir dagegen. um ganz sicher zu gehen, aufrechnen, was durch die Abschreckung fremder Flaggen dem englischen Seeverkehr entzogen worben ist. Diese Rechnung erscheint umso vorsichtiger, wenn man erwägt, daß nach fachmännischer englischer Schätzung die Verwal tung d«r ganzen englischen Handelsflotte von einer büro kratischen Stelle aus durch Schwerfälligkeiten und Ver langsamungen eine Einbuße an nutzbarem Frachtraum von 10—26 Prozent im Gefolge hat. Weitere Momente, die die normale Ausnutzung des Frachtraums behindern, lie gen in den immer wiederholte,» Störungen durch unsere Minensperrungen und durch die verlangsamte Abfertigung in englischen Häfen, in der Schwierigkeit, genügend aus gebildete Mannschaften zu beschaffen, und in der Not wendigkeit wertvolle Schiffe im Geleit bewaffneter Fahr zeuge kehren zu lassen, wodurch die Leistungsfähigkeit die se» Schiffsraums erheblich sinkt. Bon besonderer Bedeutung ist die.Frage der Neubau ten, über die unendlich viel geredet und geschrieben wor den ist. Bekanntlich sind die Aeußeruugen deS englischen Premierminister» über diesen Gegenstand ungemein opti mistisch. Wallte «um ihm glauben, so müßte man die Leistung der englischen Werften für da» laufend« Kalen derjahr. auf nu.m: als zwei Millionen Tonnen ünnehmen gegen -80000 Tennen im Vorjahr. Sein Kollege, der Munltior.SmiMer.ai-t die anzustrebende Leistung be scheidener auf 1H Millionen an. Sachverständige schätz«» sie m>ch Serlnger ein. Daß die englische Regierung eS sich nicht übernimmt, in solchen Dingen zu übertrewen, lehrt die Geschichte ihres landwirtschaftlichen Anbauprogramms, dessen Ziffern jetzt auch von RegterungSseite nur noch alS ein Ideal bezeichnet werden, dem man nachstreb«. Wir wollen aber stark zu Gunsten Englands annehmen, daß die Neubauten de- laufenden Jahres in wachsender Stei gerung 1F Millionen Tonnen erreichen werden. Die gleiche Annahme soll, ebenfalls sehr vorsichtig, für die Ver- einigteu Staaten gelten, in denen das" Bauprogramm zu nächst Allerdings nur zu schweren Unstimmigkeiten der verontv-örtlichen Stellen geführt und eben erst die Amts niederlegung des General» GoethalS und des Vorsitzenden de» SklisfahrtSamtee Denman veranlaßt hat. Wir wis sen, daß die englische Regierung es peinlich empfindet, daß ihre ursprünglichen Erwartungen aus die Hilfe amerika nischen FrechtraumS sich nicht verwirklichen. Schließlich kommen di« deutschen und österreichisch-ungarischen Schiffe in Betracht, die in beschädigtem Zustande in den Bereinigten Staaten und Brasilien beschlagnahmt worden sind; von ihnen soll angenommen werden, daß im Laufe des Som mer» bis Ende September etwa 750000 Tonnen werden fahrtbereit werden. Da» würde aus den amerikanischen Neubauten und düsen w.ederhergestellten Schiffen einen Arachtraum von 2»/« Millionen Brutto-Reaister-Tonnen er geben, nimmt man an, daß davon zwei Millionen Tonnen dem englischen Seeverkehr zur Verfügung gestellt werden, ' ' — Bedürfnisse des sonstigen amerika- de» mit.AmerikaS Eintritt in den AS«WÄ!. feine« küustleriftbe« Ische« «an« aaer > der wor- der in*Am«R« wicherßerMePe^GchÄ?»