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r«se»>eschichte Langsam , Mit» aner» die Lippen . , Vielleicht las sie daS Geheimnis seines HerzeuS in den Tie fen seiner Augen, denn tief errötend senkte sie dar Antlitz. »Ich danke Ahnen, Herr Anderegg, für Ihre Anteilnahme an DentscheS «eich. Der plötzlich, Witterungswechsel und stark« Temperatur» rückgang haben dar Befinden der Prtnz-RegeNten von Bayern insofern beeinflußt, als die rheumatischen Schmerzen wieder etwar stärker auftreten. Der Regent hat derhalb auf Anraten der Aerzte beschlossen, dem Okloberfest sernzubl«ib«n und mit seiner Vertretung den Prinzen Lud wig zu betrauen. Erfreulicherweise verringert sich von Jahr zu Jahr die Zahl der fehlenden Ofstzterstellen im deut schen Heer«. Während vor ungefähr zwei Jahren noch 10 v. H. an dem etatSmätzigen Bestand fehlten, ist dies« Zahl auf 4*/, v. H. zurück,,gangen. Fehlende Offizier stellen haben sowohl Preußen, wie Bayern und Sachsen, während Württemberg über einen llrberschuß verfügt. Die «Reynolds NewSpaper" meldet, wird König Georg von England in Begleitung seiner Gemahlin demnächst Kaiser Franz Joses in Wien einen Besuch ab statten. Aus der Rückreise soll «in Besuch am deutschen Kaiserhof tn Aussicht genommen fein. Mn Gesetzentwurf über den Ausbau des ver» teidiguugSsystem» tn Südwestafrtka ist im Reichskolonialamt ausgearbeitet worden. Boa der Er wägung ausgehend, daß ein« Erhöhung der Militärlasten für Güdwestafrika vermieden «erden muß, um die Ler» hältnisse in d,»«Kolonie nicht nachteilig zu beeinflussen, Hai man sich entschlossen, di« Schutztrupp, auf dem äugen» blicklichen Stande zu belassen und sür den Fall eines Wiener Molkerei angehalten. Die Demonstranten schiku- gar »ach dem Kutscher mit Stücken und rissen ihn vom Beck. Di« -lebe fielen hageldicht. Der Kutscher flßch» tot« «ach dem Stadtpark, wohin die Meng« IHM nach- ritte. Auch vor dem Rathause war «S zu außerordent lichen Ruhestörungen gekommen. Plötzlich hieß eß daß «US den Fenstern de» Rathauses auf die Demonstranten Stein« geschleudert worden seien. Im nächsten Augen blick flogen Steine gegen die Parterrefenstör des Rat hauses. Alle Fenster im Parterre und Hochparterre wur den eingeschlagen. Rach diesen Sturmszene« b«gad sich di« Menge zu dem Gebäude de» BerwaltungSgerichtS- hvftS- wo ebenfalls ein Gerücht verbreitet war, daß aus einem Fenster auf die Menge geschossen worden sei. I« Wirklichleit hatte man auf der Straße eine leicht« Detonation gehört. Nun kehrte sich die Wut der undis ziplinierten Menge gegen datz Gebäud« und seine Um gebung) die Fenster gingen in Trümmer. Auch die Fen ster der umliegenden Lass» und Gasthäuser wurden zer schlagen. Viele Laternen in den nächsten Straßen uiid auf dem Platze um da» Rathaus sind dem VandältSmu» zum Opfer gefallen An der Schmidstratze hinter dem Rathause wurden die Fenster eine» Milchgeschäfte» und «ine» Geschäfte» gemischter waren in Trümmer geschla gen, Hinter dem Rathause an der Ecks der Stadiengasse stand ein Bierwagen. Al» Kavallerie anrückte, rollte di« Menge die Bierfässer auf die Straße, um die Sol dat« am Weitergehen zu hindern. Die Zerstörungswut der Menge fand keine Grenz«. Auch die Gartenanlagen wurden zerstört. An einem Automobil, welche- der Stadt Wien gehört und in dem Schwestern de» Roten Kreuzes saßen- wurden die Fenster eingeschkagen. Di« Menge warf FeuerwerkSkörper, sogenannte Frösche, gegen bin Pferde der Kavallerie- um sie zum Scheuen zu