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: M- et« fünf Vermischtes. Eigenartiger Selbstmord. Heule vormittag wurde »n Berge bet Rathenow an dem Flügel emer Windmühle hängend, eine korpulente Frau tot aufge funden. Man stellte fest, daß eS sich um euren Mann in Frauenkleidung handelt, der nicht weniger al» 10 seidene Frauenkewer übereinander trug, außerdem sei dene Unterwäsche und Strümpfe. Der Tote dürfte etwa 60 Jahre alt sein und den Selbstmord in einem Anfall von Geistesgestörtheit verübt haben. Mord und Selbstmord. In Lichtenberg oat heute nacht eine IS Jahre alte Ehefrau, die in der letzten Zeit Zeichen religiösen Verfolgungswahnes zeigte.' Karbid und Kohle in ihrem Kohlenkasten angezündet und sich dann auf den Kasten gesetzt. Kops und Oberkörper der Unglücklichen waren bei der Auffindung völlig verkohlt. — Ebenfalls in Lichtenberg wurde heute vormittag vor einem Hause der Wühlischstraße der frühere Schuvowacht-' meister Otto Steinke tot aufgefunden. Die.Mordkom mission stellte fest, daß er von -wer jungen Leuten er schlagen worden ist. Die Totschläger wurden noch im Laufe der Nacht ermittelt und verhaftet. Fämilieudrama »n Berlin-Dahlem. Heute mittag hat der Privatier Wunbach in ferner rnsbrr Pück- lerstraße gelegenen Billa seine Frau, bereu Bruder und sub selbst erschossen. Die Bluttat in »elval der Esch. Ueber das blutige Drama auf der Adolf-Emil-Hütte in Belval bei Esch wird ergänzend noch folgendes gemeldet: Der Mör der. ein gewisser KlauS, der vor einiger Zeit -entlassen worden war. versuchte zunächst vom Obermeister Schaffner seine Wiederelnstellung zu erwrrken. Dieser rwryS ryn jedoch ab. Oberingenieur Reu», bei dem KlauS darauf vorstellig wurde, weigerte sich ebenfalls, ihn wieder «n- zustellen. KlauS begab sich darauf »um Obermeister zurück und brachte ihm einen Dolchstich b«. Als der Obermeister, zu fliehen versuchte, streckte er ihn mit einem Revolver schuß nieder. Den »hm entgegenkommenden Oberinaemeur Renz streckte er ebenfalls nieder und brachte dem Schwer- »üttendtreltor Schock Schüsse- , Der Mär- «in« Reihe von Be- ' Nacht . »wrt ch er- S ins » ßofle« noch and«« Rennstallbesitzer in Vervinoung tanden hab«, ebenso Trainer und Jockei-. ZIgeunerplage. L« unteren Niederrhein wird Zigeunervlage »inner schlimmer. Die zahlreichen ...^-schwärme treten »st u»tt größter. Frechveit auf und N» in einsamen Dörfern sogar zur Bedrohung der über, vor kurzem wurde be» Xanten an g»orte e»ne schwere Schießerei verübt, be» an» schwer verwundet wurde.. Als mehrere in einem Dorfe, da» viel von Ausflug- hesucht wird, schwer« Sachbeschädigung verübten, en au» der Bande fünf Zigeuner «ach hartnäckigem - verhaftet, einer der braunen Gesellen war rieklich verfolgter Verbrecher. ubüberfall»nEH»cago. In Ehicago orang von lü Räubern rn e»ne Fabrik ein, svrengte schränke m»t Ervlostvstoffen und entkam m»t von 1OOOOO Pfund Sterling, die »n Platin nten bestand. D»e Banditen hatten vorher einen Nachtwächter und zwei Ingenieure unschädlich ge- macht. Eine eigenartige Polizeigeschichte. Bor dem Amtsgericht in Frankfurt a. M spielte sich eine recht eigenartige Pattzeigeschichte ab. Ein bisher völlig unbescholtenes Ehepaar, beide über SO Jahre alt und von durchaus kränklichem Au-sehen. hatte sich wegen Wider standes gegen die Staatsgewalt, Hausfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung zu verantworten und zwar auf Grund der Angaben von vier Poltzeibeamten. Bei Ihrer Vernehmung" machte« die Poltzeibeamten völlig Widersprechende und einschränkende Aussagen, oder er klärten, daß sie nicht dabei gewesen wären. Als der Bor- fitzende den Zeugen vorhielt. wie sie unter ihrem Dienst eid «ne dienstliche Erklärung hätten abgeben können, die nicht den Tatsachen entsprach, herrschte bei allen Ge fragten lautlose Stille. Der Anklagevertreter stellte fest, daß sämtliche Beamte unwahre dienstliche Aeußerungen gemacht hätten und daß sie ihre unwahren Angaben auch zugegeben hätten. Er werbe gegen die Beamten straf rechtlich einschreiten. — Die angettagten Eheleute erzielten einen glänzenden Freispruch Ein Faß Dein und ern Dutzend Etiketten. Ein Veinhändler rn Frankfurt a. M. machte zahlreiche seiner Kunden dadurch glücklich, daß er ihnen Mosel weine bester Lagen, wie „Erdener Treppchen". „Erdener Herraberg", „Erdener Siekerberg" und andere schöne Wem- chen. Insgesamt etwa ein Dutzend, zu einem außerge wöhnlich billigen Preise anbieten konnte. Die Sache gino lange Zett hindurch gut. btt das Trövfchen über die Zunge eines richtigen Genießers und Kenners kam. der mit verbundenen Augen die «nzelnen Sorten voneinander unterscheiden konnte und Anzeige erstattete Die Beweis aufnahme ergab, daß sich der geschäftstüchtige Wein händler wohl verschiedene Etiketten angeschafft hatte, sich aber mit einem einzigen Fasse Wein begnügte. Der Spaß kostet »hm jetzt 4OOO Mart und d:e Kosten des Verfahrens. Der Verurteilte will jedoch Berufung einlegen. Mostbeförderung durch Flugzeug. Erne Weinfirma in Bad Dürkheim bedient sich zur Belieferung eine- groben Berliner WeinhauseS mit frischem Trau benmost eines fahrplanmäßigen Flugzeuges, das 8 30 Uhr Mannheim verläßt. DaS Berliner Haus ist dadurch be reits am Nachmittag »n der Lage, seinen Gästen das begehrte Getränk vorzusetzen. Bisher wurden vier Sen dungen von je »w« Faß zu 80 Kilogramm auf diese Weife nach Berkin befördert, weitere sollen folgen. Land zu verschenken. Das Fischerdörfchen Deep im Kreise KöSlin, das auf der Nester Nehrung zwischen der Ostsee und dem Jamunder See schön gelegen »st, möchte gern zum „Ostsee Deev" weroen und hat deshalb eine originelle Methode gewählt, um sich zu vergrößern Die Gemeinde verschenkt, wie die „B Z." meldet. 100 Morgen SittüungSland an jeden, der Grund und Boden in Deep haben will. DaS Land eignet sich als Bauland und kann bei sachgemäßer Behandlung in Kultur ge bracht werden. Wenn sich jemand verpflichtet, größere Baute« auf dem geschenkten Grundstück zu errichten, dann erhält er evtl, auch ein größeres Stück Land umsonst. Uhren-Dtrumpfbänder. Ausländische Juwe liere haben eine Neuheit au» den Markt gebracht, die wohl mehr amüsant als praktisch ist. Sie gehen von der richtigen Anschauung aus, daß die llhren-ArmbäNLer für die heutigen Frauen nicht geeignet sind, weil ein ärmel loses Kleid das Tragen eines Uhr-ÄrmbandeS unmöglich macht. Wenn das Uhr-Armband aus Gold ist oder aus andere« Men Metallen, wirkt es auf dem nackten Arm schwerfällig durch die breitauSladende Uhr, ist es aber auS Seide, dann wirkt es unharmonisch, da die schwere Uhr an einem dünnen Seidenfädchen befestigt ist. Uhren- Armbänder find also für die modernen Kleider nichts Nun ist daS Strumpfband heute bereits