^MMtö Uonen Tonnen Übrio lein; am 1. Jan«« ISIS aber, um» ma», mit Rücksicht aus tzie Verringerung de» Seeverkehr« eine beträchtliche Verringerung tz«r Ausbeute ho» U-Bool- Ltieee» in Rechnung stellt, noch Pier Willie S» leuchtet otme »vettere» et», daß die « schäft «i«r solche Unterbindung three einzigen nicht ertrage» ka«n. Da» große Programm ««schränkuneen, da» die «»«tisch« Regier»»« t Ms Werk »«setzt hat, sollte «ach optimistischer Viertel der vorjährigen Einfuhr ersparen. Nimmt nian an, daß dies Programm nicht nur voll in die Tat ummsetzt, sondern sogar auf «in reichliche« Drittel der vorjährigen Einfuhren gesteigert werden könnte, so Würde doch die Grenze, bei der der Schiffsraum des eng lischen Seeverkehrs unzulänglich wird, schon bet 6—7 Mil lionen Tonnen erreicht. Wir sehen, wie «ah« wir dein Er folge sind. Me Ii dr SmnlMmmck Siischl. Von Josef Adolf Bondy. Die schwarze Natioualbeiltae. Warschau, Anfang August 1217., „L'mdre regne » Varsovie". Ii» einein anderen Sinne gilt heute dieses Wort, mit dein Sebastian! im Herbst 1831 der französische» Kammer die blutige Unterdrückung der volmschen Insurrektion verkündete. Um 6 Uhr sollte der Schlafwagen der auf den Fahrten außerhalb der Haupt stadt zugleich unser dichtbeletztes Hotel war, in den War schauer Bahnhof rollen. Als wir au-stiegen, schlug «S 6. Das war ein Sinnbild de» Geistes, der die Verkehrsader» zw fkbeu der Heimat und den glücklicherweise auch vor» hier noch fv fernen Schützengräben überivacht. Deutsche Ord- ' nun«, die die unbedingte Dienstbereitschaft des weiten Hin terlandes des Krieges -um obersten Gesetz erhebt, sahen »vir vom ersten Betreten des besetzter» Landes bis zum Ab schied Sckwn in Czenstochau konnte, wer die Stadt unmittel bar nach dem En'ua der deutschen Truppen gesehen bitte, die jetzt so blanken Straßen kaum wiedere» kennen. Droben auf der Jasna Gora, der lichten Festungshöhe, ragt Po lens Natwnalheiligtum, die Kathedrale der Schivarzen Mutter Gottes mit ihrem schlanken Turm. Hier ist mitten in» deutschen BesetzungSaebiet eine kleine österreichisch-unga rische Enklave, weil die Laütanermönche, ein Zweig der Franziskaner, »m Reich unserer Bundesgenossen ihr Mutter kloster haben. Auch hier hat der weltgewandte österreichische Major, der uns ltebenSivürdtg durch dieses große Inein ander heiliger Stätten führte, im allgemeinen westliche Sauberkeit erzwungen. Jeder Sanntagswallsabrt folgt eine große Attake der Kehrbesen, die bis. in die Mitte der Wockw hinein die Piigerstraße entlang der Leidensstatianen, in deren erzene Symbole die immer konsvirirenden Palen auch ihre politische Sehnsucht bineingcschiiiuggelt haben, rein fegen. Nur aus der Mosterbibliothet dat er die Tau ben nicht zu bannen vermocht, die die kostbaren Intarsien reichlich mit ihren Absonderungen betupfen. D»e hoher» Let-erbände stehe»» hier nebeneinander, einer so woblbe- .leibt und so gleiä förmig wie der andere, gleich den Gefäßen einer alten Apotheke. Und in der Tat ist jeder dieser dicken Bände ein Behälter, in den gleich mehrere Bücher gestopft sind. Unschätzbar seltene Drucke sind darunter, aber wie lange hat sich niemand um sie gekümmert. Seit mehr als 100 Jahren ist kein Katalog angelegt worden, und nur die Tauben bliebe»» den, feierlich schönen Büchersaal treu. In das hier aufgelegte Fremdenbuch d«H Klosters bat dac KriegSschicksal seine Runen gezeichnet. Am 6. Ma» 1911 lmben die hier kommandierenden russischen Ge nerale Zylinskv und DranowSk, sich eingetragen und Ne ben dem Datum des Io. August 1915 stebl in großen Let tern der Name Wolwsch. Gali» folgt auch dec Namenszug Kaiser Wilhelms. Sein G'oßvater. der hier einst inkog nito weilte, >var von den in der Klosterbibliatbe! stellen den Riesentischen und ihrer wunderbaren eingelegten Ar beit so entzückt, daß er den Mönchen für jeden von ihnen 10000 Taler bot. Da stellte sich heraus, daß sie weder durch die.Türe noch durch die Fenster hinauszu bringen