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-- s.^ Ltießatt««, Gewicht '6 >> 3 SS 4 9 (1 S7 34 -3-6 :2-.'v LS ..'->-31 6 23 !8-4O ,9-41 «»-- v '8-bO Lt-'L 4 3« 30 3- 5 27 cS 7i SelchLttSflKNß: ? ei Kalben, Kühen, Kälbern und Schalen langsam tri Schweinen schlecht S 7 50 . 4, einer zuversichtlicheren Stimmung trotz des erwähnten Zaren erlasses nicht die Rede sein kann. Lemberger Polenblätter melden auS Warschau von er neuten Demonstrationen polnischer Sozialisten in mehreren Städten Russisch-Polens. In Jawiercze bei Ezenstochau drangen an viertausend Arbeiter in die Fabrik der Tabakfabrikations-Aktiengesellschaft Günzberg und pliin- denen die BureauS. ES mußte Militär aus Ezenstochau requiriert werden, um die Ruhe wieder herzustellen. Viele Arbeiter, darunter mehrere Soztalistenführer, wurden ver haftet. In Lodz und anderen Orten des Kalischer Gouver nements entstanden ebenfalls Unruhen. In einem Orte wurde die Kirche demoliert. 16-4S 8/0 4 - - « / 40 -42 rL 64 nen Arzt kam die Sache verdächtig vor, weShlalb er An zeige erstattete. — Berlin: Tie Einführung des elektri schen SchlleppzugeS für die Schiffahrt ist auf der unteren Spree für die Strecke von der Charlottenburger Schleuse bis zur Mündung in die Havel bei Spandau später in Aussicht genommen. — In dem Torfe Tarnvwke bei Deuhsch-Krone wurden die Scheune und die Stal lungen des Besitzers Grjabow eingeäschert. Bei den Auf räumungsarbeiten wurde die verkohlte Leiche der Frau Grabow gefunden. Ter Ehemann hatte sie erschlagen, die Leiche in die Scheune geschleppt und diese zur Verdeckung der Tat angezündet. Bor der Verhaftung erhängte sich Grabow. (Lpz. Tbl ) — Von Hunden zerrissen wurden auf dem Gute Granzow bei Stavleuhageu in Mecklen burg in der Nacht 31 Schafe. — Einen entsetzlichen Tod erlitt der Dorfschulze Kühleborn in Günsterode (Re gierungsbezirk Kassel). Er wollte den losgerisscncn Ge meindebullen wieder cinfangen; dabei wurde er von dem wütend gewordenen Stier auf die Hörner genommen, zu Boden geschleudert und so fürchterlich gespießt und mit den Füßen zertrampelt, daß alsbald der Tod eintrat. Schlachtvtehpreise «f dem vtrhmartte zu Dresden o« LS. De-emter 19'4, nach amtlicher sikrftsiellunq. (!' aioprrtle lür 5 dz tu Mark ) 3« 38 : 72 ", 3 - 5 kV 71 1-3/ Aus aller Welt. Lübeck: Ter Segler „Hebron" ist auf der Fahrt von T-rammen nach Kopenhagen, vermutlich mit der gesamten Mannschaft, untergegangen. Ter Schiooner „Herkules", von Lübeck nach Lysekil unterwegs, ist auf Hattcrewel ge strandet. — Halbe a. S-: Ter Gutsbesitzer Quaas aus Bohra ist gestern früh erfroren aufgefunden tvvrden. Er war bei der Heimkehr von hier ermüdet auf einem Chausseestein eingeschlafen. — Essen: Trei beim Brük- kenbau über die Lenne bei Kabel beschäftigte Arbeiter stürzten in den Fluß. Einer ist ertrunken, die beiden an deren sind schwer verletzt. — Prag: In der Gasse Untere Schloßstiege auf der Kleinserie wurden kürzlich die Ar beiten der neuen Kanalisation beendet. Infolge der be deutenden Erdbewegung, die mit den Arbeiten verbunden war, dürfte das angrenzende Erdreich gesunken sein, wo durch eine Gasrohrleitung beschädigt wurde, und das ausströmende Gas im Lause der Nacht und des nächsten Vormittags in eine Reihe Häuser dieser Gasse drang und das Leben der dort wohnenden Leute in hohem Maße gefährdete. Ms jetzt sind 32 Vergiftungsfälle, darunter zwei schwere Fälle, festgestellt worden. Polizeiorgane und Aerztc sind in voller Tätigkeit, um weiteren Unfällen vorzubeugen. — Rom: Aus deq Linie Neapel-Rom stießen in der Nähe von Cephano zwei Eisenbahnzüge zusammen, wodurch mehrere Personen verletzt wurden. Außer zahl reichen Personen, die leichte Quetschungen erlitten, wur den bei dem Eisenbahnunglück 40 verletzt, darunter sechs schwer. Tas Unglück scheint aus die Verminderung der Fahrgeschwindigkeit des "von Neapel kommenden Zuges, der schließlich wegen eines Defektes halten mußte, zurück- zuführcn zu sein. Der von Roccasecca kommende Zug, der ihm mit 14 Minuten Zeitunterschied folgte, holte den Neapeler Zug ein und stieß mit großer Heftigkeit mit ihm zusammen. Obgleich das Personal! des Neapeler Zuges Has Haltesignal gab, konnte der andere Zug nicht halten, da er sich gerade in einer Kurve befand. — Tie oberste Gerichtsinstanz zu Pest sprach die Scheidung der Che des Finanzministers Ladislaus Lukacs von seiner Gattin aus. Lukacs wird sich demnächst mit der Witwe des ver storbenen reichen Tirektors der Kohlenindustrie-Gesell schaft Sigmund Herz neuerdings vermählen. — Aus Furcht vor der Ehe in den Tod gegangen ist in Braun schweig der Kernmacher Paul Knittel. Durch Einatmen von Kohlenoxydgas machte er in' seiner Wohnung seinem Leben ein Ende. Knittel sollte aut Neujahrstag heiraten. In einem hinterlassenen Brief gibt er als Motiv die Furcht vor dem — Standesamt und den Abschied vom Äunggesellenlebcn an. — Hannover: Ter Magistrat der Stadt .Hannover beschloß gestern in vertraulicher Sitz ung, sich an dem Hochjzeitsgcschenk der deutschen Städte für den Kronprinzen niit einer Summe von ca. 10000 bis 12 500 Mark zu beteiligen/ — No rchha u s e n: In das hiesige Gerichtsgefängnis wurden zwei Söhne des Lum pensammlers Ncutev in Pützlingen eingeliesert, die ver dächtig sind, ihren eigenen Vater erschlagen zu haben. Ter alte Mann wurde am 27. d. M- früh hinter dem Zaune des Pfarrgartens in Pützlingen mit Verletzungen am Kopfe tot, ausgesunden. Tie beiden Söhne fanden ihn zuerst und schafften ihn nach der Wohnung. Dem hiuzugerufe- »ermischtes. Der Theaterskandal in Heidelberg erregt noch immer die dortige Bewohnerschaft. Einige Studen ten hatten sich, wie schon mitgeteilt, im Theater derart aufgeführt, daß sie voin „Heidelberger Tgbl." eine Rüge erhielten, worauf bekanntlich dem Leiter des Blattes und dem Theaterkritiker zwei Forderungen zum Zweikampf von dem Korps „Duevia" zugingen. Tas „Hcidclb. Tgbl " teilt zu dem Vorgänge mit: Der inkriminierte Vorfall spielte sich bei der vorletzten Sonntagsvorstcllung von ,Lasemanns Töchter" ab. Es handelte sich hierbei nicht um eine spontane Aeußcrung des Beifalls oder Miß fallens, veranlaßt durch die Vorgänge auf der Bühne, sondern um eine davon unabhängige beivnßte Störung der Vorstellung. Zwei der Zungen Herren (von der ,)Suevia") hatten es verstanden, sich maskiert ins Thea ter einzuführen. Ihre Mätzchen wurden von den Be gleitern durch Beisallstöne belohnt, wie sie unter ge sitteten Menschen nicht gang und gäbe sind. Tas Publi kum war entrüstet und äußerte diese Entrüstung in Wor ten, die ungleich schärfer waren, als sie die Rüge unseres- Referenten enthielt, der das Gebaren als roh und Unan ständig bezeichnete. Eine scharfe Charakterisierung war aber schon deshalb am Platze und erforderlich!, da sich! durch das Benehmen der Herren dieses Mal wie schon früher bei der Tellaufsührung (auch hier waren es Mit glieder der „Suevia") Damen veranlaßt sahen, aus der Nähe der sich so wenig galant und ritterlich benehmen den Herren zu flüchten. Ter Unfug nahm weiter seinen Fortgang. So wurden während der Erstaufführung der „Luftigen Weiber von Windsor" fortgesetzt Zchnpfeunig- stücle auf die Bühne und in den Orchesterraum geworfen. Ter Höhepunkt wurde aber am vorletzten Sonntag er reicht, sodaß das Einschreiten der Polizei notig war, durch- die die jungen Herren ans' dem Theater gewiesen wurden. Es erfolgte eine Polizcisttafe von je 100 Mark wegen groben Unfugs an die beiden Maskierten. Die Theater loge wurde den Schwaben nur gegen Unterzeichnung. 