bring«. In dem Handgemenge wurden Mehrere PvUzei- bommissare durch Swtchiebe verletzt. Am ärgsten arte te« die Exzesse im Bezirk Ottakring au». Aüf dem Wag« dorthin hatten die Demonstrant« überall Spuren der Zerstörung zurückgelassen. Mele GaSlatern« und Scheib« wurden zertrümmert. Die Straße war ganz von Splittern bedeckt. Im Bezirk Ottakring hatte die Meng« aus Brettern) eisernen Schiebkarren und Fässern, welche sie aus der Markthalle nahm, und au- den Bänken der öffentlichen Anlagen Hindernisse bereitet. Dl« Menge stürmte das HllsSschulgeLäude, welche» sich in der Hvferstraße befindet. Gittertür« wurden auilge- rkssw und auf die Straße geworfen. Au» all« Klassen zimmern wurden Kataloge, Bücher, Hefte und Formu lar« herauSgerissm- in Fetz« zerriss« und auf die Straße geworfen. Aus den Papierfetzen wurden Scheiter- Haus« errichtet und von der Döeng« johlend angezündet. No Mammen schlugen lichterloh bis zu beträchtlicher Höhe empor. TaS Schulgebäude bietet da» Bild größter Zerstörung. Alle Fensterscheiben sind zertrümmert, selbst dio Uhr am First des Gebäudes wurde vernichtet. Zur Unterstützung der Wachen kam« Dragoner- Husaven- Ulanen und bosnische Infanterie herbei. Tie Straßen Und Mätze in der Umgebung deS Hofer Platzes wurden nicht ohne Mühe gesäubert. Tie Straßenzüge- welche ,kr d« Hofer Matz münden- wurd« militärisch besetzt. Auch dorthin ging Infanterie und Kavallerie ab. Pa- Looum« räumt« von Zeit zu Zeit die Straß«. Gegen U Uhr trat Ruhe ein. > Tie Rettungsgesellschaft gibt folgende Zu sammenstellung über ihre Tätigkeit bei den Straßen- reüoÜen. Danach wurden 63 Person« von ihr behan delt) MU zwar hatten davdngetvag« 20,Personen SWel- hiebe- 32,Schnittwunden, einer Knochenbrüche. Bier Per son« hatt« Schußwund« und sechs Ohnmachtsänfälle erlitten. Unter den Verletzten befand« sich auch der ReichSratsabgeordnete Forstner. Bei dem Bttsuche, dio Menge zu beruhig«- wurde er mit Stöcken bestürmt. In dem allgemeinen TumM wurde ihm! dannj die Hand Metrennt, 'Ja VUbao «ad Saragossa -«rscht der General» aaSstaab tn Hu«!«, SadE, Balmeia, Eevtlla «atz Eifa« find bl« Arbeite« zam Gell tn den AaSstaab zckrckckt« D«r all,«»»in« »«Sflaittz wtrtz nach nsch t» VarMsna, Ferok, Bal«,«»- «ad Gijöa befürchtet. Ja Saragossa fiad «raftllch« Zusammenstöße ,wisch« d« Polizei «ad d« Knudgetzern vorgeko armen. Bo» d« letzter« «ar cka« Versammlung veranstaltet mord«, la wckcher der E««ral- steckt proklamiert ward«. Beritt«, Poltzckagevl« «ad BKrgeewe-r «aßt« «chrmalS einschrttt« «ad voa der Llaakev Waffe Seßrauch «ach«. Dl« Demonstrant« gab« Schüsse auf dl« Beamt« ad, di« von deafckd« er «»der» «urdea. Währmd ckalger Zett «twickelte sich cka förmlich«» Sefecht, dck dem vick« P«foa« verwundet wurden. Di, »»»ständig« ging« mit den Ruf«: «SS leds di« Revolution!' ,«,« dis Trupp« vor. Bei dem sich ava «tspivnend« Kampf« wurd« eine P«rsoa getötet «ad fünf verletzt. Zahlreich« verhastnnam find oorgenommen «ord«. Bick« wassea und Munition ward« von der Polizei beschlagnahmt. Ein «euer Mtnisterrat ist in Madrid gestern vormittag zusammen- geirrten, am sich mit den Ereignissen im Lande zu be» schaffigen. Der König hat seine deabflchfigt« Reis« nach Sa« Sebastian verschob««, da di« Lage dort höchst «nflcher ist. In Barcelona dauert di« AnSstandS- brwegung fort. Di« aaSstäadtg« Schriftsetzer verhindern daS Erscheinen der Blätter. Trotzdem konnten einzeln« Zeitungen, wenn auch tn verkleinertem Umfange, erschein«. Auch