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Avlkünmer «les (^Mls^Gslor XE««^ s Da war er wiever, ver herzzufammenkrampfende Schmerz von vorhin. Las Bild hing bis vor kurzem im Arbeitszimmer de, Vaters. Nun hatte es weichen müssen von diesem Ehren platz. Las Schlafzimmer der Tochter war der einzige Zufluchtsort, der ihm in diesem geräumigen Hause noch geblieben war. Mutter, meine liebe Mutter! Mit schwimmenden Augen trat das schöne Mädchen unter da» Bild, Dabei berührte es den welken Zweig. Es fiel herab, und dis vertrockneten Blüte» zerfielen in Staub. / „Asche; das Ende alles Irdischen!" Es folgten für Siska Berger ernste und schwermütige Tage. Sie gab sich die redlichste Mühe, die fehlend« Neigung zu der Stiefmutter zu erzwingen. Es gelang ihr nicht. Nach außen hin zeigte sie sich heiter, mit jenem leichten Einschlag von Träumerei, der ihr immer eigen gewesen war. Allein es war nichtsdestoweniger ein ver zweifelter Zustand. Die Liebenswürdigkeit Frau Bergers stieß sie nicht selten förmlich ab. Schwerer wie die ersten Spätjahrsnebel über den immer mehr sich entlaubenden Bäumen des Parke» draußen, lastete es auf ihrem Ge müt. Es gab Tage, an welchem ihr der Anblick der Stief mutter unerträglich wurde, und an denen sie stundenlang von zu Hause wegblieb, um nur da» ihr unerträglich« Flimmern der Altgoldbaare und der blaugrünen Iris- äugen nickt sehen zu müssen. An einem solchen Nachmittage dehnte Siska ihre» Spaziergang weiter au» wie gewöhnlich. Der Hyazinth* färbens Himmel lächelte melancholisch herab aus die braune Niederung, und eine warme Spätjahrssopne spielt« su dem bunten Regenbogenlaub, das alle Promenaden und Wege unter sich begraben hatte. Ein Tag wie der Nachglanz eine» versunkenen Märchen», sagte da« junge Mädchen in leisem Selbst gespräch vor sich hin. E» liegt Schönheit noch in diesem Sterben rundumher. Ich verstehe nicht, daß man den Tod so häßlich malen kann. Er ist doch nur der be- seiende Engel, dessen Kuß erlöst von der schwersten Qual und bittersten Kümmernis. Sie ließ sich auf einer Lank nieder. Zu ihren Füßen zog der hu einem Teich erweitert«, ehemalige Wallgraben der Stadt seine grünliche Flut. Abgefallene, gelbe Blatter bewegten sich träge aus und ab in dem leichten Wellen geschaukel. Auf einer kleinen Insel erhob sich eine Anzahl »ierltcher Häuschen au» weißer Birkenrinde — der Zu* fiuchtsort der Schwäne und Enten, die in großen vchaxen den Teich belebten. Einige von ihnen, welch« da» ein* sam« Mädchen entdeckt hatten, kamen langsam heran gerudert und harrten erwartungsvoll der üblichen Brocken, Mit denen die Besucher der Anlagen sie zu füttern pflegten. Ei»ka Berger erkannt« ehrlich an, daß da» liebevolle Entgegenkommen der Stiefmutter mehr war, al» die ziel bewußte Komödie einer berechnende« Kran. Au» der Art und Weise, wie Frau Berger fich ihr gegenüber gab, ltuchtet« tatsächlich «in «ärmere» Empfinden. St« gab sich ganz al» Weib, ha» sich außerordentlich stark zu einer jüngeren Mitschwester hiagezogen fühtt; st« schien fest entschlossen, nach jeder Seit« hin dl» übernommenen Mutterpflichten zu erfülle», t Was war es als», da» ihr da» Blut in den Aber» frieren macht« betjeder Berührung durch di» Stiefmutter, was war^s, da» st» ihr wie imbsern« Steilen um Stirn ustd Briät legi«? Was also, was? A, ^lnoss ILaMov twittb: Mdei" tsilsdüäeL! Lin« «Lchvon «lor der westfälisch«« Provinzstadt zurück, in welcher diese Heircki . seit Wochen schon da» unerschöpfliche Thema unzähliger Kaffeekränzchen und Stammtischdebatten