3 .4U8 0 t 6-L- 2 4- 40-41 2 4 4tz 47 L8 19 44 4S f 5? 5 , Ochs,« (Anstrich >30 Stück): 1. voLflktschlgz, u»Sa««Kfirti, höchst«» SqlachiioertrS bH zu 6 Jahr«: Sstrr»eich!ich« L. Ms« IlrtsLhk, «ich! eu»g«aLfir's. - Lite« vull- 8. Etg r-Mhrtr jung», gut gmlltztt« liiterr 4» Ü«tt>si genährte jch«n Alt«» . . »alben »wd Kühr (Anstrich 17« Stück): 1. «Metlqtge, Kotbiri h8:W»r- SLlartz?- »ert«; . . . VvllsietjLtg«, Kühe Hkrh?.» «z-.mqo, wertste« Li» zv 7 Jahr«, ...... L. Atrr« mrrzewLstttr Lühe unk wttrtz M jünger? Lühe Md Kalben . . L. «Skkg Ak'h» und k eistrs 8. gving 8Ll>» und KoU»» Bulle» -Auftrieb ISS AtL.i). 1. pvltfl-hL'x-! höchsten SchlaH L. vckstt« Msührl» MM« und - .ra-- L. gering ..... Si-ldrr ('«wftrieb lieg LtL-.s Z. feinste Mast- tvoLwstchirast) rvrd v-r «LjLs: -8. mittler« Mast- r»l> gntt SsngtA»,.- 8. oertnae LaugtLü-rr .... 4. flltrre gerlvg guutynr < Kreger: . ... Schafe (Austrieb 512 Ltä.-t, I. MafüLmmrr . . - . L jünger« Mafiharunrü ... L. il ere Masthasmä . . » . . . 4. «ästig geuVttr Hmrnnn «-ztz SÄa" Schwein» '«nstrieb LU 5 ZtS.tk 1. Kettfchwr'ns s. voSfdiichlgr d«e Mk«r im Litr.r *!» z» 1»»« Ä stetjlVV.» - > 4. gering «riwickär», ft'eN Lar»« -er) Ü. NnSÜlnb. gchchlachtue Nutimyee. für die Sonnnbend-Nr. (Neu jahrs-Nr.) wolle man uns —"" cinseuden. Geschäftsstelle des „Riesaer Tageblatt" „Da kommt das Brautpaar," sagtest«; „mm kein Wort weiter, wir müssen unbefangen erscheinen, denn auf mich sind in diesem Hause alle Augen gerichtet." „Weil in Dir jeder schon die neue Herrin sieht?" fragte er mit unverkennbarem Hohn. „Daran denkt hier niemand." „Auch der Baron nicht?" „Glanbst Du, daß er mit mir schon darüber geredet habe?" „Dein scharfer Blick wird derartige Wünsche und Hoff nungen in den Augen lesen können!" „Ich habe in den Augen des Barons noch nichts ent deckt, was Deine Vermutung bestätigen könnte." „Um so leichter wird es Dir werden, auS diesem Hause wieder zu scheiden," spottete er. „Dir scheint da» Scheiden sehr schwer zu fallen." „Woraus willst Du das schließen?" „Weil Du noch keine Anstalten zum Aufbruch machst." „Da» müßte Dir beweisen, wie sehr Deine Schönheit noch immer mich fesselt. Indessen mahnst Du mich zur rechten Zeit; sobald der Baron zurückkehrt, werde ich Ab- schied nehmen, denn ich fühle da» Bedürfnis, mit meinen Gedanken allein zu sein." „Still!" sagte Herta warnend. Baron Rüdiger und der Bildhauer traten im näch sten Augenblick ein, ihnen folgte das Brautpaar, da» von allen herzlich begrüßt wurde. Eduard von Wellen verabschiedete sich bald. Baron Rüdiger versuchte ihn zurückzuhalten, er wollte ihm seine Sammlungen zeigen, aber Weilen schien jetzt da» Inter esse daran verloren zu haben; er schützte ein Versprechen vor, da» er einem Freunde gegeben habe und schied mit der Zusage, seine» Besuch in den nächsten Tagen zu wie derholen. Herta atmete auf, al» ihr Gatte sich entfernt hatte, aber ein Druck blieb doch auf ihr ruhen, der in ihrer Seele keine frohe Stimmung mehr aufkommen ließ. Gefahrvolle