sind. Die Mönche haben diese mächtigen Prunk stücke in diesem Raume selbst zurechtgeschntttcn. Um den berühmten Klosterschatz, den Kaiser und Li nige und viele tausend fromme Hände zusammengetragcu haben, ist es zwischen Oesterreichern und Deutschen zu heftigem Streit, ja sogar zu einer blutigen Schlacht ge kommen. So stand es in ausländischen Zeitungen zu lesen. Lachend zeigt uns der österreichisch« Major neben dem von Juwelen funkelnden Hausaltar, den König Sobieski im sieg- "* reichen Feldzug gegen die Türken bis in sei», Zeltlager vor Wie», mitgenommen hat, das kostbar in Silber getriebene Kreuz des heiligen Boromäus, um dessentwillcn die Bun desgenossen einander in die Haar« geraten sein sollen. Friedlich ruht e» hier inmitten des Gefunkel» von Edel steinen und Edelmetallen, deren nicht immer von Kunst geadelten Glanz — Kosten um Kasten — schweigsam der unterwürfig höflich« Vtzeprior vor uns erschließt. Dann legen sich wieder die Holztüren vor die mit goldenen, Statuen, mit Uhren, Ringen, Ohrgehängen, visckwfstäben, McHeewändern, mit den berühmten Festkleidern und Per lenkronen der Mutter Gottes gefüllten gläsernen Schrein«. Aber alle Herrlichkeit verblaßt vor dem mystischen Glanz der Herrin, dieser Pracht, der Mutter Lottes von Lzer.srochau, die in ihrer Kapelle auf dem Altar von Eben holz und Silber thront. Siebe« silbern« Ampeln um- schwlben sie. die Wände ringsum sind mit Dethgeschenken, mit Herzen und Gliedmaßen aus Gold unk Silber ganz be deckt meist ganz schlichten kunstlosen Gebilden. Aoer auch die siegreichen Feldherrn Polens haben ihre Marschalistäbe vor der Königin niedergelegt, unter denen das kristallene,, mit Brillanten besetzte Szepter Johann TobieSkiS ruht. Hinte» dem eisernen Gitter drängen sich die Gläubigen. Ihre Inbrunst muß jedes tief ergreifen. Verzückt knien sie aus de»» Fliesen, wie gebannt stehen sie mit verklärten glück lichen Mienen an der Mauer. Tiefgefurchte Bauerngesichter erscheinen aller Mühsal entrückt, die sie so schwer gezeich net hat Alle sehen erwartungsvoll nach der Eiligen hin. Brennende Augen phantasieren da- «deM Mutter« und KindeSantlitz und segnende Hände in die dunklen Fu- gen hinein, die ihr Derlen- urtd Kleinodiengewand frei läßt. Millionen Abbildungen dieser Mutter GotteS sind Über Rußland und die ganze Welt verbreitet. Jede» zeigt milde Augen und Frauenzage, jede- auch das Haupt deS EhristuSktndeS. Ein römischer Prälat, die erste Autori tät aus den» Gebiete der Katakomben-Malerei, lmt das berühmte Bild, das seit mehr als vier Jahrhunderten hier seine Gnadcnwirkung tut, erst jüngst nach der LoSlösung des (bei verschiedenen Festen wechselnden) PrachtkletdeS untersucht und niLr die leiseste Svur einer Malerei ent deckt. Andacht mcklt schöner und inniger al» der zarteste Pinselndes Meisters. Stundenlang strömen nach dem Gottesdienst die Frommen au« dem Gewirr der vieler Kapellen, und die Glocken streuen jetzt auf den endlose»» Zug der bunten Trachten — nach so langer, langer Zeit — wieder d»e Klänge der polnischen Nationalhymne. In der Zeit der schwersten Unterdrückung war dis Heilige von Ezenstochau Polens heimliche Königin. Glaube und Frei- heitsdrang sind hier in phantastischen Seelen innig ver schwistert. Schon läutet die Erlösung. Aber noch kam» tea^rawr BeLioläsnaev «üb »erbäv- stbeft.aufwjwwE»^ st« mm mw» e« mit' einer -erina-n Sn, ngsfs-loen Mannschaft«» * H ä t d «Häuser. Auf Einladung d«» Herr» 1 Deichmann in Gtreumrn unternahm«» g«a«n KO oerwuydete mit den Schwestern am Montag na. nach