bildete. „Das wär« also da» große Glück," lachte^Theobald beim Passieren von Hameln pflichtschuloigst da» üblich» Bukett überreicht hatte und dann da» rot-weiße Schluß signal de» Zuges hinter der nächsten Kurve verschwind«; sah. Ein verteufelt schöne» Weib, diese ehemalige Baronin Ra — Ra — na zum Teufel, wie hieß sie gleich noch, Ra — Racocza; da» muß selbst der blassest« Reid rück* haltlos zugeben! Wa» weiter daraus wird? Warten wir'» " " " ' ' " "1 wie mit tausend Klauen. Einige Tage, später traf auch Siska wieder in der Vaterstadt ein, nachdem sie noch einig« Wochen im Hause he» Kommerzienrats verlebt hatte. Mit schwimmenden Augen begrüßte sie den grünen Weserstrom. Klopfenden Herzen» sah sie die trauten Türme der Heimah al« die, vom blauen Spätnachmittagslicht umwoben, zuerst in der Ferne auftauchten. Die würde sich nun alle» gestalten? Sie brachte di« besten Dorsätze mit, auch der zweiten Frau ihre» Vaters tine gehorsam^ und liebende Tochter zu sein; allein würd« Hs ihr gelingen, die immer wieder sich regende inner« Abneigung gegen diese Frau nlederzukämpfen, würde st« vor allem die richtigen Worte finden, um «in herzliches Einvernehmen überhaupt auskommen zu lasten? Der Empfang am Bahnhof war über alle Maßer herzlich. Tiefe Zärtlichkeit auf feiten Les Vater», di« Stiefmutter von Lbersttömender Liebenswürdigkeit. Nichts destoweniger vermochte Siska nicht «arm zu werde«, unk als der Wagen fich der väterlichen Billa näherte, gab es ihr einen Stich in» Herz. Warum war die Mutter von ihnen gegangen, von dem Vater und von ihr? Ach es war ja viel zu früh gewesen, viel zu früh! Während sie die breite Trepve zum ersten Stock emporstieg, ln der ihre beiden Mädchenzimmer lagen, starrte sie umher, al» wären ihr diese Mauern fremd ge worden. Richt» mehr von der allen und gediegenen Einfachheit, die dem Hause Berger noch bei ihrer Abreise «in ko charakteristische» Gepräge aufdrückte und in welcher sich der ganze stolze Bürgersinn der Mutter, der einstigen Hameler Patrizlertochter, so treffend ausdrückt«. Ein raffinierter Luxus, wohin sie blickte, eine an Wahnsinn grenzende Verschwendung, die sie bedrückte und mit teuflischem Grinsen anstarrte. > Erst in ihrem kleine« Zimmer atmete sie wieder auf. Gottlob, hier «ar noch alles unverändert! Der feine Takt des Vaters hatte ihr w«nigst«n» diese Zufluchtsstätte gelosten inmitten der erfolgten Umwälzung. Hell und freundlich blinkten die zierlichen Rosenhulzmöbel, in denen die Oktobersönne.sich lachend spiegelte. Auf der Schwelle zum Schlafgemach blieb Siska wie astgewurzelt stehen. Bon der breiten Wand gegenüber dem Himmelbett lächelte ihr sanft das Bild einer wunder hübschen Frau entgegen; da« wodlgelungene Porträt d«r verstorbenen Mutter. In den Windungen de» Gold- Akhmetw stak noch der Rosenzweig, welchen die Tochter bei ihrem Fortgang dort befestigte. Die gelbseidenen Shnnenstores waren zugezogen und es herrscht« infolge- besten in dem Zimmer ein leise abg,dämpfte» Licht. Es sich aus, al, liege über dem milden Lächeln de» Bildes der Abglanz einer stillen Traurigkeit. Q O v»8 unä ck»8 zeävr xvsnuävu Laoävnvvrdanx ist unä bleibt Fetzest«,e w, MeEH UuVechtöubut», Leichen«» Mükett zu oft, um bi« Rücksicht«, auf bi« »esu weutgsie» von b«r Wahl unserer Kleid»« stelle« an laste», «lerbtng» mag «» gewiß »kcht he« wechsel»-«« Sa»»« be» Wetter», ha» sich aer letzte» Monate» be» Fahre» vo« der »««rfreultchste» Seite »u Digest pflegt, Rechunna ,« trage», »»»ml u»sere Klei* omm so eingerichtet ist, baß «an, ohne ei« verwanbl««-»- künstler zuietu, ka»m dem oft innerhalb «ine» Tag» «»- tretende» Wttt»u«g»wechsel folge« kann. Am allgemein«» beftebt die Netgmra, die leichte Som- «erüetbnng übermäßig lauge beizvbehalte». fewst wen« bi« schlanken Q«eckstlbersä»le« bereit» «ehr al» einmal ««ter de» Nullpu»kt ht»aLgesu«ken find. Eg gibt «be» Leute, für bi« Wintersanfang «ur »ach de« Kalender be- stimmt wird; sie greife» zur dichteren Kleidung nicht früh«», ak« di» st« den ersten tüchtigen Schnupfen oder Huste» be komme« habe«. vor allem sollte ma« beizeite« wärmere Strümpfe tragen. Gerade kalt« Füße verursach«« saft stet» ei« Ge- ftibl fröstelnde« U«behage«» u«b erhöhen die Neigung zu Erkältungen. Such da» Dchuhzeua verdient t« der kalte« Jahreszeit doppelte Beachtung. Eng« Stiefel pressen den Kuß zusammen, beeinträchtigen den Blutkreislauf darin und begünstigen Frostbeulen und Erfrierungen. Besonder» jü fürchten sind nass« Füße; sie bilde« ost die Ursache hart näckiger Katarrhe und Entzündungen. Die feine« B«. ztehungen »wischen entfernt gelegenen Nervengebteten de» Körper» sind vielfach erörtert worbe« und eS ist eine fest, stehende Tatsache, die in solchen reflektorisch wirkenden Retzen ihre Erklärung findet, daß «aste Füße einen Nasen katarrh, einen Schnupfen Hervorrufen könne«. Will tyan I St« Sttefelsohlen für Master undurchlässig, zugleich ge- I c!ie Isitungssnrsige. Sin Urteil hon vielen: Skirma Georg Dralle, Hamburg: Die Anzeige ist der Stamm des ReklamebäumeS. All« , . übrigen Werbemittel sind nur mehr oder weniger starke Aeste und Zweig«. Wenn Ver Stamm in feiner Kraft ' geschmälert wird, reifen nur kümmerliche Früchte. MiWmiiW str dl» Mm MM Io Er RILMMk Mo, SoeMrM AI iSerOrM M ML dm W i »II MM IM. Ouabervau, v« «ne „evr hinauf" wirkt, manche« bessern man seit Jahren pflege hat sich der Instandsetzung mit Liebe inen ; großzügig sich«« und heilt man bte Ttt sich gefährlich erweisen. Dte Oüaoer, die nameni den Rost der verwendeten Eisenkammern und Astker zer sprengt wurde«, werden durch neue ersetzt, indem man zugleich vorbeugend Dübel, Klammern und Aucher au» Bronze einfügt. Verwitterte Telle werben ergäysk', so daß der Bestand des infolge seiner Zenttalamdche und hohen Raumkunst gan» besonder« beachLnbwerten Gottes hauses auf viele Menschenalter hinaus gesichert «scheint. Waren die Arbeiten der fleißigen Steinmetzen zur Jubelfeier so weit gediehen, daß man das den Bau bis her auf der Stadtseite verdeckende Gerüst abtragen konnte, so werden i» Stürze die einzelne« Stockwerke de» neuen Gerüstes sich auf der anderen Hälfte ytnauftürmey und an Kuvvelhals und Kuppel Neben wie Schwalbennester. So unschön und architekturverdeckend diese Gerüstteile auch erschienen, bedenken wir freudigen Herzens immer, . daß auf . ihnen heilende Aerzte mit Klöppel und Meißel wir ken, um Altersschrammen und Runzeln zu beseitigen. Die Steinhaut, die den ganzen, dem Kenner lebendig wirkenden BcurorgantSmus der einzigartigen Anlage schützend überspannt, ist ,n unserem Klima empfindlich. Dank gebührt den Männern, die hier leiten und helfen. Dank der Stadtgemeinde, die ihre Stadtkrone späteren Geschlechtern in tadellosem Zustand erhalten will! Vergessen wir aber auch nie des Meisters, dessen sterbliche Ueberreste in den tiefen Katakomben der Kirchs ruhen, des bescheidenen, schlichten Künstlers, von dessen Ringen die Inschrift seines Grabmals kündet: Nun habe ick genug gelebt, gebaut, gelitten. Mit Satan, Sünd' und Welt genug gestritten. Jetzt lieg' ick 'n dem