in Lorunna ist cka Streik der Schriftsetzer auSge- brochen. In Ferol und valeoeia dauert di« Bewegung ebenfalls fort. Maa ««artet di« Aufhebung d« konstttu- fionell« Garaafi« für das ganz« Laad. — Amtlich wird gemeldet, baß in Valencia der SeneralauSstand unter revolutionären Erscheinungen auSgebroch« und das Stand recht verhängt worden ist. SS ist zu schweren Ruhe störungen gekommen. Di« Telegraph«dräht« find zer schnitten worden. Di, Stadt ist militärisch besetzt. Nach Serücht«, dl« feit einigen Tagen umlaufen, besteht inner halb der liberalen Partei eine Verschwörung zum Sturz« EaualejaS. Al» Gründ wird genannt sein verspätete» Vorgehen gegen di« Ausstandsbewegung, da» di« Duldung d« revolutionär« Bestrebungen bedeute. Len. Rolf und ich, wir verstehen unS und di« Harmonie unser« Herzen wird nie verklingen, wir werd« nicht nur liebend« Gat ten, sondern auch treue Freunde und gut« Kameraden sein." Mit leuchtenden Augen, leise» Rot auf den zarten Wan gen, hatt« Nanni gesprochen, sie sah in dies« edlen, seelischen Erregung so hübsch au», daß Iduna und die alt« Hanna sie ganz erstaunt anbltckten. „Ach, Fräulein, Nanni, verzeihen Sie, ab« Ihre Familie denkt nicht so edelmütig, dies« dient der Reichtum nur zur Befriedigung ihr« kostspieligen Launen," meinte Hanna. „JstDetneTchwester glücklich mit Möllendorff?" sragteJduna leise. »Ja, nach ihrer Lebensanschauung und »Auffassung ist sie «S. Sie spielt, infolge ihr« Schönheit und ihre» Reichtum», ein« Roll« in der Gesellschaft, man bewundert st» und Udo behandelt sie gut, scheint sie wirklich zu lieben, nach sein« Art natürlich, wie auch st« ihn noch immer liebt. Daß ihre Ehe bi» heute kinderlos geblieben, wirft nicht den mindesten Schatten auf ihr Glück, sie schemen sich Überhaupt kein Kind zu wünschen. Sie sind eben ganz „moderne" Menschen, die sich, ohne durch ernste Pflichten gebunden zu kein, auSleben wollen und im vollen Genießen ihr, einzige Befriedigung fin den. Die unglücklich wär« Rolf an Lent» Seit« geworden." Idunas Gesicht war unter den Worten der Freundin immer ernster geworden und jetzt glänzten Tränen in ihren Augen. „ „Warum weinst Du, Iduna?" „Weil mir bang« werden will um unser Glück. Wird nicht doch Georg «ine» Tage» bereuen.. „Wie? Du denkst nicht grüß« von Georg? Was würdest Du im umgekehrten Falle tun?" „Du kannst noch fragen? Und wäre Georg selbst ein Der» brech«,;so würde meine Liebe darum nicht Wanken." „Nun stehst Du l Sprich also keinen solch« Zweifel mehr au», sondern dank« dem Himmel sür da» Geschenk ein« so starten Liebe." Al» Rannt ging, konnte sie di« Freundin beruhigt dem Schutze Hanna» überlassen. Am nächsten Tage kam ötmar Anderegg, um Abschied zu nehm«, wohl schwer« Herzen», ab« von der Geliebt« künftigem Glück überzeugt. Auf dornenvollem Zfade. Roman von M. Weidenau. ^vuch solltest Du Deinen Entschluß freimütig Georg keilen; ich bin überzeugt, daß auch er Deine Gründe i kennen wird." „Aber warum schaust Du mich mit so seltsam forschenden Bücken an?" fragte nach ein« kleinen Weile Nanni lächelnd. „Ich lese in Deinen Augen etwa», waS ich früher nie darin gelesen habe." „Und war ist e» waS Du liesest, kleine Weisheit?" „Daß in Deinem Herzen ein große» und heilige» Glück, ein MeS Hoffen erblüht ist. Ein Glück, neben dem der Glanz dn Millionen erbleicht." Ein sanfte» Lächeln umspielte Nanni» feinen Mund und «in warmes Licht strahlte in ihren Augen auf. „Du hast recht. Erst die Liebe zu einem braven, edlenMann