vier einen Ausflug. Auf - Wagen gelangt«» st« g«a< V,S Uhr hier an. Im schattigen Hain vor der Kantti luden gedeckte Takeln -um Kasse« ein. Bald war An fris stütze» Leben. Zue Kur-weU hielt Herr Vfarrer Teich« einen dankbat oufgenommenen Vortrag über da» Lustl, zu Zefthatn, welcher umrahmt wurde von de» Gesängen Feldgrauen. Nachdem die Geladenen photographiert >— den »aren und es abend geworden «ar, vielt der Herr Veranstalter noch eine kurze Andacht, und dann ging« durch am» herrlichen Wald wieder zurück nach dem Lazarett zu Zeithain in dem Bewußtsein, einige schöne Stunde genossen -u Haven. Vor der Rückfahrt sprach einer der Gäste im Nameu aller den Dank an die milden Geber au«. Dresden. Die Gründung eines sächsischen Eisendah- nerverbande« ist unlängst in Dresden voraenommen worden. Di« Vereintaung umfaßt all« bei der sächsischen Ttaat-eisen- bahn tätigenBeamten,Bediensteten. Handwerker und Arbeiter und richtet ihre Tätigkeit auf die sozialwirtschaftlich^, be- rnsliche und geistige Hebung aller Eisenbahner. Die Grün dung-Versammlung beschloß, den neuen Verband dem Reich«- «artest der Staatsarbriter- und AnaeftelltenverbSnde sowie oem Gesamtverband der christlich-nationalen Gewerkschaften Deutschland« anzuschliehen. Dresden. Trotz aller polizeilichen Verfügungen und „»»geachtet der Aufmerksamkeit der Flurschützen steht die Hamsterei nach wie vor in hoher Blüte. Die ländlichen Ortschaften werden von den städtischen »Au-stüglern" — um nicht immer da« Wort.Hamster" zu gebrauchen — trotz aller behördliche»» Mahnungen heimaesucht und e« hat sich »wische»» den Erzeugern und den städtischen Besuchern ein regelrechter Tauschhandel herauSgebildet, denn dem Erzeu- aer ist eS nicht in erster Linie darum zu tun, möglichst Hobe Breis« für seine Erzeugnisse zu erzielen, sondern er will für seiue Waren, die ja in der Hauptsache in Butter, Eier, Speck, Schinken und Geflügel bestehen, wieder andere Waren ein tauschen, die ihm in seinem Haushalte fehlen. Die Hamster zieh en nun mit Waren der verschiedensten Art, meistens Schokolade; Kakao, Kaffee und Seife hinaus auf« Land und nur wenn sie mit gefülltem Rucksack die bäuerlichen An wesen mit ihren» Besuche beglücken, haben sie Erfolg. So ist uns «in Dresdner Herr bekannt, der Tonntag für Sonn tag die Stolpener Gegend abhamstert. Er ist meisten« in Lefitz von mehreren Pfund Schokolade und erhält dafür Eier und Butter, di« Meißner und Lommatzscher Pflege ist die meistbesuchte Gegend der Hamsterer. Unter allen möglichen Dorwände»» suchen di« Kundigen dort Anschluß an die bäuerlichen Erzeuger und man bat sogar schon im Orts- aafthof rin „Konzert mit humoristischen Borträgen" veran staltet, um die Bauer»» in die nötige „Stimmung" zu ver letze»» uud sie hernach zu erleichtern. Derartige und andere Kniffe und Listen verfehlen selten ihren Zweck und wenn dann der Hamsterer aus seinem unergründlichen Rucksack noch ne Tafel Schokolade hervorbringt, schwankt die Bäuerin keinen Augenblick mehr und die gewünschte Butter, ein Schock Gier oder gar einen Schinken, diesen allerdings dann zu Wuchervreiseu. herauSzugeben. Auf diese Weise dringen es zahlreiche städtische Familien fertig, sich ständig mit Butter zu versorgen, nicht nur bescheidenerweise mit einem Stück, sondern mit vier und noch mehr Stücken. Diese Familie»» spüre»» die Wirkung des Kriege» beileibe nicht. Sie schädigen aber mit dieser verachtenswerten Ham sterei nicht nur die sich bescheidende anständige städtische Bevölkerung, sondern auch die ländliche, die