Bau, der droben prantzt; Hab' vollen Sieg und Ruh' und Fried' erlangt. en ba«« etwa poröser «temal» versäum««, bet Küße« bte «nbebtngt erforderliche Lüft««« z»ko«u»e» »u laste« «»b st« nicht über Geötll " htnetnzvpferchev.. abgefunden haben, ist im Interesse Ihrer Gesundheit nur zu begrüßen. Sie haben sich sehr viel zugemutet In der letzten Zeit. Ich möchte Ihne» als Freund und Mensch doch raten, einen Arzt zu konsultieren." — - n v Wilnar schüttelte leise de» Kopf und d«ut-te «fit den Augen hinaus auf die See, welche durch das Fenster des vü'ckttckuloiast da« üklick. anstoßenden Atelier» hereingrüßte in ihrer ganzen Un- gezähmthell. »Sehen Sie das Meer draußen und die wildzerrissene Küste! Gestern noch war sie ein brüllendes Chaos von Wogen und Gischt, die Vorhut der Düne da drüben wurde » verschlungen von ihrem wütenden Anprall. Glauben Sie, »b! Einstweilen bat es den verehrten Sckwaaer aevackt daß menschliche Schwachheit vermocht hätte da zu helfen? - - ^M-wenen yar es oen vereyrren vqwager gepackt Die Zeit ist da das rechte Heilmittel. Heute gibt sich dis See nur noch als ein Wirrsal von langauslaufenden un gefährlichen Wellenkämmen. Morgen lacht sie wieder herauf als glänzender Spiegel. Nur die zerklüfteten Ränder der Küste blechen als Narben dieses furchtbaren Kampfes. Also !"> Frühwald schwieg. Allein die Argumente des Grafen hatten nicht vermocht, ihn zu überzeugen. Er erkannte das im Anzug begriffene Fieber und benutzte einen Augen blick, in dem Wilnar in unrubigen Schlummer verfallen war, um den Arzt von Brüningsort herübertelephonirren zu lafsen. Schon die nächsten Stunden bewiesen, wie sehr dies« Maßregel am Platz gewesen war. Der Graf klagte üoer zunehmende Kopfschmerzen und eln heftiges Kältegefühl. Und als mit der sinkenden Sonne der Arzt endlich ein traf, fand er den Kranken bereits in heftigen Fieber phantasien. „Nervenchok," konstatierte er auf den ersten Blick, .nebenbei eine schwere Lungenentzündung. Kein Wunder übrigens, bei dem Wasserbad von vorgestern und der nachfolgenden Seelenerschütterung. Da» hält kein Pferd aus l" Eine rotbrennende, von züngelnden Strahlen um schwommene Scheibe war die Sonne hinter der tiefsten Wolkenschicht hervorgesunken und berührte fast schon die Kimme de» Meeres. Mit verschieden getönten Karben leuchteten die klaren Streifen des Himmel» zwischen den dlaugrauen Wolkenzügen, die sich, je mehr die Sonne sank, mit immer greller flammenden Linien umsäumten und immer tiefer in duftigen Purpur tauchten. Mit hundertfältigem Wechsel huschten und gaukelten auf den rollenden Wogen die leuchtenden Töne durcheinander. Einige Segel zeichneten sich mit feinen Silhouetten in alle diese glühende» Tinten. Dr. Frühwald, der vom Fenster de« Ateliers au», dem herrlichen Schauspiel gefolgt war, trat in» Zimmer zurück Hundert Empfindungen durchzuckten ihn. Draußen, da, flammende Leuchten, hier drinnen dunkle Schatten; Lebsks und Tod beinahe Tür an Tür Armer, reicher Freund. 7. Kapitel. Jene Sonne, welche mit so besttickendem Zauber auf da» Krankenlager des Grafen Wilnar niederaeblickt hatte, behauptete bis in den Oktober hinein sieghaft ihr« Stellung. Dem sturm folgten wunderschöne Wochen, die Erde atmete stille- Glück und tiefen Frieden. -- < Leonhard Berger hatte den prächtigen Herbst benutzt, um von Kiel au» mit feiner jungen Frau eine länger« Seefahrt nach den französischen Häfen des Atlantik zu unternehmen. Es folgte ein vierzehntägiaer Austmttsakt in Biarritz, und .erft Mitte Oktober kehrte oa» Baar stach