Mege. Roman von Ewald August Kömg. 54 „Ich erkenne außerdem, daß Du der Zusammenkunft mit mir ausweichen möchtest," spottete er, „aber gelingen wird Dir da» nicht. Findet sie morgen nicht statt, so bin ich übermorgen wieder hier, um Dich aufzufordern, Dei nen Koffer zu packen und mich begleiten." „Meine Begleitung wird Dir nicht» weniger al» an genehm sein," erwiderte sie, und ihre gedämpfte Stimme Lang jetzt wieder wie das Zischen einer Schlange. „Bah, ich werde Mittel und Wege finden, Dich zu be sänftigen. Willst Du nun Ort und Stunde unserer Zu- sammenkunst bestimmen? Der Baron kann jeden Augen blick wieder eintreten, dann würde sich zu einem vertrau lichen Gespräche keine Gelegenheit mehr bieten! Du wirst A» der Stadt wohl irgend eine bekannte Person haben, der Du einiges Vertrauen schenken darfst." „Ich weiß keine, außer meiner Schneiderin." „Gut, schreibe mir die Adresse auf und bestimme die Stunde!" Er nahm au» seinem Portefeuille ein Blatt Pa- Pier und legte e» nebst einem Bleistift vor sie hin. Nach einigem Zögern erfüllte Herta sein Verlangen. -Um fünf Uhr morgen nachmittag werde ich dort sein," sttgte sie, „sei pünktlich, denn lange kann ich nicht auf Dich warten." „Du kennst meine Pünktlichkeit in solchen Dingen." alckte er, während er da» Papier zusammenfaltete und in bw Westentasche schob; „denke nach, wie unsere Zukunst sich gestalten könnte, wenn wir hier einen gemeinsamen Aveck verfolgen. Un» fehlt nur da» Veld, Herta, Adel emd Titel besitzen wir: vielleicht können wir un» nun hier die nötigen Mittel verschaffen, um in Part» herrlich und DMeuven zu leben." ÄLMin Wage« fuhr in diesem Augenblick vor und Herta WMasch an, Fenster. Sie mußte sich au diesem Nachmittag der Braut des Professors widmen, die Herren beschäftigten sich mit den Sammlungen und Projekten de» BarvuS, so war Hedwig auf sie angewiesen; sie schien an der schönen Frau Ge fallen zu finden und sich enger an sie anschließen zu wol len. Auf ihren Schwager kam die Rede nicht mehr, Herta glaubte daraus entnehmen zu müssen, daß dem Baron diese neue Bekanntschaft ziemlich gleichgültig war. Sie »nachte noch eine andere Entdeckung, während sie mit Hedwig im Garten spazieren ging. Sie sah den Ver walter ins Schloß hineingchen, da» konnte sie nicht be fremden, aber etwas später entdeckte sie die Köpfe Gott frieds und de» Verwalters an einem Fenster, und sie sah, daß beide neugierig auf sie herunterjchauten. Ihr Miß- trauen erwachte; e» unterlag keinem Zweifel, daß das Gespräch der beiden sich auf sie bezog und sie hätte viel darum gegeben, eS belauschen zu können. In der Tat beschäftigten die beiden sich nur mit ihr und ihrem Gatten. „Ich habe mich durch die glatte MaSke der schönen Fra»» nicht täuschen lassen," sagte Gottfried, „ich wußte vou Anfang an, daß sie un» nichts Gute» brachte." „Sollten Sie in Ihrem Mißtrauennichtzuweitgehen?" fragte der Verwalter nachdenklich. „Frau von Weilen ist ja hier weiter nicht», al» nur Gouvernante und daß sie ihre Pflichte»» treu erfüllt, da» werden Sie doch auch zu geben müssen. Wir haben wieder Frieden im Hause, der Herr Baron wird mit jedem Tage vergnügter und dem Kinde ist auch geholfen." „So lange wie e» dauert!" fuhr der Kammerdiener achselzuckend fort. „ES ist alle» nur Komödie, wir sollen sicher gemacht werden." „Mein Gott, wa» fürchten Sie denn eigentlich? Daß der Herr Baron sich in die schöne Dame verlieben könnte? Da» »väre nach meiner Ansicht kein Unglück; da» Kind hätte wieder eine Mutter." ' LSö.i»