macht eine Frau reich, und wäre sie noch so arm, und arm, mag sie auch im Golde schwimmen, wäre sie ohne diese Liebe." „Und wer ist eS, dem Du Dein Herz geschenkt hast?" „Rolf Martin. Ich liebte ihn schon, da er noch der Ver lobte meiner Schwester war und wir arm waren." , Iduna umarmte stürmisch die Freundin. „O, wie freut mich diese Nachricht. Du wirst so glücklich werden, denn auch er muß Dich neben, Dich verehren, hast Du nicht seinen ar men alten Vater dem Leben wiedergegeben? Onkel Firner hat e» mir einmal gesagt, wie Du gleich einem Engel. „Still, still, Iduna," wehrte Nanni lebhaft ab. „Man soll doch nicht in den Himmel heben, waS ich einfach al» meine Pflicht «kannte: mit meinem Gelbe wohl zu tun, wo imm« sich mir Gelegenheit bot. Daß ich seinem Bat« beistehen konnte, hat mich, ich gesteh« es ehrlich ein, doppelt froh und glücklich gemacht, hat doch Rolf «inst durch den Treubruch mein« Schwester schwere» Leid erfahren." „An Dein« Seite wird er leicht vergessen." „Ich hoffe e». Er liebt mich und kennt auch die Größe mei ner Liebe zu ihm. Licht.und sonnig liegt die Zukunft vor un». Eckte an Seite, Hand tn Hand werden unr einem gemein- famckM« und hohen Ziel-ustteben. Nicht im Genieß« allein, Wchr EnWohltun sollten die Reichen ihr« Lebenszweck se» rufttug »ehrsähtg« Miiaa« dck Aufständen «ad dis Mer» pflichiaa, zeuu ^ffmdieastl« Fall« und Mannschaft«, di« sich t« «es«»- «ad Lavdwchr-' »«hältnissi befind««. GS ist aach vor^seh«, daß di, Nicht,sbt«t« sich d« Veßörben za Lazarett- «ad and«« Dienst« zur Berfügaag stell««. Um cka« Kontroll« üb« die wehrfähig« ta d« Kolonie P» «möglich«, wird di« Koatrolltätigkeit nicht mchr voa b« -ckmifch« Bezirk» koanaaado» wahrgevomm«, sondern voa BezirkSkommaado« ta d« Kolonie. Di« deatsch« Kolonist« ta Güdwest afrika werden als» tn Zukunft bet all« taa«« Kris« «tugezsgen w«d«, dafür fall« tha« Gereichten»»,« dck d« Ableistung militärisch« U«buvg« 1« Fried« gewährt werd«. Durch dm Ausbau des BertfidigungSsystem» wird sür di» Schutztrupp« ein« örauchdar« N«f«o« 1« Fall« dSr Rot geschaffen» und di« Kost« für cka« größer« Trupp«» «acht tm Saade «spart. DaS Land rvtrd in verschied«« Militärb«zirke eingiteilt werd« und wie dck« ßckmischea MobllmachungSplan für j«den Kolonist« «in« Krims beorderung festgesetzt, au» d« hervorgeht, wo ?r sich z« st«ll« hat. Di« GinUckdung und v«waffnung d« Reser»« g«schi«ht durch di« Schntztruppenformation«. wie au» Königsberg t. Pr. gemeldit wird» hat RckchS- tagSabgeordnit« Dr. Stresemann dem „B. T." zufolge trr ein« Virsammlung zu Ottendorf «klärt, di« Rational- liberal«« würden di« Zustimmung zu cka« neue« Flottenoorlag« voa d« Annahme einer Erbschaftl und Vermögenssteuer abhängig machen. «ne Nachricht, daß die Zahl der Handwerks betrieb« sich tn aufsteigender Linie beweg», wurd« jüngst mehrfach bezweifelt. Di« amtlichen Zahlen über di» Gut» Wicklung de« Handwerke» geben darüber Auskunst,-daß die Zunahme in den letzten IS Berichtsjahren aus all« Be trieben zu bemerken war und tn den Betrieben mit mehr al» öS Arbeite« «in« Zunahme bl» zu ISS Prozent auf» wie». In den letzten zwei Berichtsjahren war di« Anzahl d« Handwerksbetrieb« von 18S40SS auf 1379OOS ge stiegen. ES ist also ein« Zunahme von 7L00S Betrieb« ob« von rund 6 Prozent feftzustellen. Auch in den letzten zwei Jahren haben die größte Zunahme di« Betriebe mit mehr al» SO Personen erfahren. Wie groß der Zuwachs in den Jahren von 1895 bi» 1907 war, lehren folgend« Zahlen: Betriebe mit ein« Person gab e» im Jahre 1895 rund 704000, tm Jahre 1907 740000; Betriebe mit 2—5 Personen gab e» 18S5 490000, 1S07 570000; e» fand also eine Zunahme um 16 Prozent statt. S—10 Personen beschäftigten im Jahre 1895 42000 Handwerks betriebe, gegen 57000 im Jahr« 1907. Hier ist die Zu nahme gar rund 33 Prozent stark gewesen. Di» Betriebe mit 11—50 Personen wuchsen von 24000 auf 38000, also um mehr al« 50 Prozent. Die größt« Zunahme haben die Gewerbe der Tapezierer, Schneid«, Fleischer, Bäck«, Maurer, Barbiere und Dachdecker «fahren. Ei» Rückgang ist tm Gewerbe der Schuhmacher, di« durch die großen Schuhfabriken geschädigt werden, zu verzeichnen. Da» gleiche gilt von den Seifensiedern, Töpfern und Uhr machern. Such die Gerber, Steinmetzen, Goldschmied« und Kupferschmiede weisen verhältnismäßig kleinere Rückgänge /auf. Im großen und ganzen «scheint di« Entwicklung aber günstig. Der S. BerbandStag d«S deutsch»öst«rr«tchtfch» ungartschen verbände» für Binnenschiffahrt wurde am Montag vormittag im Plenarfltzungssaale de» preußisch« Abgeordnetenhaus«» tn Berlin eröffn«. An wesend waren u. a. der Protektor Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, der Regent von Braunschweig, Minister v. Brettenbach, HandelSminist« Sydow, Oberbürgermeister Dr. Neumayr-Wien. Minister ».Brettenbach begrüßte de» verband namens der ReichSoerwaltung und der preußischen Staatsregierung und führt« u. a. au»: Di« m beide Hände, di« er zuerst an e dann auf d« Brust festzuhalten. fen seiner Augen, denn tief errötend senkte sie da» Antlitz. „Ich dankeJhnm.Hc - / meinem Geschick, ich werde Ihr« stet» al» «ine» Neben und teuren Freunde» gedenken. Sie sind so gut, so.. selbstlos." „Da» Bewußtsein, daß Sie mein« al» Freund gedenken, wird mich stet» glücklich machen; vergessen St« auch dann, wenn Sie jemand andern, «inen Ihr« würdigen Satten, an Ihr« Sette haben werden, nicht ganz, daß Ihnen ein Freund in der Ferne lebt." „Dessen Freundschaft wir beide, mein Georg und ich, stet» in Dankbarkeit hochhalten werden." Und seine Hände leis« drückend, fügte sie mit reizendem Lächeln hinzu: „So sage ich Ihnen für jetzt Lebewohl und rufe Ihnen nn herzliche»; Auf baldige», fröhliche» Wiedersehen zu.". Langsam schritt dann Otmar Anderegg di« Stiege hinab, im Herzen .ein« wehmütige, süße Empfindung, und al» « im Waggon saß, er war froh, daß nur wenige Passagiere in seinem Abteil sich befanden, spann er sein« Gedanken weit« au». Er witrde also Iduna al» Freund de» Hause» ost sehen, Zeug« Ihre» Glücke» sein dürfen, ihr« und Georg» Kind« lieben, wie «r sein« eigen« geliebt hätte, mit einem Wort) « würde glücklich sein wckm Anblick ihre» Glücke». Al» er, daheim angekommen, sich tn diesem Sinn sein« Schwester gegenüber aussprach, zuckte diese, «in spöttische» Lä cheln um die schmalen Lipp«, die Achseln und brummte et wa» Unverständliche» vor sich hin. „Also, Hermine, ist e» Dir denn nicht recht, wenn ich Dir keine Frau Försterin In» Hau» bringe und wir beisammen bleiben?" Sie schüttelte nur stumm den Kopf, al» ab« Anderegg sich ihr nähert«, legte sie jäh «inen Arm um sein« Hal»: «ine bei ihr äußerst seltene Liebkosung. „E» war« ja recht schön, Otmar, nämlich für mich, wenn ich im lieben, alt« Forsthau» bleiben darf bei Dir, ab« Du, Bruder, «in Mann, wirst Du Dich mit diesem eins«» men Leben auf di« Dau« bescheiden können? Waden nicht Stund« komm«, wo D« andere wünsch« haben wirst?" Gr schüttest« dm Kopf. tSS.80