ein Kleidung» stück, daS jede Frau, ohne zu erröten, nicht nur sehen lassen kann, sondern auch sehen läßt, denn die knie freien Kostüme haben in der Auffassung vom Strumpf band Wandel geschaffen. Ern Kleidungsstück, das die Frau sehe« läßt, muß auch hübsch sein. Darum werden alter te» Schmuckstücke an dem Strumpfband angebracht, wie Edelsteine, Malereien usw. Was liegt näher, als an der Schnalle des Strumpfbandes auch eine kleine Uhr zu be festigen, durch die die Frau der Unannehmlichkeit enthoben wird, die Uhr am Arm zu tragen oder der m-fte-en Un- annehmlichke t, keine Uhr zu bell. en. So sind jetzt in d n Schaufenstern entzückende Strumpfbänder au. ^e^e-ll, die als Schmuck eine kleine Uhr tragen, so daß in Wirklichkeit von Uhren^Strumpfbändern gesprochen werden kann. Nur di« ei«e Krage se» gestattet, wie die Frau die Zelt fest- stelltn soll, denn nicht alle dürsten Schlangenmenschen sei», di« sich mit Leichtigkeit von dem Stande der Uyr überzeugen, sobald sich die Uhr unter dem Knie befindet. Oder sollen die Herren dazu dienen, die Zeit von dem Zifsernblatt abzulesen? Es dürften sich vielleicht für die sen Zweck genug Ritter finden, aber das ist wohl nicht der Sinn dieser Erfindung und man darf wohl annehmen, daß sie allein dem Zwecke des Schmuckes dient. Aberglauben um die Rübe. Als letzte Feld frucht wird spät rin Herbst nach Obst- und Kartofie^erittc die Rübe, die gelbe und weiße, unter Dach und Fach gebracht. Selbst dieser besckfeideneu, und im allgemeinen gering beachteten Frucht, hat sich die Bolkssage und der LolkSaberglaube liebend angenommen. So wird erzählt, daß die Zwerge mit Borlleoe das süße Fle.sch der Rübe gemeßen und mancher hat sich schon nach der Volks- sage einen Batzen Geld verdient, dadurch, daß er ein Rudengericht für die Zwerge an besonderem Orr öereit- Sestellt. Ebenso wertet die Rübe der Glaube, daß ..Iben genuß am Neujahrstage der gefürchteten Schn bucht »m Geldbeutel das ganze Jahr hindurch vorbeugt. aß nach verbreitetem Aberglauben die gelbe Rübe Geil. i helltest ei« für das Wesen des BolksaöeralaubenS re reichender Gedankengang. Eine lästige, aufschneiderisch. Mbeügeschichte erzäh-t Reling-Brohmers Pflanzenbuch am dem Tchwarzwa.d. Dort ließ ««mal irgendwo ei» durck- reisgnder Samenhändler aus dem Elsaß em Rübsamen- körn fallen. Daraus entwickelte sich bis zur Wiederkyr deS Händlers eine fo mächtige Rübe, das ste zur Füt- terimg zweier Ochsen genügte und dem edlen Rindvieo zu derartig gewa.tlgen Hörnern verhalf, daß, we«n mau am MartinStag, am 11. November, hinernblieS, der Ton em. M 20. April, am Georgstag, wieder hcrauSkan». verwundeten noch mehrere Dolchstiche am j der Brust b«. Den herbeieilenden Hs verwundete Klaus schwer durch drei < der flüchtete dann, nachdem er noch amten mit dem Revolver bedroht hatte, kletterte er über die Hüttenmauer und sq Hüttenpolizisten. Den einen verwundete er Leblich, während der andere ihn durch eine« Bei« niederstreckte. Ehe man ferner hab konnte, batte e* sich dre Sichle lnwchschnttte im Hospual. < Si« ISjährtger Brandstifter. In Brunk«Hi Rothenburg hctt ein ISjähriger LandivrrtSsohn da» däft» ttche Anwesen in Brand gesteckt, weil er vom Vater wegen eines Vergehens »uc Reo« gestellt worden war. In dre Fremdenlegion verschleppt. »«« Finanzamt Hamborn ging von de« Gteuevassistenten Weiß, der seit einiger Zett