nicht selbst er zeug«» kann. Neuerdings haben die Hamsterer einen ganz gehörigen Respekt vor den Flurschützen bekommen und sie suche»» diesen nach Möglichkeit zu entgehen oder ein Schnipp chen zu schlage». So batte kürzlich ein Dresdener Hamsterer sich in der Lommatzscher Pstege niit Butter und Gier ver proviantiert und diese mit - Pferdeäpfeln verdeckt. Als ihm unterwegs ein Flurschütze begegnete, antwortete er auf besten Frage, wa» er im Rucksack habe, dreist: »Pferdeäpfel? Dee Flurschütze ließ sich aber nicht irre führen, der Rucksack wurde geöffnet, Butter und Eier beschlagnahmt und dem Hamsterer verblieben nur seine — Pferdeapfel. Gallen berg. Mehrere Volk»- und Fortbildung«- schiller hatten Gutsbesitzern Geflügel weggefangen und zu, Wucherpreisen nach Berlin verkauft. Das Gericht belegt«- die geschäftskundigen Burschen mit Gefängnisstrafe bi» zu » Monaten. tu. L «ivzig. Hier hat eine beim Lebensmittelkarten- amt ^anMellte Beamtin mehrere Monate lang Brot-, Fleisch-, Milch-. Kartoffel- und Zuckeriarten gestohlen und ihrer Mutter zur Verfügung gestellt. Die Strafkammer ««urteilte die ungetreue Beamtin zu 4 Monaten und die Mutter wegen Hehlerei zu 7 Wochen Gefängnis. rageSgeschichtr. Deutsche» «ei«. Veschla-uabme der ueiamte« Kartoffelernte k In Be antwortung einer Anfrage über die Sicherstellung der Wtntfrkartoffeln für di« Großstädte teilte Oberbürgermeister Keve mit, daß der Präsident de» Krieasernährung-amte« war erklärt habe, es besteh« der feste Plan, die aesamte Kartoffelernte zu beschlagnahmen. Nähere Erwägungen schweben zur Zeit noch. «paf Uzerkta» Berliner Besuch. Der österreichisch- ungarische Minister de» Aeußeren Graf Tzernin gedenkt, wie die Nordd. Allg. Zta. meldet, zwei Tage hier zu ver weilen. Sein Aufenthalt gilt der Fortsetzung der Be- wrechungen mit dem Reichskanzler. Der Leiter de» Berliner KrieaSvress««mt» Major Gtztttu hat de»» Auftrag erhalten, mehrere Hobe türkische Offiziere nach der Ost- und Westfront zu begleiten und tritt deshalb von feinem Poften zurück. Major Stötten über- uahm im Oktober v. IS. da» von dem jetzigen Direktor im LuSwärtiaen Amt und damaligen Major Deutelmoser ge- 'schaff«»« Kriegsprefframt. Die Berliner Brest« sieht ihn un- aer» scheiden. Zur Metfchversorauu«. Wie da- .v. T." erfährt, bleibt die Meischversorgung im Herbst unL Winter 1S17/1V18 bestimmt mindesten« in gleichem Matze wie bi-her aufrecht- «halten. Der Viehbestand im Reiche ist so groß, daß im Herbst größere Abschlachtungri» stattffnden müssen. Die Ernte an RaNbfutter ist nicht so groß, daß der ständig wachsend« Viehbestand vurchgehalten werden kann. — Da Mrd man in Sachsen, vorau-gesetzt, daß die vorstehende MrldUNg richtig ist) die für September und Oktober in Nu«stcht genommenen fflrisch losen Wochen wohl kaum ohne Widersprüch btnnehmen. Man darf auch gespannt sein, wie l Mcht webr dt irrer» Bon de» IS Millionen Vr.-R.-L., über die England i Ueherseeverkehr a» 1. Februar 1917 versagte, von der KriegS- irtscl)« Zwecke verschie- sowi« für die krieg. Schauplätze» und für die Bedürfnisse Frankreichs und ^ lien» beansprucht wird. Wir kennen eine ganze Reihe amtlicher Abgaben über die Größe dieser Flotte. Sie 7. ' .7 7t. auf 10V, Millionen Ton nen veranschlagt werde». Sonach verblieben für dir Ver sorgung des Landes mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen und für die Ausfuhr nur noch 7»/, Millionen Tonnen. Da von war im Januar noch ein gewisser Teil in Fahrten m- itS im
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