spurlos »«schwanden ist, die Mit- _— . teiluna ein, daß er in di« .französische Fremdenlegion Geschäftsleuten, verschleppt worden f« und sah bereit» in Marokko be- , mensetzte und ih finde. Er hatte m Gemeinschaft mit seiner Frau seinen , Geldgeber im ga Urlaub tm Maß »erbracht und war von dort nickt meor l geliehenen Gelbei - zurückgekehrt. Seine Frau hatte ihn zum letzten Male gesehen, als er sich anschickte, eine Bergbesteigung zu unternehmen. Gerichtliches Nachspiel eine» tödlichen Unfalls. In Göbrigen bei Pforzheim war ei« Sind durch einen umstürzenden Brunnenstock getötet worden. Dem Ortsvorsteher wuM wegen fahrlässiger Tötung vom Amtsgericht Pforzheim «ne Geldstrafe von 600 RM. auf- erlegt, well er nicht für rechtzeitige Ausbesserung de» schadhaften Brunnens gesorgt hatte. Die gleiche Strafe erhielt ein Maurer, der trotz wiederholter Mahnung den Brunnen erst auSbesserte, al- das Unglück geschehen war. - Versuche zur Hebung deS im Kanal ge sunkenen Flugzeuges. Wie ,Laüy Mall" meldet, befindet sich das vorgestern im Sana! gesunkene bri tische Verkehrsflugzeug etwg einen Fuß unter Wasser. An der Bergung wird heute weiter gearbeitet werden. DaS Flugzeug hat «ne wertvolle Ladung an Bord, dar unter Plann und Slaswaren. Zusammenstoß »m Hamburger Hafen. Querab der Altonaer Landungsbrücke stießen der »ach Bremen elbabwärts gehende Dampfer „Falkenfels" der Bremer Dampfschisfahrtsgesellschaft Hansa und der ver holende Dampfer „Königsberg" zusammen. Die .llkönigS- berg" wurde am Steuerbord aufgerissen. sie wurde von Gcklleppdampfern an kne Deutsch« Werst gebracht. Die „Falkenfett" konnte die Reise fortsetzen. Zugzusammenstoß in Frankreich Gestern erfolgte auf der Station Aulnoye «n heftiger Zügzu- sammenstoß, wob« einige Personen leicht verletzt w Eisenbahnunfall »n Oberitalien, nachmittag entgleiste bei Lasttone (Gotthardlime) eu sonenzug. Zwei Reisende wurden getötet und dr« v Meuterei auf einem Dampfer. „Times" zu folge legte der deutsche Dampfer »F)lga SiemerS" (3347 Tonnen) gestern bei BaSra an und hißte die Polizei flagge. Ein Offizier, der fick an Land begab, teilte mit, daß die Mitglieder der Mannschaft am Donnerstag ahend versuch hätten, den Kapitän zu ermorden und den Der- suck gestern wiederholt hätten. Jrak-Poliz« ging au Bord und verhaftete zwei Männer. Schwer« Unwetter in ToSkana. Ueber ToS- kana sind schwere Unwetter ntedergegangen, die in Florenz und Umgebung Ueberschwemmungea verursacht haben. In einem Orte schlug der BUK in den Kirchturm und löste da« Kreuz, da» das Dach d«S SüsterhauseS durchschlug und Frau mw Tochter des Küster» schwer verletzte. Erdstöße in Kalifornien. Gestern votmtttag wurden Ker dr« heftige Erdstöße wahrgenommen. Der erste, um 4 Uhr 38, dauerte 2V Sekunden. Der »weift, um H Uhp 86, IS Sekunden, der dritte um 6 Uhr 42, nur wenige Sekunden. Der Sachschaden ist bedeuftNd. ES wurden Fensterscheibe« zertrümmert. Zimmerdecken und Böden sowie Mauern bärsten, Uhren blieben stehe«. Großa«gelegt«r Turfschwindel. Einem großen Lurfschwindel ist die Essener Kriminalpolizei au, hie Spur gekommen. Der Bergwerksangestellte Egerer hatte in Altenessen ein Konsortium gebildet, das sich au- lten, Handwerkern und Turffreunden zukam- und ihn mtt Ge.d unterstützte. Egerer hat diese lanze« km 188 000 Mark betröge«. Mit üm irn hatte « dr« Rennpferd« ge.aust.Mft